Maria Chiara - von der Schallplattenindustrie weitgehend ignoriert

  • Mein lieber Siegfried!
    Vielen Dank für den Hinweis! Obwohl ich viele gute Aida-Platten und CD`s besitze, macht mich diese Aufnahme sehr neugierig. Von der Besetzung her hochinteressant! Ich werde mir diese mal zu Gemüte führen. Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Ich habe gerade Aufnahmen mit Maria Chiara vorliegen und schaue mit Erstaunen in den diesbezüglichen Thread. Hier ist seit ewigen Zeiten nichts mehr geschrieben worden. Dabei gibt es hervorragende Aufnahmen auf CD und DVD mit ihr. Eine Gesamtaufnahme der Oper "Attila" hörte ich erst vor Kurzem. Dort singt sie eine phantastische Odabella. Hier ist sie als "Aida" zu hören und zu sehen:
    /aJXxJQH7sRM
    Hier noch eine interessante Gesamtaufnahme:

    W.S.

  • Eine interessante Doppel-CD mit ihren früheren Aufnahmen wäre auch folgende:


    Siehe hier!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Sonderbarerweise ist noch gar nicht auf die Gesamtaufnahme der Madame Butterfly hingewiesen worden, die Maria Chiara in München aufgenommen hat:



    Eigentlich aber wollte ich mal die Frage stellen, warum denn Maria Chiara trotz einer ausgesprochen schön timbrierten und typisch italienischen Sopranstimme letztlich nicht groß rausgekommen ist und dann auch weithin ziemlich bald vergessen wurde.


    Sie sang in der Ära Maazel relativ regelmäßig an der Deutschen Oper Berlin. Ich habe sie vor allem als Desdemona und Amelia Grimaldi in ausgesprochen guter Erinnerung! Aber man nahm sie nicht als Opernstar wahr, der von den großen Bühnen Italiens auch mal den Weg nach Berlin gefunden hat, sondern als Ersatz für die wesentlich mehr geschätzten Pilar Lorengar (Desdemona, Carlos-Elisabeth) oder Gundula Janowitz (Amelia Grimaldi, Odabella).
    Woran lag das? Eigentlich kann ich mir das nicht voll erklären. Ihr fehlte wohl die Persönlichkeit einer Lorengar oder Janowitz. Auch waren ihre Rollenportraits immer etwas zurückhaltend und kühl. So gut sie sang, es wirkte merkwürdig ungerührt und konnten denn auch nicht wirklich rühren. Hört man von den oben eingestellten Alben einzelne Arien, wird man ganz sicher die schöne Stimme genießen und die Qualität ihres Singens. Hört man die ganzen Alben, stellt sich schnell eine gewisse Langeweile ein. Das ist alles zu gleichförmig, ohne Profil und gestalterische Kraft.
    Trotzdem höre ich von Zeit zu Zeit die eine oder andere Arie sehr gern! In Gesamtaufnahmen würde ich sie mir wohl eher nicht anhören wollen!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Das ist alles zu gleichförmig, ohne Profil und gestalterische Kraft.

    Lieber Caruso,


    genauso sieht es übrigens Jürgen Kesting: "Dass die Decca zu Beginn der 1970er Jahre große Hoffnungen in sie setzte, verraten zwei Recitals unter Leitung von Nello Santi und Kurt Herbert Adler, die eine vortreffliche Stimme bewahren, indes nicht das Profil einer interessanten Sängerin zeigen." Ich besitze sehr viele (fast alle?) Aufnahmen mit ihr, höre sie auch immer wieder mal sehr gerne. Aber die "Butterfly" singt sie unbeteiligt und kühl, zudem hat sie in King und Prey die absolut falschen Partner für diese Oper. Als "Aida" hingegen formt sie ein kluges Rollenporträt. 1985 habe ich sie in der Arena von Verona als "Aida" live erlebt (neben Giacomini, Cappuccilli u. a.), da hat sie mir außerordentlich gut gefallen.


    Herzliche Grüße
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano