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Seit heute besitze ich also diese schöne CD. Mit ihrem üblichen Engagement geht Patricia Petibon an die Marmorheroinen der Wiener Klassik heran und gibt ihnen ihre ursprüngliche bunte Bemalung zurück. Besonders gelingt ihr das mit den Gluck- und Mozartarien, gegen die die Haydn-Arien meiner Meinung ja schon musikalisch abfallen. In KV 418 motiviert sie den Spitzenton durch ihre expressive Interpretation und setzt ihn wie einen Nadelstich in das seelische Universum der Arie. Ihre Königin der Nacht kocht wirklich und ist das hochdramatische Porträt einer Frau, die nur noch hassend lebt.
Dagegen im scharfen Kontrast die wunderbare Barbarina-Arie, wo Patricia die selbe mädchenhafte Traurigkeit verströmt, die ich schon an ihrem "Adieu, notre petite table" bewundert und gerühmt habe. Attacca, um die mögliche Entwicklung von Barbarinas Liebesleben anzudeuten, folgt das zärtliche "Deh vieni, non tardar". Ein weiteres phänomenales Highlight: "Tiger! Wetze nur die Klauen" aus Zaide. (übrigens auch stets perfektes Deutsch!)
Und natürlich liegen ihr die Gluck-Arien: das verliebt-schwache "Venez, secondez mes désirs", und die seelischen Ausnahmezustände der Iphigenie "Non, cet affreux devoir... Je t'implore et je tremble", einem Musterbeispiel ihrer stimmlichen Nuancierungskunst, und der Armide in "Le perfide Renaud me fuit".
Sie bemüht sich natürlich auch bei den Haydn-Arien redlich, kann aber für meine Ohren nicht allzu viel gegen deren einkomponierte Langeweile ausrichten. Diesbezüglich müsst ihr wohl auf ein objektiveres Urteil warten.
Liebe Grüße,
Martin
Der Weihnachtsmann, dem ich wieder einmal großen Dank schulde, hat heuer schon zum Dritten Advent diese wunderbare Scheibe vorbei gebracht. Ich müsste sie noch öfter hören um etwas beizutragen zu können, was nicht schon dazu gesagt wurde, deswegen lasse ich Philhellenes Eloge mal als Ganzes stehen um darauf hinzuweisen, dass hier ein ideales Geschenk für Anhänger des nicht nur überzeugenden, sondern zuweilen sogar überwältigenden Rollenportraits einer nicht nur schönen Stimme vorliegt. Falls also noch jemand etwas dergleichen sucht: noch ist Zeit, jemandem eine große Freude zu bereiten und eine phänomenale Sängerin zu belohnen.
Für mich mindestens auf diesem Sektor, der in den vergangenen Mnaten keineswegs damit geizte, das Juwel des Jahres 200
Jacques Rideamus