Vivan le femmine! Viva il buon vino! – Wer war der beste Don Giovanni?

  • Auch für mich steht, wie schon aus vielen Beiträgen herauszulesen, Cesare Siepi an erster Stelle der "besten" Don Giovannis. Dann komme ich auch nicht an Fidi in der Fricsay-Einspielung vorbei, muß Nicolai Ghiaurov in der Klemperer-Aufnahme als einen der großartigsten Don Giovannis nennen.


    Zu meinen größten musikalischen Erlebnissen der Opernbühne (Wien!) gehört Cesare Siepi als Figaro und Don Giovanni, was in der Krips - Aufnahme auch dann gut zu hören ist. Danach kommt bei mir sofort, wie bei musikwanderer auch, die Klemperer - Aufnahme mit Ghiaurov, gerade weil sie das Düstere, Dämonische so betont!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Zitat

    Danach kommt bei mir sofort, wie bei musikwanderer auch, die Klemperer - Aufnahme mit Ghiaurov, gerade weil sie das Düstere, Dämonische so betont!


    Hallo, dr.pingel!


    Düster, dämonisch? Das könnte sich um Mephisto handeln, aber nicht um den "Don Giovanni". Den stelle ich mir doch ein wenig anders vor. Oder meintest Du den Komtur, der als Statue in den Festsaal eindringt?

    W.S.

  • Dennoch: Nicolai Ghiaurov war für mich ein sensationell guter Giovanni, gleich nach dem herrlichen Cesare Siepi.


    Aus der Konserve Ezio Pinza (St.Louis, 1941) mit Anne Roselle, Tito Schipa, Vivian della Chiesa, Lorenzo Alvary unter Lászlo Halász - wirklich fantastisch!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Hatte das Glück meine bevorzugten Giovanni Sänger live zu erleben


    George London
    Dietrich Fischer-Dieskau
    Beide an der Deutschen Oper Berlin.


    Eberhard Wächter bei den Salzburger Festspielen unter Karajan.

    mucaxel

  • Hallo, Taminos!


    Ich habe mir aus meinen Platten mal eine selten gespielte "Don Giovanni" herausgesucht. Es ist eine Aufnahme der CETRA. Mit Maria Curtis Verna, Carla Gavazzini, Elda Ribetti, Cesare Valletti, Giuseppe Taddei, Vito Susca, Italo Tajo und Antonio Zerbini. Begleitet von Chor und Orchester der Radio Italiana, Turin. Der Dirigent ist Max Rudolf.


    Herausragend bei dieser Aufnahme GIUSEPPE TADDEI als Don Giovanni und CESARE VALLETTI als Don Ottavio.

    W.S.

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  • Hallo zusammen,


    aufgrund einer Diskussion über Anton Dermota im Karl Böhm Thread habe ich meine verschiedenen Don Giovannis mal wieder quergehört und bin auf einen Don Giovanni gestoßen, der hier in der Reihe der großen Interpreten erstaunlicherweise noch gar nicht genannt wurde:
    Tito Gobbi (1950 in Salzburg unter Furtwängler)
    Er hat sicher nicht die Ausstrahlung eines Cesare Siepi, aber er verkörpert die Rolle in meinen Augen- oder wohl besser Ohren - mit großer Überzeugungskraft.

  • Tito Gobbi (1950 in Salzburg unter Furtwängler)
    Er hat sicher nicht die Ausstrahlung eines Cesare Siepi, aber er verkörpert die Rolle in meinen Augen- oder wohl besser Ohren - mit großer Überzeugungskraft.

    Ich bin ein großer Tito-Gobbi-Fan und weiß auch seinen Giovanni durchaus zu schätzen, aber letztlich verbinde ich ihn dann doch eher mit den Opern Verdis, Puccinis und Co (vor allem Rigoletto, Jago, Falstaff unf Scarpia). Für Giovanni klingt er vielleicht doch eine Spur zu wenig aristokratisch, er klingt immer ein wenig "dreckig", was zu den von mir genannten Paraderollen von ihm ganz wunderbar passt. Siepi ist in Stimme und Gestalt natürlich weit aristokratischer.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Siepi ist in Stimme und Gestalt natürlich weit aristokratischer.


    Das auf jeden Fall. Trotzdem finde ich Gobbi gerade in dieser für ihn ungewöhnlichen Rolle sehr interessant. Bei ihm kommt mehr der Schurke durch, was ja so falsch nicht ist, immerhin ermordet er gleich zu Beginn der Oper der Commendatore und was er mit Donna Anna angestellt hat, weiß auch niemand.

  • Bei ihm kommt mehr der Schurke durch, was ja so falsch nicht ist, immerhin ermordet er gleich zu Beginn der Oper der Commendatore und was er mit Donna Anna angestellt hat, weiß auch niemand.

    Absolut einverstanden! :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Da möchte ich jetzt noch einen Sänger ins Spiel bringen, der bisher noch gar nicht genannt wurde und (für mich) einer der bedeutendsten Darsteller des DON GIOVANNI gewesen ist, womit ich jedoch die großartigen Leistungen von Cesare Siepi, George London, Nicolai Ghiaurov oder Dietrich Fischer-Dieskau in keiner Weise schmälern möchte.
    Es ist der Australier John Brownlee (1900-1969), der in der legendären Fritz Busch-Produktion des Glyndebourne Festival von 1936 einen Don der Extraklasse gesungen hat, übrigens in ganz illustrer Umgebung. Zum Glück hat EMI das Werk in der Glyndebourne-Besetzung im Jahr der Aufführung im Studio aufgenommen, und es ist heute noch in diversen Ausgaben erhältlich, auch auf CD. Hier die erste CD-Ausgabe der EMI:

    Neben Brownlee singen Ina Souez (Donna Anna), Luise Helletsgruber (Donna Elvira), Koloman von Pataky (Don Ottavio), Salvatore Baccaloni (Leporello), David Franklin (Komtur), Audrey Mildmay (Zerlina), Roy Henderson (Masetto).
    Chor und Orchester des Glyndebourne Festival stehen unter Leitung von Fritz Busch, der Produzent war Carl Ebert. Die alte Aufnahme klingt nach digitaler Aufbereitung recht ordentlich, vor allem kommen die Gesangsleistungen klar und sauber aus den Lautsprechern. Natürlich läßt sich nicht verleugnen, daß die Aufnahme inzwischen über 80 Jahre alt ist, aber es gibt solche aus den frühen 50ern, die deutlich schlechter klingen.
    Der (zumindest bei uns) kaum bekannte John Brownlee ist, wie schon angedeutet, ein imposanter Darsteller der Titelrolle, mit einer gehörigen Portion "Gefährlichkeit" in der Stimme, kurz gesagt, ein Macho, wie man ihn sich besser kaum vorstellen kann. Seine chevaleresken Allüren, seine gemimte Gleichgültigkeit gegen die Mächte der Finsternis, sein verführerische Rede, das alles macht ihn zu einem wahren "Herrenmenschen", der Gott und die Welt geringachtet. Aber auch die übrige Besetzung ist von einer Klasse, von der heute jedes große Opernhaus der Welt nur träumen kann. Wenn ich nur einen einzige Aufnahme dieses "Dramma giocoso" in meiner Sammlung haben dürfte, so wäre es diese, trotz aller technischen Mängel!


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Absolut einverstanden! :hello:


    Ich habe die Aufnahme mit Gobbi auch, und mir ist er schon zu schurkisch. Ich höre bei ihm immer den Scarpia durchklingen. Das mag ja auch ein Aspekt der Rolle sein, aber dafür nehme ich ihm den erfolgreichen Verführer umso weniger ab.


    LG Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • aber dafür nehme ich ihm den erfolgreichen Verführer umso weniger ab.


    Zum einen muss ich da ehrlich gestehen, dass ich mir bei dieser Beurteilung schwer tue... Ich will es mal so sagen, bei einer Carmen könnte ich das besser beurteilen.
    Dass Gobbi nicht die charismatische Ausstrahlung wie Siepi oder London hat, kann ich zum anderen gut nachvollziehen. Sein Rollenportrait hat mich aber eben auf eine andere Wahrnehmung der Rolle gebracht.

  • Ich habe gestern und heute in einige Aufnahmen des "Don Giovanni" gehört, um meine Höreindrücke nach langer Zeit einmal wieder aufzufrischen: Krips (1955), Leinsdorf (1959), Giulini (1959), Klemperer (1966), Böhm (1967 und 1977) und Karajan (1985). Natürlich habe ich nicht alle Aufnahmen auf die Schnelle komplett durchgehört - das geht in so kurzer Zeit auch gar nicht. Verglichen habe ich also jeweils die Ouvertüre und vom Schluss von "Già la mensa è preparata" bis zur Höllenfahrt des Don. Es ist mir völlig klar, dass das insofern nur ein ausschnittsweiser Hörvergleich ist und daher nur der Don, der Leporello und der Komtur verglichen werden können.


    Die Dons waren im Einzelnen: Zweimal Cesare Siepi (bei Krips und Leinsdorf), Eberhard Waechter (bei Giulini), Nicolai Ghiaurov (bei Klemperer), Dietrich Fischer-Dieskau (bei Böhm I), Sherill Milnes (bei Böhm II) sowie Samuel Ramey (bei Karajan). Die Leporellos waren: Fernando Corena (bei Krips und Leinsdorf), Giuseppe Taddei (bei Giulini), Walter Berry (bei Klemperer und Böhm II), Ezio Flagello (bei Böhm I) und Ferruccio Furlanetto (bei Karajan). Die Komturen schließlich: Kurt Böhme (bei Krips), Arnold van Mill (bei Leinsdorf), Gottlob Frick (bei Giulini), Franz Crass (bei Klemperer), Martti Talvela (bei Böhm I), John Macurdy (bei Böhm II) und Paata Burchuladze (bei Karajan).


    Überhaupt nicht überzeugt hat mich in der Titelrolle Eberhard Waechter. Er klingt viel zu harmlos und unbeteiligt. Wo sind da die Emotionen? Immerhin fährt er doch gleich zur Hölle. Dabei bevorzuge ich an und für sich einen Bariton in der Rolle. Einen schwachen Tag hatte aber leider auch Sherill Milnes, der allenfalls Mittelmaß erreicht. Ich schätze ihn sehr als Figaro (Rossini), aber als Don Giovanni? Cesare Siepi ist unter den Bässen wohl der König, auch wenn mir Nicolai Ghiaurov fast noch besser gefiel und auf mich beweglicher wirkte. Sehr gut auch Samuel Ramey. Ich muss aber ehrlich bekennen, dass ich bei meinem persönlichen Favoriten bleibe, und der heißt, so lange ich zurückdenken kann, Fischer-Dieskau. Er ist von all den genannten m. E. auch der beste Schauspieler. Diese Ausbrüche sind herrlich. Den Todesschrei macht keiner so eindrucksvoll wie er. Ich bin durch ihn geprägt und komme von dieser Faszination nicht mehr los.


    Bei den Leporellos ist es schwierig, einen eindeutigen Sieger zu küren. Am meisten überzeugten mich Berry und Flagello. Viel eindeutiger ist mein Votum aber beim Komtur: Der ideale ist Talvela, was noch durch den unheimlichen Halleffekt unterstützt wird. Knapp dahinter Frick, der ein wenig wie von Wagner kommend klingt, aber den armen Waechter gnadenlos an die Wand singen kann. Ein Totalausfall ist dagegen Böhme, den ich kaum wiedererkannte. Er hat hörbare Schwierigkeiten mit der Partie. Wieso die Krips-Aufnahme diesen legendären Ruf hat, erschließt sich zumindest bei dieser Szene nicht; auch klanglich nicht gerade berauschend. van Mill fehlt ebenfalls die Bedrohlichkeit, die ich beim Komtur erwarte. Crass' schöne Stimme will mir hier auch nicht gerade ideal erscheinen. Die beiden anderen, Macurdy und Burchuladze, bringen eine gute Darbietung.


    Dirgentisch haben mich Klemperer, Böhm und Karajan am meisten überzeugt. Klemperer ist in der Komturszene übrigens nicht mal der langsamste (7:20), das sind Karajan (8:02) und Böhm II (8:12). Der verlangt den Sängern schon einiges ab, und das dürfte zum wenig überzeugenden Eindruck von Milnes bei dieser Live-Aufnahme beitragen. In der früheren Aufnahme ist Böhm noch nicht ganz so monumental, dafür agiler. Auch deswegen ist diese für mich, zumindest was diese Szene anbelangt, meine erste Wahl.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber "Joseph II.", danke für deinen Hörvergleich des Finalterzetts der drei Bässe im 2. Akt "Giovanni".


    Mein Tipp an dich: Höre dir die Szene nochmal in der Mitropoulos-Aufahme aus Salzburg 1957 an!



    Siepi, Fricke und Corena zusammen auf der Bühne - das geht kaum besser!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Dietrich Fischer-Dieskau.


    Ich weiß, er war als Bariton nicht prädestiniert für diese Rolle und ist, wie an anderer Stelle bereits deutlich wurde, vielen Anfeindungen ausgesetzt gewesen (ironischerweise und vermutlich noch mehr auch als Sachs); gleichwohl ist er uns auf mindestens zwei Studio-Aufnahmen dokumentiert, nämlich unter Fricsay [1958] und Böhm [1967]; ferner auch auf einem sängerisch kaum zu überbietenden, leider schwer erhältlichen Mitschnitt von der Eröffnung der Deutschen Oper Berlin 1961 auf deutsch, ebenfalls unter Fricsay*.


    Das, lieber Joseph, hat sich inzwischen ja positiv geklärt:



    Und wer ist für mich der beste Don Giovanni? Eindeutig der schon am meisten genannte Siepi. Er hat die Eleganz in der Stimme, die Männlichkeit, auch die Unverfrorenheit. Don Giovanni ist immerhin ein Edelmann. In der nächtlichen Begegnung trägt Donna Anna etwas davon, was sie noch nie erlebt und was sie nie wieder loswerden wird. Obwohl nach meiner Überzeugung noch nichts "passiert" ist, dürfte sie sehr wohl die "Erweckung" durch einen Mann erfahren haben. Etwas, was sie bei dem braven Don Ottavio nicht findet. Sie scheint mir das eigentliche Opfer zu sein, weil sie so aus der Bahn geworfen wird und zudem noch ihren Vater verlor. Ich meine immer herauszuhören, dass sich die Trauer aber in Grenzen hält. Das nächtliche Erlebnis beschäftigt sie viel mehr. Auch Elvira hat diese starke emotionalen Erfahrung gemacht. Nur deshalb ist sie so aufgeladen und wütend. Beide Frauen ziehen am Schluss die Konsequenzen aus dem Tod des Don Giovanni, die eine vertröstet den Verlobten, den sie wahrscheinlich nie wird heiraten, die andere tritt in ein Kloster ein. Zerlina aber, das Mädchen vom Lande, ist sich ihrer Gefühle sicher und geht mit Masetto zu Tisch. :)


    Fischer-Dieskau, der auf dem Video und einige Gesamtaufnahmen singt, ist mir viel zu steif und zu intellektuell. Er singt seine Vorstellung von der Rolle - und erfüllt sie nicht.


    In einem Beitrag wurde Don Giovanni als Mörder bezeichnet. Das sehe ich anders. Er wurde - nach damaligem Ehrenkodex gewiss zu Recht - vom Komtur zum Duell herausgefordert, wo bei dieser den Tod fand. Das ist also im juristischen Sinne kein Mord.


    * Fettung im Zitat von Joseph II. von mir!

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Sie scheint mir das eigentliche Opfer zu sein, weil sie so aus der Bahn geworfen wird und zudem noch ihren Vater verlor.


    Ich habe aber auch schon Aufführungen erlebt, die sehr gut dargestellt haben, dass sie auf eine ganz andere Art traumatisiert wurde. Die Inszenierung aus Ulm, an die ich mich speziell erinnere deutete eher eine Vergewaltigung als eine

    "Erweckung" durch einen Mann

    an.
    Daher auch mein Einwand Don Giovanni könne auch gut als Verbrecher/Schurke dargestellt werden.

  • Das sind die neueren Auslegungen, die nach meiner Auffassung am Werk vorbeigehen. Es wird - wie so oft - profanisiert. Mit einer angedeuteten oder auch gezeigten Vergewaltigung wird die Brisanz des Stückes überhaupt nicht erfasst. Deshalb ist es ja so schwer auf der Bühne zu realisieren. Für mich ist es zu einfach, Don Giovanni betont als Schurken oder Verbrecher darzustellen. Bei Mozart und Da Ponte gibt es keine einfachen Charakterisierungen.


    Deshalb höre ich Mozarts Opern inzwischen lieber, als dass ich sie sehen möchte. Die Musik sagt bei ihm alles und drückt alles aus. So aus, dass es schwer in Szene zu setzen ist. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das sind die neueren Auslegungen, die nach meiner Auffassung am Werk vorbeigehen. Es wird - wie so oft - profanisiert. Mit einer angedeuteten oder auch gezeigten Vergewaltigung wird die Brisanz des Stückes überhaupt nicht erfasst. Deshalb ist es ja so schwer auf der Bühne zu realisieren. Für mich ist es zu einfach, Don Giovanni betont als Schurken oder Verbrecher darzustellen. Bei Mozart und Da Ponte gibt es keine einfachen Charakterisierungen. Deshalb höre ich Mozarts Opern inzwischen lieber, als dass ich sie sehen möchte. Die Musik sagt bei ihm alles und drückt alles aus. So aus, dass es schwer in Szene zu setzen ist. :(

    Ich will zu den Stimmvergleichen hier nur soviel beitragen, dass der ideale Don in Konserven für mich seit Jahrzehnten Siepi ist, gefolgt von Ghiaurov. Dann: Rheingolds Statement unterschreibe ich sofort - man muss auf der Bühne nicht alles ausführen, was ein Librettotext scheinbar oder auch implizit vorgibt:


    Deshalb höre ich Mozarts Opern inzwischen lieber, als dass ich sie sehen möchte. Die Musik sagt bei ihm alles und drückt alles aus. :(


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER


  • Für diesen Tipp will ich mich bedanken, lieber Stimmenliebhaber, denn ich habe ihn befolgt und komme zu einer ganz ähnlichen Bewertung. :thumbup: Hervorheben würde ich noch das tolle Dirigat von Mitropoulos. Ach wäre es doch nur in Stereo! ;( Das ging in Salzburg 1957 doch bereits, wie wir heute im Thread zu Gezá Anda festgestellt haben.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • Für diesen Tipp will ich mich bedanken, lieber Stimmenliebhaber, denn ich habe ihn befolgt und komme zu einer ganz ähnlichen Bewertung. :thumbup: Hervorheben würde ich noch das tolle Dirigat von Mitropoulos. Ach wäre es doch nur in Stereo! ;( Das ging in Salzburg 1957 doch bereits, wie wir heute im Thread zu Gezá Anda festgestellt haben.

    Da sind unter einem großartigen Dirigenten so viele umwerfende Sänger versammelt, dass mit die Mono-Stereo-Frage Sch...-egal ist. :D

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Hallo zusammen,


    bei einem Kommilitonen bin ich über diese Aufnahme gestolpert:


    Ein Don Giovanni der hier noch gar nicht thematisiert wurde: Hermann Prey.
    Ich erinnere mich, dass Prey sogar einmal (bei Everdings DaCapo (?)) erläutert hat, warum der Don Giovanni eigentlich von einem Baryton-Martin gesungen werden sollte.
    In meinen Augen reicht er nicht an ein Rollenportrait, wie Siepis heran, eine Bereicherung ist diese Sichtweise aber auf jeden Fall.
    (Die Aufnahme lohnt sich aufgrund der restlichen Besetzung meiner Meinung nach sowieso - wenn man die deutsche Übersetzung denn hören mag.)