Die vier Jahreszeiten im Laufe der Jahrhunderte

  • Hallo!


    Dann möchte ich doch auch mein Scherflein zu dieser Sammlung beitragen:


    Der tschechische Komponist Josef Suk komponierte Anfang des 20ten Jahrhunderts sein "Sommermärchen":



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • In Beitrag Nr 67 dieses Threads habe ich diese Aufnahme bereits erwähnt und gezeigt. Dir enthält eine Komposition von Giovann Antonio GUIDO (1675 - nach 1728) Ich habe damals auf die zeitnahen Lebensdaten von GUIDO und VIVALDI hingewiesen und der Hoffnung Ausdruck gegen, ich werde - sobald ich die CD besitze und abghört habe, bze im Booklet nachgelesen habe, sagen können, wer denn eigentlich die frühere Komposition geschaffen haben, Vivaldi oder Guido.
    Leider ist das nicht wirklich möglich. Über Guido gibt es so gut wie keine Unterlagen, er fehlt in allen meinen Musiklexika, ebenso wie in der Brockhaus Enzyklopädie. Die Wikipedia-Eintragungen sind äusserst dürftig.
    Der Einfachheithalber hat mans sich offenbar entschlossen Goidos Werk als Nachahmung von Vivaldis Jahreszeiten einzustufen.
    Ich würde das etwas diffenzierter sehen - inzwischen habe ich die Einspielung und habe sie vor etwa zwei Stunden erneut gehört, vielleich erstmals mit Konzentration und Begeisterung. In der Tat klingt uns das sowas wie ein (fast) waschechter Vivaldi entgegen. Die Sätze sind in einzelne Szenen unterteilt und mit kurzen Erkärungen versehen. Die Ähnlichkeit mit Vivaldi beruht vor allem auf der Verwendung gewisser Phrasen, die uns bekannt vorlommen, die Themen sind indessen eigenständig - und IMO macht gerade das den Reit dieser Komposition aus. Es ist, als hätte sich Vivaldi ein zweites Mal dem Thema "Le Quattro Stagioni"gewidmet. - mit anderem Ergebnis aber gleicher Handschrift. Es sprich schon einiges dafür, daßVivaldi der erster von den Beiden war, der das Thema verarbeitet hat, denn GUIDOS Werk kling noch typischer nach Vivaldi, als Vivaldis Werk selbst. Quasi so als wollter er Vivaldi übertrumpfen, gewisse Effekte sind überaus eingängig, dramatisch und plakativ.
    Im ersten Satz nach etwa 4 Minuten kommt eine Stelle, die ich als Vorwegnahme auf den Galanten Stil empfinde. Im Finalsatz (Winter)höre ich nach einer kurzen Einleitung die zweite Zeile des von Fallersleben getexteten Volksweise "A A A der Winter der ist da" - nämlich: "Herbst und Sommer sind vergangen, Winter der hat angefangen" Das kann man - so Interesse bessteht sogar in Track 4 des cpo Samples nachhören und bestätigen oder verwerfen....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !




  • Dieser Thread wurde von mir am 5. März 2011 mit der Erwähnung des Violinkonzertes "The Amaerican four Seasons " von Philip Glass eröffnet, welches aus dem Jahre 2009 stammt und auf Anregung von Robert McDuffie geschrieben wurde, welcher auch den Solistenpart bei der Uraufführung übernahm

    Die Aufnahme entstand 2010, die Veröffentlichung 2011

    2014 folgte eine weiter Einspielung mit Gidon Kremer unmd seiner "Kremerata Baltica"

    Aller guten Dinge sind drei: Seit Jänner 2020 hat Naxos das Werk ebenfalls im Programm und zwar mit dem polnischen Geiger Piotr Plawner


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe den ganzen Vormittag an der Restaurierung diese Mammutthreads gearbeitet. Ich kann - teilweise - Links wiederherstellen - Nicht mehr verfügbare Aufnahmen habe ich - so vorhanden - durch verfügbare ersetzt. Sehr viele der hier empfohlenen Aufnahmen sind bereits gestrichen - manchmal leider sogar ersatzlos. Dagegen bin ich machtlos. Aber desungeachtet gibt es noch immer zahlreiche Aufnahmen, die sich mit den Jahreszeiten befassen. Vermutlich mehr als je gehört werden. Und ein bisschen was neues kommt ja -oft unbemerkt - immer wieder dazu....


    mfg aus Wien

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Was die Entfernung der schwarzen a..... Löcher bedeutet, weiss ich als Moderator. Fehlende Links, ersatzlos gestrichene Aufnahmen, fehlende Cover, ... Und wenn in einem Beitrag gleich sechs schwarze Löcher vorkommen, erinnert man sich an die Schwarzen Löcher der Astronomie


    https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch


    Ich restauriere Threads, die ich wichtig finde oder die mir etwas bedeuten. Mammuts sind wir ja doch alle. ;)


    * * * * *


    Ich steuere auch etwas zum Thema Jahreszeiten bei:


    Ich habe mein Hirnschmalz zusammengekratzt und nach der ältesten Komposition gesucht, in der eine Jahreszeit erwähnt wird. Eine CD des Hilliard Ensembles auf meinen Regalen trägt den Titel "Sumer is icumen in".


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    Es ist die erste Erwähnung des Sommers in einem englischen Codex im 13. Jahrhundert, um 1260.

    Ob der Vogel sich in der Jahreszeit geirrt hat, ist im Bereich des Möglichen.


    Es ist die älteste bekannte Musikkomposition mit sechsstimmiger Polyphonie


    Sing cuccu nu, Sing cuccu

    Sing cuccu, Sing cuccu nu


    Sumer is icumen in

    Lhude sing cuccu

    Groweþ sed

    and bloweþ med

    and springþ þe wde nu

    Sing cuccu


    Awe bleteþ after lomb

    lhouþ after calue cu

    Bulluc sterteþ

    bucke uerteþ


    murie sing cuccu

    Cuccu cuccu

    Wel singes þu cuccu

    ne swik þu nauer nu



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Wolfgang Rihm (*1952) hat 2009 ein Violinstück komponiert, das zum Sommer passt:


    Lichtes Spiel (Sommerstück für Violine und kleines Orchester)



    Auf dieser Scheibe des Labels NAXOS:


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wenn man den Thread durchliest, dann meint man - es gäbe nichts mehr zu sagen. Moderato beweist, dass das nicht der Fall ist. Und ich schliesse mich hier an

    Ich rege auch an Werke, die in der empfohlenen Aufnahme bereits gestrichen sind - erneut - un aktueller Aufnahme - so vorhanden - hier zu nominieren....

    Heute von mir: "Im Maien"

    Das Lied ist vom Schweizer Komponisten Ludwig Senfl (ca 1490-1543)

    und wird oft sehr unterschiedlich interpretiert

    We ich sehe gibt es bereits einen Spezialthreads über Senfl, der erweitert und restauriert werden kann

    Ludwig Senfl - Ein Liedermacher der Renaissance


    Aber hier fürs erste 2 schöne Interpretationen, wobei die zweite nicht nur in historischen Kostümen dargeboten wird, auch die Videoqualität

    erweckt (leider) den Eindruck, als wäre sie aus dem 16. Jahrhundert.




    Man sollte es kaum glauben. Es gibt derzeit nur eine Einzige CD am Markt wo das Lied mit drauf ist - alles andere ist bereits gestrichen:

    Track Nr 6


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wenn man den Thread durchliest, dann meint man - es gäbe nichts mehr zu sagen.

    Dann lassen wir doch mal Karl Valentin seinen musikalischen Beitrag zum Thema von sich geben:



    Dank an Alfred, dass er sich der Mühe unterzogen hat, diesen Thread zu restaurieren.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Karl Valentins Die vier Jahreszeiten ist auf der sechsten der sechs Scheiben dieser Box.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wie ich hier sehe, muss ja nicht jeder Komponist immer gleich von allen vier Jahreszeiten gleichzeitig inspiriert worden sein. Dann wird die Auswahl etwas größer.


    Die kürzlich verstorbene finnisch-französische Komponistin Kaija Saariaho ließ sich 2013 (-- ;)) vom Winterhimmel zu einer Orchesterkomposition verleiten



    Dieses Werk findet sich auch auf dieser CD Zusammenstellung


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  • Hans Werner Henze (1926-2012) hat ein Gitarrenwerk mit dem Titel Royal Winter Music komponiert, das dem englischen Gitarristen Julian Bream gewidmet ist. Es hat zwei Teile, First Sonata und Second Sonata. Jeder der insgesamt neun Sätze ist einer Gestalt aus William Shakespeares Theaterstücken gewidmet.


    Warum Henze den Winter in den Titel aufgenommen hat, war mir ein Rätsel.


    Bis ich auf der Webseite des Schott-Verlages las, was der Komponist zu seinem Werk geschrieben hatte:


    Meine Idee, aus Gloucesters Monolog 'Now is the winter of our discontent' eine Musik zu entwickeln und weitere Musik aus dieser, geht auf die sechziger Jahre zurück. Erst zehn Jahre später nahm sie konkrete Formen an, als Julian Bream mir vorschlug, ein umfangreicheres Gitarrenwerk für ihn zu machen. Doch erst im vergangenen Jahr nach Beendigung von We Come to the River konnte ich die Verwirklichung dieses Planes in Angriff nehmen. Damit begann eine sich über mehrere Phasen erstreckende Zusammenarbeit mit dem Instrumentalisten, aus der ich eine vertiefte Kenntnis der klanglichen und technischen Aura der Gitarre zurückbringen konnte, ja vielleicht sogar eine neue Vorstellung vom Schreiben für traditionsreiche Instrumente. Denn die Gitarre, die sosehr zu unserer weit zurückliegenden Vergangenheit gehört, zu unserer Geschichte, ein 'wissendes' Instrument voller Limiten, aber auch voller unbekannter Weiten und Tiefen, verfügt über einen klanglichen Reichtum, der alles zu umfassen vermag, was ein modernes Instrument besitzt; man muss nur, um das bemerken zu können, in die Stille kommen, warten und den Lärm gründlich ausschließen.

    Die in diesem Stück auftretenden dramatis personae treten durch den Klang der Gitarre hindurch wie durch einen Theatervorhang. Mit ihren Masken, ihren Stimmen und Gesten sprechen sie zu uns von großen Leidenschaften, von Zärtlichkeiten, Traurigem, Komischem, seltsamen Dingen im Leben der Menschen. Da hinein mischen sich flüsternd die Stimmen der Geister, und den Schluss spricht Oberon, befriedet und versöhnt, als hätte die Natur sich dem Mensch unterworfen.


    Hans Werner Henze




    Das ist der Monolog des Gloucester aus Richard III.


    Now is the winter of our discontent

    Made glorious summer by this sun of York;

    And all the clouds that lour'd upon our house

    In the deep bosom of the ocean buried.

    Now are our brows bound with victorious wreaths;

    Our bruised arms hung up for monuments;

    Our stern alarums changed to merry meetings,

    Our dreadful marches to delightful measures.

    Grim-visaged war hath smooth'd his wrinkled front;

    And now, instead of mounting barbed steeds

    To fright the souls of fearful adversaries,

    He capers nimbly in a lady's chamber

    To the lascivious pleasing of a lute.

    But I, that am not shaped for sportive tricks,

    Nor made to court an amorous looking-glass;

    I, that am rudely stamp'd, and want love's majesty

    To strut before a wanton ambling nymph;

    I, that am curtail'd of this fair proportion,

    Cheated of feature by dissembling nature,

    Deformed, unfinish'd, sent before my time

    Into this breathing world, scarce half made up,

    And that so lamely and unfashionable

    That dogs bark at me as I halt by them;

    Why, I, in this weak piping time of peace,

    Have no delight to pass away the time,

    Unless to spy my shadow in the sun

    And descant on mine own deformity:

    And therefore, since I cannot prove a lover,

    To entertain these fair well-spoken days,

    I am determined to prove a villain

    And hate the idle pleasures of these days.

    Plots have I laid, inductions dangerous,

    By drunken prophecies, libels and dreams,

    To set my brother Clarence and the king

    In deadly hate the one against the other:

    And if King Edward be as true and just

    As I am subtle, false and treacherous,

    This day should Clarence closely be mew'd up,

    About a prophecy, which says that 'G'

    Of Edward's heirs the murderer shall be.

    Dive, thoughts, down to my soul: here

    Clarence comes.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • 1. Liste der Werke im Thread Die vier Jahreszeiten im Laufe der Jahrhunderte


    Bilden die Teile eine Werkes eine Einheit, sind sie sie unter Jahr vermerkt.

    Ist ein Werk zu einer Jahreszeit entstanden, erscheint es unter der jeweiligen Überschrift.


    Jahr

    Albéniz, Isaac, Album of Miniatures, Les saisons

    Arapov, Boris, Die Jahrezeiten, Liederzyklus für Sopran, Tenor und Instrumentalensemble

    Bliss, Arthur, The Ballads of the Four Seasons, 4 Lieder

    Boismortier, Joseph Budin de, Les quatres saisons

    Cage, John, The Seasons für Klavier, Ballett

    Charpentier, Marc-Antoine, Les quatre saisons

    Chédeville, Nicolas, Le Printemps ou Les Saisons Amusantes

    Dagamba, The Seasons

    David, Félicien, Les Quatre Saisons für Streichquartett

    Desyatnikov, Leonid, Die Russischen Jahreszeiten, 12 Klavierstücke

    Federsel, Frank, Vier Jahreszeiten, 8 Klavierstücke

    German, Edward, The seasons, Sinfonische Suite

    Glass, Robert, Violinkonzert Nr. 2 Die amerikanischen vier Jahreszeiten

    Glasunow, Alexander, Die Jahreszeiten Op. 67

    Guido, Giovanni, Le Quattro Stagioni dell´Anno

    Hadley, Henri, Sinfonie Nr. 2 f-moll Op. 30 "Die vier Jahreszeiten"

    Haydn, Joseph, Die Jahreszeiten, Oratorium

    Holliger, Heinz, Die Jahreszeiten für Streichquartett,

    Holliger, Heinz, Scardanelli-Zyklus

    Koptein, Dagmar, Finnische Jahreszeiten für Orgel

    Lanner, Joseph, Vier Jahreszeiten

    Locklair, Dan, Sinfonie Nr. 1, Symphony of Seasons

    Malipero, Gian Francesco, Sinfonie Nr. 1 "In quattro tempi, come le quattro stagioni"

    Marini, Biago, Quattro Stagioni

    Mendelssohn-Hensel, Fanny, Das Jahr, 12 Charakterstücke für Klavier

    Musgrave, Thea, The Seasons

    O’Connor, Mark, The American Seasons für Violine und Streichorchester

    Piazzolla, Astor, Die vier Jahreszeiten, 4 Tango

    Purcell, Henri, Four Seasons, Masque, aus: The Fairy Queen

    Raskatow, Alexander, The Seasons Digest

    Reutter, Hermann, Der grosse Kalender, Oratorium

    Reutter, Hermann, Die Jahreszeiten, Vier Lieder

    Sauguet, Henri, Sinfonie Nr. 2 “Les saisons» für Chor und Orchester

    Schmidt, Johann Christoph, Les Quatre Saisons – Die Vier Jahreszeiten

    Schwarz, Jean, Die Jahreszeiten

    Smith, John Christopher, The Seasons, Oratorium

    Spohr, Louis, Sinfonie Nr. 9 “Die Jahreszeiten»

    Standford, Patric, Sinfonie Nr. 1 « The Seasons – An English Year””

    Tschaikowsky, Peter, Die Jahreszeiten, 12 Klavierstücke Op. 37b

    Valentin, Karl, Die vier Jahreszeiten

    Vasks, Peteris, Gadalaiki, (Die vier Jahreszeiten) für Klavier

    Verdi, Giuseppe, Quattro Stagioni, Ballett-Einlage, aus: Sizilianischen Vesper, Oper

    Vivaldi, Antonio, Quattro Stagioni, Op. 8

    Werner, Gregor Joseph, Musikalischer Kalender



    Frühling

    Beethoven, Ludwig van, Sonate für Violine und Klavier Nr. 5 B-Dur «Frühlingssonate», Op. 24

    Bloch, Ernest, Printemps

    Britten, Benjamin, Spring Symphony für Sopran, Alt, Tenor, gem. Chor und Knabenchor

    Fischer, Johann Caspar Ferdinand, Le journal du Printemps, Acht Orchestersuiten

    Goldmark, Karl, "Im Frühling" Op. 36, Konzert Ouvertüre

    Gouvy, Theodore, Le Printemps, Kantate

    Ives, Charles, Decoration Day

    Jongen, Joseph, Frühlingstanz für Harfe und Klavier

    Langgaard, Rued, Sinfonie Nr. 2 Frühlingserwachen

    Mahler, Gustav, Der Trunkene im Frühling, aus: Lied von der Erde»

    Marx, Joseph, Eine Frühlingsmusik

    Milhaud, Darius, Concertino de Printemps

    Milhaud, Darius, Kammersinfonie Nr. 1, Op. 43 «Le Printemps”

    Mozart, Wolfgang Amadeus, Streichquartett Nr. 14 G-Dur «Frühlingsquartett», KV 387

    Novak, Vitezslav, Sinfonie «Mai»

    Orff, Carl, Floret sivla nobilis, floribus et follis, aus. Carmina Burana

    Orff, Carl, I Primo Vere, aus: Carmina Burana

    Raff, Joachim, Sinfonie Nr. 8 “Frühlingsklänge»

    Richter, Max, Die vier Jahreszeiten, nach antonio Vivaldi

    Scarlatti, Alessandro, La Gloria di Primavera, Serenata

    Schumann, Robert, Sinfonie Nr. 1 «Frühling»

    Senfl, Ludwig, Im Maien

    Simpsons, Christopher, March, April, Mai

    Simpsons, Christopher, The Spring

    Strauss, Richard, Frühling, aus: Vier letzte Lieder

    Strawinsky, Igor, Le sacre du printemps, Ballett



    Sommer

    Anonymus, Sumer is icumen, für 6 Sänger

    Bax, Arnold, The Happy Forest, Idyll

    Berlioz, Hector, Les Nuits d’été für für Tenor oder Mezzo-Sopran, Klavier oder orchester

    Ives, Charles, The Fourth of July

    Milhaud, Darius, Concertino d'été" für Viola und neun Instrumente

    Raff, Joachim, Sinfonie Nr. 9 «Im Sommer»

    Rihm, Wolfgang, Lichtes Spiel, Sommerstück für Violine und kleines Orchester

    Simpsons, Christopher, June

    Suk, Josef, Ein sommermärchen

    Webern, Anton von, Im Sommerwind, Idyll für grosses Orchester



    Herbst

    Bloch, Ernest, Poèmes d'automne für Sopran und Klavier

    Eschmann, Johann C., Im Herbst für Horn, Violoncello und Klavier Op. 6

    Ives Charles, Thanksgiving

    Langgaard, Rued, Sinfonie Nr. 4 «Fall des Blattes»

    Mahler, Gustav, Der Einsame im Herbst, aus: Lied von der Erde

    Marx, Joseph, Feste im Herbst

    Milhaud, Darius, L'automne" für zwei Klaviere und acht Instrumente

    Novak, Vitezslav, Sinfonie Nr. 1 «Herbst»

    Prokofieff, Sergei, Osseneye (Herbstskizze), Sinfonische Dichtung

    Raff, Joachim, Sinfonie Nr. 10 «Zur Herbstzeit»



    Winter

    Bax, Arnold, November woods

    Bax, Arnold, Winter Legends für Klavier und Orchester

    Bloch, Ernest, Hiver

    Dufourt, Hugues, Les Hivers

    Henze, Hans Werner, Royal Winter Music 1 & 2 für Gitarre

    Ives, Charles, Washington’s Birthday

    Milhaud, Darius, L'hivers für Soloposaune und Orchester Streicher

    Raff, Joachim, Sinfonie Nr. 11 «Der Winter»

    Saariaho, Kaija, Ciel d’hivers

    Schubert, Franz, Winterreise D. 911

    Simpsons, Christopher, January, February

    Simpsons, Christopher, The Winter

    Weingartner, Felix, Herbstsinfonie



    ausser Konkurrenz

    Copland, Aaron, Appalachian Spring (= Quelle)

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Franz Schubert (1797-1828)


    Ernst Schulze (1789-1817)


    Im Frühling




    Still sitz ich an des Hügels Hang,

    Der Himmel ist so klar,

    Das Lüftchen spielt im grünen Tal,

    Wo ich beim ersten Frühlingsstrahl

    Einst, ach, so glücklich war.


    Wo ich an ihrer Seite ging

    So traulich und so nah,

    Und tief im dunkeln Felsenquell

    Den schönen Himmel blau und hell,

    Und sie im Himmel sah.


    Sieh, wie der bunte Frühling schon

    Aus Knosp’ und Blüte blickt!

    Nicht alle Blüten sind mir gleich,

    Am liebsten pflückt’ ich von dem Zweig,

    Von welchem sie gepflückt.


    Denn alles ist wie damals noch,

    Die Blumen, das Gefild;

    Die Sonne scheint nicht minder hell,

    Nicht minder freundlich schwimmt im Quell

    Das blaue Himmelsbild.


    Es wandeln nur sich Will und Wahn,

    Es wechseln Lust und Streit,

    Vorüber flieht der Liebe Glück,

    Und nur die Liebe bleibt zurück,

    Die Lieb’ und ach, das Leid!


    O wär ich doch ein Vöglein nur

    Dort an dem Wiesenhang!

    Dann blieb’ ich auf den Zweigen hier,

    Und säng ein süsses Lied von ihr,

    Den ganzen Sommer lang.



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Franz Schubert (1797-1828)


    Karl Gottfried von Leitner (1800-1890)


    Der Winterabend D. 938



    Es ist so still, so heimlich um mich,

    Die Sonn' ist unter, der Tag entwich.

    Wie schnell nun heran der Abend graut! –

    Mir ist es recht, sonst ist mir's zu laut.

    Jetzt aber ist's ruhig, es hämmert kein Schmied,

    Kein Klempner, das Volk verlief, und ist müd;

    Und selbst, daß nicht raßle der Wagen Lauf,

    Zog Decken der Schnee durch die Gassen auf.


    Wie tut mir so wohl der selige Frieden!

    Da sitz' ich im Dunkel, ganz abgeschieden,

    So ganz für mich; – nur der Mondenschein

    Kommt leise zu mir in's Gemach.


    Er kennt mich schon, und lässt mich schweigen,

    Nimmt nur seine Arbeit, die Spindel, das Gold,

    Und spinnet stille, webt und lächelt still,

    Und hängt dann sein schimmerndes Schleiertuch

    Ringsum an Gerät und Wänden aus.

    Ist gar ein stiller, ein lieber Besuch,

    Macht mir gar keine Unruh' im Haus'.

    Will er bleiben, so hat er Ort,

    Freut's ihn nimmer, so geht er fort.


    Ich sitze dann stumm im Fenster gern',

    Und schaue hinauf in Gewölk' und Stern.

    Denke zurück, ach! weit, gar weit,

    In eine schöne, verschwundene Zeit.

    Denk' an Sie, an das Glück der Minne,

    Seufze still', und sinne und sinne. –


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Franz Schubert (1797-1828)


    Friedrich von Gottlieb Klopstock (1724-1809)


    Die Sommernacht D. 289



    Wenn der Schimmer von dem Monde nun herab

    In die Wälder sich ergießt, und Gerüche

    Mit den Düften von der Linde

    In den Kühlungen wehn;


    So umschatten mich Gedanken an das Grab

    Der Geliebten, und ich seh in dem Walde

    Nur es dämmern, und es weht mir

    Von der Blüthe nicht her.


    Ich genoß einst, o ihr Todten, es mit euch!

    Wie umwehten uns der Duft und die Kühlung,

    Wie verschönt warst von dem Monde,

    Du o schöne Natur


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Franz Schubert (1797-1828)


    Ludwig Rellstab (1799-1860)


    Herbst, aus Schwanengesang D. 945



    Es rauschen die Winde

    So herbstlich und kalt,

    Verödet die Fluren,

    Entblättert der Wald,

    Ihr blumigen Auen,

    Du sonniges Grün,

    So welken die Blüten

    Des Lebens dahin.


    Es ziehen die Wolken

    So finster und grau,

    Verschwunden die Sterne

    Am himmlischen Blau.

    Ach, wie die Gestirne

    Am Himmel entfliehn,

    So sinket die Hoffnung

    Des Lebens dahin!


    Ihr Tage des Lenzes,

    Mit Rosen geschmückt,

    Wo ich den Geliebten

    Ans Herze gedrückt!

    Kalt über den Hügel

    Rauscht, Winde, dahin –

    So sterben die Rosen

    Der Liebe dahin!



    Diese zügige Interpretation von Prey/Bianconi muss es sein.


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928