Wohin mit dem Erbe an Klassik-Aufnahmen?

  • In meinem Bücherschrank stehen die gebundenen Jahrgänge 2001 bis 2011 sowie ungebunden 2012 und 2013 der Zeitschrift "Das Opernglas".


    Ich brauche sie nicht mehr und dachte schon an Entsorgung, das Theater braucht sie nicht, verkaufen kann man sowas auch nicht. Für den Müll ist das zu schade, aber das wäre die Endlösung!


    Aber Opernfreunden würde ich sie kostenlos abgeben, sie müßten nur bei mir abgeholt werden, Versand geht nicht, das ist zu schwer.



    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ja, lieber LaRoche, mit dem Sammeln von Zeitschriften ist das so eine Sache. Ich hatte 37 Jahre (mit der Erstausgabe angefangen) die "PM" gesammelt, weil sie interessante Wissensartikel enthielt und reich bebildert war. Ich habe sie, weil ich sie nicht mehr unterbringen konnte, an verschiedene Stellen und durch Aushang als Geschenk angeboten. Bei ebay gab es aber auch schon viele Angebote von einzelnen Jahrgängen, die nicht verkauft wurden. Also blieb mir - schweren Herzens - nichts anders übrig, als sie in den Papiercontainer zu werfen. Eine andere, etwas populärwissenschaftliche Zeitschrift, die ich auch gebunden hatte, konnte ich allerdings meiner Enkelin geben, die Lehrerin ist. Ich wünsche dir, dass du einen Interessenten findest.
    Da ist es mit Tonaufnahmen wohl eher möglich, sie noch zu verkaufen oder zu verschenken, weil diese eine bleibendere Gültigkeit haben als Zeitschriften von gestern.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Während Klassik-Freunde wie La Roche versuchen aus Platzmangel ihre Bestände zu lichten, bin ich auf der Suche nach diesen Zeitschriften. Da ich selbst journalistisch tätig bin, habe ich in letzter Zeit ein gesteigertes Interesse an solchen alten Zeitschriften gefunden. Ich habe im letzten Jahr eine große Sammlung eines Hifi-Magazins in sämtlichen (für mich interessanten) Jahrgängen (beginnend 1964) beschafft, bis hin zur Jahrtausendwende. Da ich mich vornehmlich für Platten- und CD-Rezensionen interessiere, sind die Jahrgänge danach ja leider weniger interessant. Auch ein schönes Konvolut von Österreichs größtem Musik- und Theatermagazin habe ich auf diese Weise erworben, und ich erfreue mich an diesen Ausflügen in vergangene Zeiten in Wort und Bild. Ich weiß nicht, inwieweit es hier geduldet ist, sein Interesse an solchen, nicht mehr benötigten Zeitschriften anzumelden, falls ja, dann sei an dieser Stelle erwähnt, dass ich mich gerne zur "Entsorgung" zur Verfügung stelle, falls dies noch nicht geschehen ist.

    Natürlich nehmen mehrere Jahrgänge viel Platz in Anspruch, ihre Aktualität verblasst zudem mit jedem neuen Tag. Aber wer, so wie ich, an seiner "analogen" Welt hängt, hat sicher daran Freude.

    LG Robert

  • Der Gedanke an das persönliche Ende, der Alfred - nach meinem Eindruck - viel zu früh aufgesucht hat, ikommt mir seit ein paar Jahren auch. Ich habe in diesem Thread mal wieder gelesen und mir kam der Gedanke, dass man sich als Verblichener die angesammelten Schätze mit ins Grab legen lassen könnte (was die ollen Pharaonen konnten, sollte doch auch uns möglich sein, na ja, die Grube muss etwas größer sein, Urne geht überhaupt nicht!) - Versorgung für die Zeit bis zum Jüngsten Gerücht - äh, Gericht...


    :untertauch:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Nach mir die Sintflut könnte man sagen. Man kann planen, was mit der Sammlung geschehen soll, wenn man nicht mehr ist.


    Ich habe mit der örtlichen, kleinen Bibliothek Kontakt aufgenommen, ob im Falle meines Ablebens Interesse an meiner Sammlung an Partituren und CDs bestehe. Die Bibliothek ist in einem Haus untergebracht, das von einer Privatperson der Gemeinde vermacht wurde und über genügend Räume verfügt, die nicht genutzt werden.


    Ein Mitarbeiter der Stiftung kam bei mir vorbei und hat sich die Sammlung angesehen, die ein Zimmer füllt. Es wurde mir zugesagt, den testamentarisch vermachten Bestand samt Regalen zu übernehmen. Mein Archivierungssystem und die Ordnung waren die Hauptgründe, weshalb mein Angebot angenommen wurde. Das mühselige Erfassen der Titel fällt weg, was die ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht werden leisten können.


    So hat die Allgemeinheit noch einen Nutzen von meiner Musik-Sammlung.

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Ich weiß nicht, inwieweit es hier geduldet ist, sein Interesse an solchen, nicht mehr benötigten Zeitschriften anzumelden, falls ja, dann sei an dieser Stelle erwähnt, dass ich mich gerne zur "Entsorgung" zur Verfügung stelle, falls dies noch nicht geschehen ist.

    Lieber Morold, die Zeitschriften sind noch bei mir, und bevor sie in den Müll gehen, würde ich sie bei Abholung verschenken, obwohl der materielle Wert bei Anschaffung insgesamt vierstellig war. Ich wohne in Gera.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Dank Dir, La Roche für den Hinweis, er ist angekommen und ich habe entsprechend reagiert. Wie moderato das Problem gelöst hat, gefällt mir gut, und ich glaube, dass seine Sammlung auf diese Weise noch lange einen Nutzen für die Allgemeinheit hat. Chapeau.

  • Ursprünglich dachte ich, daß es mir eigentlich egal ist, was mit meiner Sammlug geschieht

    (Was passierte mit jener von Harald Kral ?)

    Dann dachte ich an die "Büchereien Wien"

    Dort stehen zahlreiche Klassik CDs (vermutlich auch Jazz - aber das weiss ich nicht)

    ziemlich unbeachtet und irgendwie verstaubt wirkend.

    Als ich neulich das Schallplattenantiquariat Teuchtler (LP-CD -Klassik-Jazz) besuchte und dort

    CDs - in erstklassigem Zustand - zu angemessenen Preisen - erwerben konnte das kam mir die Idee. dass die vielleicht ein idealer Erbe sein könne - denn von dort gelangen die CDs wieder in die Hände von Liebhabern und Kennern.

    Überraschenderweise war das Publikum - bei meinen 2 Besuchen - eher jugendlich (na ja - ab einem gewissen Alter erscheint einem fast jeder als "jugendlich")

    Wollen mal sehen....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • In Zürich hat ein gut sortiertes CD/DVD Antiquariat schon vor Jahren die Segel gestrichen und sich aufgelöst, weil die Nachfrage nach diesen Medienträgern eingebrochen ist. Die Downloads im Internet waren der Grund für diese Geschäftsauflösung! Vielleicht waren die Betreiber auch zu wenig clever und haben das Internet nicht für ihren Vertrieb geschickter genutzt.


    Gut, dass die Wiener anders ticken. Da kannst du ja schon mal dich erkundigen, ob deine Scheibensammlung im schlimmst anzunehmenden Fall, was hoffentlich noch lange nicht eintreten wird, abgenommen wird.

    .

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  • Mittlerweile über 15.000 CD's. Die als Grabbeilage zu meinem Leichnam dazuzulegen, wird mir aus Gründen des Umweltschutzes keine deutsche Friedhofsverwaltung gestatten. Schließlich kann man eine CD-Sammlung vom Umfange der meinigen auch als einen "Berg aus Plastikmüll" bezeichnen. Falls eines meiner beiden Kinder nicht Anspruch auf Vaters Sammlung erheben wird (was ich mir kaum vorstellen kann), dann wird sie wohl als Sondermüll deklariert in einer Spezialverbrennungsanlage enden.

    Die Frankfurter Stadtbücherei hat mir in der Vergangenheit immer mal kleinere Mengen an CD's umsonst abgenommen, die ich aus meiner Sammlung aussortiert hatte - aber angesichts einbrechender Ausleihzahlen, kann ich mir kaum vorstellen, dass man dort noch sehr lange CD's wird ausleihen können. Wer leiht denn noch CD's? Ich vermute, dass das eher ältere Jahrgänge sind. CD's ausleihende Jugend wächst nicht nach. Kurzum: die öffentliche Leihbücherei in Frankfurt wird an einem solchen Geschenk dereinst kein Interesse mehr haben.


    Ernüchterte Grüße


    Garaguly

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  • In Zürich hat ein gut sortiertes CD/DVD Antiquariat schon vor Jahren die Segel gestrichen und sich aufgelöst, weil die Nachfrage nach diesen Medienträgern eingebrochen istientel


    In Wien haben auch die meisten Läden dieser Art dicht gemacht - aber meist ü+berlebt der Marktführer wenn er clever iost

    Second Hand CDs sind eine Vertrauenssacxhe und man muß vor allem als Händler sehen woher sie kommen. Wenn man üver eine seriöse Klientel an VERkäufern verfügt, dann kommt man mit dem Nachschub nicht in Verleenheit und bleibt dann auch für die Küfer attraktivneue

    Mide den Downloauds ist das so eine Sache, Man will Profit damit machen - und die Titel müsse auf Serbern parat sein.

    Irgendwann wird dann jemand die Idee haben, alles zu löschen was zu wenige Abrufe hat,

    Oder es werden Daten bewusst durch Hacker zerstört - Oder es fehltdas Geld fürs Anlegen von Sicherheitskopien

    Oder die Leute kommen drauf wie man kostenlos dowloaden kann.....

    Da wird dann Heulen und Zähneknirschen sein.

    "Deja vu" - auf google Servern, wo angeblich ALLES auf EWIG gespeichert bleibt sollte hier als warnendes Beispile dienen


    Wer leiht denn noch CD's? Ich vermute, dass das eher ältere Jahrgänge sind. CD's ausleihende Jugend wächst nicht nach. Kurzum: die öffentliche Leihbücherei in Frankfurt wird an einem solchen Geschenk dereinst kein Interesse mehr haben.

    Ich glaube nicht dass die älteren Jahrgänge CDs ausleihen - die wollen das BESITZEN.


    Die Jugend indes legt heuite offenbar auf Besitz keinen Wert. Musik ist kein Kulturgut mehr sondern ein Bebrauchsgegenstand, wie Papiertaschentücher (Ich liebe drastische Vergleiche, weil sie den Kern eines Problems transparent machen)


    Eine kleine Minderheit wird sich immer für klassische - und andere hochwertge Musik interessieren aber nicht die breite Masse.

    Somit wird beispielsweise Klassik und Jazz für die Massenproduduktion uninteressant. Kleine Label werden sich aber mit geringeren Gewinnen begnügen und die Fahne weiter hoch halten.


    EINER der Gründe, Platten bze CDs zu sammeln war:

    "Was ist, wenn einmel keine mehr hergestellt werden" ?


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Möglichkeit das Eine oder Andere zu retten!

    Ich habe die Nachlass - Diskussion hier verfolgt. Eine Patentlösung hab ich auch nicht.

    Ich kann nur anbieten, dass ich Sammlungen zum Thema Knabenchor übernehme, da ich hierzu selber ein Archiv betreibe.


    Ich suche dabei :

    CD's, Schallplatten, Konzertprogramme, Bücher, Festschriften, Kleidung, Briefe, Tagebücher, Aufkleber, Theaterprogramme, Chorkleidung, Fotos Postkarten.


    Wobei ich sagen muß meine Möglichkeiten sind leider, teilweise vor allem Platztechnisch, limitiert.


    Für andere Chormusik kenn ich auch eine Stiftung die so was ggf. übernimmt.

    Liebe Grüße
    Michael

  • Liebe Taminos,


    ich konnte kürzlich einen Stapel der Zeitschrift „Stimmen, die um die Welt gingen“ kaufen. Beiliegenden Briefen und Korrekturlisten entnehme ich, dass die Hefte einem Sammler namens Prof. Dr. Siegfried Augustin gehörten. Der Antiquar erzählte mir noch, dass zu diesem Nachlass ca. 20.000 Schellackplatten gehörten, die die Erben privat verkaufen wollten, und entweder 50.000 Schallplatten oder CDs.


    Wenn ich die Hefte jetzt lese, sehe ich, dass es anonyme „Sammlerfreunde“ gab, die darauf hinwiesen, dass sie z.B. das einzige Exemplar einer einseitigen Schellackplatte des Sängers XY besitzen würden oder (seltener) mit vollem Namen und Adresse Ergänzungen zu Discographien machten bzw. auf Privataufnahmen in ihrem Besitz hinwiesen.


    Es wäre zu hoffen, dass diese seltenen Aufnahmen, die in Privatsammlungen existier(t)en, nicht auch am Ende in einer Haushaltsauflösung, gar im Müll landen...


    Gruß


    Calatrava

  • Möchte geerbte Sammlung gerne weiter nutzen


    Auch ich gehöre zu den Erben einer umfangreichen rein analogen Klassiksammlung, d.h. meine Eltern sind kurz nach der Einführung der CD verstorben und haben weder digitale Datenträger noch Geräte hierfür besessen. Die Schallplatten und Tonbänder wurden damals eilig wahllos in Kartons verpackt und ich habe inzwischen drei Schränke aufgestellt und diese dort gelagert, damit sie nicht im Keller Schaden nehmen.


    Nun müsste ich

    • die Datenträger sortieren, ggf. in eine Datenbank eingeben
    • die Abspielgeräte reparieren

    Wie habt Ihr so etwas gelöst oder würdet Ihr das angehen?

    "Bach ist Anfang und Ende aller Musik." Max Reger

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  • Das ist IMO ein fast unlösbares Problem, soweit es die Tonbänder betrifft. Die KÖNNTEN in der zwischenzeit unbrauchbar geworden sein.

    Und zwar durch den "Kopiereffekt" der ist folgendermachen, daß eine Bandwindung im Laufe der Jahre Informationen an die nächstliegende weitergibt.

    , die dann in formeines leichten Echos hörbar werden. Dieser Effekt lässt sich nur vermeiden, wenn zumindest alle paar jahre die Bänder komplett umgespult werden.


    Das zweite Problem ist ein gewisser Höhenverlust im Laufe der Jahre. Der tritt umso stärker in Erscheinung , desto feiner die Magnetbeschichtung ist (LOW-Noise Bänder)

    Das gilt auch für Studioaufzeichnungen. Allerdings bei den schnell Laufenden Studiobändern mit 38 cm/sec ist der Effekt geringer. Die Alten AMPEX Studiobänder, die schon von Haus aus rauschen wie ein Wasserfall sind in dieser Hinsicht äusserst stabil.


    Vorher also mal hineinhören und sich ein Bild machen bevor Du investierst. Es ergibt sich au die Frage wer heut solch alter Tonbandequipment noch reparieren kann.

    Ich selbst habe daheim ein Beocord 2000 deLuxe stehe, wo alles verharzt ist . Die Reperatur - so überhaupt möglich - wäre vermutlich teuer. Sollten dereinst die (VIER !) Tonköpfe (der Fa Bogen) defekt sein, so gäbe es keine mehr und auch kaum jemanden der sie noch korrekt justiern kann.


    Bi den Schallplatten scht es schon besser aus. Durch die "Vinyl-Renaissance" gibt es wieder Plattenspieler am Markt. Ein Verstärker wird ja da sein. Meist haben heutige Verstärker der Consumerklasse, keinen Phonoeinganf für Analogplattenspieler mehr - es fehlt der notwendige "Entzerrer Vorverstärker" Diese gibt es aber noch Extra zu kaufen - das kann Diir Dein Hifi Händler zusammenstellen. Ich rate ab, via Internet zu kaufen, wenn man sich nicht auskennt. Das kann eine "unendliche" Odysse werden...


    Wie würde ich das mit den Schallplatten angehen ?

    Ich würde sie Stück für Stück auspacken und dan nach einem selbst gewählten System einordnen uns - idealerweise - katalogisieren.. Ich wage aber die Prognose, daß Du irgendwann aufgeben wirst.

    Denn die Einführung der DC ist 40 Jahre her - und in der Zwischenzeit hast due die Platten offenbar nicht vermisst.

    Daß Du sie jetzt aktivieren willst ist (meiner Einschätzung nach) ein wenig "Schuldbewusstsein" Deinen Eltern gegenüber. Man will nicht wegwerfen woran die solange Freude hatten... Aber es ist vermutlich der falsche Weg (?)


    mfg aus Wien

    Alfred

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das waren ihre Arbeitsmittel, aber für mich ist es nur Hobby, denn damals habe ich durchaus kräftig Aussortiert und nur behalten, was mir wirklich zusagt und ich hören möchte, d.h. ca. 1/3 habe ich bereits entsorgt. Ich bin kein Sammler und kann solches Tun persönlich nicht nachempfinden. Für eine Aufbereitung dieser Menge am Stück war nie ausreichend Zeit vorhanden, sodass ich es nicht angegangen bin. Es müsste einen Plan für kleine Schritte in eine Ordnung geben. Ständig ärgere ich mich, dass ich im derzeitigen Chaos nichts finde, obwohl es sehr wahrscheinlich ist, dass ich die Aufnahme irgendwo habe.


    Welches Ordnungssystem sollte ich anwenden?

    Meine Überlegung war, dass ich bei physikalischen Datenträgern, wie Schallplatten und Tonbändern, eher das gewünschte finden werde, als im Computer, weil Software Programme nicht für klassische Musik gemacht sind.


    Ich werde Mal in ein Musikgeschäft (Music Store, Musik Produktiv, Musix, Thomann etc.) gehen und mich umsehen, was es geeignetes gibt.


    Btw. die CD als Nachfolger damals, ist auch längst überholt, zumindest habe ich seit 10 Jahren diese Dinger nirgends mehr gehört und würde dafür nichts investieren wollen.

    "Bach ist Anfang und Ende aller Musik." Max Reger

  • Meine Überlegung war, dass ich bei physikalischen Datenträgern, wie Schallplatten und Tonbändern, eher das gewünschte finden werde, als im Computer, weil Software Programme nicht für klassische Musik gemacht sind.

    Jede physikalische Ordnung weist irgendwelche Schwächen auf. Ordne ich nach Interpreten ordne ich nach Komponisten ordne ich chronologisch? Was mache ich mit Samplern? Es geht nichts über eine für klassische Musik geeignet Datenbank. Dort gibt es Kompositionen, CDs, Komponisten und Interpreten als Objekte, auf die jeweils relational verwiesen werden kann.


    Ich benutze das roon-System dafür. Es gibt aber im Forum einen Thread Softwareempfehlung für CD Erfassung/Verwaltung? den man zu dem Thema durchlesen könnte. Solche Systeme können ggf. auch direkt zu einer erfassten CD (Codescanner benutzen) im Internet nach den benötigten Daten suchen, die dann nur noch ergänzt werden müssten.

  • Nein, es sind eben keine digitalen CDs dabei, sondern alles analoge Datenträger. Ich habe Mal 10 Scheiben raus gezogen und keine enthält einen Code zum Scannen, auch weil es damals vermutlich noch gar keine Computer gab. Die Bänder lagern in Pappkartons mit handschriftlichen Notizen auch teilweise auf dem Bobby. Ich müsste also Komponist, Werk, Tonart, Interpreten usw. alle eintippen. Wie ordne ich eine Schallplatte ein, bei der z.B. auf einer Orgel verschiedene Komponisten aufgenommen wurden?

    "Bach ist Anfang und Ende aller Musik." Max Reger

  • Nein, es sind eben keine digitalen CDs dabei, sondern alles analoge Datenträger.

    Das ist eigentlich nicht wirklich wichtig, weil die Datenbank ja am Ende nur eine Adresse ausspuckt. Das kann sowas sein wie Nr. 7245 oder strukturierter ( 3.Regal, 7. Reihe von oben, 24. Platte von rechts).


    Die Bänder lagern in Pappkartons mit handschriftlichen Notizen auch teilweise auf dem Bobby.

    So einen Bänderkram habe ich auch und mittlerweile abgeschrieben, weil die sicher seit 20. Jahren nicht mehr umgespult wurden und damit durchmagnetsiert (siehe Beitrag von Alfred_Schmidt ).



    Ich müsste also Komponist, Werk, Tonart, Interpreten usw. alle eintippen.

    Wenn scannen nicht geht, ist das die einzige Alternative.



    Wie ordne ich eine Schallplatte ein, bei der z.B. auf einer Orgel verschiedene Komponisten aufgenommen wurden?

    Die Datenbank spuckt Dir hier für verschiedene Suchfilter den Platz der Platte aus, ganz egal, wo Du sie nun eingeordnet hast. Ohne DBank musst Du Dir für einen Sampler was überlegen, was notwendigerweise suboptimal ist. Ich hatte früher mal eine chronologische Ordnung. Da solche Sampler häufig auch historisch Zusammenhängendes enthalten konnte man die Sampler dann am Ende der Epoche noch anbringen (interpretengesteuert). Aber man kann für jede Ordnung natürlich Beispiele finden, die sich nicht einfügen. Hier wäre dann für eine gegebene Menge an Samplern ein Algorithmus zu finden, der die Anzahl der Ausnahmen minimiert ;)

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  • Die Datenbank spuckt Dir hier für verschiedene Suchfilter den Platz der Platte aus, ganz egal, wo Du sie nun eingeordnet hast. Ohne DBank musst Du Dir für einen Sampler was überlegen, was notwendigerweise suboptimal ist. Ich hatte früher mal eine chronologische Ordnung. Da solche Sampler häufig auch historisch Zusammenhängendes enthalten konnte man die Sampler dann am Ende der Epoche noch anbringen (interpretengesteuert). Aber man kann für jede Ordnung natürlich Beispiele finden, die sich nicht einfügen. Hier wäre dann für eine gegebene Menge an Samplern ein Algorithmus zu finden, der die Anzahl der Ausnahmen minimiert ;)

    Aus meiner Erfahrung kann ich nur raten, mit dem Aufbau einer Datenbank zu beginnen, wenn die eigenen Bestände zahlenmäßig noch gering sind. Mir schwebte einst vor, meine Sammlung sozusagen nachträglich mit einer maßgeschneiderten Access-Lösung zu erfassen und stellte fest, dass ich dazu Jahre gebraucht hätte. Zeit, die ich nicht habe und lieber darauf verwende, Musik zu hören. Also bin ich dazu übergegangen, die Bestände - einschließlich Hörbücher hoch aufgelöst zu rippen und auf Festplatten zu speichern. Je nach eigener Ordnung ist da der Zugang schon mal einfacher und viel schneller. Mein Sicherhbeitsbedürfnis verlangt nach fünf Kopien der Sammlung, die regelmäßig synchronisiert werden. Für den vokalen Bereich (Oper, Operette, Chorwerke, Lieder, Sänger sowie etliche spezielle Abteilungen) reichen derzeit noch 5 TB je Kopie, bei der Sinfonik 4 TB. Auf einer Netzwerk-Festplatte (2 TB) sind die mir wichtigsten und liebsten Stück dupliziert. Die kann ich - wenn ich denn wollte - auch auf Sizilien oder in New York hören. Zu einer Cloud-Lösung konnte ich mich noch nicht durchringen.


    Als das schwierigste Problem erweist es sich inzwischen, die CDs und DVDs loszuwerden. Nicht einmal die Häfte ist weg. Die gängigen Portale werden immer wählerischer. Offenbar ist der Markt gesättigt. Es wird wohl doch auf die Tonne hinauslaufen. :( Nur einige schöne Editionen, die mir sehr lieb und teuer sind, werde ich behalten.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rüdiger,

    bei Wagner-Aufnahmen, die du loswerden möchtest, gern immer an mich denken. Du hast meine Kontaktdaten?

    Viele Grüße

    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Lieber Doc Brown,


    schau doch mal auf


    https://www.discogs.com/de/


    dort kannst Du schnell Deine Schallplatten erfassen, im Suchfeld einfach Komponist, Werk oder Plattennummer eingeben, dann erhältst Du alle Daten fix und fertig (sofern die Platte schon einmal von jemandem erfasst worden ist, wobei die Sammlung riesig ist - ich habe kaum Platten entdeckt, die ich in meiner Sammlung habe, die noch nicht im System vorhanden waren).

    So hast Du in Windeseile alle Schallplatten zumindest online in einer übersichtlichen Sammlung sortiert und kannst sie dann nach verschiedenen Kriterien anzeigen lassen. Kauf- und Verkauf ist bei dieser Plattform ebenfalls möglich; Cds und andere Tonträger werden auch katalogisiert.

  • Eigentlich möchte ich nur die Schallplatten anhören und diese sinnvoll einsortieren. Dazu suche ich ein geeignetes Schema und Vorgehensweise. Die Idee von astewes nach Zeitalter chronologisch zusammen zu stellen, finde ich schlüssig. Vielleicht war die Sammlung bei meinen Eltern nach Instrumenten sortiert. Wie astewes meinte, bleibt immer ein Rest, der nicht ins Schema passt und den es geschickt zu minimieren gilt, damit werde ich leben müssen.


    Irgendwie habe ich den Sinn für die Verwendung eines Computers dabei nicht verstanden. Das Hören von Schallplatten ist doch analog und hat mit Digitaltechnik nichts zu tun. Auch weis er nicht, wo ich was bei mir suchen muss. Wenn ich dazu etwas wissen will, öffne ich die Musikschränke und sehe dort nach. Die Schallplatten muss ich nicht nochmals virtuell irgendwo haben. Wozu sollte ich das auch noch doppelt haben oder mehrfach kopieren? Ich habe keinerlei eigene/Persönliche Dinge auf einem Computer und zudem wird das dort regelmässig bei jeder neuen Version des OS oder Gerätes (hoffentlich) gelöscht. Da gibt es nichts zu sichern (sicher ist nur der Tod). Wenn dabei etwas nicht mehr funktionieren sollte, ist Debian in ein paar Minuten auch wieder frisch in der aktuellen Version installiert.


    Dass diese Firma Discogs in USA die Daten der Hüllen von vielen Schallplatten (habe Mal drei beliebige nachgesehen) hat, ist nett für sie, aber wie soll mir das beim Ordnen und Finden im Schrank und beim Anhören helfen? Wie gesagt, sammle ich nichts, auch keine Daten und bin auch kein Verkäufer, der Listen und Preise benötigt.


    Warum sollte ich meine Freizeit sinnlos mit Computer verbringen, anstatt Musik zu hören?

    "Bach ist Anfang und Ende aller Musik." Max Reger

  • Hallo Doc,


    dann hatte ich das falsch verstanden, ich dachte, es ginge Dir auch darum, die Sammlung irgendwo zu erfassen und zu katalogisieren. Das kann zum Beispiel praktisch sein, wenn Du wissen möchtest, welche Einspielungen Du mit einem bestimmten Interpreten hast (wenn Du zum Beispiel nach Komponisten ordnest, dann sind die Einspielungen des besagten Solisten oder Dirigenten ggf. überall verstreut).

    Wenn es Dir also nur darum geht, das Ganze im heimischen Regal sinnvoll zu ordnen, gibt es natürlich viele Möglichkeiten. Ich sortiere nach Land (Deutschland, Österreich, Spanien, England) und dann alphabetisch, das funktioniert eigentlich für mich ganz gut.

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  • Bei mir wird nach wie vor noch alles von Hand katalogisiert, in den Regalen gibt es verschiedene Kategorien.....Symphony, Kammermusik, Sakralmusik, Sänger Recitals, Countertenöre, Oper und Musik vor 1700.

    Das steht natürlich alles ganz genau im Register das nach dem ABC geordnet ist, z.B. wenn eine CD mehrere Komponisten beinhaltet wird sie auch bei allen Komponisten eingetragen, ich muss sagen, das macht mir ungeheuren Spass!

    Nicht vergessen gilt bei mir nicht :P, jede neue CD wird sofort nach dem Auspacken katalogisiert!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Irgendwie habe ich den Sinn für die Verwendung eines Computers dabei nicht verstanden. Das Hören von Schallplatten ist doch analog und hat mit Digitaltechnik nichts zu tun. Auch weis er nicht, wo ich was bei mir suchen muss


    Das ist zwar richtig, aber die Digitaltechnik hilft hier nur beim Finden einer Adresse. Die Adressen werden analog an den Regalen angebracht. Zum Beispiel mit


    71ONTRHzNDL._AC_SL500_.jpg



    Bekommst Du eine neue CD legst Du ein CD-Objekt in Deiner Datenbank an. Ein notwendiges Attribut ist dann die Adresse der CD (wie auch immer Du eine Adressierung vornehmen möchtest (Beispiel: Barock.Cembalo.[Komponist | Sampler].[laufende Nummer] ). Weitere Attribute wären Tracks, Kompositionen, Komponisten etc... Hier unterstützt Dich zum Beispiel discogs.


    Wenn Du jetzt etwas von Dir suchst, zum Beispiel eine Einspielung des Carnaval von Schumann mit einem Interpreten, suchst Du über die Datenbank. Die spuckt Dir die möglichen Adressen aus -> Mit der Adresse musst Du dann in Deinen Regalen suchen und .... BINGO!

  • Eigentlich möchte ich nur die Schallplatten anhören und diese sinnvoll einsortieren. Dazu suche ich ein geeignetes Schema und Vorgehensweise.

    Das optimale Ordnungssystem hängt ein wenig von der Art und Größe der Sammlung ab. Sinnvoll ist es sicher nach Genre zu sortieren, also Orchestermusik, Kammermusik (ev. in verschiedene Subgenres unterteilt), Klavier, Oper, Chor etc. Auch Epochen kann man separieren, z.B. Alte Musik und Moderne. Wenn man sehr viele Aufnahmen der gleichen Stücke, aber mit unterschiedlichen Interpreten hat, kann man auch danach sortieren. So habe ich ca. 20 Dirigenten, die ich als eigene Rubrik stehen habe. Ebenso Pianisten und Streichquartette. Macht aber nur Sinn, wenn man wirklich viele Aufnahmen eines Künstlers besitzt.

    Eine Datenbank anzulegen, hatte ich mehrfach erwogen, aber aufgrund der vergeudeten Lebenszeit immer verworfen. Mein Gedächtnis ist immer noch gut genug, um das meiste zu finden. Und die Doppelkäufe halten sich auch noch in Grenzen. :)

    Was auch vergeudete Lebenszeit ist, ist nach einer gewissen Zeit in ein anderes System umzusortieren. Habe ich 2-mal gemacht, nie wieder. ;)

    Allerdings steht mir in einem Jahr noch ein Umzug bevor. =O

  • Ich ordne nach Geburtsjahrgang des Komponisten und versuche demnach eher wenige CDs mit mehreren Komponisten anzuschaffen. Somit beeinflusst das Ordnungssystem die Sammlung und weniger umgekehrt.

  • Bei mir hat sich im Prinzip nur die alphabetische Archivierung bewährt und nicht die nach Gattungen. Es gibt aber Ausnahmen: eine (wiederum alphabetische) Pianisten-Sammlung mit Aufnahmen, wo Programme mit nicht nur einem Komponisten dabei sind. Allerdings habe ich auch manche CD z.B. mit einem "markanten" Stück beim jeweiligen Komponisten einsortiert, obwohl mehrere Komponisten gespielt werden, wenn es ein "prominentes Stück" ist und ich das Programm gut kenne. Extra gibt es eine Sammlung mit Dirigenten-Boxen und mit Solisten: Violine, Blasinstrumente, Gitarre, Orgel, eine Adriano-Sammlung ( :) ) und bulgarische CDs. Oper habe ich auch extra. Eine Extra-Sammlung ist auch die mit Chopins Sonate op. 35, weil ich da sehr viele Aufnahmen habe. Es gibt auch manche Kompromisse wegen der Archivierungskästen. Manche CDs passen nicht und müssen extra gestellt werden. Für eine öffentliche Bibliothek wäre das gewiss sowas wie "geordnetes Chaos" - aber Hauptsache ich finde mich zurecht. Gesucht habe ich aber auch schon.... :D


    Schöne Grüße

    Holger

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