Opernaufführungen als Übertragungen per Rundfunk und Fernsehen

  • Zitat

    La Roche
    So weit haben es einige hier gebracht, daß man es vorzieht, persönliche Eindrücke lieber zu verschweigen.


    Das sehe ich auch so, aber aus der gegenteiligen Motivation heraus!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Zitat

    Zitat von La Roche: Übrigens habe ich die Scala-Eröffnung mit Andre Chenier gesehen. Hier schreibe ich nichts dazu, die Gründe sind bekannt. Ich habe mich in einem privaten Kreis ausführlich dazu geäußert und nur positive Meinungen zu meiner Kritik erfahren. Und gerade deswegen stelle ich sie hier nicht ein, denn meine Meinung wäre wieder ein Anlaß für bestimmte Personen hier im Forum geworden, persönliche Beleidigungen vorzubringen. So weit haben es einige hier gebracht, daß man es vorzieht, persönliche Eindrücke lieber zu verschweigen.

    Lieber La Roche,


    eigentlich schade. Auch ich habe zu dieser Inszenierung - von unbedeutenden Einschränkungen in Bezug auf die Darsteller - nur positive Stimmen dazu gehört. Warum sollst du deine positive Kritik nicht hier einstellen. Was stört es dich, wenn dann vielleicht wieder Einzelne von "langweilig" und "Kitsch" reden. Auch die persönlichen Angriffe sollten dich nicht stören. Du brauchst sie doch garnicht zu beachten, geschweige denn, sie dir anzuziehen. Und auch Leser erkennt sehr wohl, wer sich wirklich mit der Materie beschäftigt und wer nur blasse Theorien verbreitet. Für mich war es - wie schon gesagt - eine durchaus packende und dem Werk gerecht werdende Inszenierung ohne verkrampfte Deutungsversuche, wie sie die Wenigsten hier wünschen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Hab mir grade die Aufführung von La Dammnation de Faust aus Rom angeschaut, da die Aufnhame von Rai 3 gestern Abend nicht geklappt hat, Die Inszenierung ist gewöhnungsbedürftig , aber nicht uninteressant. Sänger, Chor , Dirigent und das ORrchester sind hervorragend und am Ende ist dort mehr Begeisterung beim Schlußapplaus , als bei den Aufführungen der Wiener Staatsoper, die ich als Livestream verfolge. Das Regieteam von La Dammnation de Faust bekam viele Buhrufe aber auch viele lautstarke Bravi Rufe vom Premieren Publikum.

  • https://www.medici.tv/en/opera…la-boheme-opera-de-paris/


    Hier das VIdeo zur Pariser La Boheme im Weltraum. Die Inszenierung hat mir als Raumschiff Enterprise Fan gefallen,
    und ich habe mir Captain Kirk, Mr. Spock, Pille und Scotti als Bohemiens vorgestellt und Uhura als Mimi.

    Fast ärgere ich mich, daß ich mir diesen Link angeschaut habe. Denn ich kann nur sagen - Du meine Güte, unglaublich! Nicht geschenkt, nicht für Geld und gute Worte,
    würde ich mir solchen Schwachsinn, solch eine Entstellung, ja eigentlich Verarsche antun wollen!!! Für mich ist das keine Inszenierungsidee, für mich ist das Müll und nichts anderes.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Na ja, man denkt jedes Mal, das es kaum mehr blödsinniger geht. Aber es geht wohl tatsächlich!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Hier das VIdeo zur Pariser La Boheme im Weltraum. Die Inszenierung hat mir als Raumschiff Enterprise Fan gefallen, und ich habe mir Captain Kirk, Mr. Spock, Pille und Scotti als Bohemiens vorgestellt und Uhura als Mimi.

    Mr. Spok als Vulkanier, der alles streng logisch betrachtet, den könnte ich mir noch als Tamino vorstellen, aber nie als einen der Bohemiens. Er hätte ja noch nicht einmal einen Mantel zum Verkauf, um der Mimi alias Uhura einen Muff zu kaufen. Und ob es auf der Enterprise überhaupt so kalt wird, daß Mimiuhura vor ihrem Tod einen Muff braucht? Sie haben doch da den Scotti, der jeden Fehler im System findet und es warm macht! Ich glaube auch nicht, daß sie Uhuramimi mit Schwindsucht überhaupt in den Weltraum geschickt hätten. Pille ist ein toller Typ, er hätte ihr doch sofort einen Erholungsurlaub verordnet! Und Kirk als Rudolf, der sich in Mimi verliebt? Hat er dazu im All überhaupt Zeit und eine Berechtigung, sie zu lieben und sie dann bevorzugt zu behandeln? Wer hätte welche Mietforderung in der Enterprise zu erheben? Wo würde Musette von Paris schwärmen, wer würde ihren Einkauf schleppen, und wo auf der Enterprise ist der Shop? Und warum kommen die alle als hochbezahlte Kosmonauten in finanzielle Not?


    Fragen über Fragen und keine Antwort. Oder bin ich im falschen Thread und das alles ist Satire?


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Zitat

    Zitat von LaRoche: Fragen über Fragen und keine Antwort.

    Lieber LaRoche,


    und hoffst du, von den Befürwortern solchen Unsinns auf eine Antwort? Die konnten sie auf konkrete Fragen doch bisher noch nie geben.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • und hoffst du, von den Befürwortern solchen Unsinns auf eine Antwort?

    Lieber Gerhard,


    darauf brauche ich keine Antwort. Für mich ist das Satire und hat nichts mit der Oper zu tun. Enterprise ist Enterprise und Boheme ist Boheme. Wer das mischt, bekommt Unfug (um nicht das Wort mit Sch.. zu benutzen) heraus und sollte sich nicht wundern, wenn man ihnen Verdrahtungen in den Gehirnwindungen unterstellt.


    Oder es ist Satire, dann ist hier der falsche Thread. Bei der Satire darf man alles, sogar Staatsmänner als Ziegenf... bezeichnen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Ich hatte in der letzten Zeit einige Male das Glück, dass eine von mir besuchte Aufführung mitgeschnitten wurde und in Mediatheken verfügbar war - das ist dann immer eine schöne Erinnerung an gelungene Opernabende. Ganz besonders habe ich mich über die Aufzeichnung dieser Aufführung von Poulencs "Dialogues des Carmélites" in Brüssel gefreut, bei der ich im Publikum saß:


    https://www.lamonnaie.be/fr/st…-dialogues-des-carmelites


    Das Video ist noch bis zum 30.1.2018 verfügbar, und ich kann es Freunden dieser Oper nur wärmstens empfehlen. Die Produktion von Olivier Py ist auch auf Blu-ray/DVD erhältlich, dort handelt es sich um eine Aufführung aus Paris von 2014 mit einer sehr ähnlichen, hochrangigen Besetzung (u.a. Patricia Petibon, Sophie Koch, Véronique Gens):



    Mir gefällt allerdings die Fassung aus Brüssel noch besser, zum einen aufgrund des Dirigats von Alain Altinoglu, der mich wirklich begeistert hat, zum anderen wegen der m.E. besseren Kameraführung und des präsenteren Klangs (die Blu-ray klingt für dieses Format erstaunlich schlecht). Ich bin auf jeden Fall sehr froh, beide Aufzeichnungen zu besitzen, denn es ist die beste Produktion dieser großartigen Oper (szenisch wie musikalisch), die ich bisher kenne (und ich kenne nicht wenige).

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Leider war auch ich verhindert, mir die MET-Tosca am letzten Samstag anzuhören. Aber ich habe sie aufgezeichnet, und beim Abhören dachte ich: Das darf man nicht einfach übergehen.
    Wir erinnern uns: Da blieb kein Stein auf dem andern. Zuerst sagten Terfel , Kaufmann und Opoleis ab, dann fiel auch noch der Dirigent aus delikaten Gründen aus. Und, man glaubt es kaum, die Aufführung wurde nicht nur hörenswert, sondern teilweise sensationell, vor allem dank einer echten Senkrechtstarterin in der Titelpartie. Aber auch der Bariton machte seiner Stimmlage alle Ehre. Der Reihe nach:
    Der Einspringer am Pult, Emanuel Villaume, war offenbar mit dem Stück mehr als vertraut. Er ließ keinen Knalleffekt aus, hielt die Spannung durch und war den Sängern hörbar ein wissender Partner. Er führte Vittorio GRIGOLO, der als Cavaradossi hörbar an seiner Grenze sang, sicher durch die heiklen Stellen. Der Tenor hatte zwar alle Töne, sowohl in der Lage wie in der Dynamik, und er sang um sein Leben. Aber es fehlte (vielleicht grade deshalb) die Geschmeidigkeit im Klang. Auch war ein Zittern in der Stimme nicht zu überhören.
    Umso erfreulicher die Leistungen der beiden anderen Protagonisten: Zelko LUCIC sang den Scarpia mit Legatotechnik und flüchtete sich nicht ins Brüllen. Das tat der Partie sehr wohl, gab ihr statt bloßer Brutalität echte Hintergründigkeit und den schleimigen Charme, den dieses Monster braucht. Kurzum: Die Partie wurde gesungen! Dass er im Tedeum nicht über dem Orchester stand, tat der Leistung kaum Abbruch.
    Doch das Beste zuletzt: Sonja YONCHEVA kam, sang und siegte. Keine Phrase ohne Puccini-Glanz. Eine voluminöse Höhe voller strahlender Dramatik, ohne Einbuße an weicher Fülle. Vissi d´arte war ein Genuss und wurde emphatisch bejubelt. Ich wage die Behauptung, sie hat auf Anhieb in dieser Partie wenig Konkurrenz.
    Das zu berichten, freut sich, mit herzlichen Grüßen - Sixtus

  • Lieber Sixtus,


    vielen Dank für deinen Beitrag zur "Tosca aus der MET". Deine Frage ist allerdings nicht ganz berechtigt, denn es gab einen Bericht von Hans Heukenkamp. Siehe "Gestern abend; Tosca aus der MET". Vielleicht sollte dein Bericht auch dorthin verlagert werden.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das war wieder eine Rundfunkübertragung, bei der das Zuhören Freude macht.
    Von den vier Protagonisten gaben drei ihr Rollendebut an der Staatsoper, und auch der Dirigent war ein frischer Import. Das Beste aber: Sie überzeugten allesamt. Und auch der Vierte, ein altbewährter Garant für rollendeckende Interpretationen, erwies sich erneut als sichere Bank: Carlos ALVAREZ blieb als Escamillo nicht hinter den Erwartungen zurück. Sein Torerolied begeisterte restlos durch nuancenreiche Dynamik und viriles Timbre. Man sah ihn vor sich, den siegreichen Toreador.
    Margarita GRITSKOVA überzeugte in der Titelpartie auf Anhieb. Ihre Stimme hat die gebotene Leichtigkeit und den verführerischen Klang. Aber sie weiß auch die Akzente so zu setzen, dass ihr die Männer zu füßen liegen. Und der Don José von Pjotr BECZALA wusste die zunehmende Hörigkeit in tenoralen Ausdrucksgesang umzusetzen. Man nahm ihm seine Schwäche ab, weil er sie in jedem Moment durch den Stimmklang beglaubigte. Die Blumenarie verfehlte ihre Wirkung aufs Publikum nicht. Schließlich Olga BEZSMERTNA als Micaela: Sie gab der Unschuld vom Lande die nötige Zartheit, wusste aber auch durch dramatische Akzente ihre Verzweiflung auszudrücken.
    Die übrigen Rollen waren, für ein Haus wie dieses keine Überraschung, sämtlich zufriedenstellend besetzt. So war es für den Dirigenten Jean-Christophe SPINOSI, aus Korsika stammend, hörbar eine Freude, mit diesem Ensemble - und vor allem mit diesem Orchester, Funken aus der Partitur zu schlagen.
    Für das Auditorium kam noch eine Freude hinzu: Die Produktion hat sich in Jahrzehnten bewährt. Sie wurde einst von Franco Zefirelli geschaffen. Leider war das am Lautsprecher nicht zu sehen - zu spüren war es schon.
    Herzliche Grüße von einem zufriedenen Sixtus

  • Zu meinem gestrigen Bericht von der Rundfunkübertragung (Ö1) der Carmen, der in der Eile etwas summarisch geraten war, noch einige Ergänzungen, die mir beim sorgfältigen Abhören des Mitschnitts aufgefallen sind:
    Die vier Hauptpartien waren durchweg mit großen, dramatischen Stimmen besetzt, ohne dass dabei der elegante französische Stil verloren gegangen wäre. Auch voluminöse Stimmen können, wenn ihre Technik professionell ist, durchaus bei Bedarf die feineren Verzierungen glaubwürdig ausführen. Und das war hier der Fall. Und grade in großen Häusern große Stimmen den schlanken vorzuziehen, jedenfalls bei dramatischen Opern.
    Eine kleine Einschränkung: Pjotr BEZCALA sollte für den Don José sein Französisch dringend verbessern. Er singt das unbetonte e (wie bei autre) zu offen, fast wie ä. Spätestens in Paris nimmt man ihm das sicher übel. (Es sollte aber auch in Wien den zuständigen Sprach-Coachs auffallen.) Das beeinträchtigt seine ansonsten astreine Interpretation und lässt sich durchaus abstellen.


  • Heute Abend gibt es auf oe 1


    Luigi Cherubini: "Medea"


    Lise Davidsen (Medea),
    Sergey Romanovsky (Jason),
    Ruth Iniesta (Glauce),
    Raffaella Lupinacci (Neris),
    Adam Lau (Creon)
    Wexford Festival Chorus, Wexford Festival Orchestra:
    Dirigent: Stephen Barlow
    (aufgenommen am 28.Oktober 2017 im O'Reilly Theatre, Wexford)
    Präsentation: Chris Tina Tengel


    Lise Davidsen und Sergey Romanovsky habe ich beide im Thread NEUE STIMMEN vorgestellt!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Der kommetenhafte Austieg des polnichen Tenors Pjotr BECZALA hat auch Spanien erreicht. Der Rundfunksender SR2 brachte gestern Abend einen Mitschnitt aus dem Gran Teatre del Liceo in Barcelona. Ihm zuliebe habe ich mir den 2.Akt des Parsifal, der gleichzeitig von der MET live übertragen wurde, verkniffen - un habe es nicht bereut.
    Für Renato PALUMBO am Pult war Verdi kein Fremder, was gleich zu Beginn zu hören war: Das Orchestervorspiel wude fast gesungen, so elegant spannten sich die Legatobögen, kontrastiert von den dumpfen Bassakkorden der Verschwörer. Und nach dem Öffnen des Vorhangs ging es dann mit echtem Gesang auf hohem Niveau weiter, denn auch der Chor hatte seinen Verdi verinnerlicht. Bei Riccardos Auftritt ging gleichsam die Sonne auf, so leuchtend verkündete Beczala seinen Untertanen, dass sie zugleich seine Freunde seien: "Amici miei!" Seine schwelgerische Canzone steigerte die Atmosphäre ins Festliche, nur kurz unterbrochen durch Renatos düstere Warnung vor Verschwörern, kernig vorgetragen vom virilen Bariton des Marco CARIA, der ein würdiger Gegenspieler das Grafen zu werden versprach.
    Nächster Höhepunkt: Ulrica. Dolora ZAJICK verströmte ihren fülligen Mezzo, der auch der auch über ein finsteres Altregister verfügt. Hier konnte der Tenor seine Vielseitigkeit und Flexibilität zeigen. Besonders das Scherz-Quintett wurde zu einem delikaten Genuss. Der 2.Akt stand dann ganz unter dem Zauber des nächtlichen Liebesduetts, in dem sich die Stimmen von Beczala und Elena SANCHO PEREG als Amelia aufs Schönste vereinigten. Man hörte die Wiederholung der Stelle "Si, t´amo!" als schwelgerisches Geständnis, das die Katastrophe noch einmal hinausschob.
    Der 3.Akt begann mit einer exzellent gesungenen Amelia-Arie, in der die Sopranistin die ganze Fülle ihres Stimmvolumens und ihrer Gesangskultur entfaltete. Renatos große Arie löste das Versprechen des 1.Akts verschwenderisch ein und rundete die Homogenität des hochkarätigen Ensembles ab. Riccardos Abschiedsarie und seine Sterbeszene bildeten schließlich die Höhepunkte einer gültigen Wiedergabe von Verdis Meisterwerk. Sehr viel besser kann ein akustischer Eindruck dieser Oper kaum ausfallen - meint, mit herzlichen Grüßen, Sixtus

  • Bei den Sängernamen der Maskenball-Aufführung ist mir ein dummer Fehler unterlaufen. Ich habe den Namen der Sängerin des Pagen versehentlich der Amelia verpasst - und den Pagen Oscar ganz vergessen zu erwähnen. Dabei hat Elena SANCHO PEREG mit ihren blitzsauberen Koloraturen zur Aufführung einen wichtigen Akzent beigesteuert: die Leichtigkeit einiger Gesellschaftsszenen, die diese ansonsten so ernste Oper immer wieder etwas aufhellen.
    Und der richtige Name der Amelia war Keri ALKEMA - ein dramatischer Sopran, der aus dem Vollen schöpft und dabei auch eines differenzierten Ausdrucks fähig ist.
    Falls diese Aufnahme nochmal auf einem anderen Sender gebracht wird, kann ich sie nur empfehlen. Verdi vom Feinsten!

  • Auch Repertoire-Aufführungen können Premierenqualität haben - mindestens!
    Eigentlich wollte ich mir die Aufführung im Kino antun. Doch dann entschied ich mich doch für die schlichte Rundfunkübertragung: einmal aus Bequemlichkeit, zum anderen weil mich außer der Mimi die Besetzung in der Papierform nicht grade vom Stuhl riss. Das Hörerlebnis belehrte mich aber eines Besseren:
    Natürlich war Sonya YONCHEVA mit ihrem Prachtsopran das stimmliche Zentrum der Aufführung. Bei ihr stimmte einfach alles: das sinnliche Timbre, die Beherrschung der Atemtechnik, die intensive Identifikation mit der Figur, die verblüffenden Reserven bei den vielen emotionalen Ausbrüchen.
    Ihre Partner konnten solche massiven Vorzüge nicht durchweg in dieser geballten Ladung einsetzen. Doch das trat im Laufe der Vorstellung immer mehr in den Hintergrund. Als Erklärung dafür entpuppte sich zusehends (zuhörends!) der Mann am Pult! Was Marco ARMILIATO aus Puccinis Partitur herausholte, war staunenswert: Er animierte durchweg die Sänger zu vollem Einsatz, ohne dass sie die Grenzen ihrer stimmlichen Möglichkeiten überschreiten mussten. So erhielten auch kleine Partien ein größeres Gewicht. Aus Stichwortgebern wurden komische und skurrile Charaktere, die sich dennoch unaufdringlich ins Geschehen einfügten. Im Einzelnen:
    Der Rodolfo des Amerikaners Michael FABIANO verfügt über einen Lirico-spinto-Tenor von mittlerer Schönheit. Aber wie er ihn musikalisch und technisch beherrscht, macht das Zuhören mehr und mehr zur Freude. Schien mir der Applaus nach seiner "Gelida manina" noch eine Spur zu heftig, so war ich dann zunehmend einverstanden damit, dass er offenbar zu den Favoriten des Hausensembles zählt. Da saß jede Höhe, da kam jeder Schwellton, jedes Piano im richtigen Moment - eine runde Leistung.
    Seine Mit-Bohèmiens Marcello (Lucas MEACHEM), Schaunard (Alexey LAVROV) und Colline (Matthew ROSE), stimmlich passgenau einander zugeordnet, warfen sich ihre Einsätze zu wie ein gutes sportliches Team die Bälle. Es entstand in jeder Szene, ob grotesk, zuversichtlich oder trostlos, genau die richtige Atmosphäre. Und dieser Eindruck entsteht nicht ohne eine souverän ordnende Hand - ohne einen Dirigenten, der nicht nur die Partitur, sondern auch seine Akteure sehr gut kennt. Fast überflüssig zu sagen, dass dies erst recht auf die Klangregie des Orchesters zutrifft. Es stimmte jedes Detail, so dass die Aufführung (im Wortsinn!) wie im Fluge verging.
    Fast hätte ich es vergessen: Einen besonderen Höhepunkt setzte die Musetta von Susanna PHILIPPS. Sie steuerte wie nebenbei, mit ausladend-elegantem Sopran, ihren überschäumenden Walzer an, indem sie ihren reichen Galan souverän zum Schuster schickte, um sich, vermutlich humpelnd, ihrem Marcello erneut in die Arme zu werfen. Das dieses aufgewärmte Glück von kurzer Dauer sein wird, wen kümmert´s! Von Dauer war an diesem Abend das Hier und Jetzt - dank Maestro Armiliato und seinen beflügelten Mitstreitern.
    Herzliche und begeisterte Grüße von Sixtus

  • Hallo, Sixtus!


    Vielen Dank für die ausführlichen Kritiken zu den Rundfunk-Übertragungen von "Tosca" und "La Bohème" aus der
    New Yorker 'Met'.


    Ich glaube, auch an den Lautsprechern immer hören zu können, wenn sich die Sänger in den sogen. 'traditionellen'
    Inszenierungen wohl fühlen und sich so richtig aussingen dürfen. Diese "Bohème" ist ja noch die 'alte' Zeffirelli-Pro-
    duktion von 1981, die auch bei uns im ZDF übertragen wurde (mit Teresa Stratas, Renata Scotto und José Carreras)
    und Gottseidank auf DVD konserviert wurde..


    Und nachdem die "Tosca"-Inszenierung von Luc Bondy - ursprünglich aus München stammend - vom Publikum vehe-
    ment abgelehnt wurde, hat David McVicar mit seiner Neu-Interpretation wieder eine Produktion heraus gebracht, die
    auch den Sängern guttut und sie auf - hoffentlich - lange Dauer zu gesanglichen Höchstleistungen anspornt. Das beste
    Beispiel ist wohl die "Tosca" von 1958 aus der Wiener Staatsoper (damals mit Renata Tebaldi, Giuseppe Zampieri und
    Tito Gobbi unter Karajan), die - obwohl nicht das Muster von Innovation - auch heute noch Sänger wie Publikum anspricht.


    Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe bei den RT-Inszenierungen sehr oft den Eindruck, dass die Sänger - und um
    diese geht es ja in der Oper in erster Linie - von den Regiekonzepten eingeengt werden und quasi mit zusammenge-
    bissenen Zähnen singen nach dem Motto "Augen zu und durch!". Gewiss, es gibt einige (wenige) Ausnahmen, aber
    letztendlich entscheidet immer noch der Kartenverkauf über den Erfolg einer Aufführung.


    Freundliche Grüße!


    Carlo


    P. S. Elena Sancho Pereg ist seit 2014 Ensemble-Mitglied der Deutschen Oper am Rhein und ein ausgesprochener
    Publikums-Magnet (Debüt als 'Zerbinetta')! 2015 erhielt sie den Förderpreis des Landes NRW; aktuell ist sie hier als
    Norina in Rolando Villazons Inszenierung des "Don Pasquale" zu erleben.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Kurzfristig ergriff ich die Gelegenheit für eine erkältete MET Kinoübertragungsabonnentin einzuspringen.
    In einer Gruppe mehrer Abonnten besuchte ich also die Aufführung. Als erstes überraschte es mich in einem übervoll besetzten mit Notstühlen ausgestattetem Kinosaal erwartungsvoll Platz zu nehmen. Nach einigen Werbebotschaften in MET´s eigener Sache und dem Hinweis daß weltweit etwa 350 000 Zuschauer die Kinoübertragung erleben werden, begann die Oper.
    Zur Musik: hier möchte ich Sixtus zustimmen, daß Marco Armiliato ein feines Dirigat zeigte, die Sänger nicht mit Orchesterklang übertönte. Mir imponierte das Orchsterspiel vor allem im zweiten Akt. Die Sängerleistungen von Yoncheva und Fabiano ( Mimi und Ruddolfo) und des ganzen Teams einschließlich Musetta sind von Sixtus zutreffend beschrieben, zusätzlich kann ich die schauspielerische Leistung mit einer beeindruckenden Bühnenpräsenz aller Darsteller, vor allem eines kraftvollen Marcellos erwähnen.
    Die Inszenierung wurde insgesamt als " altbacken" empfungen. Die realistische Darstellung der ärmlichen Dachstube der Künstler, gelungene farbenreiche Massenszenen, die düstere Szene im dritten Akt vor dem Cafe und schließlich die Sterebszene wieder in der ärmlichen Dachstube vermag das Publikum zu unterhalten, mehr nicht. Es fehlt irgendwie ein intellektueller Anspruch, und die von der Moderatorin angekündigte, das Publikum zu tränenrührende Sterbeszene blieb erfolglos.
    Keine Tränen. Kein Beifall im Kino. Schneller Aufbruch. Schade.
    Meine Begründung: ein etwas gewöhnungbedürftiger, insgesamt zu leiser Kinoklang, und vor allem eine unglaubwürdiger letzter Akt. Es passt einfach nicht wohlgenährte Darsteller in eine ärmliche Szenerie zuversetzen und eine attraktive, doch nicht ausgemergelt schwindsüchtige Darstellerin sterben zu lassen.
    In Summe: Orchester Dirigent top, Sänger sehr gut, Inszenierung zu flach, anspruchslos.


    VG
    Justin

    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

  • Zitat

    Zitat von Justin: ein etwas gewöhnungbedürftiger, insgesamt zu leiser Kinoklang,

    Lieber Justin,


    ich mag diese wieder aufgenommene Inszenierung von Zefirelli und ich wüsste nicht, was man daran noch anspruchsvoller machen sollte. Das müsstest du mir schon näher erklären.
    Leider konnte ich wegen der großen Nachfrage schon vor Monaten keine Karten dafür bekommen, so dass ich zu den Akteuren nichts sagen kann. Ich habe mir dafür an diesem Abend in meinem Heimkino als Trost diese Inszenierung in der alten Aufnahme von 1982 mit José Carreras und Theresa Stratas aufgelegt. Wobei man Theresa Stratas durchaus die sterbende Mimi abnimmt und alle, die mit mir schauten, die Tränen nur schwer unterdrücken konnten. Ich habe auch die Aufnahme mit Luciano Pavarotti und Mirella Freni, worin mir Pavarotti gesanglich weit besser als Carreras gefällt, aber den Ausgehungerten Schriftsteller Rodolfo nimmst du natürlich Pavarotti auch nicht ab. Und in dem Film mit Rolando Villazón und Anna Netrebko fließen am Ende wirklich keine Tränen.
    Das Wort "altbacken" empfinde ich als ziemlich abgeschmackt, es wird hier allerdings von Verehrern des Regisseurstheaters gerne als Argument gebraucht, weil ihnen oft kein besseres einfällt. Du magst es vielleicht so sehen. Für mich und für viele sind diese realistischen Inszenierungen auf jeden Fall weit interessanter als die öden modischen Darstellungen. Ich nehme dir aber nicht ab, dass die Mehrzahl des Kinopublikums genauso wie du dachte.
    Was die Lautstärke betrifft, gab es hier im Forum schon andere Stimmen, die es im Kino als zu laut empfanden. Es ist natürlich schwierig die Lautstärke bei leerem Saal genau so einzupendeln, dass sie auch bei gefülltem Saal (oder wie hier sogar bei überfülltem Saal) genau stimmt.
    Einmal habe ich zu Beginn einer Vorstellung die Lautstärke als geringfügig zu laut festgestellt und dies dem Kinobesitzer mitgeteilt, woraufhin diese nach der Pause leicht reduziert wurde. Bei den übrigen Besuchen stimmte es immer.
    Ich weiß nicht wo du ins Kino gegangen bist, aber hier - obwohl wir wahrlich keine Großstadt sind - waren zwei große Säale vorgesehen, die beide ausverkauft waren. Man konnte nur im Rahmen der vorhandenen Plätze buchen.
    Gewöhnungsbedürftig war es bei mir schon beim ersten Versuch nicht unbedingt, weil ich die letzten Jahre wegen der entstellenden Vorstellungen im Opernhaus Opern nur noch von DVD oder im Fernsehen gesehen hatte. In vielen Fällen empfinde ich es sogar interessanter, Nahaufnahmen zu sehen, weil die schauspielerisch gut ausgespielten Emotionen besser erkennbar werden als aus der Entfernung im Opernhaus. Natürlich können im Kino manche Nahaufnahmen auch die umgekehrte Wirkung haben, die auf dem kleineren Bildschirm oder einer kleineren Heimleinwand nicht so stark sind, vor allem, wenn bei lautstarken Stellen die Münder weit aufgerissen werden müssen. Aber das stört mich nicht mehr.
    Für mich sind die Übertragungen aus der MET, wo die Inszenierungen auf die Einnahmen vom Publikum und die Sponsoren angewiesen sind, ein - wenn auch nicht vollwertiger - aber doch für all die Opernfreunde, die inzwischen von unseren Opernhäusern, die von Subventionen zu Lasten aller Steuerzahler leben und sich alles erlauben können, hier nicht mehr wissen wollen, ein wenigstens ansprechender Ersatz.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das Wort "altbacken" empfinde ich als ziemlich abgeschmackt, es wird hier allerdings von Verehrern des Regisseurstheaters gerne als Argument gebraucht, weil ihnen oft kein besseres einfällt. Du magst es vielleicht so sehen. Für mich und für viele sind diese realistischen Inszenierungen auf jeden Fall weit interessanter als die öden modischen Darstellungen.

    Und zweifellos ergibt dagegen deine Formulierung „..öden modischen Darstellungen..“ ein wahres Füllhorn verbaler Komplexität.........

  • Noch beeindruckender als die sprachliche Meisterschaft und Variabilität ist freilich die atemberaubende Fähigkeit des Users "Gerhard Wischniewski", dass er weiß, wie die meisten Zuschauer einer Kinoübertragung, die er gar nicht besucht hat, über eine Inszenierung dachten. Der arme "Justin" konnte nur - wie jeder Normalsterbliche - von Atmosphäre und Publikumsreaktionen einer Übertragung berichten, die er besucht hat. "Gerhard Wischniewski" ist da sehr viel weiter: Er weiß, was Leute in einem Kinosaal, von dem er selbst zugibt, dass er gar nicht weiß, in welcher Stadt er sich befindet, denken. Das ist wirklich Hellsehen für Fortgeschrittene, ach, was sage ich: Profis!
    Ich kann mich nur in tiefster Demut vor dieser wahrlich nicht alltäglichen Gabe verneigen! :hail::hail::hail:

  • Noch beeindruckender als die sprachliche Meisterschaft und Variabilität ist freilich die atemberaubende Fähigkeit des Users "Gerhard Wischniewski", dass er weiß, wie die meisten Zuschauer einer Kinoübertragung, die er gar nicht besucht hat, über eine Inszenierung dachten. Der arme "Justin" konnte nur - wie jeder Normalsterbliche - von Atmosphäre und Publikumsreaktionen einer Übertragung berichten, die er besucht hat. "Gerhard Wischniewski" ist da sehr viel weiter: Er weiß, was Leute in einem Kinosaal, von dem er selbst zugibt, dass er gar nicht weiß, in welcher Stadt er sich befindet, denken. Das ist wirklich Hellsehen für Fortgeschrittene, ach, was sage ich: Profis!

    Wie immer strotzen Deine Beiträge vor Sachlichkeit. Ich bewundere Deine Phantasie, aus Beiträgen anderer Taminons etwas herauszulesen, was da gar nicht steht. Macht Dir das eigentlich Spaß, als zynischer Komiker vom Dienst dazustehen? Gerhards Beitrag war sehr sachlich. Deiner nicht, der ist voller Hohn und Spott. Jetzt kannste mich aufs Korn nehmen, ich werde es nicht mehr lesen. Beiträge wie Deiner sind Gift im Forum, da lasse ich Dich lieber nicht auf meinen PC. Tschüß und Winkewinke. La Roche.

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Gerhards Beitrag war sehr sachlich.


    Sachlich war der Bericht von "Justin". Er hat die Wirkung der Inszenierung auf sich beschreiben und darüber berichtet, dass es am Ende im Publikum keine Tränen, keinen Beifall, sondern einen schnellen Aufbruch gegeben hat. Die Replik des Users "Gerhard Wischniewski" war:


    Zitat

    Ich nehme dir aber nicht ab, dass die Mehrzahl des Kinopublikums genauso wie du dachte.



    Mit anderen Worten, "Gerhard Wischniewski" nimmt "Justin" etwas nicht ab, was "Justin" gar nicht behauptet hat. Wie sachlich das ist, kann jeder der hier Mitlesenden selbst bewerten.

  • Gerhards Beitrag war sehr sachlich.

    Genau. Vor allem sein: "Ich nehme dir aber nicht ab, dass die Mehrzahl des Kinopublikums genauso wie du dachte" , :pfeif:
    Aber werter La Roche. warum schaltest du erneut auf Ignor-Funktion (meine Postings sind bereits auf deiner Liste indiziert) ?
    Nicht dass eurer heldenhafter Kampf gegen das Verunstaltungstheater damit erlahmt..
    Das sei ferne !

  • Zitat von La Roche

    Beiträge wie Deiner sind Gift im Forum, da lasse ich Dich lieber nicht auf meinen PC.


    Diese Meinung steht dir selbstverständlich frei. Meine Meinung ist: Beiträge wie Nr. 1492 des Users "Gerhard Wischniewski" sind Gift für die Häufigkeit von Berichten über Aufführungen oder Übertragungen. Ich kann mir jedenfalls sehr gut vorstellen, dass es einige User gibt, die wenig Lust verspüren, ihre Eindrücke ausführlich zu schildern, um danach von jemanden belehrt zu werden, der die Veranstaltung gar nicht besucht hat.

  • Lieber La Roche,


    damit, dass sich über meine Beiträge Einzelne hier wieder nach allen Regeln der Kunst die Mäuler zerreißen, erwarte ich jedes Mal, was ich nun wieder deinem Zitatausschnitt entnehme, weil ich mir gesamten bissigen Kommentare nicht mehr anzeigen lasse. Solche abwegigen Interpretationen sind für mich nur lächerlich, warum sollte ich mich mit ihnen überhaupt noch abgeben?
    Auch hier gibt es nach Beendigung solcher Übertragungen nie Beifall im Kino, wem soll das auch nützen? Die Leute stehen nach dem Abspann der Übertragungen auf und gehen nach Hause, obwohl ich beim Abgehen von vielen höre, dass es ihnen wieder einmal gefallen hat. Daraus kann ich jedoch nicht auf alle schließen. Ich muss Justin also fragen, ob er nach der Vorstellung alle Leute des nach seinen Schilderungen überfüllten Kinos befragt hat, wie es ihnen gefallen hat, wenn er zu der Einsicht kommt:

    Zitat

    Die Inszenierung wurde insgesamt als " altbacken" empfungen. Die realistische Darstellung der ärmlichen Dachstube der Künstler, gelungene farbenreiche Massenszenen, die düstere Szene im dritten Akt vor dem Cafe und schließlich die Sterebszene wieder in der ärmlichen Dachstube vermag das Publikum zu unterhalten, mehr nicht. Es fehlt irgendwie ein intellektueller Anspruch, und die von der Moderatorin angekündigte, das Publikum zu tränenrührende Sterbeszene blieb erfolglos.

    Aber lass sie ruhig stänkern. Hier wurde kürzlich ein wahres Wort gesagt, das ich schon lange beherrsche: Was stört es den Dom, wenn ein Hund daran ein Beinchen hebt?
    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Habe jetzt erst die letzten Beiträge gelesen.


    Zunächst freue ich mich über die Bestätigung durch Carlo und Justin.


    Zu den übrigen Beiträgen kann ich nur erleichtert sagen: Da bin ich aber froh, dass ich mich (nach dem bloßen Höreindruck) jeglicher Vermutungen über die Regie enthalten und mich auf Sänger und Dirigent fokussiert habe. So konnte ich nicht in Teufels Küche kommen bzw. zwischen die Fronten von Pro und Kontra RT.
    Ein schönes Gefühl, solche Kämpfe von außen zu erleben - freut sich, mit herzlichen Grüßen, Sixtus

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