Über die Reputation von CANTON Lautsprechern


  • Widerspruch. Das ist es sehr wohl. (...)


    Selbstverständlich weisen unterschiedliche Membranmaterialen Unterschiede auf, die sich in den technischen Eigenschaften und auch den Thiele-Small-Parametern niederschlagen. Das bestreite ich gar nicht. Auch sind mir die genannten Materialen (und vielleicht ein paar weitere) geläufig. Meine Aussage - und da hat mich Dieter absolut richtig verstanden - bezieht sich darauf, dass das Membranmaterial nun wirklich nicht der über das Wohl und Weh des Klanges eines Lautsprechers entscheidende Punkt ist. Man kann mit allen üblichen Membranmaterialen sehr gute oder auch weniger gute LS konstruieren. Dies belegen zahllose Beispiele aus sämtlichen "Lagern" (alt hergebrachte Materialien, wie z. B. PP, Papier vs. "High-Tech", wie Keramik, Alu). Ein guter Lautsprecher ist immer eine Frage des Gesamtkonzepts aus Gehäuse, Frequenzweiche und Treibern. Bei den Treibern führen viele Wege nach Rom und ihre Verwendung unterliegt, wie vieles Andere auch, Hypes und Trends.
    Da der LS-Markt im Bereich klassischer, passiver, dynamischer Boxen (die den Umsatz nach wie vor dominieren dürften) - abgesehen von wenigen Ausnahmen - "Prinzip bedingt" wenig innovativ ist, haben die Marketingabteilungen der Hersteller das Treibermaterial eben als ein wesentliches Unterscheidungskriterium ausgemacht, wobei mir echte USPs im Markt unbekannt sind. Eine mit Alumembran bestückte Canton ist jedenfalls VOM KLANGLICHEN ERGEBNIS HER GESEHEN nicht wegen des Membranmaterials einer Nubert mit Polypropylenmembran über- oder einer B&W mit Kevlarmembran unterlegen (willkürliche Beispiele).


    Viele Grüße
    Frank

  • Zu unserem Thema die Meinung eines Lautsprecherentwicklers:


    Zitat

    Die Klangqualität eines Mehrwege-Lautsprechersystems wird nicht zuerst von den Qualitäten der Einzellautsprecher bestimmt, sondern vom möglichst perfekten Zusammenspiel aller Komponenten. Schon ein preisgünstiger aber ansonsten ordentlich konstruierter Hochtöner kann hohe Töne besser wiedergeben als der teuerste Breitbandlautsprecher, und ein Tiefmitteltöner mit großem linearem Hub und verwindungssteifer Membran ist dem Breitbänder in der Basswiedergabe überlegen. Wird der Hochtöner aber unvorteilhaft an den Tiefmitteltöner angekoppelt, klingt das Zweiwegesystem "zum Weglaufen", während mit dem Breitbänder schon auf relativ hohem Niveau Musik gehört werden kann. Der Knackpunkt ist also die Frequenzweiche.

  • Hallo Joachim,


    Zitat

    hochfest, zäh, zugbelastbarer als Stahl


    eben auch elastisch, somit weniger steif.


    Nette Grüße


    Karl

  • Hallo,
    ich hatte einmal eine CT800 so um 1990 weil das 3-Wege Konzept grundsätzlich gut war.
    http://thangaudiochauau.com/wp…oads/2016/01/IMG_5907.jpg
    Der Klang war ok aber zu hell und aufdringlich und darum musste sie damals nach drei Jahren der Ensemble PA-1 weichen da sie dieser sooo nicht das Wasser reichen konnte.


    https://c1.staticflickr.com/9/…95047676_75cf0ed136_k.jpg
    Die PA-1 ist noch in Betrieb und macht auch immer noch Spaß an der Zweitanlage.
    An der Erstanlage ist das Topmodell Elysia in Betrieb die ich ein paar Jahre danach kaufte und dann eine Zeit lang 4-Kanal hörte.
    LG
    @: grundsätzlich ist ein Drei- bis Vierwegekonzept mMn. im Vorteil - wie der Entwickler Hr. Pawel die 2-weg Ensemble so hingebracht hat ist mir weiterhin ein Rätsel aber es funktioniert und passt so :thumbsup:
    @@: falls jemand ein Se

  • Zitat

    @: grundsätzlich ist ein Drei- bis Vierwegekonzept mMn. im Vorteil - wie der Entwickler Hr. Pawel die 2-weg Ensemble so hingebracht hat ist mir weiterhin ein Rätsel


    Mir nicht, denn ein Zweiwegsystem ist die bessere Lösung. wenn die Anforderungen stimmen
    Sie haben je nack Konstruktion das bessere Impulsverhalten, eine bessere Kontrolle über das Rundstrahlverhalten. wemoger Interferenzen innerhalb einer Box-


    Warum werden dann nur so wenige Zweiwegesysteme angeboten ?


    Zum einen haben sie Einschränkungen in Bezug auf die Lautstärke
    Dann benötigen sie hochwertigste Lautsprecher und ein passendes Weichenkonzept
    Wie dieses aussehen soll ist bis heute umstritten. Die einen schwören auf eine 6 db Weiche,
    zum einest kommt meist die 08/15 lösung einer 12 dB Weiche, aber ich hatte mal einen LS
    der hatte eine 18 dB akustische Butterworth-Weiche, der klang sehr musikalisch


    Und ausserdem lässt sich ein mittelgroßer Zweiweger nicht so teuer verkaufen, wie eine Vierwegbox in einer großen Kiste, wo 2 Möbelpacker bei der Lieferung mit benötigt werden.


    Der helle Canton-Klang war dem deutschen Klassikgeschmack der 70er Jahre geschuldet, im Gegensatz zum englisch Zurückhaltenden Klang, der oft als "langweilig" abgetan wurde....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,
    wenn dir Zweiweg Lautsprecher gefallen dann gibt es für dich vielleicht einmal die Möglichkeit die aktuelle Elektra MK4 von Harry Pawel anzuhören.
    http://www.pawel-acoustics.ch/pdf/Elektra_Mk4_Doku.pdf
    Auch die Story zum Unternehmen in der Schweiz ist toll
    http://www.pawel-acoustics.ch/…tipps_pawel_acoustics.pdf
    LG
    @: ich mag keine "Löcher" in Lautsprechern, da kommt immer so viel Müll raus :hail:
    @@: auf dieser Seite habe ich einen Preis gefunden http://audiograffiti.com/my-product/pawel-acoustics-elektra ufff ;( 14.900.- mit Ständer das ist dann schon richtig happig :untertauch: ... hoffe da ist eine 0 zuviel dran :D ... befürchte aber leider nicht :wacko:
    @@@: 45 Hz bis 22 kHz + -3 dB ist natürlich schon eine Ansage für so eine kleine Kiste

  • Die Klangfarben klassischer Instrumente bzw. eines Orchesters sowie natürlich aufgenommene Stimmen sind aus meiner Sicht sehr empfindlich hinsichtlich Verfärbungen etc.
    Sie sind geradezu eine Art Echtheitstests für Schallwandler. Sicherlich hat man sich in den Jahrzehnten seiner Hifi-Karriere an so einen Hifi-Sound eines Orchester gewöhnt und meint irgendwann, dass das so sein müsse. Wenn man dann aber viel natürlichere Klangfarben vorgespielt bekommt, dann wird einem der Hifi-Sound mehr oder weniger störend vorkommen.
    Das Problem ist auch immer, dass die Ansprüche sehr hoch sind, diese aber mit den finanziellen Möglichkeiten abgewogen werden müssen.


    In diesem Thread entdecke ich heute ein paar wahre Worte von Glockenton: - in Kurzform -
    Man kann sich im laufe der Jahre an seinen lieb gewonnenen HIFI-Klang gewöhnen.


    8o Ist doch Klasse, wenn man zufrieden ist mit seinem Klangziel !
    :!: Deshalb bleibe ich auf nach wie vor bei meinen halbaktiven CANTON ERGO RC-A, die alles an Soundwünschen abdecken, was mich zufriedenstellt.
    Ich habe seitdem ich diese habe auch zahlreiche weitere Lautsprecher gehört, um zu testen, ob mir etwas besser gefallen könnte. Es soll ja auch preislich angemessen bleiben ! Auch einen ernsten Blick auf die astreine Canton Vento Reference-Serie und CANTON Vento 890-2 geworfen, die Alfred sein Eigen nennt ... kann aber im Vergleich zu meinen RC-A keine Vorteile für mich entdecken, im Gegenteil, da die 890er auch im Bass recht schlank abgestimmt sind.
    Der aktive Bassbereich der RC-A mit seinem 350W-Vr ist "für meine geliebten Pauken" auf jeden Fall beindruckender und passt sich sehr gut in den passiven Gesamtklang der beiden oberen Chassis an.


    *** Ich bin damit so zufrieden, dass ich mir Jahre später die CANTON ERGO RC-A für den Hobbyraum noch einmal gekauft hatte. Die ERGO RC-A war gar nicht mehr bei CANTON im PRogramm, aber es gab wegen der grossen Nachfrage eine Neuauflage von CANTON !
    :!: Die Neuauflage war inzwischen auf einen Traumpreis gefallen; der Bass-Vr ist durch einen 350W-Digital-Vr ausgewechselt worden; die HT sind jetzt die neuere Alu-Mangan-Kalotten aus der Reference und Vento-Serie, die mit einem kleinen Schalltrichter für noch besseres Abstrahlverhalten ausgestattet sind.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ist doch Klasse, wenn man zufrieden ist mit seinem Klangziel !
    Deshalb bleibe ich auf nach wie vor bei meinen halbaktiven CANTON ERGO RC-A, die alles an Soundwünschen abdecken, was mich zufriedenstellt.


    Die Übergangsfrequenzen von 180 und 3.200 Hz sind gut gewählt :thumbup: - bezüglich Membranmaterial im Mittelton halte ich eine leichte und unbehandelte Papiermembran mit sehr starkem Antrieb aber immer noch für das Beste 8-)
    LG
    @: Bässe und Höhen werden überschätzt - alles entscheidet sich erst einmal mit einer Topmittenwiedergabe - wenn das nicht passt muss man gar nicht mehr weiter diskutieren :hello:

  • Es ist natürlich eine Frage, was von einem Lautsprecher erwartet wird. Soll er "spektakuär" oder "durchsichtig" klingen, "Klangfarbetreu" oder "musikalisch", etc etc.
    Ich erinnere mich welchen Moden LS.Konstruktionen seit meiner Jugend unterworfen waren.
    Damals wurde die Baßrefolexbox mehr oder weniger als obsolet betrachtet, es kam das "geschlossene Gehäuse", gelegentlich auch "unendliche Schallwand" genannt. Die Fehler die solch ein Gehäuse produzierte waren andere, als die beim Baßreflexgehäuse. Während BR-Gehäuse zur Unsauberkeit neigten, mussten die geschlossenen Gehäuse entweder ein ziemliches Volumen aufweisen oder die (damals) neuartigen Bass.Ls mit weich eingespannter Membran vom Entwickler sendiert haben. Die ersten - relativ kleinen - Canton Lautsprecher des Konstrukteurs und Canton Mitbegründers Wolfgang Seikritt (+2001) erschienen um 1972
    Sie waren in der Tat auf der Erkenntnis aufgebaut, daß die Mitten besonders den Klangeindruck prägen, und zwar in dem Sinne, daß das menschliche Ohr in diesem Bereich besonders empfindlich sei, und Verfärbungen besonder auffällig gehört werden könnten. Seikritt begegnete diesem Übel, indem er diesen Bereich gegenüber den Bässen und Höhen leicht absenkte, was dem Frequenzgang eine leichte Einbuchtung in diesem Bereich eintrug, der dann in Folge scherzhaft-bissig als "Taunuswanne" bezeichnet wurde.
    Diese Art wurde immer wieder kritisiert, die Canton Boxen erlebten in jenen Tagen einen Höhenflug, der bis heute anhält und eine Erfolgsgeschichte einläutete, wie sie ihresgleichen sucht. Kritiker und Musikhörer waren von der "Neutralität" dieser Boxen gleichermaßen begeistert. Es gab aber gelichzeitig auch Kritiker dieses Konzepts. Seikritt hatte aus mir nicht näher bekannten Gründen Canton bereits lange vor seinem Tod verlassen, Und wenn mein Gedächtnis nicht trügt, folgte im Klaus Dotter als Chefentwickler.
    Ein Satz, der hier nicht fehlen darf soll hier im Gedächtnis bleiben:
    Die Reputation von Canton, einst sakrosankt, geriet für einen gewissen Zeitraum in Zweifel.
    Das hatte indes nichts mit einer sinkenden Qualität zu tun, sondern mit einer kaufmännischen Entscheidung des Managements auch den Massenmarkt zu bedieinen, sprich, die LS wurden nicht mehr ausschlisslich im elitären Fachhandel angeboten, wo die Herren Verkäufer (man nannte sie scherzhaft oft "Götter im Maßanzug" - oder ähnlich) dozierten und über gut uind schlecht das Sagen hatten, sondern auch in Elekto-Supermärkten etc. Die Rache folgte auf dem Fuß. Diese LS wurden plötzlich als "Massenware" bezeichnet und im Fachhandel rümpfte man die Nase und schloss Verträge mit elitären LS Herstellern die teilweise recht abenteuerliche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung ihres Preisniveaus einsetzten.


    Über "Canton HEUTE" werde ich bei Gelegenheit schreiben.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, nur den einleitenden Post und quer einige Kommentare - man möge mir das nachsehen.


    Ganz allgemein kann ich nur empfehlen, immer jeweils aktuelle Geräte anzuhören und nicht auf Erfahrungen von anno dazumal (seien es eigene oder fremde) zu vertrauen. Erst recht natürlich, wenn diese Erfahrungen 15, 20 oder gar 30 Jahre alt sind...


    Ich habe selbst keine Canton Lautsprecher, kenne sie aber -sehr oberflächlich- aus Vorführungen von (ja!) Hifi- Messen. Für meine Ohren war da nichts negatives zu vernehmen, vorgeführt wurde die Referenz- Linie. Die Lautsprecher sind auf der neutralen Seite, eine Eigenschaft die für Klassikhörer sicher wichtiger ist als für Hörer anderer Musikrichtungen. Darüber hinaus ist die Auswahl von Lautsprechern natürlich von sehr vielen Faktoren abhängig, nicht zuletzt maßgeblich vom persönlichen Geschmack.


    Anmerkung (auch wenn per Post #1 eigentlich OT): Auch Canton hat neuerdings Aktivlautsprecher im Angebot, die durchaus interessant sind....


    Gruß


    Nicolas

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    Gruß
    Nicolas

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