Beethovens Streichquartette und ihre Interpreten

  • Meine Empfehlung wäre:


    ,,Die handwerkliche Meisterschaft des Belcea Quartet - das fraglos zur Handvoll der weltweit führenden Streichquartette gehört - ermöglicht es dem Ensemble, immer wieder an Grenzen zu gehen. (...) Die Aufnahme ist ein großer Wurf und steht auf einer Stufe mit der Gesamteinspielung des Artemis-Quartetts." (FONO FORUM, August 2013)

  • Was hast Du denn schon an "älteren"?
    (Belcea kenne ich zwar nicht, aber die ist so preiswert, dass jedenfalls unter "neueren" (letzte 20 Jahre) es schwierig werden dürfte, etwas günstigeres zu finden.)

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich bin kein Experte, aber ich weiss, was mir gefällt. Das Belcea Quartett ist ganz grosse Klasse. Daneben höre ich noch diese Aufnahmen



    des Artemis Quartetts. Ich könnte nicht sagen, welche besser sind. Beide sind Spitze.


    LG,
    Thomas

    "Lassen Sie sich ruhig fallen, bei Bruckner fallen Sie immer nach oben"
    Günter Wand

  • preislich gar nicht so verschieden. Beim Artemis Q. fehlt allerdings anscheinend das nachkomponierte Finale von op.130; als Erst- oder einzige Aufnahme scheint mir diese Box daher nicht geeignet.

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  • Es ist schon einige Zeit her, da hat Lutgra durch seinen Hinweis auf eine neue Schostakowitsch-GA des Pacifica Quartets meine Interesse, um nicht zusagen meine Liebe zum Streichquartett geweckt.
    Ich hab mir diese Aufnahme als Ergänzung zur Borodin GA besorgt, da bei Entstehung dieser die letzten beiden Quartette noch gar nicht komponiert waren. Und schon beim Anhören des letzten Quartetts habe ich gemerkt, dass diese Pacifica-Einspielung weniger Ergänzung als vielmehr Ablösung ist und zwar sowohl hinsichtlich der Interpretation als auch des Klanges wegen. D.h. ich hab noch nie Quartett-Aufnahmen gehört, die alleine schon vom Klangbild her derart detailreich und plastisch rübergekommen sind wie die.


    Nach Sichtung meines Bestandes - es war schon einiges da - und Erweiterung desselbigen mit Schwerpunkt 20. Jhdt.musste ich feststellen dass mir Beethoven ein gewisses Problem bereitet, dahingehend, dass mir die beiden GA, die ich besitze, nicht recht zusagen. Die GA vom Alban Berg Quartett, seit ca. 25 Jahren in meinem Besitz, ist mir zu akademisch und die vom Emmerson Quartett auf Grund der doch sehr forschen Herangehensweise etwas detailarm, was durch das eher zweidimensionale Klangbild auch noch verstärkt wird, weswegen ich nun auf der Suche nach etwas besserem bin.


    John Doe


    Lieber Lutgra,
    noch einmal meinen ausdrücklichen Dank für die Erweckung! Da höre ich jetzt seit fast 40 Jahren Klassik und hätte beinahe wesentliches versäumt. :hahahaha:

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  • o.k., weder ABQ noch Emerson ist für mich "älter" und klanglich auch völlig zufriedenstellend :untertauch: ;) Ich habe zwar eine Handvoll mit dem Artemis Q., aber könnte jetzt nicht sagen, dass ich die klanglich deutlich besser in Erinnerung als zB Emerson habe. Zumal die ersten Aufnahmen des Artemis ca. 15 Jahre alt sind, also nur wenige Jahre nach der Emerson GA (ca. 1996) entstanden.
    Die neueste und klanglich mutmaßlich beste ist vielleicht tatsächlich Belcea.


    Es gibt auch noch ziemlich viele andere Streichquartette, außer Beethoven und Schostakowitsch ;)

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  • Lieber Johannes,


    klanglich ist das ABQ schon ok, mir kommt eben nur ihr Interpretationsansatz etwas akademisch vor und zwar nicht nur bei Beethoven, sondern auch bei Schubert und Mozart. Bei den Emmersons dagegen ist die Interpretation als solche nicht das Problem, der fetzige Zugriff passt schon, da liegt es primär am Klangbild.
    Und eigentlich hat das auch nichts mit dem Alter der Aufnahme zu tun, denn wenn ich mir jetzt die Quartett-Einspielungen der Neuen Wiener Schule durch das Lasalle-Quartett anhör, oder dessen Zemlinsky-Aufnahmen, dann sind das auch Aufnahmen, bei denen man vom Klang her mittendrin ist, und nicht 15 m weit weg. D.h. ich hab den Eindruck, dass manche Einspielungen mit vier Mikrophonen gemacht wurden, derweil andere so klingen, als wären sie nur mit einem auf Sicherheitsabstand gemacht.


    John Doe
    :hello:



    Und natürlich gibt es mehr als Schostakowitsch und Beethoven. Z. B. Haydn und Weinberg ;)

  • Die GA vom Alban Berg Quartett, seit ca. 25 Jahren in meinem Besitz, ist mir zu akademisch...


    Nun, beim ABQ würde ich tatsächlich den Live-Zyklus aus dem Konzerthaus empfehlen. Es gibt ihn auch auf CD, aber ich möchte auf die DVDs nicht mehr verzichten. Unter Live-Bedingungen verschwindet für mich jeder Anflug von "akademisch"....


    Jedoch: "fetzig" spielen die Mannen vom ABQ eigentlich nie, aber der Konzerthaus-Zyklus bietet sehr lebendiges Musizieren!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich kenne zwar keine der Beethoven-Aufnahmen des ABQ (nur Berg, Haydn, Mozart, Brahms, Schubert und ein paar Sachen aus dem 20. Jhd.), aber "akademisch" finde ich die nun ganz und gar nicht (abgesehen davon, dass ich nicht so genau weiß, was mit diesem Attribut gemeint ist). Wenn überhaupt, scheinen die für mich meistens eher auf der "robusten", zupackenden Seite. Von den Beethoven-Aufnahmen sind wohl die "mittleren" Quartette am besten rezensiert worden. Aber ich bin mit diesem Repertoire überversorgt, daher werde ich mir die nicht zulegen.

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  • Übrigens kann ich vielleicht noch eine ander Facette dieses Themas beisteuern:


    Gestern Abend war ich in Begleitung meiner Tochter enem Konzert des Chamber Orchestra of Europe in der Kölner Philharmonie. Das Orchester gab im ersten Programmpunkt des Abends das Streichquartett f-moll op. 95 "Quartetto serioso" von Ludwig van Beethoven in der Bearbeitung für Orchester von Gustav Mahler (1899). Meine Tochter war von diesem vom C.O.E. unter dem äußerst mitreißendem Dirigat von Yannick Nézet-Séguin grandios gegen den Strich gebürsteten Stück nicht so begeistert, sie war nur wegen des anschließenden Mozart: KK Nr. 22 Es-dur KV 482, Solist Jan Lisiecki, mitgekommen. Aber das C.O.E. war verdammt nahe am Original, wobei man natürlich berücksichtigen muss, dass die Bearbeitung im Gegensatz zum Original fünfstimmig ist: es treten die Kontrabässe hinzu. Und so spielten 31 Streicher mit völliger Hingabe wie ein Riesen-Streichquartett. Zur Information will ich eine Aufnahme des Concertgebouw posten, die aber m. E. nicht das Feuer entfacht, das ich vom C.O.E. verspüren konnte:



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Meine Herren,


    besten Dank für euere Empfehlungen!
    Ich habe mich für's Belcea-Quartet entschieden und wurde wahrlich nicht enttäuscht. In so einer Qualität sowohl die Interpretation als auch die Aufnahmetechnik betreffend hab' ich die Beethoven-Quartette noch nicht gehört. Ich kann nur sagen: fantastisch!


    John Doe
    :hail:

  • Meine vor einigen Wochen geäußerte Hoffnung, ich könnte diese Aufnahme an mir ungehört vorbei ziehen lassen, hat sich leider nicht erfüllt. :D Nun denn. Wie jedes bedeutende Quartett hat auch das Jerusalem Quartett natürlich das Bedürfnis, seine Sicht auf Beethoven dauerhaft zu dokumentieren. Nach dem Hören von op. 18.3 und op 18.1, den beiden zuerst komponierten Werken, kann ich schon mal eine vorläufige Zwischenbilanz ziehen. Wie zu erwarten, spielt das Quartett technisch auf allerhöchstem Niveau. Der Klang der vier völlig gleichberechtigten Instrumente ist schlank und filigran-silbrig. Dadurch kommt das Spiel des JQ dem der HIP näher als m.W. alle bisher veröffentlichen Aufnahmen durch "konventionell" spielende Formationen. Und vermutlich kann kein auf historischen Instrumenten spielendes Ensemble dem JQ rein technisch das Wasser reichen. So weit so gut.
    Ich würde die Herangehensweise des JQ außerdem als eher undeutsch, sondern mehr mediterran bezeichnen. Das unterscheidet sie deutlich von z.B. Hagen, Artemis oder Belcea, die alle kräftiger zulangen und Kontraste deutlicher ausspielen. Das JQ kultiviert in diesen Stücken das Piano und Pianissimo, was an manchen Stellen etwas ungewohnt klingt. Das könnte einigen Hörern nicht gefallen. Die Tempi sind weitgehend im Rahmen, bei den schnelleren Sätzen eher auf der flotten Seite ohne allerdings je gehetzt zu wirken. Insgesamt also eine interessante alternative Lesart, mit der ich mich noch näher beschäftigen muss.

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  • Nachdem ich die Jerusalem Einspielung komplett gehört habe, kann ich sagen, dass sie mir insgesamt gut gefällt, wenn auch nicht in allen Einzelheiten. Aber anbetracht der bereits vorliegenden GA ist sie auch irgendwie verzichtbar. Ich hoffe, ich kann in Zukunft widerstehen. Zu diesem Thema gibt es vermutlich nichts wirklich neues mehr zu sagen. Und noch mehr HIP-Orientierung interessiert zumindest mich bei diesen Werken nicht.

  • Zumal es drei "richtige" HIP-Aufnahmen des op.18 (von denen ich 2,3333 besitze....) gibt.


    Ich habe nicht so genau darauf geachtet, aber abgesehen davon, dass moderne Instrumente verwendet werden und dass JQ klanglich makellos und eher "luxuriös" (wenn auch sehr schlank) klingt, sind mir auch sonst eigentlich keine HIP-Manieren aufgefallen. Meiner Erinnerung nach klingt zB das Cuarteto Casals in Haydns op.33 ungeachtet moderner Instrumente "HIPper", auch bei einer neueren (Haydn+Boccherini) CD des Carmina-Quartetts meinte ich einen gewissen HIP-Einfluss wahrzunehmen.


    Ich werde mir bei dem niederländischen Radio evtl. noch den Rest anhören. Ohne Zweifel eine gute, empfehlenswerte Aufnahme. Wie viele man von op.18 haben will, muss man natürlich selbst wissen...

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    (Bob Dylan)

  • Wer Freude und Interesse an historischen Aufnahmen der Beethoven Quartette hat, den wird vielleicht interessieren, dass der Werbepartner derzeit eine 5 CD-Box mit Aufnahmen aus den späten 40ern und frühen 50ern "verschleudert" und zwar mit dem Paganini Quartet. Erfahrungsgemäß verschwinden solche Boxen nach kurzer Zeit vom Markt und werden dann stark überteuert am Marktplatz angeboten. Die Herren des Paganini Q kamen quasi über die Instrumente zusammen nämlich einen Satz von 4 Stradivari-Instrumenten, die einmal Niccolo Paganini gehört hatten und die eine amerikanische Gönnerin gekauft und den Herren zur Verfügung gestellt hatte. Zu späteren Zeitpunkten waren die Instrumente in den Händen des Guarneri und Tokyo String Quartet, derzeit laut meinen Quellen des Hagen Quartett.


    Es sind nicht alle Quartette dabei aber immerhin Nr. 1, 2, 4, 5, 7-10 und 14-16. Beethoven Aficionado Tully Potter schreibt auf seiner website:
    Cellist Robert Maas was able to do better after the war with the Paganini Quartet which he founded in America with Henri Temianka and two Belgian colleagues, Gustave Rosseels and Robert Courte (sadly the wartime Quatuor Artis, consisting of Alfred Dubois, Arthur Grumiaux, Courte and Maas, made no records). Somehow I missed most of the RCA recordings by the Paganini Quartet – a strange omission, since I knew the group’s leader Henri Temianka reasonably well in his last years. I acquired five performances, the three Rasumovsky Quartets and Op. 135 with the original players and Op. 74 with Adolphe Frezin on cello instead of Maas, who died suddenly in 1948, and Charles Foidart on viola in place of Courte. I did not even realise that the Paganini had recorded two late quartets, Op. 131 and Op. 132, and four of the Op. 18 set, Nos 1, 2, 4 and 5. So the recent reissue of all 11 performances has come as something of a revelation. The Paganini team, mostly Belgians and led by a man who, though born in Scotland of Polish parentage, included Jules Boucherit of the Paris Conservatoire among his teachers, play with lovely, slim Franco-Belgian tone and use very little portamento – I remember Temianka criticising Adolf Busch’s slides. I feel sad that the Paganini Quartet did not complete their cycle, as at the time it would have been very competitive in terms of performance. (Source: Tully Potter http://thebeethovenproject.com…sc-many-paths-to-nirvana/)


  • Diese Scheiben sind bei mir ebenfalls angekommen. Gestern abend habe ich das Quartett op. 18.4 gehört und heute morgen op. 59.1.
    Ich muss sagen, dass mir das Gehörte ausnehmend gut gefallen hat. Der Klang ist noch ein gutes Stück besser, als beim Artemis Quartett und beim Belcea Quartett.
    Die Jungs spielen sehr frisch und irgendwie fühlt man sich richtig mitgerissen.


    Also eine ganz dicke Empfehlung. Ich war mir erst nicht sicher, ob ich diese Einspielung auch noch haben möchte, aber es hat sich richtig gelohnt.

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    Günter Wand

  • GA der Beethoven Streichquartette gibt es in Hülle und Fülle. Und immer weitere kommen hinzu. Gerade erst ist die erste Folge der GA mit dem französischen Quatuor Ebene erschienen, die an sieben Orten auf allen Kontinenten live aufgenommen wird. Und nun kommt aus USA gleich eine komplette GA mit dem hier in Europa wenig bekannten Miro Quartet. Das Quartett feiert sein 25-jähriges Bestehen und hat die Quartette in den letzten 15 Jahren eingespielt.



    Aus der Quatuor Ebene CD habe ich op. 59.1 gehört. Eine technisch und musikalisch perfekte Aufnahme ohne den zwanghaften Drang etwas anders machen zu müssen.

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  • Die im Vorbeitrag gezeigte CD mit dem Quatuor Ebene und den Quartetten op. 59, 1 + 2 war leider nur einer Teaser, dem jetzt gleich die Box mit allen 16 Streichquartetten folgt. Eine unfeine Veröffentlichungspolitik, die immer häufiger zu beobachten ist. Bei den Schostakowitsch-Quartetten mit dem neuen Borodin Quartett war es genauso. Da hatte ich mir dummerweise die erste CD noch gekauft. Ich gehe davon aus, dass die Musiker auf so etwas keinen Einfluss haben.


    Nun kommt nicht nur diese sicher hochinteressante GA auf uns zu, sondern gleich zwei weitere wurden angekündigt. Die eine stammt vom Kuss Quartett und wurde ebenfalls live aufgezeichnet - in Tokyo - und den Musikern standen dabei vier Stradivari-Instrumente zur Verfügung. Außerdem erscheint zum ersten Mal auf CD die GA des Beethoven Quartetts, der russischen Formation, die alle Schostakowitsch Quartette bis auf Nr. 15 uraufgeführt hat. Diese Aufnahmen entstanden um 1970 herum, dürften also klanglich o.k. sein, ich habe einige davon noch auf LP.



  • Lieber Lutgra,

    das ist schön, dass Du wieder bei uns bist und gleich eine ganze Reihe von Beispielen einstellst. Sicherlich kann man diese auch bei You Tube hören. Danke.

    herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • GA der Beethoven Streichquartette gibt es in Hülle und Fülle. Und immer weitere kommen hinzu. Gerade erst ist die erste Folge der GA mit dem französischen Quatuor Ebene erschienen, die an sieben Orten auf allen Kontinenten live aufgenommen wird. Und nun kommt aus USA gleich eine komplette GA mit dem hier in Europa wenig bekannten Miro Quartet. Das Quartett feiert sein 25-jähriges Bestehen und hat die Quartette in den letzten 15 Jahren eingespielt.



    Aus der Quatuor Ebene CD habe ich op. 59.1 gehört. Eine technisch und musikalisch perfekte Aufnahme ohne den zwanghaften Drang etwas anders machen zu müssen.


    Im Jahre 2020 habe ich etwas ungebührlich zugeschlagen und mir fast alle diese Aufnahmen geholt, nur das "Beethoven-Quartett" war nicht dabei. Die Aufnahme (und das Quartett ?) scheint es auch nicht mehr zu geben, ob schade, kann ich nicht sagen ...


    Anfangseuphorie für das Forum und natürlich das Beethoven-Jubiläum ließen mich hier Großausgaben tätigen ... ;)


    Was ist geblieben? Bei den Streichquartetten empfinde ich keine Reue, obwohl sich bei mir so langsam doch Lieblinge herausstellen, so richtig zur Karteileiche wird hier nichts.


    Nicht neu war bei mir das Artemis-Quartett, was ich erst in Einzelausgaben und dann nochmal komplett in der günstigen Gesamtbox geholt hatte. Von allen Ensembles hier ist das Artemis-Quartett dasjenige, das ich am häufigten live gehört habe. Vielleicht macht mir das auch die Probleme mit den Studioaufnahmen, die sich übrigens, soweit ich mich erinnere, über einen beträchtlichen Zeitraum hinzogen. Ich finde beim Hören immer wieder wirklich ausgezeichnet und spannend gespielte Stellen und dann sofort ausgesprochene Langweiler, wo ich mich frage, was die da gerade gedacht haben, ein Eindruck, den das Livespiel zu keiner Zeit vermittelte ....


    Nun zu den neuen Aufnahmen von Belcea, Ebène, Miró, Kuss und dazu noch ( das war ein teures Jahr!) Cuarteto Casals und Quartetto di Cremona ^^



    und


       


    Hier ist bei mir das Belcea mittlerweile der deutliche Hörfavorit geworden. Nie beginne ich bei denen ein Quartett, was ich mir nicht zuende anhören muss. Auf der einen einen Seite ausgesprochen kontrastreich und modern, einzelne Stimmen beeindrucken mich immer wieder durch wunderbar in das Spiel eingebetten Lyrismus....


    Also nochmal das Cover zum Wedeln



    Für denjenigen, der Beethoven nicht so gerne "auf Kante" hören möchte (ein Ausdruck, den ich aus dem Forum gelernt habe, hoffentlich habe ich ihn richtig verstanden :/), macht das Miró Quartett eine gute Figur. Erstaunlich wenig Schärfe, ein breiter Strich und zurückhaltende Dynamik. In seiner Art spielt dieses amerikanische Ensemble richtig originell ....



    Als kleine Ergänzung zu dem Thread, der mir beim Lesen doh einige Freude bereitet hat, auch wenn ich viellicht in die Jubelei für das Artemis nicht mit vollem Herzen zustimmen kann. Aber das Emerson war jahrelang mein Favorit ...



    Ich frage mich immer, wer diese potthässlichen Designs entwirft und warum? Das kostet immer eine Überwindung, bevor man kauft ;(. Meine Kassette hatte übrigens noch ein recht hübsches Design ....