Entdeckungen: Neue Stimmen

  • Lieber MDM,


    wenn ich das recht sehe, haben wir bisher keinen Kontakt gehabt, also erst mal: ein herzliches Willkommen und Dank für Deinen offenherzigen Beitrag!
    (Steht MDM für Mobile-Device-Management oder Meter Data Management? Oder hat es was mit Elgars Enigma-Variationen zu tun?)


    Egal!



    Mein Gefühl ist eigentlich ein ganz anderes, nämlich dass ich viel Zeit aufwende für lange Beiträge über Oper, Sänger und Gesangskunst, die letztlich niemanden interessieren!
    Aber über Gefühle läßt sich nicht streiten. Deshalb gehe ich lieber auf Deine konkreten Fragen ein!



    Speziell zum zweiten Punkt würde mich einmal interessieren, wer hier im Forum dazu überhaupt in der Lage ist?
    Das sind doch wahrscheinlich bloß eine Handvoll Leute, die mit Dir da auch nur ansatzweise über "behauchte Vokale" und "verschattete Höhen" ( Kesting-Jargon) Mezza voce und Messa di voce und so weiter und so fort rechten könnten.


    Den größten Teil meine Kenntnisse über Stimmen und Gesang habe ich buchstäblich auf der Straße erworben: beim Anstehen nach Karten für die Oper. Immer Sonntags am frühen Morgen. Oft schon ab Samstag Abend und die ganze Nacht durch. Das waren halt die alten Zeiten. Heute kauft man die Karten im Internet, oft monatelang vorher. Da erfährt man natürlich nichts und kann auch nichts lernen.
    Aber man muss auch lernen wollen! Hier im Forum ist ja inzwischen auch schon so das Eine oder Andere ausführlich thematisiert worden, was interessierten Stimmenhörern nützlich sein kann, die eigenen Kompetenzen zu erweitern. Die Frage ist, was man davon aufnimmt, verarbeitet und weiter verfolgt!


    Die ganze Fixierung, dass die einen Experten seien und die anderen Laien (oder "blutige Laien"), finde ich sonderbar und wenig hilfreich. Wer sich für Oper und Gesangskunst interessiert und mit offenen Ohren in die Oper geht, sammelt doch einen Schatz an Erfahrungswissen, der schon mal eine gute Basis ist für einen Austausch. Dass man darüber nur in der Sprache von Celletti, Steane oder Kesting reden könnte, halte ich für totalen Unsinn. Warum soll nicht jemand seine Höreindrücke mit eigenen Worten beschreiben? Wir haben ein paar Taminos, die das ganz selbstbewußt tun. Zugegebenermaßen gab es Zeiten, in denen sich entschieden mehr Taminos in den Diskussionen zu Worte gemeldet haben, die ein breiteres Erfahrungswissen hatten, gewissermaßen 'Connaisseurs' waren. Einige von ihnen hatten ihr Erfahrungswissen durch Kenntnisse über Stimmpysiologie, Gesangstechniken, Gesangsstile und so weiter fundiert. Andere konnten Kenntnisse aus der historischen oder systematischen Musikwissenschaft einbringen. Aber dass einer Experte für alles sein kann, was mit Stimmen und Gesang zusammenhängt, halte ich für eine Illusion.


    Mir ist jedenfalls jede Äusserung interessant, die sich nicht damit begnügt, zu sagen "Den mag ich!" oder "Die geht gar nicht!".


    Möglicherweise hast Du aber trotzdem das Gefühl, ich würde auf die Beiträge, die hier im Thread über NEUE STIMMEN eingestellt wurden, nicht eingehen, gar die Diskussionspartner nicht erst nehmen? Dann sag das ganz offen!


    Ansonsten könnten wir uns ja wieder über die vorgestellten Stimmen austauschen!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso41,




    Danke für Deine freundlichen
    Willkommensgrüße. Du hast recht, ich bin durchaus ein Freund
    offener ( nicht beleidigender!) Worte, zu vorsichtige Andeutungen
    sind in meinen Augen nur Zeitverschwendung



    MDM ist mir beim Registrieren spontan
    eingefallen. Manche Opernliebhaber kürzen den Operntenor „Mario
    Del Monaco“ so ab, das habe ich jetzt einfach mal so übernommen .
    Ich höre diesen Sänger hin und wieder ganz gerne seine Arien
    schmettern und habe so meine Freude daran.. :rolleyes:





    Zitat Caruso41



    Mein Gefühl ist eigentlich ein
    ganz anderes, nämlich dass ich viel Zeit aufwende für lange
    Beiträge über Oper, Sänger und Gesangskunst, die letztlich
    niemanden interessieren!



    Ende Zitat Caruso41




    Das würde ich nicht unbedingt sagen.
    Wenn für Deinen Geschmack zu wenig auf Deine Beiträge reagiert
    wird, heißt dies noch lange nicht , dass sie nicht durchaus mit
    Interesse gelesen werden.(Übrigens, in dem Zusammenhang fand ich
    Deinen Vorschlag an den Kollegen Willi ,er solle in dem Gedenkthread
    nur noch Halb-und Volljubiläen würdigen, wenig plausibel. Ich lese
    das täglich super gerne und weiß die Arbeit aller hier zu
    würdigen!)Auf Deine Beiträge zu NEUEN STIMMEN adäquat Kluges zu antworten ist
    jedoch schon mal noch eine ganz andere Herausforderung. Daher denkst
    Du, es sei generell kein Interesse da, ich halte das für nicht
    bewiesen.



    Zitat Caruso41



    Mir ist jedenfalls jede Äusserung interessant, die sich nicht
    damit begnügt, zu sagen "Den mag ich!" oder "Die geht
    gar nicht!"


    Warum soll nicht jemand seine Höreindrücke mit eigenen Worten
    beschreiben?



    Ende Zitat Caruso41


    ( ich nehme diese beiden Zitate mal
    zusammen)



    Das klingt einfach und ist doch für
    viele so schwierig ( nicht für alle!) Irgendwann kommt man dann doch
    nicht mehr ganz ohne die Verwendung gewisser Fachtermina aus. Aber
    wenn man das probieren will, dann sollte man es auch punktgenau
    treffen, will man sich nicht blamieren. Es ist außerdem ein heikles
    Terrain, Stimmen so beschreiben zu können, dass der Adressat
    dasselbe versteht, wie es vom Verfasser gemeint ist. Daran ist
    vielleicht sogar schon der eine oder andere professionelle Kritiker
    gescheitert.



    Manch einer weicht daher bei der
    Beschreibung von Stimmen verständlicherweise gern lieber auf etwas
    allgemeinere, nicht so treffgenaue Formulierungen wie „schönes
    Timbre“ ,„beeindruckendes Volumen“ „unbeschädigtes Material“
    etc. aus.



    Wenn Dir da so in dieser Form ungefähr
    reichen würde, ist das ja schon mal eine Grundlage.



    Zitat Caruso41



    Die ganze Fixierung, dass die einen Experten seien und die
    anderen Laien (oder "blutige Laien"), finde ich sonderbar
    und wenig hilfreich. Dass man darüber nur in der Sprache von
    Celletti, Steane oder Kesting reden könnte, halte ich für totalen
    Unsinn


    Ende Zitat Caruso41



    Wer hat diese Fixierung wo so vorgenommen? Ich denke, viele
    bewegen sich in ihren Kenntnissen in diesem großen Bereich zwischen
    Experte und Laie und es gibt da etliche Zwischenabstufungen.Was ich
    in meinem ersten Beitrag oben meinte ist, dass viele Taminos durchaus
    sehr musikalisch sind und auch über ein sehr gut entwickeltes
    Hörgefühl verfügen. Diese Hörerlebnisse aber in einer allgemein
    verständlichen Sprache wiederzugeben getraut sich manch einer
    vielleicht nicht. Es geht um das Trauen. Wenn Du dann in
    diese Richtung immer mal wieder gerne nachbohrst, weil Du gerne
    fachsimpeln möchtest, (was ich gut verstehe), kann das ggf. auch
    verunsichernd wirken .



    Zitat Caruso41


    Aber dass einer Experte für alles sein kann, was mit Stimmen
    und Gesang zusammenhängt, halte ich für eine Illusion.



    Zitat41



    Ich auch!



    Zitat Caruso41



    Aber man muss auch lernen wollen! Hier im Forum ist ja
    inzwischen auch schon so das Eine oder Andere ausführlich
    thematisiert worden, was interessierten Stimmenhörern nützlich sein
    kann, die eigenen Kompetenzen zu erweitern. Die Frage ist, was man
    davon aufnimmt, verarbeitet und weiter verfolgt!


    Ende Zitat Caruso41



    Das ist in der Tat viel verlangt. Du bist da nach meinem Eindruck
    recht anspruchsvoll.Ob dieser Anspruch an „durchschnittliche“
    Opernliebhaber z.B. etwa in Richtung Beschaffung und Studium
    bestimmter empfohlener Fachliteratur zur Stimmenanalyse usw. richtig
    oder falsch ist, darüber will und kann ich gar nicht mit Dir
    rechten. Ich stelle es nur fest.


    Wenn man wie Du Tausende Stunden in Opernhäusern und vor dem
    Schallplattenspieler verbracht hat, dann neigt man vielleicht
    unbewußt dazu , bei anderen Klassikfreunden Vergleichbares zu
    erwarten. Diese Erwartungshaltung wird dann manchmal etwas
    enttäuscht.



    Zitat Caruso41


    Möglicherweise hast Du aber trotzdem das Gefühl, ich würde
    auf die Beiträge, die hier im Thread über NEUE STIMMEN eingestellt
    wurden, nicht eingehen, gar die Diskussionspartner nicht erst nehmen?




    Ende Zitat Caruso41



    Nein, davon gehe ich nicht aus.



    Es ist eher etwas anderes:


    In einem anderen Thread hast Du heute aber mal sinngemäß
    gefragt, ob Du zu (über) kritisch bist. Wenn Du so offen fragst,
    würde ich sagen.: manchmal kommt es ( auch weil notgedrungen
    schriftlich im Internet formuliert) schon durchaus so rüber,
    zumindest bei mir. Die Vokabel „spitzfindig“, die hier an anderer
    Stelle gebraucht wurde, würde ich mir nicht zu eigen machen. Du
    musst jedoch verstehen, wenn es dann einmal doch annähernd in diese Richtung geht, dass Deine Mitdiskutanten ,
    zusammengenommen mit den von mir oben Gesagten zur Schwierigkeit der
    Beschreibung von Opernstimmen, doppelt vorsichtig werden.




    Zitat Caruso41


    Ansonsten könnten wir uns ja wieder über die vorgestellten
    Stimmen austauschen!


    Ende Zitat Caruso41





    Wenn ein hier vorgestellter Künstler dabei ist, den ich live
    erlebt habe, können wir den Spaß ja mal ausprobieren. Aber bitte
    nicht drängeln! ;)




    Es grüßt Dich MDM :jubel:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Besten Dank, lieber MDM, für deine Diagnose und den Rat.
    Wenn ich hier im Forum mal wieder ungeduldig, enttäuscht oder frustriert bin, werde ich ganz sicher Deinen Post wieder heraussuchen und lesen.


    Liebe Grüße


    Caruso41


    P.S.:
    Dass Dein Nick-Name auch auf einen Tenor verweist, finde ich ja

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Mario der Meistlaute? :D


    Hallo Stimmenliebhaber,



    ja, genau der. :D ;)


    Aber selbst so ein feiner Sänger wie Fritz Wunderlich war laut Werner Pfisters Biographie angeblich derart von dessen Stimmpotenz beeindruckt, dass er es ihm kurzzeitig
    gleichtun wollte.



    Zitat :


    ......Am 14. und 18. Juni gastierte der weltberühmte italienische Tenor Mario del Monaco in zwei Othello-Vorstellungen an der Stuttgarter Oper. Zwei der sprichwörtlichen Zebravorstellungen-Wunderlich war in der kleinen Partie des Cassio ebenfalls mit dabei.Von vielen wurde del Monaco als
    eindimensionaler Brüller abgetan, als ein Sänger, dem jedes Differenzierungsvermögen abgeht. Dennoch, Wunderlich war von der schieren Stimmgewalt und stahlkräftigen Italianita derart beeindruckt, dass er den großen Kollegen zu Hause nachzuahmen versuchte. Irgendwie müsse es auch ihm gelingen, solch herrliche und herrlich laute Töne herauszukriegen. Doch er stellte diese heldentenoralen Versuche bald wieder ein, weil er sich innerhalb kürzester Zeit hoffnungslos heiser geschrien hatte ....


    Zitat Ende.



    Irgendwas muss also an dem Fiorentiner schon dran gewesen sein. Für den guten Fritz war es sicherlich klug,er, dass er o.g. Experimente schnell wieder gelassen hat.



    Persönlich mag ich beide Sänger und höre mir sie nach persönlicher Stimmungslage oft an.



    Aber das ist jetzt zugegebenermaßen alles sehr "offtopic", im Thread hier soll es ja um Neue Stimmen gehen, man verzeihe mir den kurzen Ausflug in alte Zeiten.



    Beste Grüße,


    MDM :hello:

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

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  • Hättest du mir mit deiner kryptischen Anspielung nicht diese Vorlage gegeben, sondern den Namen einfach genannt, würde sich diese Frage jetzt nicht stellen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • (Steht MDM für Mobile-Device-Management oder Meter Data Management? Oder hat es was mit Elgars Enigma-Variationen zu tun?)


    MDM ist mir beim Registrieren spontan
    eingefallen. Manche Opernliebhaber kürzen den Operntenor „Mario
    Del Monaco“ so ab, das habe ich jetzt einfach mal so übernommen .


    Mario der Meistlaute? :D


    Hättest du mir mit deiner kryptischen Anspielung nicht diese Vorlage gegeben, sondern den Namen einfach genannt, würde sich diese Frage jetzt nicht stellen.


    Lieber Simmenliebhaber!
    Ich habe ehrlich nicht gewußt, auf was MDM verweisen könnte!
    Darum habe ich gegoogelt, aber nichts Einschlägiges gefunden und stattdessen zwei Beispiele zitiert, die bei Google am häufigsten vorkommen.
    Ich hasse sowieso diese Unsitte mit den Abkürzungen im Text!
    Bei HvK steht immerhin noch das v als kleiner Buchstabe. Ich bin trotzdem nicht darauf gekommen, wer gemeint sein könnte!
    Hätte MDM einen Nicknamen MdM gewählt, wäre ich ganz sicher auch nicht drauf gekommen. Ich weiss ja nicht mal, ob das del groß oder klein geschrieben werden müsste. Man sieht das mal so und mal so! Aber wenn man ihn gehört hat - und das Vergnügen hatte ich mehrmals - kann man sich kaum vorstellen, dass es klein geschrieben werden muss!


    Lieber MDM,
    bitte nimm uns nicht übel, dass wir deinen Nicknamen zum Anlass nehmen für Spekulationen und Assoziationen! Zumindest meiner Wertschätzung Deiner Beiträge im Forum tut das keinen Abbruch.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber MDM,
    bitte nimm uns nicht übel, dass wir deinen Nicknamen zum Anlass nehmen für Spekulationen und Assoziationen!


    Beste Grüße


    Caruso41

    Verehrte Melomanen,


    macht Euch keine unnötigen Gedanken, in solchen Sachen bin ich völlig entspannt. Von mir aus dürft Ihr auch gerne Lassie oder Gollum zu mir sagen. ;)


    Wie drückte es ein kubanischstämmiger Barde (ohne Klassik-Hintergrund) einmal so trefflich aus:


    "Ein bißchen Spaß muss sein, dann ist die Welt voll Sonnenschein." 8o


    In diesem Sinne wünscht Euch eine schöne Woche :



    ...bitte selber ausfüllen :D

    >>So it is written, and so it shall be done.<<

  • Liebe Stimmenliebhaber und Melomanen,


    Ich denke, dass es nach den Zwischenspielen angebracht ist, wieder mal über NEUE STIMMEN zu reden.
    Deshalb möchte ich eine Sängerin vorstellen, die ich als Katerina Ismailowa in "Lady Macbeth von Mzensk" und als Renata in "Der feurige Engel" gehört habe. Das sind wahrlich nicht Opern, in die man geht, um einfach schöne Stimmen zu genießen. Und trotzdem kann man Sängerinnen hören, die schön singen - aber noch sehr viel mehr bieten. Ein solche Sängerin ist ohne Zweifel die aus Vilnius stammende Sopranistin


    Aušrinė Stundytė





    Persönlicher Eindruck

    Als Renate singt sie die teilweise sehr schwierigen Gesangslinien mit bestechender Schönheit und Intensität und dann, wenn sie seelisch unter Druck gerät, mit einem marternden Ton, ja sie schreckt nicht vor Schroffheiten und Schärfe zurück. In dieser Stimme lodern alle Leidenschaften von glutvolle Emphase bis zur hochdramatischen Aggression. Sie findet die grauen und fahlen Töne für die vernachlässigte und unbefriedigende Ehefrau Katerina Ismailowa, für ihre sinnliche Leidenschaft, wenn sie durch Sergei zu einem neuen Leben erweckt wird, aber auch für die Raserei der Betrogenen und schließlich der Mörderin! Zudem ist sie eine überwältigende Darstellerin, die nicht nur im Gesang zu tiefer menschlichen Wahrheit findet sondern stets auch in ihrer Körperhaltung, in ihrer Mimik und ihren Gesten und Gängen etwas über die Figur und ihr Schicksal mitteilen kann.
    Eine ganz außergewöhnliche Sängerdarstellerin!


    Über ihre Stimme mag man eigentlich gar nichts sagen. Sie klingt eben stets sehr unterschiedlich: kann einschmeichelnd süß klingen aber auch erstickt, heiser und hart. Die Stimme scheint für Aušrinė Stundytė einfach 'nur' Medium , etwas von der Figuren, die sie singt, mitzuteilen! Schöne Töne oder makellose Gesangslinien sind ihr nicht primär wichtig. Sie ist eine ungemein expessive Sängerin, instiktsicher und einprägsam


    Ich bin schon heute sehr gespannt auf die kommenden Begegnungen. Nächstes Frühjahr werde ich sie als Salome an der Staatsoper Berlin unter Zubin Mehta hören und an der Komischen Oper Berlin als Carlotta Nardi in "Die Gezeichneten" unter Stefan Soltesz.


    Noch ein paar Informationen zur Biografie und Karriere:
    Aušrinė Stundytė stammt aus Vilnius in Litauen und studierte zunächst Gesang an der Litauischen Musikakademie bei Frau Prof. Irena Milkeviciute bevor sie im Jahr 2000 an die Hochschule für Musik und Theater in Leipzig zu Frau Prof. Helga Forner wechselte.
    Ihr Repertoire reicht von Nedda, Mimi und Agathe bis zur Butterfly, Sieglinde und Marschallin. In Köln hat sie Montezuma in Rihms "Die Eroberung Mexikos" gesungen und bei der St. Galler Festspielen die "Loreley" von Catalani! Zur Zeit singt sie an der Opera Vlaanderen die Titelpartie in Korngolds "Das Wunder der Heliane"! Die Kritiken überschlagen sich vor Begeisterung! Es ist mir schon ziemlich arg, dass ich es nicht schaffe, nach Gent oder Antwerpen zu fahren um diese Produktion zu erleben.


    Videos können von dieser Sängerin vielleicht noch weniger einen Eindruck vermitteln als bei anderen. Deshalb hoffe ich sehr, dass Taminos, die sie in Berlin, Köln, Zürich oder erlebt haben, diese Vorstellung mit ihren Erfahrungen und Eindrücken anreichern!


    SHOSTAKOVICH "Lady Macbeth of Mtsensk"
    https://www.youtube.com/watch?…9YcpbXcfYHR2SDqlaaBtcMXrD



    PROKOFIEW "Der feurige Engel"
    https://www.youtube.com/watch?…JxZbIZwBYC-Id9EtbaY8sbAtV



    Puccini: "Madama Butterfly" 3 Act
    https://www.youtube.com/watch?v=QXIGMVj8Vt0



    KORNGOLD Das Wunder der Heliane
    https://www.youtube.com/watch?v=9IKCFBd0GoM



    und (da hört man den Schluß von "Ich ging zu ihm"
    https://www.youtube.com/watch?v=tljkjcqaG7g



    DIE WALKÜRE: Erzählung der Sieglinde
    https://www.youtube.com/watch?v=ihWPmVkTM8U



    Herzliche Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Caruso,
    Ich kenne Frau Stundyte noch von ihren Zeiten im Ensemble der Oper Köln. Schon da ist mir die Schönheit und Wandlungsfähigkeit ihrer Stimme aufgefallen, obwohl sie häufig nur mittlere Rollen gesungen hat. Sie hat glaub ich auch den Offenbachpreis der Oper Köln gewonnen.

  • Ja, lieber Rodolfo, da erinnerst Du dich richtig:


    Zitat

    Ausrine has received several awards and scholarships, including the
    Special Prize of the Chambre Professionnelle des Directeurs d'Opéra Paris;
    the special prize of the Helikon Opera (Moscow) and
    the 2nd prize operetta at the 25th International Hans Gabor Belvedere Singing Competition (Vienna) as
    well as with the Offenbach price in the Cologne Opera.


    Meinen Informationen zufolge hat sie in Köln ihr erstes Engagement gehabt. Sie war da unter anderem als Nedda, Mimi, Cio-Cio-San und Agathe eingesetzt. Die Partien, die ihren darstellerischen Fähigkeiten so sehr entgegenkommen - also Renata, Katerina Ismailowa, Bianca (Florentinische Tragödie), Heliane - , singt sie erst neuerdings.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Im Beitrag 221 dieses Threads Entdeckungen: Neue Stimmen haben wir Marianne Crebassa kennen gelernt.
    Inzwischen geht ihre Karriere tatsächlich komtengleich nach oben.


    Im Februar 2017 wurde sie bei den französischen Victoires de la musique classique ausgezeichnet - als Opernsängerin des Jahres. Im Sommer sang sie bei den Salzburger Festspielen mit sensationellem Erfolg den Sextus in Mozarts "Titus". Im Juli schließlich wurde sie für ihr Album "Oh, boy!" mit dem ECHO-KLASSIK in der Kategorie Solistische Einspielung/Gesang ausgezeichnet. Sie wirkt unter anderem in der Einspielung von "Les Troyens" unter der Leitung von John Nelson mit, die im Novemver erscheinen wird.


    Zudem wurde bei Sony jetzt ein zweites Soloalbum mit ihr veröffentlich, das ich besonders empfehlen möchte. Begleitet von dem Pianisten und Komponisten Fazıl Say singt sie Lieder von Debussy, Ravel, Fauré, Duparc und eine Komposition von Fazıl Say. Das sind alles Lieder, die voll sind von Sehnsucht und erotischem Verlangen. Geheimnisvoll, bezaubernd und verlockend! Eine so sinnliche CD hat es lange nicht gegeben! Wer eine Antenne für französische Verführungskunst hat, sollte sie sich nicht entgehen lassen!






    Vielleicht ist das Video von den Aufnahmesitzungen ja ein Argument, meine Empfehlung ernst zu nehmen?



    Ob ich ihr vorher noch auf einer Opernbühne begegnen werde, kann ich noch nicht absehen, aber auf jeden Fall werde ich sie im Mai 2018 in der Staatsoper Berlin unter Daniel Barenboim in der großartig rätselhaften Inszenierung von Ruth Berghaus als Melisande hören - neben Rolando Villazón und Michael Volle.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!


  • Der Name ist schon einmal gefallen im Forum: Benedikt Kristjansson. Caruso war der Tenor in einer Aufführung der Berliner Staatsoper aufgefallen, bei der Janaceks "Tagebuch" mit Francis Poulencs "La Voix Humaine" verknüpft wurde. Diese Produktion habe ich leider nicht gesehen. Auf der Suche nach anderen Gelegenheiten hier in Berlin fand ich auf der Seite der Sängers eine Marienvesper für den 2. Dezember im Berliner Dom angekündigt. Daraus wird wohl nichts, denn der Termin steht nicht im Berliner Konzertkalender. Das ist sehr schade. Meistens tritt der aus Island stammende junge Künstler offenbar in Kantaten und Oratorien von Johann Sebastian Bach auf. Er dürfte – wenn überhaupt - nicht älter als dreißig Jahre sein. Seine helle, offene Stimme ist nach meinem Empfinden ideal für derlei Aufgaben. Warum? Wenn Jugend auf diese ernsten, oft dem Tode nahestehenden Themen trifft, stellt sich etwas ein, was kein Kontrast sondern eine seltsame, ja beglückende Übereinstimmung ist. Er beherrscht fast perfekt die deutsche Sprache und setzt – vor allem in den Rezitativen - richtige gestalterischen Akzente.



    https://www.youtube.com/watch?v=dSXdddiHCas

    https://www.youtube.com/watch?v=61DdJ_AkmHE


    Es gibt auch eine Bach-CD mit ihm, die ich mir inzwischen angehört habe. Dort wirkt er nicht ganz so frei und unbekümmert wie in Live-Aufnahmen, die sich bei YouTube finden. Im Studio gibt es wohl oft den Duck, ja alles richtig zu machen.


    Ich könnte mir Benedikt Kristjansson auch in Opern von Mozart vorstellen und gehe davon aus, dass man von ihm noch hören wird. Für mich bedient er den Titel dieses Themas perfekt: Er ist auch für mich eine Entdeckung! :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Auf der Suche nach anderen Gelegenheiten hier in Berlin fand ich auf der Seite der Sängers eine Marienvesper für den 2. Dezember im Berliner Dom angekündigt. Daraus wird wohl nichts, denn der Termin steht nicht im Berliner Konzertkalender. Das ist sehr schade.

    Lieber "Rheingold1876",


    hier finde ich diese Marienvesper im Berliner Dom am 2.12., also nur nicht vorzeitig ohne Not aufgeben:


    http://www.berlinerdom.de/comp…ode,cat/cat_id,2/lang,de/


    In den von dir eingestellten Videos höre ich übrigens einen Countertenor und bin insofern etwas irritiert, weil du in deiner Überschrift "ein Tenor aus Island" schriebst. Oder ist das wirklich ein Tenor? Für mich klingt die Stimme so hell wie die eines Countertenors.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Lieber Stimmenliebhaber, danke für die Bestätigung des Termins. Es kann ja sein, dass ich im Monat verrutscht war. Ich hatte das Konzert wirklich nicht gefunden. Nun kann ich ja hingehen. Wunderbar! :)


    Was nun die Videos von Benedikt Kristjansson anbelangt, will mit zwei neuen Dokument ergänzen, weil mein erster Beitrag unter Zeitdruck etwas schnell gestrickt gewesen ist. Ich musste mal für eine Stunde einen Besuch empfangen:



    https://www.youtube.com/watch?v=JJn6RfShl7A


    Und hier etwas ganz anderes:


    https://www.youtube.com/watch?v=d88w7hTHEnI


    Interessant ist der Hinweis auf einen Countertenor. Da sind je Übergänge zu hören, wie ich finde. Die Aufnahme ist schon einige Jahre alt. Sie stammt von 2012. Es kann sein, dass sich die Stimme mit der Zeit zum ganz hellen Tenor gewandelt hat. Das gibt es ja. Ich werde mal etwas weiter recherchieren, vielleicht ist ja noch mehr herauszubekommen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber "Rheingold1876",


    beim Mendelssohn höre ich nun auch einen Tenor, aber einen sehr feinen hellen Tenor (erinnert mich ein bissl an Christoph Genz) mit viel Obertönen und Kopfigkeit - klanglich ist da der Unterschied zu einem nicht forcierenden Countertenor tatsächlich nicht mehr besonders groß.


    Ich bin gespannt, wie dein Live-Eindruck von der Stimme ist. :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hallo ihr beiden, ich habe Benedikt Kristjansson dieses Jahr gehört,
    am 21. März 2017
    Messe h-moll BWV 232 von J.S Bach
    mit der Gächinger Kantorei
    Dirigent: Hans-Christoph Rademann
    Stiftskirche, Stuttgart,
    wenn man ihm mit seinem hellen hohen, sehr klangschönem Tenor eine Bezeichnung geben sollte, dann würde ich ihn als Haute-contre hören, zumindest in den Videos! Aber das passt irgendwie auch nicht mehr ganz so, was ich dieses Jahr gehört habe geht mehr in die Richtung P.Schreier. Aber in einem sind wir uns wahrscheinlich einig, eine tolle Stimme, ich fand auch seinen Ausdruck bei Bach unglaublich erdig, das soll heißen, mit einer emotionalen Ernsthaftigkeit, die ich diesem junge Sänger *1987, nicht unbedingt zugetraut hätte. Ich jedenfalls würde mich freuen ihn nochmals hören zu können, hier in der Nähe.


    Hier noch ein Link zum Repertoire!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ja. lieber Rheingold,


    auf Benedikt Kristjánsson bin ich schon vor gut anderthalb Jahren aufmerksam geworden. Seine silberhelle, ausgesprochen gepflegte Stimme hatte mich in der szenischen Interpertation der Staasoper Berlin von Janaceks "Tagebuch eines Verschollenen" sehr beeindruckt.
    Da ich aber den Thread NEUE STIMMEN noch nicht gestartet hatte, begnügte ich mich hier im Forum nur darauf, zwei Bilder von der Produktion einzustellen und auf Rezensionen zu verweisen. Ihn ausführlicher vorzustellen, schien mir nicht sinnvoll, da ich nur den Janacek von ihn gehört hatte und keine Aufnahmen auf CD oder auf Youtube fand. Deshalb nur der kurze Hinweis: Meine zehn liebsten Lieder-Zyklen (Umfrage 2016)




    Ich erinnere mich noch gut an die Aufführung von Janaceks genialem Liederzyklus! Wie es Benedikt Kristjánsson gelang, einen weiten Horizont sehr unterschiedlicher Gemütslagen und Emotionen auszuschreiten, ohne je ins Theatralische auszubrechen, das fand ich frappierend: von den sehnsuchtsvoll-verlangenden, jugendlich überschwänglichen Klängen der ersten Lieder über das leidenschaftliche Feuer und den kurzen Rausch der Glückseligkeit der mittleren Lieder bis zum Ton der tiefer Niedergeschlagenheit und Verzweiflung in den letzten Liedern - all das war ungemein jugendfrisch und ungekünstelt direkt!


    Inzwischen habe ich ihn auch in "Acis und Galatea" (Klangvokal Musikfestival Dortmund) gehört. Die Stimme ist inzwischen gewachsen und männlicher geworden ohne ihren Jugendzauber verloren zu haben. Er sang den Acis. Als Liebhaber begeisterte er durch eine feine Zeichnung der melodischen Linien, einen schwärmerischen Ton und zärtliche Schattierungen! Aber er konnte in der Arie „Love sounds th’alarm“ auch mit Energie und kämpferischem Elan beeindrucken!


    Schön, dass Du diesen jungen Tenor hier vorgestellt hast!
    Dank dafür!



    Lieber Fiesco,
    Dank auch an Dich, weil Du mit Deinem Live-Eindruck geholfen hast, dass wir uns von der Stimme und ihren Möglichkeiten ein besseres Bild machen können. Dass er sich in "Richtung Peter Schreier" entwickeln könnte halte ich auch für möglich.


    Viele liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zitat

    von Caruso41
    Lieber Fiesco,
    Dank auch an Dich, weil Du mit Deinem Live-Eindruck geholfen hast, dass wir uns von der Stimme und ihren Möglichkeiten ein besseres Bild machen können. Dass er sich in "Richtung Peter Schreier" entwickeln könnte halte ich auch für möglich.


    Ja, irgendwie hat mich sein Gesang sofort an Schreier denken lassen!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Ja, irgendwie hat mich sein Gesang sofort an Schreier denken lassen!


    LG Fiesco

    Allein von Hören der vier in dieser Rubrik eingestellten Videos her kann ich diesen Eindruck überhaupt nicht teilen, aber live ist immer noch ein anderer Eindruck, und sicher kein unzuverlässigerer.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • ....aber live ist immer noch ein anderer Eindruck, und sicher kein unzuverlässigerer.


    Ja, lieber Stimmenliebhaber, das ist wohl wahr!
    Darum habe ich auch immer drauf geachtet, dass ich nur Sänger vorsteller, die ich live gehört hatte - möglichst sogar öfter!


    Noch zu der Debatte um Benedikt Kristjánsson und ob er auf Peter Schreier raus kommen könnte: Als Peter Schreier erstmals in München sang, konnten meine Freunde gar nicht nachvollziehen, dass ich so begeistert von seinen Auftritten in der Staatsoper Berlin gewesen war. Sie fanden die Stimme zu weiss und kopfig, die Gestaltung zu wenig männlich.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Darum habe ich auch immer drauf geachtet, dass ich nur Sänger vorsteller, die ich live gehört hatte - möglichst sogar öfter!


    Lieber Caruso, damit konnte ich nicht dienen, weil ich nur noch selten in Opernaufführungen gehe. Deshalb werde ich künftig nichts beitragen können zu diesem Thema. Ich melde mich nur deshalb noch einmal, weil ich ja den Benedikt Kristjánsson vorgestellt hatte, ohne ihn live gehört zu haben.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold,


    meine Bemerkung sollte wirklich nur meine eigene Vorgehensweise erklären. Sie war gegen niemanden sonst, schon gar nicht gegen Dich gerichtet. Wenn Du also Lust hättest, Sänger vorzustellen, dann solltest Du Dich durch diese Bemerkung nicht davon abhalten lassen.


    Ich selbst werde freilich nicht mehr Sängervorstellungen zu diesem Thread beitragen. Das habe ich mir jetzt wirklich fest vorgenommen. Wenn andere Taminos Sänger vorstellen, die ich auch gehört habe, werde ich auch weiterhin gerne meine Eindrücke beitragen. Es ist ja wirklich erstaunlich, wie stark dieser Thread, in dem bis zu Deiner Vorstellung von Benedikt Kristjánsson schon länger nichts mehr geschrieben wurde, immer noch von Gastlesern besucht wird!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hier möchte ich einen Tenor vorstellen, der mich gestern Abend als Pinkterton in einem Livestream aus der Wiener Staatsoper begeistert hat Murat Karahan . Ob er jetzt ein neuer Tenor ist weiß ich nicht , da das gestern meine erste Begegnung mit ihm war. Ein Highlight gestern war für mich das Duett Pinkerton Butterfly am Finale des ersten Aktes, daß ich so schön gesungen, selten gehört habe.



    Der türkische Tenor MURAT KARAHAN studierte an der Universität von Bilkent Gesang. Noch während seines Studiums debütierte er 2003 an der Staatsoper in Ankara, deren Ensemblemitglied er zwei Jahre später wurde. 2009/2010 besuchte er Meisterklassen bei Renata Scotto, Anna Vandi und Cesare Scarton an der Academia di Santa Cecilia, wo er außerdem bei Professor Bruno Cagli seine Ausbildung perfektionierte. Seit 2012 ist er regelmäßiger Gast an der Lettischen Nationaloper in Riga, an der er Partien wie Edgardo, Rodolfo, Alfredo, Manrico und Rigoletto-Herzog singt. 2013 debütierte er als Edgardo am Bolschoi-Theater in Moskau, wohin er in den darauffolgenden Spielzeiten als Alfredo, Rodolfo und Don José zurückkehrte. Weitere Auftritte führten ihn als Manrico nach Reims und Limoges, als Alfredo an die Deutsche Oper Berlin und an die Staatsoper von Istanbul. In den nächsten Monaten wird er als Ismaele bei den Münchner Opernfestspielen, als Des Grieux (Manon Lescaut) am Teatro di San Carlo in Neapel und als Manrico in Parma zu hören sein. Murat Karahan ist darüber hinaus auch als Konzertsänger aktiv.
    Er hat für mich einen Tenor mit Stahlkraft und dazu noch den nötigen Schmelz. Wie geschrieben, daß ist mein Höreindruck . Ich füge noch einige Youtube Videos dazu , die hoffentlich euren technischen Ansprüchen genügen.


    https://www.youtube.com/watch?v=_VA7n943SO4 Szene aus Rigoltetto dritter Akt
    https://www.youtube.com/watch?v=7zSA7DM-V5E Arie des Calaf aus Turadot
    https://www.youtube.com/watch?v=LdGAF8niGOY Arie und Stretta des Manrico
    https://www.youtube.com/watch?v=gOwoiCq9ipk Arie des Cavaradossi aus Tosca aus dem dritten Akt

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  • Mit der Mezzosopranistin "Alžběta Vomáčková" möchte ich erneut eine tschech. Sängerin vorstellen.
    Über ihre künstlerische Vita vermag ich nicht allzuviel zu sagen, weil alles was ich gefunden habe, nur in tschech. Sprache ist.
    Man kann aber hier einiges entnehmen, zumindest die wichtigsten Partien beim Anklicken ihrer Biografie:


    http://www.alzbetavomackova.com/cz/home


    In Liberec /Reichenberg habe ich sie mehrmals live als stimmlich und darstellerisch hervorragende Maddalena und Amneris erlebt.
    Neben ihrer großartigen Stimme, ist sie darüber hinaus eine sehr gut aussehende, attraktive Frau, was bestimmt nicht von Nachteil ist.
    Vor kurzem hatte ich nach der Vorstellung Gelegenheit, ihr mit einem Kompliment für ihre Leistung zu danken und ihr meine Hochachtung auszudrücken.
    Sie hat sich überaus freundlich und sympathisch darüber gefreut und sich bedankt.
    Hier ist sie zu hören und zu sehen - konzertant als Azucena. Interessenten wünscht viel Freude


    CHRISSY


    https://www.youtube.com/watch?v=fzj79YWx8MU

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat

    Ein Tenor aus der Türkei Murat Karahan


    Hallo rodolfo39, vielen Dank für die Vorstellung dieses wunderbaren Tenors, ich bin total hin und weg und habe mir alle YouTube Schnipsel angehört! Er hat ja überhaupt keine Mühe mit den hohen Noten, das kommt ja fast wie von selbst, und diese Ausstrahlung dazu, Phänomenal! :thumbsup: Mehr muss man dazu nicht sagen, nur, anhören!!
    Ich gehöre nicht zu den Stimmpathologen, die eine Arie sezieren, ;) sondern ich habe Ohren und entscheide ob es mir gefällt, nur dann habe ich Spaß und Freude!
    Nochmals meinen lieben Dank!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ein Tenor aus der Türkei Murat Karahan

    Hier möchte ich einen Tenor vorstellen, der mich gestern Abend als Pinkterton in einem Livestream aus der Wiener Staatsoper begeistert hat Murat Karahan

    Lieber rudolfo39,


    Mit Murat Karahan ist Dir wirklich die Entdeckung einer neuen Stimme gelungen. Er überzeugt durch eine hevorragend sitzende und in allen Lagen ansprechende Stimme, die mühelos durch die Register gleitet. Warmes, schönes Timbre, das jedoch in der Höhe auch Strahlkraft und Metall hat. Auffallend die breite Mittellage, die sich in der Höhe nicht einengt.
    Dadurch kann er sowohl schöne, als auch große Spitzentöne präsentieren. Manchmal nimmt er bei den höchsten Tönen etwas "Anlauf", danach sitzen diese jedoch perfekt. Ich glaube, dass es in der Tat ein kommender Tenor ist, dessen Namen man sich merken sollte. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diese erfeuliche Endeckung noch nicht kannte. Hier wird wieder einmal nachdrücklich der Wert unseres Tamino-Klassik-Forums unterstrichen. Man lernt aufsteigend Sänger kennen. Falls es eine Solo CD von Murat Karahan gibt lasse es mich bitte wissen. Die möchten wir haben!
    Herzlichst
    Operus



    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Rodolfo!


    Dass Du Murat Karahan als Entdeckung in NEUE STIMMEN vorstellst, kann ich bestens verstehen! Ich habe ihn als Vasili in Giordanos "Siberia" neben Sonya Yoncheva kennen gelernt und dabei auch einen guten Eindruck gewonnen! Aber nach so einer Verismo-Partie muss man vorsichtig sein mit Aussagen über Stimme und Gesangskunst.
    Deshalb habe ich mir die Videos, die Du eingestellt hast, angehört. Und noch ein paar mehr


    Die Stimme ist ohne Frage attraktiv, hat ein wirklich gutes Fundament und ein viriles, mehr charakteristisches als schönes Timbre in allen Lagen. Je weiter er nach oben kommt, umso mehr mischt er Metall zu, was Glanz und Durchschlagkraft sicher, bei den Spitzentönen sogar den für das italienische Fach so wichtigen "Squillo".


    Mit seinem Singen bin ich nicht ganz so zufrieden. Wenn er ein Fußballer wäre würde ich sagen: er ist hüftsteif. Geschmeidigkeit fehlt ihm ebenso wie ein ein freies Fließen. Das fällt bei die Arie des Manrico und der Cavaradossi-Arie aus dem 3.Akt schon ziemlich negativ auf. Da ist jede Phrase für sich modelliert und oft mit zu viel Druck! Nuancen, dynamische Differenzierungen und Eleganz gibt es bei Murat Karahan eher wenig, obwohl er sich gelegentlich um einige Pianophrasen bemüht und erstaunlicherweise sogar den Triller in der Manrico-Arie andeutet. In der Stretta (Vermutlich nicht in C-dur gesungen, sondern transponiert.) kann er dann natürlich punkten: die hat Kraft und Verve, vor allem glänzende Spitzentöne! Ob er die auf Dauer so herausschleudern kann, bezweifle ich. Schon der Mitschnitt von einer Aufführung in Verona ist weniger eindrucksvoll als der von Dir eingestellte! Auch will ich nicht verschweigen, dass sein Singen rhythmisch recht frei ist, bisweilen sogar darüber der musikalische Zusammenhang gefährdet wird.


    Trotz allem: Die heldischeren Tenöre sind extrem rar heutzutage. Ich bin gespannt: Im nächsten Frühjahr werde ich ihn an der Deutschen Oper Berlin als Manrico hören können.


    Interessant vielleicht ein weiteres Video von ihm, weil er da noch jünger ist und Hafiz Burhan-Makber singt - also ein Stück aus einer Musikkultur, die ihm in seiner Sozialition vielleicht wichtig war!


    https://www.youtube.com/watch?v=kU-cHqjMRoE



    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Chrissy,

    Alžběta Vomáčková habe ich bisher noch nicht live gehört. Ich kannt den Namen noch nicht einmal. Ich habe mir inzwischen alles angehört, was auf ihrer Homepage eingestellt ist.


    Danach ist allerdings schwer möglich, etwas Detaillierteres über die Stimme sowie etwas Fundierteres über das Singen und Gestalten von Frau Vomáčková zu sagen. Ehe ich Deinen positiven Live-Eindrücken kritische Bemerkungen entgegensetze, die ich nach dem Hören für notwendig halten würde, mir aber doch nicht genügend fundiert erscheinen, schreibe ich lieber nichts!


    Sicher bin ich freilich, dass ein Opernhaus wie das in Liberec glücklich sein kann, eine junge und einsatzfreudige Mezzosopranistin wie sie im Ensemble zu haben. Hoffentlich läßt man ihr auch die Zeit, die sie für eine ruhige Entwicklung schon noch braucht! Wenn ich allerdings lese, dass sie schon als Amneris eingesetzt wird, ist das wohl eine trügerische Hoffnung!


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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