Sergej Rachmaninov: Klavierkonzerte


  • Hallo, ihr Rachmaninow-Experten. Ich habe die Rachmaninow KK 1-3 live erlebt, alle drei mit Bernd Glemser, und war begeistert. Habe mir dabei diese CD gekauft, sogar mit Autogramm von Glemser.


    Außer den 3 Klavierkonzerten ist die Paganini-Rhapsodie noch zu hören


    Begleitet wird er vom Polish National Radio Symphony Orchestra, Chef ist Antoni Wit.


    Ich bin nur Gelegenheitshörer der Konzerte (mich begeistert besonders der schwermütige, an die Weite der russischen Landschaft erinnernde 2. Satz des 2. KK) und kann daher nicht einordnen, ob diese Aufnahme mit den vielen hier genannten Einspielungen berühmter Namen und berühmter Orchester mit berühmten Dirigenten mithalten kann. Bitte klärt mich mal über die Wertung auf, und schon mal Danke!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Mein Zugang zu Rachmaninoff war offenbar in meiner Jugend nicht der Beste, die Diskographie in meiner Sammlung ist eher miekrig. So fehlt beispielsweise das Klavierkonzert Nr 1 völlig (es sei denn - was ich nicht glaube - es läge bei den ungehörten - hier habe ich allerdings jeglichen Überblick verloren)
    Woran ich mich indes gut erinnern kann, war die aufsehenerregende Aufnahme des 3. Klavierkonzerts 1978 mit Vladimir Horowitz als Solist anlässlich seines 50 jährigen Bühnenjubiläums . Es spielten die New Yorker Philharmoniker unter Eugene Ormandy. Die gesamte Klassikwelt - insbesondere in Amerika - war aus dem Häuschen als diese Aufnahme erschien, ich habe sie schon zu Beginn des Threads erwähnt - aber sie scheint irgendwie aus der Mode gekommen.
    Ich höre dieses Konzert in der genannten Aufnahme momentan mit viel Vergnügen und werde meine Aufnerksamkeit in nächster Zeit wieder ein wenig auf Rachmaninoffs Klavierkonzerte lenken.
    In diesem Zusammenhang, mochte ich anregen, Einzelthreads zu den Klavierkonzerten anzulegen und den Stücken etwas näher auf den Grund zu gehen - dieser sehr interessante und ausführliche Thread laüft nun seit November 2004, hat 211 Einträge und 49.392 Seitenaufrufe - und ist total unübersichtlich geworden. Kein Wunder, wer hätte 2004 mit einer derartigen Entwicklung von Tamino gerechnet ?


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Es handelt sich dabei doch durchaus um "berühmte Namen".

    Klar, lieber Johannes, wenn man die Biographie von Bernd Glemser liest, dann erfährt man schon, welche Erfolge er gerade als Rachmaninow-Interpret bereits in frühester Jugend feiern konnte, wie er mit Orden und Ehrenzeichen überhäuft wurde. Ich glaube schon, daß er nicht nur ein durchschnittlicher Pianist ist. Um so mehr wundert es mich, daß er hier kaum Erwähnung findet und nicht in einem Atemzug mit den Pianisten genannt wird, die nicht mehr aktiv sein können. Mir fehlt die Sachkenntnis bei Pianisten, um Vergleiche anstellen zu können. Deshalb hatte ich darum gebeten, diese CD zu bewerten, um mir die Entscheidung zu erleichtern, die Rachmaninow-Konzerte auch mit anderen Tastenlöwen zu genießen.


    Zu Glemser und dem 2. Satz des 2. KK noch eine kleine Anekdote. In Gera spielte unser Orchester unter dem Dirigenten Eric Solen, als mitten im 2. Satz Glemser vom Klavierschemel aufsprang, zum Dirigentenpult eilte, heftig auf die Partitur tippte und sich wieder hinsetzte um das Konzert fortzusetzen. In der Rezension der Lokalpresse wurde das natürlich auch besprochen, die Gründe kann man nur vermuten. Aber wenn ein Pianist aufspringt und auf die Partitur tippt, glaube ich nicht an einen Fehler des Pianisten, hier hat wohl der Dirigent die Ursache gesetzt.


    So etwas hatte ich bis dahin noch nie erlebt und auch danach nicht. Hörbare falsche Einsätze, abrutschende Hörnertöne u.a. bekommt man mit, aber hier wissen wohl nur wenige, was wirklich los war.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ohne die Aufnahmen jetzt im Ohr zu haben, ist Glemser/Wit sicherlich eine brauchbare und seriöse Grundausstattung.
    Vergleichsaufnahmen kaufen wir Taminesen doch meist eh noch in Hülle und Fülle zu.


    Ein Beispiel: ohne das zweite Klavierkonzert mit S. Richter (DG) ist ein CD-Regal meiner Meinung nach eh hochgradig unvollständig.

    Er hat Jehova gesagt!

  • Ein wunderbares Ansinnen, lieber Alfred.


    Ohne Mozart u.a. Grössen wären wir alle viel ärmer, jedoch nicht unbedingt ohne Rachmaninow. Dennoch sind fast alle Klavierfreunde mehr oder weniger von seinen Kompositionen eingenommen bzw. infiziert. Viele derer, die normalerweise von etwas angefixt sind, haben sich gerne von ihnen anfixen lassen ;) . Ich persönlich habe früher vieles von R. gehört; zu viel, weiss ich nicht. Jedenfalls ist mein R.- Konsum in den letzten 20 Jahren sehr zurückgegangen. Seit ich die Taminos "um mich habe" hat sich das wieder geändert. Deine obige Aufnahme habe ich selbstverständlich auch, mit mir viele weitere Taminoaner (mit diversen Covers). Einige Quellen, teils sekundär oder tertiär mitgeteilt, meinen, es gebe nichts besseres als Horowitz und Albert Coates von 1928. Auch diese LP habe ich (in einem Karton; wo ?)


    Ich schlage je einen Thread zum 2. und 3. KK vor sowie einen weiteren für KK 1 und 4 und die Pag.- Variationen (und da gibt es nochmal was, nur ?( ).


    Ich plane für die nächsten Tage bis Wochen, den Thread "Weitere Klavierstücke" mit einigen kleinen Vorstellungen von atypischen oder besonderen Stücken zu füllen.
    Ich hatte dort schon einen ausführlichen Text zu den Chopin- Variationen verfasst, welche sehr, sehr schön und auch hochwertig sind (wie fast alles von ihm), allerdings durch meine Ungeschicklichkeit "verschwinden" lassen und keinen neuen mehr geschrieben.


    Würde mich natürlich auch über Beiträge anderer Klavierfreunde sehr freuen...


    Sonnige Grüsse aus dem Stuttgarter Rebland
    Damiro :)

  • Was die essentiellen Klavierkonzerte von Rachmaninow angeht (und das sind für mich vorrangig Nr. 2 und 3), habe ich mich, wie auch bei sonstigen russischen Werken, primär für russische Interpretationen entschieden. Die Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut. Die erste Adresse ist für mich durchaus auch bei Rachmaninow mal wieder Jewgeni Swetlanow. Sein Name fällt in diesem Zusammenhang eher selten, was vermutlich daran liegt, dass seine Einspielungen der Klavierkonzerte nicht mit den berühmtesten Pianisten entstanden. Allerdings sagt das nichts über die Qualität aus. Barry Douglas (Nr. 1 & 3) und Hiroko Nakamura (Nr. 2) sind durchaus oben anzusiedeln. Jedenfalls ist der Orchesterpart, der gerade bei diesen Konzerten so essentiell ist, von Swetlanow mal wieder formidabel getroffen. Es spielt (natürlich) sein Orchester. Die Aufnahmen stammen von 1990 (Nr. 2) und 1993 (Nr. 1 & 3). Klanglich gibt es nichts zu bemängeln. Man bekommt sie derzeit ziemlich günstig.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat von »Johannes Schlüter«




    Es handelt sich dabei doch durchaus um "berühmte Namen".
    Klar, lieber Johannes, wenn man die Biographie von Bernd Glemser liest, dann erfährt man schon, welche Erfolge er gerade als Rachmaninow-Interpret bereits in frühester Jugend feiern konnte, wie er mit Orden und Ehrenzeichen überhäuft wurde. Ich glaube schon, daß er nicht nur ein durchschnittlicher Pianist ist. Um so mehr wundert es mich, daß er hier kaum Erwähnung findet und nicht in einem Atemzug mit den Pianisten genannt wird, die nicht mehr aktiv sein können. Mir fehlt die Sachkenntnis bei Pianisten, um Vergleiche anstellen zu können. Deshalb hatte ich darum gebeten, diese CD zu bewerten, um mir die Entscheidung zu erleichtern, die Rachmaninow-Konzerte auch mit anderen Tastenlöwen zu genießen.

    La Roche,


    Ich habe diese Aufnahme schon gestern bestellt

  • Rachmaninow 3 - da muss ich unbedingt haben: Horowitz (beide Aufnahmen), Emil Gilels, Lazar Berman, Martha Argerich, Alexis Weissenberg (mit Pretre und nicht Bernstein (!!!)) und Alicia de Larrocha.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Horowitz direkt nach dem Konzert in der Carnegie-Hall mit Ormandy auf Ormandy fuchsteufelswildwütend gewesen sei und sogar das Rumpelstielzchen hinter der Bühne gemacht habe, weil Ormandy sich nicht an irgendwelche Absprachen (zu langsam?) gehalten habe. Ist diese Geschichte seriös überliefert?

    Er hat Jehova gesagt!

  • Was mich an der späten Horowitz-Aufnahme am meisten wundert: Wieso New York Philharmonic mit Ormandy? Diese Kombination habe ich bewusst noch nie gelesen. Chefdirigent in New York war damals Mehta. Ormandy war ja in Philadelphia.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wenn man die Rachmaninov KKs von Ansdnes, Zimerman, Volodos und Argereich hatm braucht man dann noch Horowitz?


    VG
    Justin

    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

  • Zitat

    Wenn man die Rachmaninov KKs von Ansdnes, Zimerman, Volodos und Argereich hatm braucht man dann noch Horowitz?


    Das ist eine gute Frage. Ich kann sie nicht in der Form beantworten, wer jetzt "besser" interpretiert, weil ich einerseits nicht alle Aufnahmen hab, andrerseits kein Rachmanoff- Fuzzy* bin
    Aber zwischen Rachmaninnoff und Horowitz gibt es eine historische Verbindung, sie waren befreundet. Und als Horowitz 1928 das Konzert erstmals spielte, stand ihm Rachmaninoff in gewisser Weise als "Korrepetetior" zur Seite. Rachmaninoff übernahm den Orchesterpart auf einem 2. Klavier, Horowitz spielte das Solo. Die eigentliche Aufführung fand dann mit dem Dirigenten


    Von Rachmaninoff ist überliefert. daß er über Horowitz gesagt hatte: "Er stürzte sich mit der Wut und der Gier eines Tigers auf das teuflische Stück. Er hat es in einem Stück verschlungen" Die eigentliche Aufführung fand dann unter Walter Damrosch statt, der schon 1909 die Uraufführung geleitet hatte.
    Die Aufnahme von 1978 unter Ormandy stand im Zeichen des 50 Jubiläums der Aufführung mit Horowitz. Horowitz wollte seinem inzwischen verstorbenen Freund Ehre erweisen und bereitete sich auf das Konzert akribisch vor.
    Der Aufschrei des Publikums am Ende des Stückes bezeugt, das man das Konzert als geglücktes Ereignis eingestuft hat.


    mfg aus Wien
    Alfred







    *)Ein weiterer Versuch die Tamino Sprachmelodie jugendlicher zu gestalten
    :hahahaha:

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Victor Carr Jr von classicstoday.com bewertet die Aufnahme vom 5. Jänner 1978 aus der New Yorker Carnegie Hall eher zurückhaltend. Der Klang sei "dünn und ausgewaschen" (Klangqualität: 6/10). Horowitz erlaube sich zahlreiche Verspieler und klinge "wie ein alter Klavier-Onkel, der versuche, an seine Glanzzeiten von vor 30 Jahren anzuschließen" (künstlerische Qualität: 7/10).


    Es gibt daneben übrigens tatsächlich noch ein Konzertvideo, ebenfalls von 1978, wie ich einer Rezension von Jed Distler bei classical.net entnehme. Diesmal mit dem New York Philharmonic unter Mehta (Avery Fisher Hall, New York, 26. September 1978). Soll besser sein als die Aufnahme mit Ormandy. Scheint aber nur auf VHS erschienen zu sein.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich muss mich selbst ergänzen:



    In der gezeigten Box ist das 3. Klavierkonzert mit Mehta enthalten. Es gibt nun also zwei verschiedene Horowitz-Aufnahmen von 1978 auf CD!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Was mich an der späten Horowitz-Aufnahme am meisten wundert: Wieso New York Philharmonic mit Ormandy? Diese Kombination habe ich bewusst noch nie gelesen.


    Hallo Josef,
    das Jubiläumskonzert in der Carnegie Hall mit Horowitz fand nach langer Pause des Solisten und 50 Jahre nach seinem Debüt mit dem KK 3 (damals mit Fritz Reiner) statt. Horowitz suchte sich für das Konzert eben dieses Rachmaninoff KK Nr.3 aus und bestimmte als Dirigent den Rachmaninoff -Kenner und -Freund Eugene Ormandy.
    Ich habe diese Aufnahme wegen der grossen Publikation und Werbung dazu auch und finde sie bei aller virtuoser Finessen, die Horowitz in dem hohen Alter noch drauf hatte, trotzdem nicht so umwerfend. Ausserdem sind mir die Spielzeiten viel zu breit ... mehr dazu unten.
    ;)8-) Hätte ich keine Vergleiche, wäre ich warscheinlich ewig dabei geblieben, weil - die Aufnahme ist schon i.O. und Ormandy macht seine Sache toll.


    Wenn man die Rachmaninov KKs von Ansdnes, Zimerman, Volodos und Argereich hatm braucht man dann noch Horowitz?


    Hallo Justin,
    aus meiner Sicht würde ich sagen: Nein ! So doll ist die nun auch nicht ! Mit Zimerman bist Du doch schon astrein bedient.
    :!: Nachdem mir vor vielen Jahren Michael Schlechtriem die Wild/Horenstein-Aufnahmen der Rachmaninoff-KK (Chesky oder auch Chandos) empfohlen hatte, höre ich eigentlich kaum noch andere Aufnahmen der Rachmaninoff-KK. Zur Verdeutlichung = lese dazu den Beitrag 188 in diesem Thread.


    Nur mal den Spielzeitenvergleich des KK Nr.3 zwischen Beiden, dann wird auch klar was ich meine und wo meine persönliche Tenzend/Geschmack hin geht:
    Horowitz/Ormandy = 16:44 - 11:40 - 14:51
    Wild / Horenstein = 14:54 - 8:43 - 11:38


    Da solltest Du mal reinhören und so Deine persönliche Vorliebe feststellen.



    @Josef
    Die Swetlanow - CD mit dem Tschaikowsky 1 und Rach 2 habe ich soeben günstigst in Centbereich bestellt - 8o ich bin gespannt !
    Die Andere mit Douglas/Swetlanow und den KK Nr.1 und 3 ist sicher aus deiner Sicht und wegen Swetlanow der Hammer, aber mir zu teuer ... ;):thumbup: zumal ich mit Wild/Horenstein allerbestens bedient bin.
    :| Die überbreiten Spielzeiten bei Douglas werden wohl nichts für mich sein ... 17:57 -11:33 - 16:06 ... eigentlich ein NoGo ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Es wäre nun natürlich interessant andere Rezensionen über dieses Konzert zubekommen.
    Gut Ding braucht Weile.


    Zitat

    Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass Horowitz direkt nach dem Konzert in der Carnegie-Hall mit Ormandy auf Ormandy fuchsteufelswildwütend gewesen sei und sogar das Rumpelstielzchen hinter der Bühne gemacht habe, weil Ormandy sich nicht an irgendwelche Absprachen (zu langsam?) gehalten habe. Ist diese Geschichte seriös überliefert?


    Es gibt in der Tat so eine Geschichte - seriös überliefert ist sie nicht. Ich kannte eine Andere Version - aber auch die ist falsch.
    Ich habe die Geschichte immer auf das Konzert vor 50 Jahren zurückgeführt, von dem hier die Rede ist, da es ja 1978 ein Konzert zum 50 jährigen Debüt von Horowitz war. Und ich hatte die Geschichte 1978 gehört, genau als die Schallplatte aufgenommen wurde. Sie sollte sich also bereits 1928 anlässlich des Debüts von Horowitz ereignet haben. Und das stimmt auch. Horowitz debütiert nämlich in New York nicht mit dem 3. Klavierkonzert von Rachmaninoff, sondern - bereits einige Wochen zuvor mit dem ersten Klavierkonzert von Tschaikowsky. Am Pult stand Sir Thomas Beecham. Überliefert sind die Auffassungsunterschiede der beiden Proponenten. Horowitz soll anschließend behauptet haben, Beecham habe das Konzert auswendig dirigiert ohne es wirklich zu kennen. Soweit ich weiß, hat Horowitz dann seinen Part gespielt ohne sich weiter um das Orchester zu kümmern....
    Von einem "Rumpelstizlchen" ist nichts überliefert, und es wäre auch sehr eigenartig, gilt Horowitz doch als eher verschlossen und introvertiert....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Man ist ja bei einem solchen Star wie Horowitz leicht im Bereich der Anekdoten und Lobeshymnen, selbst beim Quasi- Biografen- Buch Harold C. Schonberg, Horowitz, Fischer Taschenbuch dürften eine ganze Reihe "Stories" enthalten sein. Dass Dirigenten ab und zu auftreten, ohne die Partitur gründlich zu kennen, heisst noch lange nicht, dass das Dirigat schlecht oder falsch sein muss. Überliefert scheint, dass Rachmaninow seinen "Mitbewerber" Horowitz, der 30 Jahre jünger war, für den besseren Interpreten seines 3. KK hielt als er selbst, mehr noch, dass Horowitz von wichtigen Musikern und Leuten des Musikgeschäfts sowie der Medien als der Protagonist des 3. KK von Rachmaninow in Amerika und andernorts angesehen wurde. Dann möge man schmunzeln: Steinway habe R. einen nicht ganz so guten Flügel wie Horowitz und eine nicht ganz so gute Betreuung zur Verfügung gestellt. Und die anfallenden Kosten hätten deutlich differiert. Und Rachmaninow hat nach WW 1 in Kalifornien gewohnt, Horowitz und Steinway waren in NYC, abgesehen von Tourneen, usf. usf. (damals ist man mit der Eisenbahn gereist (LA --> Chicago ca. 45 Std., Chicago - -> NYC ca. 15 bis 20 Std.)


    Justin,


    natürlich brauchst du Horowitz !!! ---zum Spass und zur Erbauung und etwas auch wegen der Musik ! (die anderen sind dann zum guten Hören und Lernen). Am wenigsten von den Genannten braucht es Andsnes, welchen ich dennoch habe. Weil Andsnes einen etwas distanzierten Vortragsstil pflegt, aber nicht zu kühl ist, er vermittelt das "Gefühl : wie aus einem Guss", spielt insgesamt harmonisch, man hört trotzdem jeden Ton. Ist technisch sicher besser als M.A. Ich habe Andsnes einfach gerne.


    Andererseits gehen bei diesem superschwierigen Konzert Solist und Interpret gelegentlich ziemlich auseinander (in einem Vorpost wird dieses Hörerlebnis netterweise erwähnt), gerade Horowitz produziert meist (die LP mit Barbirolli kenn ich aber nicht) im Verlauf mächtige Tempodifferenzen, was die Spannung teils unerträglich steigert, z.B. kurz vor Schluss des 3. Satzes (es gibt hier Leute, die sagen dann: Mätzchen - dürfen sie von mir aus gerne ). Genial wie Ormandy das Philad. Orchester an diesen Stellen dem Meister hinterherführt, und das sind schnelle und langsame Stellen !, man schüttelt nur noch den Kopf...


    Holger führt Alicia de Larocha an, welche IMHO eine grandiose Pianistin ist. Und zwar für Mozart, Schubert und Rachmaninow und für alle anderen sowieso ;). Habe knapp 10 CDs von ihr (hihi, so wenig ! :D ) Sie hat eine ganze Reihe von klangtechnisch guten CDs.




    @ teleton,


    ich finde es eindrucksvoll, wie du deine gedachte Kaufempfehlung (ohne Horowitz) begründest. Bei einer gewissen Distanz zu ihm durchaus gerechtfertigt. Ich habe Horowitz 1986 bei seiner Ankunft in der Hamburger Musikhalle vor dem dortigen Rezital fast berühren können. Seine Ehefrau Wanda war immer bei den Konzerten dabei (immer Sonntags 16 Uhr seit Jahrzehnten).


    Zu neugierig machst du mich aber mit dem Hinweis auf CD- Preise im Centbereich. Kann ich da auch was kaufen ? 8|


    Freundlichst, D.

  • Ich höre mir gerade die Aufnahme von Horowitz/Ormandy an (zu finden u. a. bei Spotify), mittlerweile im Finalsatz angelangt. Erster Eindruck: Der Klang ist zwar nicht schlecht, aber wirklich etwas fahl. Publikumsgeräusche sind praktisch vollständig getilgt (vielleicht auf Kosten der Natürlichkeit des Klanges). Ab und an meint man dafür den Pianisten zu hören (was nicht negativ zu verstehen ist). Richtig packen will mich diese Interpretation aber nicht. Ormandys Begleitung ist grundsolide, aber wirklich umwerfend? Gut, gegen Ende des Finales wird es dann doch packend, aber wie könnte das bei diesem Werk anders sein. Die Live-Wirkung muss natürlich unglaublich gewesen sein, wenn man den greisen Horowitz vor Augen hatte. Die Publikumsreaktion spricht dafür.


    P.S. Vergleichend nochmal das Ende des Finalsatzes mit Douglas/Swetlanow angehört. Das ist eine andere Liga für mich. Klanglich schon mal eindeutig, das Orchester viel präsenter und detailreicher (die Blechbläser und Pauken ein Traum!) und auch der Pianist "durchschlagskräftiger". :jubel: Da stören auch die Spielzeiten nicht: 18:05 - 11:35 - 16:07.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Wenn man die Rachmaninov KKs von Ansdnes, Zimerman, Volodos und Argereich hatm braucht man dann noch Horowitz?

    Weil Horowitz schlicht einzigartig ist - von der unglaublichen Poesie bis hin zur klaviertechnischen Seite. Niemand spielt ein solch betörendes Pianissimo und bei keinem Anderen sonst "explodieren" die Oktaven im Bass so wie bei ihm im Übergang zum Finale.

    Victor Carr Jr von classicstoday.com bewertet die Aufnahme vom 5. Jänner 1978 aus der New Yorker Carnegie Hall eher zurückhaltend. Der Klang sei "dünn und ausgewaschen" (Klangqualität: 6/10). Horowitz erlaube sich zahlreiche Verspieler und klinge "wie ein alter Klavier-Onkel, der versuche, an seine Glanzzeiten von vor 30 Jahren anzuschließen" (künstlerische Qualität: 7/10).

    Solche Bewertungen sind einfach Blödsinn. Für den gläsernen Klang des Flügels gibt es eine Erklärung. Horowitz hatte panische Angst, nicht gehört zu werden und ließ - trotz des Protestes des Steinway-Stimmers Franz Mohr -, das Instrument so hoch trimmen, so dass die Intonation anschließend ruiniert war. Mohr hatte natürlich Recht. Nach der Rachmaninow-Aufnahme musste die Mechanik des Horowitz-Flügels deshalb ins Werk und die Hammerköpfe bekamen eine komplett neue Befilzung. So entstand der wunderbar warme und farbige Klang des Horowitz-Flügels, den man in seinem Moskauer Konzert 1986 bewundern kann.

    In der gezeigten Box ist das 3. Klavierkonzert mit Mehta enthalten. Es gibt nun also zwei verschiedene Horowitz-Aufnahmen von 1978 auf CD!

    Die Aufnahme mit Mehta ist eine Fernsehaufnahme, da sieht man, dass er sich auch noch ein Podest bauen ließ, um gegenüber dem Orchester zu bestehen! :D

    Nur mal den Spielzeitenvergleich des KK Nr.3 zwischen Beiden, dann wird auch klar was ich meine und wo meine persönliche Tenzend/Geschmack hin geht:
    Horowitz/Ormandy = 16:44 - 11:40 - 14:51
    Wild / Horenstein = 14:54 - 8:43 - 11:38

    Da muss man bei diesem Konzert vorsichtig sein, denn es gibt diverse Kürzungen. Rachmaninow selbst spielt auch eine gekürzte Fassung. Zudem gibt es zwei Kadenzen: die kurze, die Horowitz spielt und auch Rachmaninow selbst und die lange, die viele andere Pianisten bevorzugen (Ashkenazy (nur in der alten Aufnahme mit Fistoulari spielt er die kurze), Volodos, Weissenberg, Sokolov, Berman usw.


    Die Wild-Aufnahme habe ich auch. Sie gehört aber nicht zu meinen unverzichtbaren Aufnahmen. Das Konzert wird inzwischen auf Klavierwettbewerben regelrecht verschlissen, so dass ich bei "sportlichen", auf Geschwindigkeitsrekorde abzielenden Aufnahmen einfach immer nur wieder denke: Ach bitte, nicht schon wieder Rach 3! Wie wohltuend sind da Aufnahmen, die wirklich außer Musikelkraft etwas Interpretatorisches zu sagen haben wie die wunderbare Alicia de Larrocha, eine poetische Offenbarung und wirklich hoch erstaunlich, wie sie das mit ihren eigentlich viel zu kleinen Händen hinbekommt. Da bleiben pianistisch keinerlei Wünsche offen - sie war eben eine Ausnahmeerscheinung. Eine absolute Spitzenaufnahme. Emil Gilels spielt dieses so schwere Konzert mit der Leichigkeit eines Mozart-Konzerts. Das ist pianistisch ein wahrhaft olympisches Niveau und exemplarisch. Ebenfalls titanisch ist die Pianistik von Alexis Weissenberg, der zudem das Konzert ohne alle Kürzungen in voller Länge spielt. Bernstein ist nur wirklich kein Dirigent für Rachmaninow - Pretre mit dem Chicago SO erheblich besser. Lazar Berman hat es nicht nötig, irgendwelche Effekte zu erzielen. Er hat mit seiner Präzision und feinsinnigen Gestaltungskraft und der Technik eines Über-Virtuosen einfach überragende "natürliche" Qualitäten, auf die er als Selbstverständlichkeiten zurückgreifen kann. Er ist der Einzige, der mich für die Langfassung der Kadenz begeistern kann. Martha Argerich mit ihrem Feuer ist schlicht umwerfend, und Horowitz hat unbestreitbar diesem Konzert seinen Stempel aufgeprägt. Beide so verschiedenen Aufnahmen setzen Maßstäbe.


    Schöne Grüße
    Holger

  • ich finde es eindrucksvoll, wie du deine gedachte Kaufempfehlung (ohne Horowitz) begründest. Bei einer gewissen Distanz zu ihm durchaus gerechtfertigt.


    Ich möchte Euch das mal kurz erläutern, warum ich den Rach-KK nicht so offen gegenüberstehe:
    Von Anfang an, bin ich von den Rachmaninoff-KK nicht so ganz gross begeistert gewesen - die 3 Sinfonien und die anderen sinf.Werke liegen mir ungleich mehr (ich weiss, das mag ungewöhnlich sein). Die tollen Prokofieff-KK liegen mir geschmacklich viel näher !


    :!: Erst die Wild/Horenstein-Aufnahmen (Chandos) haben dazu geführt, das die Rachmaninoff - KK in meiner Gunst rasant gestiegen sind; diese habe ich dann fast genau so gerne genossen, wie die Prokofieff-KK. Lang ausuferde Int sind gerade bei Rach nichts für mich; bei aller Anerkennung für Horowitz´s pianistische Fähigkeiten.
    Ich hatte über Jahrzehnte nur eine Aufnahme von den Rach-KK (zuerst die mit Ashkenazy/Previn, die ich inzwischen abgesetzt habe nachdem ich Wild/Horenstein hörte) und die KK Nr.1 und 2 mit Zimerman/Ozawa (DG) sowie das KK Nr.3 in der besprochenen Horowitz/Ormandy-Aufnahme.
    *** Voriges Jahr kam noch die klangschöne Ashkenazy/Haitink-GA (Decca) auf Empfehlung von Dir, lieber Holger dazu.
    :thumbup: Ganz toll finde ich allerdings die Paganini-Variationen, die ich mit Ashkanazy und natürlich ganz genial auch mit Earl Wild schätze.


    *** Ich bin mir klar bewusst, dass es in der Wild/Horenstein-Aufnahme des KK Nr.3 Kürzungen (in der Kadenz) gibt - :!: eben genau die Kürzungen, die Rachmaninoff als Pianist selber in seinen Aufnahmen mit Stokowski und Ormandy spielte und bevorzugte !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Diese Kürzungen waren dem zeitgenössischen Publikum geschuldet und der Kritik. Rachmaninoff war ja auch deshalb von Horowitz' geradezu fanatischer Begeisterung für das 3. Klavierkonzert so beeindruckt, erfreut und überrascht, weil dieses Konzert bei der Uraufführung eher mit Zurückhaltung aufgenommen worden war. Beanstandet wurde hier vor allem die Länge, weshalb Rachmanioff Kürzungen vornahm. In einem heutigen Konzertführer wird dies erwähnt, allerdings als Fehler bezeichnet, der die Geamtbalance des Werkes beeinträchtite - und es wird erfreut darauf hingewiesen, daß es Tendenzen gibt, heute wieder vorzugsweise die ungekürzte und unbearbeitete Fassung zu spielen und aufzunehmen....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe Rachmaninoffs Klavierkonzerte vom ersten Hören an geliebt. Sie sind für mich der Inbegriff des romantischen Klavierkonzerts und klingen so wunderbar "russisch". Besonders angetan bin ich von den Konzerten Nr. 2 und 3. Den von Wolfgang/teleton geschätzen Aufnahmen mit Wild/Horenstein kann ich allerdings nicht viel abgewinnen. Ich finde, dass sie zu oberflächlich auf Virtuosität setzen und den spezifisch russischen Tonfall dieser Musik einfach verfehlen, von den Kürzungen ganz abgesehen. Die beste mir bekannte Gesamtaufnahme ist die von mir schon mehrfach empfohlene mit Ashkenazy und Haitink, die eine wunderbare Interpretation mit exzellentem Decca-Klang verbindet (und der älteren Aufnahme von Ashkenazy mit Previn, ebenfalls bei Decca, weit überlegen ist):


    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Den von Wolfgang/teleton geschätzen Aufnahmen mit Wild/Horenstein kann ich allerdings nicht viel abgewinnen. Ich finde, dass sie zu oberflächlich auf Virtuosität setzen und den spezifisch russischen Tonfall dieser Musik einfach verfehlen, von den Kürzungen ganz abgesehen.

    Da, lieber Bertarido, triffst Du ganz genau meine Sicht der Dinge! Ich habe Wild einmal gehört mit genau diesem Eindruck - und das reicht mir dann. :)

    Die beste mir bekannte Gesamtaufnahme ist die von mir schon mehrfach empfohlene mit Ashkenazy und Haitink, die eine wunderbare Interpretation mit exzellentem Decca-Klang verbindet (und der älteren Aufnahme von Ashkenazy mit Previn, ebenfalls bei Decca, weit überlegen ist):

    Ich finde auch, dass das die beste Gesamtaufnahme ist. Aber bei Rach 3 finde ich den ganz jungen Ashkenazy am besten in der Fistoulari-Aufnahme:



    Ein schönes Wochenende wünscht
    Holger


  • Die Aufnahme von Alicia de Larrocha wurde auch mal in Fono Forum, wo es vor längerer Zeit einen Artikel über die Interpretationen des 3. Rachmaninow-Konzertes gab, wärmstens empfohlen und zu den absoluten Top-Aufnahmen gezählt. Ich bin also nicht der Einzige, der von dieser Aufnahme entzückt ist. :D






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    Bei der Horowitz-Aufnahme von 1978 nur die mit 20bit/96 Khz remasterte kaufen :!: , die erstveröffentlichte CD ist klanglich nicht berauschend (eher hell und dünn klingend). Besonders merkt man es bei der Rachmaninow-Sonate. Da sind bei der oben abgebildeten blauen RCA-CD sogar Digitalverzerrungen drin und das Klangbild ist blechern. Man braucht "Horowitz plays Rachmaninow" allerdings immer noch, weil da die alte Aufnahme des 3. Konzerts mit Fritz Reiner drauf ist.



    Schöne Grüße
    Holger

  • Lieber Holger

    Zitat

    Meine Empfehlungen zu Rach 3



    Diese Aufnahme habe ich in der Klavier Kaiser Box der SZ.
    Argerich spielt genial, der 3. Satz ist umwerfend gut im Piano.
    Leider ist der Klang der CD schlecht, das Orchester klingt distanziert, wie hinter einem Vorhang.
    Dies als kurzer Kommentar jetzt, später mehr


    Viele Grüße
    Justin

    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

  • Den von Wolfgang/teleton geschätzen Aufnahmen mit Wild/Horenstein kann ich allerdings nicht viel abgewinnen. Ich finde, dass sie zu oberflächlich auf Virtuosität setzen und den spezifisch russischen Tonfall dieser Musik einfach verfehlen


    Hallo Bertarido,


    es ist oft sehr entscheidend von welchen Aufnahmen man geprägt wurde. Anderes kann man dann nur in Aussnahmefällen noch akzeptieren.
    Da ich nie eine Prägung in dem Sinne bei den Rachmaninoff - KK erfahren habe, haben die Wild/Horenstein-Aufnahmen bei mir eingeschlagen wie eine Bombe.
    Gerade beim KK NR.3 haben mich immer die abgehackten orchestralen Passagen geärgert (ich hielt das für eine schlechte Orchestration) - erst die Aufnahme mit Ormandy fand ich dahingehend besser gelungen, weil er diese mehr gebunden spielen lies. Bei Horenstein empfinde ich alles im Lot !


    Damals zur LP-Phase hatte ich auch die Rachmaninoff-GA seiner KK mit Ormandy/Stokowski (RCA, Mono; das war eine silberne LP-Box) ... ich fands damals nur einfach grausig, was in erster Hauptsache der Aufnahmequalität geschuldet war ...



    :!: Ich habe (inhaltlich zu deinem Zitat) genau den gegenteiligen Eindruck wie Ihr, Bertarido und Holger.
    Der russische orchestrale Klang wird derart packend von Horenstein in Klang gesetzt und wie Earl Wild dazu hochvirtuos abgeht, das finde ich den Wahnsinn. Das klingt für meine Ohren voll russisch !
    :thumbup: Genau so, kommen die Rachmaninoff - Klavierkonzerte bei mir an. Meine Prägung für diese KK hat jetzt erst eingetzt, weil sie mir seit ich Earl Wild höre wirklich gut gefallen.


    Wenn Du Dir vergegenwärtigst, welch zupackende Interpretationen Horenstein ansonsten bei anderen klassischen Werken an den Tag legt und vergleicht dann mal die Dirigenten bei Euren Rach-KK-Favoriten (ich will gar keine Namen nennen), dann liegt das auch fast auf der Hand, dass Horenstein hier auch abgeht wie die Post.



    ;):) Aber abgesehen davon.
    Ich bin ja Eurer Empfehung mit Ashkenazy/Haitink (Decca) auch nachgekommen und finde inzwischen auch diese Aufnahmen ganz toll - und lasse mich gerne von dem ausgezeichneten Decca-Sound begeistern (Mit Ashkenazy/Previn habe ich nur noch die Decca-CD mit dem KK Nr.2, weil da die TOP-Aufnahme mit den Paganini-Variationen drauf ist.).


    :hello: Lasst doch jedem sein Geschmack !
    Das hat sich ja zuletzt auch bei Schubert 9 mit Szell gezeigt, dass da unsere Eindrücke weit auseinander gehen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lasst doch jedem sein Geschmack !


    Na klar, ich habe ja nur gesagt dass ich diesen Aufnahmen nicht viel abgewinnen kann. :hello:


    Mit der Prägung hast Du recht, ich glaube, dazu gibt es irgendwo sogar einen Thread. Ich habe die Rachmaninoff KK in den Aufnahmen mit Ashkenazy/Haitink kennengelernt, damals nacheinander als Einzel-CDs, und trotz einiger sehr guter anderer Einzelaufnahmen, die hier auch schon genannt wurden, greife ich immer wieder darauf zurück. Gerade weil bei dieser Hammer-Musik (wenn ich Deinen Ausdruck mal gebrauchen darf :) ) auch der Klang stimmen muss, sonst nützt die beste Interpretation nichts.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Rachmaninows eigene Aufnahmen sollte man kennen - er war ein wirklich großer Pianist. Artur Rubinstein hielt ihn sogar für einen größeren Pianisten als Komponisten! Ich habe die RCA-Box mit seinen kompletten Aufnahmen, die z. Zt. leider 372 Euro kostet. Sein 3. Konzert spielt er überragend. Leider gibt es - wohl bedingt durch die Tontechnik - etliche Kürzungen. Jedenfalls lohnt es, diese Aufnahme als Maßstab zu kennen, denn Rachmaninow ist einer der letzten Nachfolger der Pianisten-Komponisten des 19. Jhd. wie Franz Liszt:


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    Rachmaninow war von zwei Pianisten so beeindruckt, dass er nach einem Konzert mit dem 3. KK sagte, dass er sein eigenes Konzert nicht mehr spielen wolle. Der eine war Vladimir Horowitz



    - und der andere Walter Gieseking, von dem es eine Aufnahme (Konzertmitschnitt) mit Willem Mengelberg gibt:



    Schöne Grüße
    Holger

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