Was hört ihr gerade jetzt? (Klassik 2017)

  • Lieber Garaguly,


    höre in Teheran jetzt:


    JS Bach


    Französische Suite Nr.5 G-Dur BWV 816
    Französische Overtüre BWV 831


    Piotr Anderszewski, p


    (Virgin, DDD, 1998)


    Dein Statement gilt für die Zeit vor 25 Jahren! Teheran hat gut 14 Millionen Einwohner und es existieren viele Parallel Gesellschaften. In den privaten Gemächern wird alles kulturell vorstellbare unternommen. Vor Jahren habe ich mir etliche CDs der Artur Rubinstein-Kollektion von RCA mit den schönen Hüllen erworben! Es gibt sehr viele Liebhaber abendländischer klassischer Musik sowie private Musiklehrer. Ich habe nirgendwo sonst soviel Klaviere in den Haushalten gesehen !


    LG Siamak :hello:

  • Guten Morgen allerseits …



    Haydn, Michael (1737-1806)
    Symphony No 23 F major PV 14


    Deutsche KammerAkademie Neuss,
    Johannes Goritzki


    Aufnahme von 2001

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • … und vor dem zweiten Frühstück:



    Schubert, Franz (1797-1828)
    Adagio+Rondo concertante F-Major D 487


    Trio Fontenay (wer kennt das noch?)


    Nobuku Imai, Viola;
    Chi-chi Nwanoku, Double Bass


    Aufnahme von 1997

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)


  • Interessante Antwort. Danke dafür. Da du dich anscheinend vor Ort gut auskennst, erlaube ich mir noch eine Frage: gibt es eine aktuelle, offizielle Haltung zur Musik im Allgemeinen seitens des Regimes, etwa basierend auf dem, was Chomeini einst diesbezüglich vom Stapel ließ? Müssen die von dir erwähnten Klassikliebhaber ihrer Leidenschaft im Geheimen frönen, oder geht das ganz offen? Gibt es ein Symphonieorchester - wenigstens in der Hauptstadt? Jetzt sind's doch drei Fragen geworden :D Aber ich finde solche Dinge sehr interessant. Schließlich stand der Iran 1979 am Anfang dieses fundamentalistischen Rollback, der seitdem die gesamte islamische Welt erfasst hat und dessen Auswüchse ja auch uns im Westen erhebliche Probleme bereiten. Wenn also in einem Land, das einst eine der Speerspitzen - neben dem sunnitischen Saudi-Arabien natürlich - einer fundamentalistischen Umorientierung war (Hass auf den Westen und seine teuflische Kultur, Verhüllungszwang für Frauen, blutige Verfolgung Homosexueller, Judenhass etc.) mittlerweile eine gesellschaftliche Veränderung erkennbar würde, dann wäre ja die - vielleicht naive - Hoffnung, dass mit zeitlicher Verzögerung die gesamte islamische Welt von einer solchen Liberalisierung erfasst werden könnte. Aber wahrscheinlich träume ich infantile Träumchen. :wacko:


    Grüße
    Garaguly

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  • Aber ich salbadere hier natürlich nicht nur herum, sondern ich höre auch ganz ernsthaft Musik. Und zwar diese:



    Vincent d'Indy


    Symphonie Nr. 2 B-Dur, op. 57
    Tableaux de voyage, op. 36
    Karadec, op. 34


    Iceland Symphony Orchestra
    Rumon Gamba
    (AD: 8. - 11. September 2008)


    Grüße
    Garaguly

  • Ich höre gerade eine Neuerwerbung:



    -mit den Münchner Philharmonikern


    Sehr "großflächiger", "romantischer" Klang mit über 68 Minuten Spielzeit (in der gängigen Fassung 1878/80). Der Interpretationsansatz ist nicht neu, aber klingt recht schlüssig...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hier höre ich jetzt diesen Silberling:


    Ernest Bloch


    Deux Psaumes für Sopran und Orchester (1912/14)
    Suite hebraique für Viola und Orchester (1951)
    Baal-Shem, drei Bilder aus dem chassidischen Leben für Violine & Orchester (1923/39)
    Trois poemes juifs für Orchester (1913)


    Christiane Oelze, Sopran
    Tabea Zimmermann, Viola
    Antje Weithaas, Violine
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Steven Sloane
    (AD: 2003 - 08)


    Grüße
    Garaguly

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  • Hallo Agon,


    das ist übrigens eine der bei megahochgeschätzten CD´s die ich auch auf die Insel (im aktuelklen Inselthread mit den 3 auszuwählnenden CD´s) mitnehmen würde.
    :hail: Der Wahnsinn, was er aus dem Israel PO herausholt ... und was dann auch in denen steckt !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ja, keine Frage, teleton, das ist eine ausgezeichnete Aufnahme - sicher eine der allerbesten der Sinfonie - wunderbar ausgeformt, tief empfunden und mitreißend. Ich höre mir danach mal wieder die William Steinberg-DG-Aufnahme aus Boston an.


    Viele Grüße,


    Agon

  • Ja, keine Frage, teleton, das ist eine ausgezeichnete Aufnahme - sicher eine der allerbesten der Sinfonie - wunderbar ausgeformt, tief empfunden und mitreißend. Ich höre mir danach mal wieder die William Steinberg-DG-Aufnahme aus Boston an.


    Viele Grüße,


    Agon


    Guten Tag Agon und teleton,


    kennt Ihr diese Aufnahme und was ist von "Mathis der Maler" unter Ormandy zu halten?




    Merci und LG

  • Mahlzeit allerseits. Wenn 3 Postings zuvor dieses Orchester von Teleton so gelobt wurde, dann höre ich es mir doch auch gleich mal an (erst vorgestern heruntergeladen) :



    Robert Schumann
    Symphonie Nr 4 d-moll op 120


    Israel Philharmonic Orchestra
    Paul Kletzki

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

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  • bei mir nun dieses Werk, das heute vor 140 Jahren Uraufführung hatte :



    Johannes Brahms
    Symphonie Nr 2 D-dur op 73


    Cleveland Orchestra
    Christoph von Dohnányi

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Auch diese Aufnahme habe ich mir neu gegönnt und höre sie erstmals:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Da ich eben den Thread durchgelesen hatte, wähle ich die Aufnahme mit


    Sergiu Celibidache
    Münchner Philharmoniker
    EMI Classics
    Live recording 20.9.1086
    Philharmonie am Gasteig

    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

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  • Interessante Antwort. Danke dafür. Da du dich anscheinend vor Ort gut auskennst, erlaube ich mir noch eine Frage: gibt es eine aktuelle, offizielle Haltung zur Musik im Allgemeinen seitens des Regimes, etwa basierend auf dem, was Chomeini einst diesbezüglich vom Stapel ließ? Müssen die von dir erwähnten Klassikliebhaber ihrer Leidenschaft im Geheimen frönen, oder geht das ganz offen? Gibt es ein Symphonieorchester - wenigstens in der Hauptstadt? Jetzt sind's doch drei Fragen geworden :D Aber ich finde solche Dinge sehr interessant. Schließlich stand der Iran 1979 am Anfang dieses fundamentalistischen Rollback, der seitdem die gesamte islamische Welt erfasst hat und dessen Auswüchse ja auch uns im Westen erhebliche Probleme bereiten. Wenn also in einem Land, das einst eine der Speerspitzen - neben dem sunnitischen Saudi-Arabien natürlich - einer fundamentalistischen Umorientierung war (Hass auf den Westen und seine teuflische Kultur, Verhüllungszwang für Frauen, blutige Verfolgung Homosexueller, Judenhass etc.) mittlerweile eine gesellschaftliche Veränderung erkennbar würde, dann wäre ja die - vielleicht naive - Hoffnung, dass mit zeitlicher Verzögerung die gesamte islamische Welt von einer solchen Liberalisierung erfasst werden könnte. Aber wahrscheinlich träume ich infantile Träumchen. :wacko:


    Grüße
    Garaguly

    Lieber Garaguly,


    Das Teheran Symphony Orchestra existiert seit 1933. Ihm wurden weitgehendst staatliche Zuschüsse gestrichen. Es ist auf private Unterstützer angewiesen und gibt wenige öffentliche Konzerte im Jahr. Die Musiker müssen sich mit zusätzlichen Tätigkeiten über Wasser halten. Der vorletzte Dirigent war Ali Rahbari, der zwei Jahre Assistent Karajans war. Im Vergleich zu Saudi-Arabien ist der Iran gesellschaftlich weitententwickelt und die Frauen dominieren in einigen akademischen Bereichen. Im Gegensatz zu Saudi-Arabien handelt es sich um eine Republik mit definiertem ideologischen Rahmen und partiellen demokratischen Regeln und Funktionen und verschiedenen Kontrollgremien. Frau Merkel geniesst im Iran durchweg hohes Ansehen.


    Nun:


    LvBeethoven


    Klaviersonate Nr.8 c-moll Op.13 ‚Pathetique‘
    Klaviersonate Nr.29 B-Dur Op.106 ‚Hammerklavier‘
    Fantasie g-moll Op.77


    Rudolf Serkin, p
    (CBS/Sony, ADD, 1962/1967/1970)


    LG Siamak

  • Richard Wagner:


    Götterdämmerung:
    - Siegfrieds Rheinfahrt
    - Siegfrieds Trauermarsch
    - Brünnhildes Schlußgesang*


    Nina Stemme, Sopran*
    Orchestre de l'Opéra National de Paris,
    Philippe Jordan, Ltg.


    (Erato, 6/2013)



    Das sind wirklich sehr gute Aufnahmen. Nina Stemme hat zwar ein zeitweise hervortretendes Vibrato und ist nicht wirklich textverständlich, wirkt aber trotzdem passend als Brünnhilde. Das Orchester ist extrem gut und klingt wunderbar.

  • Nun ein Klassiker:


    Robert Schumann:


    Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 97


    Los Angeles Philharmonic,


    Carlo Maria Giulini, Ltg.

    (DG, 12/1980; Shrine Auditorium, L.A.)


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  • Paul Dukas
    L'Apprenti sorcier
    La Péri
    Polyeucte


    Orchestre national de l'ORTF
    Jean Martinon
    Aufnahme: 1971

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bei mir nun :



    Richard Wagner


    Siegfried, 1.Akt


    Gruß
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms


  • Sehe das wie Du.
    In Summe eine sehr gute Orchesterleistung.
    Allerdings ist für mich das Orchester in dieser Aufnahme im Schlussgesang teilweise zu laut.
    Nina Stemme's Stimme muss oftmals sehr stark gegen das Orchester ankämpfen ...


    Gruß
    Holger

    "Es ist nicht schwer zu komponieren.
    Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen"
    Johannes Brahms


  • Maurice Ravel
    Boléro


    Orchestre de Paris
    Jean Martinon
    Aufnahme: 1974

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Guten Tag Agon und teleton,
    kennt Ihr diese Aufnahme und was ist von "Mathis der Maler" unter Ormandy zu halten?



    Merci und LG


    Hallo WiKau,


    ich schätze diese SONY-CD auch ausserordentlich, aber noch mehr wegen den Sinfonischen Metharmorphosen und den Hindemith-Var von Walton unter George Szell.

    Ormandy Mathis der Maler-Sinfonie ist auch gut; aber im Vergleich mit Leonard Bernstein (DG) oder William Steinberg (DG) hat seine Aufnahme doch nicht den Nachdruck und die Kraft, was auch andererseits an der gegebenen Tontechnik liegen mag.
    Davon abgesehen bin ich Ormandy-Fan und kenne keine Aufnahme von ihm, die nicht wenigstens hörenswert wäre ... nur die Vergleiche mit den Genannten fallen dann hier doch nicht zugunsten für Ormandy aus.


    - an richtiger Stelle im HIndemith-Mathis-Thread mehr Infos -

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

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