Gustav Mahler: 7. Sinfonie e-Moll – Lied der Nacht

  • Ich habe nun die Siebte aus dieser Box gehört und sehe gerade, dass das letzte Posting schon gut 25 Monate zurückliegt. Dann wird es ja mal wieder Zeit.
    Meine Mahler-GA mit den DVD's Bernsteins aus den Siebziger Jahren neigt sich nun langsam dem Ende zu. Diese Aufnahme entstand im Oktober 1974 im Musikverein zu Wien, in dem außerdem noch in dieser GA die Dritte, die Vierte, die Fünfte, die Sechste und die Neunte aufgenommen wurden. Die Erste und die Achte wurden im Konzerthaus Wien aufgenommen und die zweite in der Kathedrale von Ely, nordöstlich von London.


    Der Kopfsatz beginnt eigentlich mit dem dunkelsten Teil der ganzen Symphonie, die ansonsten eine durchweg positive Grundhaltung ausstrahlt. Im einleitenden Adagio tut sich das Tenorhorn hervor, das hier vom Solisten virtuos vorgetragen wird. Das musikalische Geschehen wird aber im Marschrhythmus konstant nach vorne getragen. Im zweiten Thema schließlich wendet sich das Blatt, jedoch geht das Ganze dramatisch weiter bis zum nahenden Schluss, der in einen Hymnus mündet, wiederum in einem mitreißenden Marschrhythmus, der hier schon anzeigt, dass die dramatischen und tragischen Abgründe anderer Symphonien hier nicht zu erwarten sind. Die Wiener Philharmoniker folgen auch hier jeder Regung Bernsteins, und auch ihm selbst merkt man ins einer Körpersprache unmittelbar die positive Aussage dieser Symphonie an. Er lacht mehr.


    Nun folgt die erste Nachtmusik, wie als Bestätigung des Ausklangs des Kopfsatzes. Einzelne Elemente dieses Satzes, noch mehr aber des Scherzos, scheinen eine Brücke zu bauen zurück zur Frühzeit der Romantik, zu Menselssohn. Auch in dieser Symphonie treten wieder die "Naturlaut-Instrumente" wie Kuhglocken und Glockenstäbe auf. In der zweiten Nachtmusik dagegen ist von dem Schattenhaften, Geheimnisvollen der Mendelssohnschen Märchenwelt nichts zu spüren, da geht es um durchaus diesseitige Gefühle wie Liebe und Sehnsucht, die auch in einer zusätzlichen Instrumentierung durch Gitarre und Mandoline Ausdruck finden.


    Noch positiver ist das Finale gestimmt, das in hellem C-dur und durch üppige Instrumentierung, fernab aller Sorgen, Mühen, Angst und Not, so ganz "unmahlerisch" jubelt und den Kreis schließt zum Beginn, indem es das Thema des Kopfsatzes mit dem Finalthema zusammenbringt.


    Wie ich schon in meinem Bericht über die erste Symphonie zum Ausdruck brachte, kann man kaum einem Dirigenten die Musik, die er dirigiert, so ansehen wie Leonard Bernstein. Wenn die Musik strahlt, dann strahlt Bernstein, und wenn die Musik Leid ausdrückt, dann leidet Bernstein. Auch wenn diese Sinfonie wieder über 80 Minuten gedauert hat, dann hat sie ihm sicherlich nicht halb so zugesetzt wie ihre Vorgängerin, die Sechste.


    Liebe Grüße


    Willi :thumbsup::thumbsup::thumbsup::thumbsup:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Die Siebte von Mahler kann auch mich - wie scheinbar viele andere ihrer Hörer - nicht in dem Ausmaß für sich gewinnen, wie es andere Sinfonien Mahlers tun. Und wie auch andere Taminos frage ich mich beim Hören oft, warum das eigentlich so ist.


    Möglicherweise liegt es daran, dass die Siebte, anders als ihre unmittelbaren Vorgänger, scheinbar nichts "Neues" zu bieten hat. Sie erscheint mir wie eine Synthese aus der fünften und sechsten Symphonie, führt aber nicht weiter, sondern endet in einer Sackgasse. Sieht man sich an, wie sich das sinfonische Schaffen Mahlers weiter entwickelte, liegt der Verdacht nicht fern, Mahler selbst habe so empfunden, schlagen doch die Nachfolger einen anderen Weg ein.

    "Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheiten bei, als alle Kunst der Medizin." (W.A. Mozart)

  • Ich erinnere mich noch dunkel, als ich dieses Werk zum ersten Mal hörte. Es war ein kompletter Durchlauf durch sämtliche Mahler-Symphonien. Es waren die späten DG-Aufnahmen von Bernstein. Die Siebte ordnete ich damals durchaus ins obere Drittel bezüglich Gefallen ein. Aber scheinbar hinterließ sie nicht den bleibenden Eindruck wie die Zweite, Dritte oder Achte, später auch die Erste, die ich anfangs gar nicht so sehr schätzte. Von der Fünften hörte ich noch heute am liebsten das Adagietto, von der Sechsten das Finale. Die Siebte erschien mir dagegen als recht "undurchdringlich", spröde trifft es vielleicht ganz gut. Erst neulich las ich vom "erzwungenen Jubel" des Finalsatzes. Da wurde mir die Parallele zum Vorspiel der Meistersinger erstmals richtig bewusst. Grundtenor des Textes war, dass man im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrunderts nicht mehr so ungezwungen jubilieren konnte wie noch vierzig Jahre davor. Das Rondo-Finale führt es eindrucksvoll vor Augen. Dennoch endet sie eben nicht düster. Ich sehe also keine "Sackgasse", wie Lynkeus, eher einen Hoffnungsschimmer Mahlers. Das waren schwere Jahre für ihn. Er musste sich wohl an die Hoffnung klammern.


    Jedenfalls habe ich meine Liebe zu dem Werk erst die letzten Wochen entdeckt, und zwar durch zwei besonders herausragende Aufnahmen, beide aus England: Zum einen Barbirolli 1960 live, zum anderen Horenstein 1969 ebenfalls live, beide beim BBC-Label erschienen. Ersterer ist leider nur Mono, so dass die erste Wahl wohl in dem Fall zugunsten Horensteins ausfällt. Ich las die Verrisse dieser Aufnahme im Laufe dieses Threads — und konnte sie nicht nachvollziehen. Mir kam sie gar nicht starr vor. Die Tempi passten, in sich stimmig. Offenbar erging es auch dem damaligen Publikum so. Dem Applaus nach zu urteilen war es ein äußerst spannender Konzerttag.



    Mag ja sein, dass das Orchesterspiel nicht absolut perfekt ist, aber so schlecht wie hier dargestellt ist es definitiv nicht. Was nutzt einem ein perfektes, aber seelenloses Musizieren? Bei Mahler will ich Emotionen spüren, und die erfahre ich mit den beiden genannten Dirigenten in überaus reichlichem Maße, ohne dass es kitschig wird.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wie ich schon in meinem Bericht über die erste Symphonie zum Ausdruck brachte, kann man kaum einem Dirigenten die Musik, die er dirigiert, so ansehen wie Leonard Bernstein. Wenn die Musik strahlt, dann strahlt Bernstein, und wenn die Musik Leid ausdrückt, dann leidet Bernstein. Auch wenn diese Sinfonie wieder über 80 Minuten gedauert hat, dann hat sie ihm sicherlich nicht halb so zugesetzt wie ihre Vorgängerin, die Sechste.

    Lieber Willi,


    herzlichen Dank, daß Du uns an Deinem "Mahler-Abenteuer" weiter teilhaben läßt! :) Von Bernstein habe ich seine Aufnahme mit dem New York PO - die finde ich auch exemplarisch!


    Weiitere exemplarische Aufnahmen für mich: C. Abbado mit dem Chicago SO, Vaclav Neumann mit der Tschech. Philh., Kyrill Kondrashin mit dem Leningrader Philh. sowie dem Concertgebouw-Orkest (beide überragend aber sehr unterschiedlich!), sowie Daniel Barenboim mit "seinem" Berliner Orchester.


    Ich mag die 7. sehr und obwohl ich mich seit meiner Jugend immer wieder intensiv mit Mahler beschäftige, finde ich gerade diese Symphonie besonders schwierig wirklich zu verstehen. Diesen meinen Verständnisschwierigkeiten bin ich deshalb auf den Grund gegangen und bereite eine Publikation vor. Ich glaube inzwischen, daß ich den Schlüssel zur 7. vielleicht gefunden habe... :)


    Schöne Grüße
    Holger

  • Die Siebte von Mahler kann auch mich - wie scheinbar viele andere ihrer Hörer - nicht in dem Ausmaß für sich gewinnen, wie es andere Sinfonien Mahlers tun. Und wie auch andere Taminos frage ich mich beim Hören oft, warum das eigentlich so ist.


    Möglicherweise liegt es daran, dass die Siebte, anders als ihre unmittelbaren Vorgänger, scheinbar nichts "Neues" zu bieten hat. Sie erscheint mir wie eine Synthese aus der fünften und sechsten Symphonie, führt aber nicht weiter, sondern endet in einer Sackgasse. Sieht man sich an, wie sich das sinfonische Schaffen Mahlers weiter entwickelte, liegt der Verdacht nicht fern, Mahler selbst habe so empfunden, schlagen doch die Nachfolger einen anderen Weg ein.

    Lieber Lynkeus,


    die 7. hat offenbar ihre Rezeptionsschwierigkeiten - ich habe sie allerdings immer gemocht. Sicher geschadet hat ihr Adorno - der ansonsten große Verdienste hat, was die "Mahler-Renaissance" angeht. Er hat das Finale "verurteilt" wegen seiner "Positivität" und (angeblich) fehlenden Gebrochenheit. Ein Beispiel für die Wirkung von Adorno: Bei einem Konzert in der Oetker-Halle traf ich mal einen Bekannten, der ein Neue-Musik-Hörer ist. Er meinte: Bei Mahlers 7. würde er wegen der "bedenkenlosen Positivität" des Finales in der Pause gehen! Das könnte er sich nicht anhören! (Ich habe die 7. hier in Bielefeld erlebt. Das war sehr aufschlußreich. Gerade der 1. Satz ist nicht einfach zu interpretieren. Der Dirigent muß sehr aufpassen, daß es nicht zu knallig wird und die Ansprüche an das Orchester sind immens!) Wenn man aber genau hinhört, dann ist gerade das Finale so ungebrochen nun doch nicht. Zum Schluß gibt es diese Erinnerung an den 1. Satz, da droht die Stimmung komplett zu kippen. Dann werden diese bösen Erinnerungen sehr handgreiflich mit den Trommeln verscheucht. Ich vergleiche deshalb diesen Schlußsatz immer gerne mit einem chinesischen Feuerwerk. Mit viel Lärm versucht man die bösen Geister zu vertreiben, die man zwar nicht abschaffen, sich aber zumindest für eine Zeit vom Hals schaffen kann. Auch in diesem strahlenden Dur-Licht ist das Mahlersche Dunkel also doch nicht so fern, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.


    Mahlers Symphonien sind alle sehr eigenständig, jede ist eine Welt für sich (gerade deshalb mag ich Mahler besonders! :) ) - die 7. ist quasi als Gegenentwurf zur 6. konzipiert. In der 6. gibt es lauter Symmetriebrüche, die 7. dagegen ist super symmetrisch gebaut. Das diabolische Scherzo wird umrahmt von zwei Nachmusiken wie ein Krankheitsherd, der wirkungsvoll eingekapselt wird, damit nur ja nichts von diesem teuflischen Kern nach außen dringen, den Organismus vergiften kann. Dann die klassische Komplementarität Sonatenallegro-Kerhaus-Finale. Aber auch die 7. ist höchst originell - nicht nur der unkonventionelle, hyperkomplexe 1. Satz zeigt das. Das Finale, scheinbar "nur" ein Rondo, ist ein exemplarische Beispiel für Mahlers einzigartige Kunst der Variantentechnik. Keine Wiederholung gleicht der anderen! Ich finde die 7. immer wieder faszinierend!


    Schöne Grüße
    Holger

  • Lieber Holger,


    mit dem geschickten Verweis auf eine Publikation machst du natürlich neugierig. ;) Bitte teile es uns zu gegebener Zeit aber auch mit, wenn sie das Licht der Welt erblickt. Handelt es sich um ein Buch oder einen Artikel?


    Deine Gedanken zum Scherzo, das du mit einem eingekapselten Krankheitsherd vergleichst, sowie zur Gebrochenheit des Finales gefallen mir. Wie bei keinem anderen Komponisten schneinen mir Mahlers Kompositionen solche Assoziationen zu beschwören. Die Siebte betrachte ich bisher als eine Wanderung, die in einer farbaussaugend-trostlosen Dämmerung beginnt und durch mondbeschienenes Naturidyll zur Mitternacht führt. Diese Mitternacht ist das Scherzo, eine auskomponierte Geisterstunde. Es erinnert mich immer etwas an den Hexensabbat bei Berlioz' Sinfonie fantastique; doch während das Dämonische dort auch gemein-gehässig ist, finde ich bei Mahler auch viel Tump-tölpehaftes und doch Gefährliches. Der wehmütige Rückweg führt zum anbrechenden Tag, der mit demonstrativer Euphorie begrüßt wird und doch nicht vergessen lässt, dass man über einen Sieg auf Zeit jubiliert. Die nächste Mitternacht kommt gewiss.


    Trotz meiner bescheidenen Laieninterpretation bin ich sehr gespannt auf das, was dir, lieber Holger, als möglicher Verständnisschlüssel zur Siebten erscheint. Nicht zuletzt, da ich mich frage, inwieweit ein neues, verändertes Verständnis auf das Gefallen rückwirkt.

    "Geduld und Gelassenheit des Gemüts tragen mehr zur Heilung unserer Krankheiten bei, als alle Kunst der Medizin." (W.A. Mozart)

  • mit dem geschickten Verweis auf eine Publikation machst du natürlich neugierig. ;) Bitte teile es uns zu gegebener Zeit aber auch mit, wenn sie das Licht der Welt erblickt. Handelt es sich um ein Buch oder einen Artikel?


    Deine Gedanken zum Scherzo, das du mit einem eingekapselten Krankheitsherd vergleichst, sowie zur Gebrochenheit des Finales gefallen mir. Wie bei keinem anderen Komponisten schneinen mir Mahlers Kompositionen solche Assoziationen zu beschwören. Die Siebte betrachte ich bisher als eine Wanderung, die in einer farbaussaugend-trostlosen Dämmerung beginnt und durch mondbeschienenes Naturidyll zur Mitternacht führt. Diese Mitternacht ist das Scherzo, eine auskomponierte Geisterstunde. Es erinnert mich immer etwas an den Hexensabbat bei Berlioz' Sinfonie fantastique; doch während das Dämonische dort auch gemein-gehässig ist, finde ich bei Mahler auch viel Tump-tölpehaftes und doch Gefährliches. Der wehmütige Rückweg führt zum anbrechenden Tag, der mit demonstrativer Euphorie begrüßt wird und doch nicht vergessen lässt, dass man über einen Sieg auf Zeit jubiliert. Die nächste Mitternacht kommt gewiss.


    Trotz meiner bescheidenen Laieninterpretation bin ich sehr gespannt auf das, was dir, lieber Holger, als möglicher Verständnisschlüssel zur Siebten erscheint. Nicht zuletzt, da ich mich frage, inwieweit ein neues, verändertes Verständnis auf das Gefallen rückwirkt.

    Lieber Lynkeus,


    das hast Du sehr schön herausgehört mit intuitivem Gespür! :) Das ist eine Wanderung, ganz genau! Die fleißigen Musikwissenschaftler haben das auch schon herausgefunden. Mahler selbst hat diese Symphonie als "Nachtwanderung" bezeichnet. Und es gibt auch einen literarischen Bezug: Das ist Nietzsches "Zarathustra". Mahler hat den "Zarathustra" seinen Schwestern vorgelesen - er kannte das Buch sehr genau und es war für ihn nach eigenem Bekunden sehr wichtig. Es spricht viel dafür, daß die 7. eine Auseinandersetzung von Mahler mit Nietzsche ist. Dafür gibt es eine Reihe von Indizien - u.a. auch die Bezüge zu R. Strauß symphonischer Dichtung "Zarathustra". Das will ich vertiefen. Die entscheidende Frage ist aber letztlich: Wie paßt dieses taghelle Finale in diese Nachtwanderung? Die Interpreten sagen alle, die Nachtwanderung bezieht sich vornehmlich auf die Nachtmusiken. Dann bleibt das Finale aber ein Fremdkörper, wie Adorno das auch empfunden hat. Darauf habe ich glaube ich doch eine Antwort gefunden, die ich in einem Aufsatz publizieren werde. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger


  • Die Aufnahme von Otto Klemperer (November 1968) ist ja wirklich extrem: 100 Minuten Spielzeit. Und doch: Das Finale hörte ich noch nie so intensiv. Auch wenn es jeder Tempovorschrift widerspricht und mehr als eigenwillig ist: genial. :jubel:


    Liebe Grüße
    Joseph

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe ja wohl die gleiche Box wie du, lieber Joseph, obwohl ich noch die EMI-Ausgabe habe, aber war es nicht September 1968? Wie dem auch sei, auch ich war seinerzeit von dieser Einspielung gefesselt, und die Mahler-Box war in meinen Augen wesentlich weniger umstritten als die Bruckner-Box, was ich ja an anderer Stelle schon dargelegt habe.


    Und- über das "Lied von der Erde" gibt es ja wohl gar keine Diskussion.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Du hast Recht, lieber Willi. Im Eifer des Gefechts falsch abgetippt: IX. 1968, Kingsway Hall, London.


    Beste Grüße
    Joseph
    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Und wieder sind fast 25 Monate vergangen, seit dem letzten Posting in diesem Thread, und fast auf den Tag genau 3 Jahre, seit ich meine Hörerlebnisse zu der DVD-Aufnahme Bernsteins hier eingestellt habe.
    Dabei habe ich in letzter Zeit häufiger die Siebte gehört und gesehen, zumal ich in den letzen 12 Monaten die Blue-Ray Boxen von Abbado (fehlen leider Nr. 8 und 9), Järvi und Chailly (fehlen noch Nr. 1 und 3, sind aber schon aufgenommen), angeschafft habe, und die Aufnahme Chaillys vom 2. März 2014:


    habe ich nun zum dritten Male gehört und gesehen. Von Mal zu Mal steigt die Siebte in meiner Zuneigung, vor allem, seit ich sie wieder mal live genießen konnte, am letzten Freitag, dem 4. 3. in Köln mit dem WDR-Sinfonieorchester unter Andris Nelsons. Jetzt habe ich innerhalb einer guten Woche die Siebte erst von dem zukünftigen und nun von dem gegenwärtigen Gewandhaus-Kapellmeister gehört und gesehen.
    Beide zählen seit Jahren zu meinen Lieblingsdirigenten, und von Chailly habe ich seit einigen Jahren die GA' s von Beethoven und Bruckner, und nun auch von Mahler (s. o.).
    Von Nelsons gibt es ja noch nicht solche Gesamtaufnahmen, aber er ist ja auch noch jung. Warum mag ich die beiden so?
    Sie sind beide extrovertiert und verstehen es, ihr Orchester in den Bann zu ziehen. Und ihre Konzerte sind m. E. immer singulär. Chailly habe ich bisher fünf Mal live erleb, Nelsons drei Mal. Wenn Nelsons sein Amt in Leipzig antritt, werde ich mal ganz genau aufpassen, wann er mit Mahler beginnt.
    Aber nun zurück zu Chailly. Er ist in seiner Zeiteinteilung ähnlich wie Nelsons. Es hätte jedoch wenig Zweck, die Spielzeiten zu vergleichen, da sie in der Blu-Ray-Ausgabe brutto verzeichnet sind und ich die Zeiten in Köln netto genommen habe. Dennoch will ich hier gerne die Brutto-Spielzeiten von Chailly nennen:
    22:11-15:03-9:21-11:46-22:22;
    Wenn man die Pausen abzieht und den Schlussapplaus, dann sind die Unterschiede nur marginal. Zum Vergleich habe ich unten einen Link eingestellt, der zu meinem Hörbericht des Konzertes von letzter Woche führt.


    Liebe Grüße


    Willi :)


    Konzertbesuche und Bewertung

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich beschäftige mich ja in letzter Zeit viel mit Mahlers Siebter, ich habe sie vor einigen Monaten zweimal mit Järvi gehört, leider hier nicht drüber berichtet, was ich jedoch noch nachholen möchte. Ich habe aber, bevor ich hier zu schreiben begann, nochmal meinen Bericht vom 12. März 2013 durchgelesen, in dem ich über meine Eindrücke von Bernsteins Interpretation wiedergegeben habe. Nun haben wir den 15. März 2016, 3 Jahre später. Ich habe soeben zum wiederholten Male die Siebte vom Lucerne Festival 2005 mit dem Lucerne Festival Orchestra unter Claudio Abbado


    gehört und gesehen. Diese wie die Aufnahmen von Järvi und Chailly habe ich auf Blu Ray.


    In Verbindung mit einem guten Blu Ray-Player, einem ebenso guten AV-Receiver, 4K-UHD-Fernseher und guten Kopfhörer ist das natürlich eine tolle Sache, zumal Abbado das nur aus Solisten bestehende Lucerne Festival Orchestra hier in Maximal-Besetzung antreten lässt. Das Podium ist proppenvoll, alleine gut 25 tiefe Streicher, eine ansehnliche Blechbatterie, exzellentes Holz, mit z. B. einer Sabine Meyer, 1. Klarinette, Albrecht Mayer, 1. Oboe, Jacques Zoon, 1. Flöte, Wolfram Christ, 1. Bratsche, Kolja Blacher, Konzertmeister, Sebastian Breuninger, Konzertmeister (saß 2005 noch am 2. Pult), Reinhold Friedrich, 1. Trompete, Alessio Allegrini, 1. Horn und Raymond Curfs, Pauke, habe ich nur die mir Bekannten genannt, die mit ihren Kollegen zusammen das "Who is Who" der Orchestersolisten bilden.
    Und das merkte man in dieser Aufführung (wie übrigens auch in den Aufführungen der Sinfonien 1 bis 6), dass hier ein Riesenorchester aus Solisten transparent wie ein Kammerorchester spielte, eine größtmögliche Synthese mit seinem Dirigent Claudio Abbado einging und eine maximale Leistung erzielte, natürlich auch "spielend" eine maximale dynamische Durchschlagskraft.
    (In dieser Aufnahme spielte übrigens auch noch der Soloklarinettist der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Matthew Hunt, mit).
    Im Unterschied zu dem jüngst in Köln gesehenen Live-Konzert des WDR-Sinfonieorchesters unter Andris Nelsons (ich berichtete hier darüber):


    Konzertbesuche und Bewertung


    war 2005 in Luzern auch noch eine dritte Harfe am Start und, wie gesagt, Celli und Kontrabässe "fast" ohne Zahl.
    Da sich die Musiker immer im Sommer in ihrer Freizeit bzw. in ihrem Urlaub in Luzern treffen, ist das Unterfangen fernab jeder Routine und sind alle mit Feuereifer dabei, möglichst optimale Orchesterleistungen abzuliefern. Das ist ihnen auch in diesem Konzert gelungen, und das merkte man auch Maestro Abbado an, der durchweg fast euphorisch wirkte, vielleicht auch, weil er möglicherweise während seiner schweren Erkrankung gerade eine entspannende, schmerzarme Phase durchmachte. Ich habe Mutter und Schwiegervater durch Krebs verloren, und ich weiß, welche Schmerzen sie durchgemacht haben.
    Nichts davon war bei Abbado zu vermerken, und er hielt in punkto extrovertiertem Dirigierstil jedem Vergleich mit Järvi, dem o. a. Bernstein (Beitrag Nr. 61) und auch Chailly Stand.
    Welch eine, allerdings logische Ironie des Schicksals, das Chailly in diesem Sommer das Amt des Chefdirigenten des Lucerne Festival Orchestra übernimmt. Dann besteht die berechtigte Hoffnung, dass Chailly eine dritte Gesamtaufnahme der Mahler-Sinfonien anstrebt, und, falls er das schaffen sollte, er m. E. weltweit der Erste und für lange Zeit der Einzige wäre, der das geschafft hätte, außerdem, dass ich die eine oder andere Mahler-Sinfonie unter Chailly live erelben werde.
    Ein einziger, großer Wermutstropfen schwebt über dieser Aufnahme: dass sie die letzte in Luzern war und dass es nicht mehr zu einer "Mahler Acht" gekommen ist.
    Für die o. a. Box kann ich eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Sie ist m. E. sicherlich das Beste, was zur Zeit in Sachen Mahler auf dem Markt ist und in dieser künstlerischen Geschlossenheit und dem einsamen hohen Niveau noch sicherlich lange so bleiben wird.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Dann besteht die berechtigte Hoffnung, dass Chailly eine dritte Gesamtaufnahme der Mahler-Sinfonien anstrebt, und, falls er das schaffen sollte, er m. E. weltweit der Erste und für lange Zeit der Einzige wäre, der das geschafft hätte, außerdem, dass ich die eine oder andere Mahler-Sinfonie unter Chailly live erelben werde.


    Von Bernstein gibt es drei Gesamtaufnahmen der Mahler-Symphonien, wobei er allerdings in seinem letzten Zyklus aus den 1980ern die Achte nicht mehr neu aufnehmen konnte und man auf eine ältere Aufzeichnung von 1975 zurückgegriffen hat, die noch nicht veröffentlicht war.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Das ist richtig, lieber Bertarido, und ich habe auch alle drei Zyklen von Bernstein. Spontan besonders beeindruckend finde ich aus cem DVD-Zyklus die Zweite, aufgenommen in der Kathedrale von Ely.
    Die fehlende Achte auf DVD bz. Blu Ray ist aj auch das Problem in Abbados letzter Serie.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich habe mir in den letzten Wochen alle zehn Symphonien von Mahler (die 10. in der Fassung "Cooke II") nochmal zu Gemüte geführt. Mehrmals hörte ich mir die 2., 3. und 7. an. Schon dabei fiel mir auf, dass die Überwindung, die es mich vor Jahren kostete, diese gewaltigen Werke komplett am Stück zu hören, stark abgenommen hat (was ich für ein gutes Zeichen halte ;) ). Von den spät(er)en Symphonien kristallisiert sich immer deutlicher die Siebente als mein persönlicher Favorit heraus. Gestern fand ich auf der Internetseite des Festspielhauses St. Pölten eine sehr gut und informativ geschriebene Werkbeschreibung von Rainer Lepuschitz, die ich mit Gewinn gelesen habe und die mir einige neue Erkenntnisse bescherte. Die mögliche Verbindung zu Strauss und Nietzsche fand ich besonders interessant. Adornos Verdikt gegen den Finalsatz sagt m. E. mehr über ihn aus als über Mahler (mit Unbehagen denke ich an seine absurden Sibelius-Verrisse zurück). Adorno irrt für meine Begriffe, wenn er den "mageren Gehalt des Ganzen" moniert und dieses Finale als bloßen Positivismus betrachtet. Viel treffender hier Peter Ruzicka, der sie als "Bestandaufnahme der musikalischen Umwelt, so wie sie im Auseinanderfallen begriffen war", ansieht. Vladimir Jurowski führte passenderweise mal das "Meistersinger"-Vorspiel vor der 7. von Mahler im Konzert auf, das im Schlusssatz derselben recht deutlich karikiert wird. Lepuschitz spricht von einer "Symphonie in Durmoll" und bemüht auch die Statistik, die sie als "die am seltensten aufgeführte Symphonie Mahlers" anführt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wo wir wieder bei der 7. sind:


    Diese CD hatte ich kürzlich bestellt und bekommen:



    Es sollte eine Hybrid-SACD sein - ist aber eine reine SACD! So kann ich sie aber nicht abspielen. Umtauschen kann ich sie auch nicht, aus Japan bekommt man auch nur noch SACDs geliefert. Wenn also jemand eine Hybrid-SACD hat und einen SACD-Player und die CD-Spur nicht braucht, kann er gerne mit mir tauschen. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Anscheinend hören diverse Taminos derzeit viel Mahler, gut so. :D Die 7. mag ich auch sehr, eigentlich mag ich alle Symphonien sehr bis auf vielleicht die 8., die ich vergleichsweise selten höre.


    Von der 7. steht demnächst diese Live-Aufnahme auf dem "Hörplan". Die entstand deutlich später als die Studioaufnahme und wird sehr gelobt.


  • Dann werde ich mir hernach mal die Siebte aus dieser Box anhören und -sehen:



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Lieber Holger,


    wo Du ja schon (zurecht) auf die große Mahler-Tradition der Tschechischen Philharmonie hingewiesen hast, will ich noch eine Aufnahme anführen, die hohe Bewertungen bekommen hat, aber wieder mal nur als umständlicher Japan-Import zu haben ist:



    Ken-Ichiro Kobayashi ist mir als sehr guter Dirigent durchaus ein Begriff. Er hat mit den Tschechen, die ihn sehr schätzen, fast unbemerkt einen kompletten Beethoven-Zyklus eingespielt und einiges mehr. Die Spielzeiten in dieser Mahler 7. sind deutlich getragener als beim genannten Ashkenazy: 23:47 - 17:35 - 11:15 - 15:54 - 18:37.


    Laut David Hurwitz ist eine gewisse Nähe zu Klemperer festzustellen. Besonders in den großen Ecksätzen liegen laut Hurwitz die Stärken der Aufnahme. Den Kopfsatz bewertet er als einen der besten auf Tonträger.


    Hier handelt es sich jedenfalls tatsächlich um eine CD und keine SACD, wie man auf den Scans bei Amazon ersehen kann.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Das ist der Wermutstropfen daran, lieber lutgra. ;)
    Ich darf mich gar nicht zu lange auf amazon.co.jp aufhalten - was man da alles von Exton, Canyon, Fontec, Tobu, Weitblick usw. findet, was bei uns weitestgehend untergeht, ist schon erstaunlich.
    Von Kobayashi gibt's übrigens auch die 1., 2., 3. und 5. mit der Tschechischen Philharmonie, wie ich soeben feststellte ... :whistling:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Holger - ich kann leider keinen Tausch anbieten......Aber du hast doch sicher die eine oder andere Hybrid SACD - gönn dir doch einen einfachen SACD Player oder einen Bluray der SACD kann......


    Schönen Abend noch !


    Kalli

  • Mein Blu Ray Player kann zwar keine SACD abspielen, aber diese Scheibe, die ich nach dem Fußball gehört und gesehen habe und nach der Markus-Lanz-Show, in der zum Schluss auch noch die Rede war von Musik (Tokyo Hotel):



    Gustav Mahler, Symphonie Nr. 7
    HR-Sinfonieorchester,
    Dirigent: Paavo Järvi
    AD: 12. 8. 2001 (live)
    Friedrich-von-Tiersch-Saal, Kurhaus Wiesbaden (Rheingau Festival)
    Spielzeiten (brutto: 20:29-15:20-9:11-11:23-17:27)










    Natürlich habe ich diese Aufnahme schon öfter gehört, und da ich Järvi schon seit mindestens 10 Jahren mit großer Aufmerksamkeit und steigender Begeisterung höre und sehe, auch regelmäßig live, habe ich auch dieses Mal wieder mit großem Genuss dieses Konzert verfolgt. Wiederum habe die große Meisterschaft bewundert, mit der dieses Orchester seit über dreißig Jahren Mahler spielt, seit es die Mahler-Sinfonien das erste Mal, und dann sofort digital, aufgenommen hat, damals unter Eliahu Inbal, und nicht lange nach Erscheinen habe ich die GA angeschafft, damals in dieser nahezu würfelförmigen Box:

    In den Jahren zwischen den beiden Aufnahmen hat das Orchester sicher nichts von seiner Mahler-Meisterschaft verloren, auch wenn bei dieser Aufnahme sicherlich größtenteils andere Musiker auf dem Podium gesessen haben. Ich hätte gerne die MusikerInnen im Bild vorgestellt, die mich in dieser Aufnahme besonders beeindruckt haben, die Soloflötistin, den Solooboisten, den Solohornisten, den Solofagottisten usw, nur leider sind auf der Homepage des Orchesters die Musiker nicht einzeln abgebildet. Vielleicht wollen sie das nicht.
    Meine favorisierten Sätze sind die beiden Nachtmusiken (Nr. 2 und 4), die besonders den großen Melodiker Mahler zeigen, und ich kann das, was im Booklet ausgeführt wurde, nicht nachvollziehen:

    Zitat

    Zitat: Die Erstaufführung der Siebten Symphonie im September 1908 unter Mahlers Leitung in Prag brachte nur einen Achtungserfolg, und das Werk blieb von Anfang an selbst unter den treuesten Anhängern des Komponisten umstritten. Anlass zu dem Disput, der bis in unsere Tage hinein fortwirkt, lieferte die - gegenüber der wwuchtigen Geschlossenheit der Sechsten - merkwürdig unentschiedene Haltung der Siebten. Als verstörend erlebte man die eigenartig zum Positiven, zur versönlichen "Dur-Seligkeit" strebende Tendenz ihrer fünf Sätze, insbesondere aber die unreflektierte Jubelstimmung des Finales, das unvermittelt und recht aufdringlich "theatralisch dröhnende Freude" verbreitet. - Andreas Maul


    Ich sehe das nicht so und habe schon vor einiger Zeit Parallelen zwischen Mahler und Schubert, zwischen der hier in Rede stehenden Siebten und Schuberts Achter, Letzter, gesehen, dergestalt, dass in einer sicherlich schwierigen, um nicht zu sagen betrüblichen Lebenssituation sowohl der eine (Schubert, Große C-dur) als auch der andere (Mahler, Siebte) eine derartig gigantische Symphonie von so positiver Ausstrahlung komponieren konnte.
    Jedenfalls "kann" Järvi auch Mahler, nicht nur das Orchester, dessen Chefdirigent er ja 2011 noch war, und er hat ja inzwischen schon drei Gesamtaufnahmen (Beethoven, Schumann, Mahler) in digitaler Form vorgelegt, alle in Ton und Bild, und eine vierte (Brahms) ist im Werden, hoffentlich nach Abschluss auch in Ton und Bild.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hallo Holger - ich kann leider keinen Tausch anbieten......Aber du hast doch sicher die eine oder andere Hybrid SACD - gönn dir doch einen einfachen SACD Player oder einen Bluray der SACD kann......

    Da bringst Du mich auf eine Idee - ob nicht mein SAT-Receiver mit Blue-Ray-Disc Player und -Recorder das abspielen kann (Panasonic). Das wäre natürlich genial! Daran habe ich überhaupt noch nie gedacht. Ich schaue heute mal in die Betriebsanleitung. :thumbsup:


    Liebe Grüße
    Holger

  • Ich weiß nicht, welches Panasonic-Modell du hast, lieber Holger. ich habe den Panasonic DMP-BDT 700, und der spielt Hybrid-SACD's ab, reine SACD's aber laut Bedienungsanleitung nicht.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Auch ich habe gestern wieder einmal Mahlers 7. Symphonie gehört und zwar in einer Aufnahme durch die Bamberger Symphoniker unter Jonathan Nott. Es war die erste Begegnung mit Mahler aus dieser Quelle. Und ich war positiv überrascht (hatte die CD mal für kleines Geld bei Oxfam erstanden und bis jetzt nicht gehört). Gleich der Beginn lässt aufhorchen, ein Tempo fast wie bei Klemperer, das dann aber schnell in "normalere Bahnen" übergeht. Ich hörte viele Details, die ich in anderen Aufnahmen nicht gehört habe und trotzdem zerfällt das Ganze nicht in schöne Einzelstellen, sondern gehorcht einer stringenten Logik. Wer auf Excitement a la Solti und Bernstein steht, wird diese Aufnahme vielleicht nicht ganz so hoch einschätzen, aber wem "musikantischere" Spielarten zusagen, dem könnte die Aufnahme gut gefallen; sie liegt also eher in der Richtung Kubelik/Neumann. Die internationale Presse scheint geteilter Meinung zu sein. David Hurwitz z.B. vergibt für die Aufnahme der 9. nur 6 Punkte, sie hat aber 2009 den Internationalen Schallplattenpreis "Toblacher Komponierhäuschen" gewonnen. Dafür ist m.W. u.a. Attila Csampai mit verantwortlich. Wem vertraut man mehr?
    Ich werde jedenfalls noch andere Nott-Einspielungen hören.


  • Ich weiß nicht, welches Panasonic-Modell du hast, lieber Holger. ich habe den Panasonic DMP-BDT 700, und der spielt Hybrid-SACD's ab, reine SACD's aber laut Bedienungsanleitung nicht.

    Mein Modell ist DMR-BST 845. Er spielt leider auch keine SACDs ab, nur CDs. ;( :hello:

    Auch ich habe gestern wieder einmal Mahlers 7. Symphonie gehört und zwar in einer Aufnahme durch die Bamberger Symphoniker unter Jonathan Nott. Es war die erste Begegnung mit Mahler aus dieser Quelle. Und ich war positiv überrascht

    Als ich dies eben las, lieber Lutz, habe ich gleich die Hörschnipsel gehört! Mein spontaner Eindruck: Das ist wirklich toll! :) Die CD kommt auf meine Anschaffungsliste. Ashkenazy mit der Tschech. Philh. habe ich inzwischen übrigens als MP3-Datei. Er ist in der Einleitung des 1. Satzes sogar noch langsamer und im Finale ähnlich flott. Da habe ich allerdings bislang nur kurz reinhören können. Die Bamberger Symphoniker sind ursprünglich ja wie wir wissen aus den aus Prag geflüchteten deutschen Musikern hervorgegangen - dass es da Verbindungen gibt zur böhmischen Tradition, ist also kein Wunder.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Lieber Holger,
    vielleicht spricht dich auch diese Einspielung mit Jakob Hrusa an.
    Hrusa konnte ich Ende Oktober bei einem Konzert in Bamberg erleben mit Auszügen aus Mla Vast. Hrusa pflegte einen sehr kollegialen Umgang mit dem Orchester, seine Schlagtechnik würde ich als präzise und ohne "Schnickschnack" charkterisieren. Sicherlich einer für die "Großen" in Zukunft.


    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

  • Die Tschechische Philharmonie scheint dieses Werk zu lieben. Heute entdeckte ich noch eine Einspielung aus jüngerer Zeit:



    Spielzeiten: 22:42 - 15:23 - 11:18 - 13:59 - 17:14


    Bei Spotify kann man reinhören.


    Damit gibt es das Werk mit diesem Orchester mindestens unter Neumann, Ashkenazy, Kobayashi und Inbal.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die Tschechische Philharmonie scheint dieses Werk zu lieben.

    Sie haben das Werk ja auch uraufgeführt, lieber Joseph! Das ist also gewissermaßen "ihre" Symphonie. :)


    Danke, lieber Justin für den Tip. Da höre ich mir später die Hörschnipsel bei jpc an! :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner