Hier habe ich dir einen neuen, kurzen Vergleich aus der Don Giovanni Ouvertüre erstellt, diesmal jedoch nicht mehrere hintereinander, sondern nur einen einzigen.
Zunächst wieder die HIP-Version unter Jacobs, dann eine "moderne", keine Ahnung von wem, ist auch unwichtig.
Ich habe mir die Stelle in der Partitur der NMA angesehen.
Man hört hier ja ein paar Schläge hintereinander, Mozart notiert sie als fortepiano.
Zum einen verlangt er hier eine Pauke, die natürlich mit Holzschlägeln geschlagen werden, was deutlich härter klingt als mit Filz.
Außerdem zwei Hörner, natürlich Naturhörner, und zwei Clarinos.
Clarinos sind jedoch keine Naturtrompeten, sondern sowas hier
1. und 2. Violinen spielen hier ein paar Läufe, aber das Blech sowie die Pauken dominieren hier eindeutig. In der HIP-Aufnahme hört man das auch: die Pauke klingt hart, das Blech ist aggressiver, rauher.
In der modernen Variante ist davon nichts mehr übrig: die Pauke leise im Hintergrund, die Hörner und Trompeten (vermutlich hat man hier normale Ventiltrompeten als modernen Ersatz genommen) "angenehm" leise, dafür wieder die typische Streicherseligkeit. Von den von Mozart notierten harten, fast schon bedrohlichen Schlägen, die auf einen "schreienden", spannungsgeladenen Dominantseptakkord zulaufen, während die Streicher immer höher werden, keine Spur, das klingt direkt heiter. Wo ist die nächste Mozartkugel?
LG,
Hosenrolle1