Astronomisch-Astrologisches Hörerlebnis - Gustav Holst: The Planets

  • Ich möchte an dieser Stelle mal auf eine geniale Seite im Netz verweisen: "Peter's Planets". Ein Fleißprojekt, das (fast) alle erhältlichen Aufnahmen auflistet und auch bewertet.


    Die Top 20 sieht dort wie folgt aus:


    1. Charles Dutoit, Orchestre symphonique de Montréal, 1986
    2. Seiji Ozawa, Boston Symphony Orchestra, 1979
    3. Sir Mark Elder, The Hallé Orchestra, 2001
    4. Sir Malcolm Sargent, BBC Symphony Orchestra, 1958
    5. Gustav Holst, London Symphony Orchestra, 1926
    6. Roy Goodman, New Queens Hall Orchestra, 1996
    7. Andrew Litton, Dallas Symphony Orchestra, 1997
    8. Sir Colin Davis, Berliner Philharmoniker, 1988
    9. Sir Charles Groves, Royal Philharmonic Orchestra, 1987
    10. Sir Adrian Boult, Philharmonic Promenade Orchestra, 1954
    11. Zubin Mehta, Los Angeles Philharmonic Orchestra, 1971
    12. Leonard Bernstein, New York Philharmonic, 1971
    13. William Boughton, Philharmonia Orchestra, 1988
    14. James Levine, Chicago Symphony Orchestra, 1990
    15. Leopold Stokowski, Los Angeles Philharmonic Orchestra, 1956
    16. James Judd, Royal Philharmonic Orchestra, 1991
    17. Vernon Handley, Royal Philharmonic Orchestra, 1993
    18. Sir Andrew Davis, Toronto Symphony Orchestra, 1986
    19. Richard Hickox, London Symphony Orchestra, 1987
    20. Sir Neville Marriner, Royal Concertgebouw Orchestra, 1978


    Obwohl ich dem Verfasser nicht in jedem Punkt folge, ist dies ein sehr nachvollziehbares Ranking. Auffällig: Viele Briten darunter. Denen liegt die Musik Holsts vielleicht wirklich besonders.


    Und die am schlechtesten bewerteten 20 sind:


    59. Zubin Mehta, New York Philharmonic, 1990
    60. Yan Pascal Tortelier, BBC Philharmonic, 1996
    61. José Serebrier, Melbourne Symphony Orchestra, 1977
    62. Herbert von Karajan, Berliner Philharmoniker, 1981
    63. John Williams, Boston Pops Orchestra, 1986
    64. Robert Ashley, London Festival Orchestra, 2001
    65. Sir Andrew Davis, BBC Philharmonic Orchestra, 1994
    66. Roman Brogli-Sacher, Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck, 2009
    67. Dennis Russell Davies, Bruckner Orchester Linz, 2001
    68. Yevgeny Svetlanov, The Philharmonia, 1992
    69. Sir Adrian Boult, Vienna State Opera Orchestra, 1960
    70. Sir Roger Norrington, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, 2001
    71. Lorin Maazel, L’orchestre de France, 1981
    72. Jansug Kakhidze, Tbilisi Symphony Orchestra, 2003
    73. Jahni Mardjani, Georgian Festival Orchestra, 2003
    74. Thomas Kalb, Philharmonisches Orchester Heidelberg, 1999
    75. Gustav Holst, London Symphony Orchestra, 1922, 1923, 1924
    76. Gennadi Rozhdestvensky, BBC Symphony Orchestra, 1980
    77. Sir Colin Davis, London Symphony Orchestra, 2003
    78. Bernard Herrmann, London Philharmonic Orchestra, 1970

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • 11. Zubin Mehta, Los Angeles Philharmonic Orchestra, 1971
    12. Leonard Bernstein, New York Philharmonic, 1971


    Es ist schon sehr anerkenneswert, was dieser "englische Peter" da zusammengestellt hat - auf jeden Fall eine Interessante Seite, zumal er alle Aufnahmen auch inhaltlich beschreibt.


    Trotzdem kommt mit einiges etwas sehr austauschbar vor.
    So steht (gem Zitat) zum Beispiel meine persönliche Lieblingsaufnahme Metha / Los Angels PO (Decca, 1971) zusammen mit Bernstein / New Yorker PH (CBS, 1971) zusammen auf den Plätzen 11 und 12. Die beiden Aufnahmen könnten nicht unterschiedlicher sein.
    *** Metha zeichnet sich durch eine unwarscheinlich vorwärsdrängende und spannende Sichtweise aus; dabei orchestral absolut perfekt wirkend mit allen präsenten Instrumentengruppen.
    *** Bernstein sehe ich eher als eine Aufnahme der Mitte, die mich nie ganz packen konnte ... ich finde (auch als Bernstein-Fan) sogar - eine seiner schwachen Aufnahmen. Von der entsprechende SONY-CD habe ich mich sogar getrennt, nun nicht wegen Bernstein allein, sondern weil da so ein "fürchterliches" Werk von Walton-Facade auf der CD gekoppelt war.
    Die Aufnahme erscheint mir also eher entbehrlich.


    Das sich bei dem GB-Peter dann Steinberg (DG) und Solti (Decca) nur im Mittelfeld und Swetlanow (Brillant) sowie Karajan (DG) sogar im unteren Feld finden, kann ich auch wenig nachvollziehen.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    Du kannst Dir sicher vorstellen, dass auch ich mit der Bewertung von "Peter" in vielen Punkten nicht übereinstimme. Die krassesten Abweichungen zu meiner Bewertung werde ich noch beschreiben.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Liebe Freunde,


    die Seite von Peter, der offenbar Australier ist, lädt natürlich in einigen Punkten geradezu zum Widerspruch ein. Aber das ist umso anregender für eine neue Diskussion in diesem Thread.



    Am meisten hat mich, ehrlich gesagt, erstaunt, dass er die ausgezeichnete und vielfach als Referenz gehandelte Einspielung von William Steinberg mit dem Boston Symphony Orchestra von 1970 recht weit unten einordnet. Der Rezensent beklagt einige marginale Schnitzer im Orchesterspiel, die mir eigentlich erst seitdem überhaupt auffielen.

    1943
    1956


    Andererseits brachte mich die Seite auf zwei andere Aufnahmen, die wirklich aller Ehren wert sind: Leopold Stokowski mit dem NBC Symphony Orchestra 1943 live und mit dem Los Angeles Philharmonic 1956 im Studio. Letzteres ist sogar die allererste Stereoaufnahme dieses Werkes. Die Aufnahme von 1943 klingt für das extreme Alter wirklich sehr ordentlich und bietet eine der mitreissendsten Interpretationen, die ich je hörte. Die spätere Neueinspielung, die sehr gut klingt, genießt insbesondere in Amerika Kultstatus, trotz (oder gerade wegen) einiger Freiheiten des Dirigenten, etwa ein effektvolles Tamtam am Ende des Mars.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ganz kurz und Bündig:


    Eine :angel: Hammeraufnahme ((:baeh01: an die, diese Bezeichnung von mir nicht lesen wollen )) erreicht mich diese Woche in meiner 23CD-Box "The Art of James Levine" (DG).


    Diese Aufnahme kann sich ohne wenn und aber zu den Allerbesten einreihen.
    :thumbup::thumbup::thumbup: Das Chicago SO in ausgezeichneter Klangqualität mit einem Dirigenten voller Biss und Energie:



    DG, 6/1989, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    Du scheinst ja gerade auf Levine-Exkursion zu sein... :):):)


    Deine Bewertung teile ich - auf die Aufnahme hatte mich einst Alfred himself aufmerksam gemacht und ich habe dann gleich zugeschlagen. Sie ist in der Tat hervorragend.

    Herzliche Grüße
    Uranus