Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Lieber Portator, herzlichen Dank für die zusätzlichen Informationen. Als ich das erste Mal mit der Eisenbahn auf Köln zugefahren bin, schien es, als stürze der Dom auf einen ein. Genau so empfinde ich den Beginn der "Rheinischen".


    Nun werde ich mir eine neues Rätsel überlegen müssen. Es wird nicht einfachen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Nächste Rätseslrunde. Gefragt ist nach dem Maler und dem Titel des Bildes, das hier als Illustration der "Winterreise" dient. Ist die richtige Antwort ermittelt, stellt sich die Frage, ob diese Wahl Sinn macht?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Gestern war ich hier in Berlin in der Alten Nationalgalerie. Und als ich vor Bildern jedes Malers stand, der die Vorlage für das jüngste Rätsel liefert, fragte ich mich, warum die Lösung bislang nicht erfolgte. ?( Braucht es noch einiger Tipps?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rüdiger,


    Dein Hinweis auf die Alte Nationalgalerie war ein entscheidender Tipp. Weitere braucht es nicht.


    Bei dem Museum fällt mir doch prompt Caspar David Friedrich ein, der einige winterliche Landschaften gemalt hat.


    Das Bild ist im Internet leicht auszumachen und heißt "Der Chasseur im Walde". Es stammt aus den Jahren 1813/14.



    Liebe Grüße


    Portator

  • Guten Morgen lieber Portator, Du hast ins Schwarze getroffen und das Rätsel gelöst. Ich weiß allerdings nicht, wo das Bild hängt. In Berlin nicht. Weiß Du, wo? Ich würde es gern mal in eigenen Augenschein nehmen.* Für die "Winterreise" aber taugt es nach meinem Verständnis nicht als Illustration. Es ist ja ehr ein historischer Kommentar zum Untergang Napoleons.



    Nun also freuen wir uns auf ein neues Rätsel von Dir.


    * Eben las ich im Netz, dass sich das Bild in Privatbesitz befinden soll.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rüdiger,


    da das Bild einen ziemlich eindeutigen Bezug zur Völkerschlacht bei Leipzig hat, passt es überhaupt nicht zu Schuberts Winterreise. Da bin ich mit Dir einer Meinung.


    Wie ich gelesen habe, wurde das Bild bei einer Erinnerungsausstellung an die Völkerschlacht gezeigt, da der Zusammenhang wohl schon länger gesehen wurde.


    Bedauerlicherweise scheint es in Privatbesitz zu sein, was sehr schade ist, da die Gelegenheiten, es im Original zu betrachten, ausgesprochen selten gegeben sein werden.


    Nun muss ich mich nach einem neuen Rätsel umsehen, was vielleicht ein paar Tage dauert, da geeignete Cover immer schwieriger zu finden sind.


    Dein Rätsel hat mich zu einigem Nachdenken und ein paar gewinnbringenden Recherchen angeregt. Dafür sage ich danke.



    Liebe Grüße


    Portator

  • Liebe Rätselfreunde,


    es gibt hin und wieder doch mit Kunstwerken bebilderte CD-Cover, die sich für ein kniffliges Rätsel eignen. In meiner Sammlung fand ich diese CD, deren Cover ich Euch als nächstes Rätsel aufgeben möchte:




    Die übliche Frage richtet sich auf den Namen des Malers. Wer mehr ermittelt, kann auch Aussagen dazu machen, was das Bild darstellen könnte.



    Liebe Grüße und viel Spaß beim Recherchieren ...


    Portator

  • Lieber Portator,


    es handelt sich hier um einen Ausschnitt aus einer Wandmalerei von Thomas Hart Benton, die unter dem Titel "America Today" im Metropolitan Museum in New York zu sehen ist. Dargestellt wird ein Panorama des amerikanischen Alltagslebens in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, den "Roaring Twenties".


    Hier kann man sich die gesamte Installation anschauen: https://www.metmuseum.org/art/…metcollects/benton-murals

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber Bertarido,


    Gratulation! Deine Antwort ist richtig. Der Maler ist der Amerikaner Thomas Benton (1889 - 1975) , der als Vertreter des "Muralismus" (Malen auf Mauern/Wände) gilt
    Ich zeige das Bild noch einmal gerne größer und klarer:



    Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Lösung so schnell erfolgt. Ich hätte dafür länger gebraucht.


    Wie üblich besteht Deine Belohnung darin, uns ein neues Rätsel zu stellen.



    Liebe Grüße


    Portator


    Sorry - So leid es mir tut - ich muß das Bild leider entfernen, da es unter Copyright steht - Der Maler ist erst 42 Jahre tot - 70 wäre die Bedingung.
    Ich schütz damit in erster Linie DICH, denn sowas kann SEHR TEUER kommen. Es gibt ganze Heerscharen von Anwälten die auf Abmahnungen etc spezialisiert sind und geradezu nach solchen Verstößen SUCHEN.
    Ich will nicht zweimal darüber nachdenken welche Motivation solche "Uplod-Dienste" haben die ihre Dienst gratis anbieten
    Bestr Grüße MOD 001 Alfred

  • Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die Lösung so schnell erfolgt. Ich hätte dafür länger gebraucht.


    Oft ist es Zufall. lieber Portator. Ich hatte einige der Wandmalereien von Thomas Hart Benton schon gesehen, und sein Stil ist doch sehr charakteristisch.



    Wie üblich besteht Deine Belohnung darin, uns ein neues Rätsel zu stellen.


    Ein zunehmend saures Brot. Aber ich denke, ich habe ein Cover gefunden, das vielleicht sogar eine Herausforderung darstellt:


    517YwzezJoL.jpg


    Die Rätselfrage lautet wenig überraschend: Wie heißt der Maler?

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Lieber Bertarido


    Wahrlich eine harte Nuss. Beim abgebildeten Tasteninstrument scheint es sich um ein Clavichord zu handeln.



    Wenn ich das ungenau zu erkennende Etwas links der Gestalt richtig interpretiere, ist es ein Flügel. Es wird ein Engel sein, der das Instrument spielt. Der monochrome Teil rechts, vermute ich, ist ein Detail des Originalgemäldes.


    Vielleicht helfen meine Beobachtungen weiter. Es grüsst dich und alle Rätselfreunde


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Wenn ich das ungenau zu erkennende Etwas links der Gestalt richtig interpretiere, ist es ein Flügel. Es wird ein Engel sein, der das Instrument spielt. Der monochrome Teil rechts, vermute ich, ist ein Detail des Originalgemäldes.


    Lieber moderato,


    Deine Beobachtungen sind wie immer treffend. Der Clavichord spielende Engel ist aus dem Bild herauspräpariert worden. Das Booklet enthält den Bild-Ausschnitt auch vollständig:



    Hilft das weiter?

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber Bertarido


    Mit dem zweiten Coverbild ist für eine Recherche mehr Fleisch am Knochen. ;)


    Es dankt im Namen aller Rätselfreunde für den Hinweis


    moderato
    .

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  • Lieber Bertarido


    Dein Hinweis war soweit hilfreich, dass ich meiner Annahme weiter folgen konnte, dass es sich um ein Detail eines bedeutend grösseren Werkes handelt. Portugiesische Musik legt nahe, dass es ein Werk eines portugiesischen Künstlers sein könnte. Mittelalter oder Renaissance. Doch dieser Weg führt in die Irre, wie ich feststellen musste. Wenn es sich um ein Detail eines grösseren Bildes handelt, könnten die Anbetung der Heiligen drei Könige oder die Heilige Familie dargestellt sein. Der portugiesische Suchbegriff "Sagrada Familia" führt weiter. Beinahe hätte ich den Engel übersehen. Man muss mit Adleraugen das Detail suchen, denn die Suchergebnisse sind nicht allzu gross dargestellt. Kommt erschwerend hinzu, dass es farblich wenig dem Coverbild entspricht. Im Mittelteil des Triptychons unten rechts ist der Clavichord spielende Engel zu finden.



    Und wer hat es gemalt? "Sagrada Familia y ángeles Santa Catalina y Santa Bárbara” lautet der Bildtitel. Aufbewahrt wird das dreiteilige Altarbild im Museo Nacional de Arte Antigua in Lissabon.


    Recherchiert man weiter, gelangt man zu Mabuse. Wer ist dieser Maler? Ich habe noch nie etwas von ihm gehört. Die weitere Recherche führt zu Jan Mabuse bzw Jan Gossaert bzw. Jenni Gossart bzw. Jan Malbodius bzw. Jennyn van Hennegouwe mit den Lebensdaten 1478 bis 1532. Weshalb die unterschiedlichen Namen? Mabuse oder Malbodius leitet sich vom Geburtsort Maubeuge bzw. Hennegouwe heute Hainaut von einem Eintrag im Register der Malergilde in Antwerpen ab. Er war ein Vertreter der holländisch-flämischen Schule.


    Dieses lebhafte Selbstportrait hat der gesuchte Künstler mit den vielen Namen zwischen 1515 bis 1520 gemalt.



    Es grüsst dich herzlich


    moderato
    .

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  • Lieber moderato,


    wieder einmal bin ich beeindruckt, wie schnell Du die Lösung gefunden hast - herzlichen Glückwunsch!


    Hier kann man den Ausschnitt vielleicht noch etwas besser erkennen:



    Nun ist es wieder an Dir, uns eine Aufgabe zu stellen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Liebe Rätselfreunde


    Wer hat's gemalt?



    Alfred Schmidt darf ich beruhigen. Die Bildrechte sind nicht mehr bei den Erben, weil das Copyright 2011 abgelaufen ist.


    Erfolg bei der Recherche wünscht


    moderato
    .

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  • Znächust einmal sieht der Kenner, daß es sich, folgt man Vasarys Definition - um Gotik handelt - allerdings um sehr späte, im 20. Jahrhundert angesiedelte.
    Nun macht der Kenner der Moderne, Kenner der Naturwissenschaften und insbesondere der Astronomir und Physik einen näheren Blick auf das Meisterwerk. Und was entdeckt er ? - Einen Bauplan ? Nein eher eine komplexe Formel.
    Die Formel der Universums - Man muß nur genau hinsehen, dann erkennt man die Formel - das Chaos - auf Anhieb.
    Gemalt wurde es von Pavel Filonov, einem Maler der russischen Avantgarde


    Als Liebhaber dieser Stilrichung habe ich das natürlich sofort erkannt....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Bravo! Du bist dran, uns das nächste Rätsel zu stellen.


    Pavel Filonov, ein Vertreter der russischen Avantgarde hat dieses Bild gezeichnet. Er lebte von 1883 bis 1941. Der Titel lautet "Universum-Formel". Es entstand zwischen 1920 bis 1928.


    Es sei noch vermerkt, dass der ausgehungerte Künstler während der Belagerung der Stadt Leningrad durch die deutsche Wehrmacht zu Tode gekommen ist. Seine Werke hatte er auf dem Dachboden seines Wohnhauses gelagert. Aus Angst, sie werden durch Brandbomben zerstört, bewachte er seine Werke, erkältete sich und starb an einer Lungenentzündung.


    Da das Copyright 2011 abgelaufen ist, sei hier das ganze Werk gezeigt:



    Diese russische Seite ist dem Werk Pavel Filonovs gewidmet. Wer des Russischen nicht mächtig ist, die Google-Übersetzung ist gut verständlich. "https://adindex.ru/publication/gallery/2012/04/23/89076.phtml"


    Es ist auch ein Wikipedia-Eintrag zu Pavel Filonov im Internet zu finden. "https://de.wikipedia.org/wiki/Pawel_Nikolajewitsch_Filonow"
    .

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  • Hallo
    Diesmal war ich gewappnet: "Löse ein Rätsel erst, wenn due imstande bist , ein weiteres Rätsel zu erstellen"
    Vermutlich handel vile nach dieser Maxime, EIGENTLIch könnt die Mehrheit aller Tamino.Mitglieder unsere Rätel in Windeseile . quasi aus dem Hangelenk heraus lösen, ABER sie tun es nicht, denn die eigentliche Schwierigkeit liegt im Bereitstellen des Nachfolgerätsels:

    Wie heisst das Bild und wer hats gemalt. ???


    Beste Grüße aus Wien
    sendet Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Lieber Alfred Schmidt


    Bei mir sind dutzende Rätsel in Wartestellung. ;)


    Nun zum neuen Coverbild. Eine sehr schöne Auswahl hast du getroffen, weil richtig schwierig zu lösen. Ich nehme an, es handelt sich um einen Bildausschnitt.
    Musikalische Affen kommen in der Kunstgeschichte öfters vor und waren auch schon Gegenstand im kniffligen Coverbildratespiel.



    Eine Schalmei hat der Affe des Rätselbildes in der Hand und stützt sich auf eine Gambe. Seitlich davon ist ein grösseres Streichinstrument angeschnitten.
    Um welche Affenart könnte es sich handeln? Dunkles Haupthaar mit Brillenzeichnung um die Augenpartie. Tippe auf einen Vertreter der Gibbons.
    Der Affe hockt auf einer Sitzbank. Der Stuhl daneben ist mit Leder oder Stoff bespannt und hat gedrechselte Beine. Das Mobiliar könnte aus der Renaissance oder dem Barock stammen.


    Mal gucken, ob ich etwas Passendes finde.


    Grüsse ins herbstliche Wien sendet


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Lieber Alfred Schmidt


    Das war eine harte Nuss. Ein Detail eines grösseren Bildes ist praktisch unmöglich zu finden. Ich suchte in Boston, denn die Interpreten der CD nennen sich The Boston Museum Trio. Keine Treffer auf den Museumsseiten dieser amerikanischen Stadt mit dem Suchbegriff monkey = englisch für Affe. Ich kenne einschlägige Pinterest Seiten, die ich durchsucht habe. Mit jahrelanger Erfahrung weiss ich inzwischen, wo etwas zu finden ist. Dann ein zwei Daumennagel grosses Bild, unten rechts zwei Streichinstrumente, das gefundene Gemälde weicht farblich erheblich von der Vorlage ab. Zu meinem Erstauen ein Treffer! Wikipedia zeigt es in grösserer Auflösung.


    Jan van Kessel (1626-1679): Allegorie des Hörens Ich habe herausgefunden, dass das Gemälde auch Hendrik van Balen oder Jan Brueghel dem Jüngeren zugeschrieben wird. Es gehört zum Bestand des Musée Municipal in Saint Germain-en-Laye. Die Mutter des Künstlers war Paschasia Brueghel, die Tochter von Jan Brueghel dem Älteren.



    Und der Affe? Ich nehme an, er steht in dieser Allegorie für Kakophonie und Misstöne, während die Schönheit am Orgelpositiv und der Puto die Harmonie vertreten.


    Einen Ausschnitt mit dem Affen und einem Kakadu habe ich noch gefunden.



    Ein schönes Rätsel, weil es zu unserem musikalischen Forum passt.


    Es grüsst dich herzlich


    moderato


    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato
    Du bist ein Genie !!
    Ich glaube, niemand, der sich mit dieser Materie auskennt wird mir da ernstlich widersprechen. dieses Rätsel war in der Tat am Rande zum Unlösbaren.


    Zurück zum Ernst des Lebens
    Wir erwarten das Rätsel aus der Schweiz


    Beste GRüße
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Liebe Rätselfreunde


    Wer hat's gemalt?



    Es ist keine Hexerei, den Maler zu ermitteln. Drei Tipps führen zum Ziel:


    a) Welcher kunstgeschichtlichen Epoche wird dieser Malstil zugerechnet?
    b) Wer trägt eine solche Kopfbedeckung?
    c) Welches Instrument spielt die Gestalt?


    Viel Erfolg in der Recherche wünscht


    moderato
    .

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  • AHHH: Sofort erkenne ich den Stil des synthetischen Kuglismus ähhh Kubismus
    Picasso wars in dem Falle nicht - muss es also wer anderer gemalt haben,
    Dank meines profunden Wissens :rolleyes: um die Malerei dieser Richtung weise ich das Bild ohne Zögern dem spanischen Maler Juan Gris(1887-1927) zu
    Es heisst Harlequin mit Gitarre
    Derzeit hängt es in der Galerie Louise Leiris, Paris - aber auch nur, weil ich mich seinerzeit bei der Auktion zu knickrig gezeigt habe, sonst hinge es heute bei mir im Abstellraum (Die anderen Räume sind schon durch die Rembrandts und Van DYks verhängt) War vielleicht ganz gut, daß ich das Bld damals nicht erworben habe.....
    :hahahaha::untertauch::stumm:
    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Deine Lösung trifft in allen Teilen zu.
    Name des Malers: Juan Gris
    Titel: Harlequin mit Gitarre



    Die Erklärung meiner Hinweise lautet so:


    a) Das Gemälde ist dem Kubismus zuzuordnen, der um 1907 begann. Der Grafiker hat die Lebensdaten des Komponisten (1897 bis 1986) und ein Kunstwerk dieser Stilrichtung berücksichtigt bei seiner Bildauswahl. Das Wort leitet sich vom lateinischen Wort Kubus = Würfel ab. Wenn ich jemandem erklären müsste, was das wichtigste Merkmal dieser Kunstrichtung ist, würde ich sagen, dass der dreidimensionale Raum zweidimensional dargestellt wird, es wird somit eine Illusion des Raumes vermittelt. Bisherige Techniken wie Perspektive und farbliche Mittel der Schaffung eines Raumes werden nicht mehr berücksichtigt, so wie es in der Kunstgeschichte vergangener Zeiten versucht wurde. Die Zentralperspektive schafft die Illusion des Raumes. Als Beispiel dieses Bild eines Zimmers von Johann Erdmann Hummel.



    Mit der Luftperspektive werden die Farben von Rot im Vordergrund zu Blau im Hintergrund verändert. Hinzu kommt, das die Farben von dunkel zu hell wechseln. Caspar David Friedrich hat mit diesen Mitteln die räumliche Tiefe dieses Ausblickes in die Ferne im Riesengebirge dargestellt.



    Pablo Picasso, ein wichtiger Vertreter des Kubismus, hat es so beschrieben: "„Man hat den Kubismus mathematisch, geometrisch, psychoanalytisch zu erklären versucht. Das ist pure Literatur. Der Kubismus hat plastische Ziele. Wir sehen darin nur ein Mittel, das auszudrücken, was wir mit dem Auge und dem Geist wahrnehmen, unter Ausnützung der ganzen Möglichkeiten, die in den wesenhaften Eigenschaften von Zeichnung und Farbe liegen. Das wurde uns eine Quelle unerwarteter Freuden, eine Quelle der Entdeckungen.


    b)Von der Comedia dell' arte ist die Gestalt des Harlequin traditionell so überliefert. Er trägt solche Hüte mit dieser charakteristischen geschwungenen Form.



    c) Die Gestalt spielt Gitarre. Es ist nur logisch, wenn der Grafiker für eine CD mit Musik dieses Genres ein Gemälde mit diesem Instrument auswählt. Von Juan Gris stammt ein weiteres kubistisches Werk mit einer Gitarre.



    Die Kombination der drei Begriffe Kubismus - Harlequin - Gitarre führt schnurstracks zum Gemälde. Keine grosse Hexerei zur Lösung zu finden.


    Wir warten gespannt auf deine nächste Herausforderung eines kniffligen Coverbildrätsels.


    Es grüsst dich und alle Rätselfreunde


    moderato


    PS Falls du deinen Bestand an Rembrandts und van Eycks an deinen Wänden reduzieren möchtest, bin ich ein dankbarer Abnehmer. Auch habe ich grosses Interesse an deinen Kubisten-Werken in der Abstellkammer. Ich nehme sie alle mit offenen Armen entgegen. :thumbsup:
    .

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  • Lieber mioderato,


    vielen Dank für Deine Erläuterungen, die das Rätsel erst wirklich interessant machen.
    Ich hab jetzt - mit Müh und Not -was gefunden, von dem ich hoffe, daß es noch nicht verwendet wurde....



    Und wie immer Die Frage nach dem Maler und seinem Bild


    LG aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Was mich noch brennend interessieren würde, was du an Gemälden von deinen Wänden und in der Abstellkammer abzugeben hast?



    Es grüsst dich in freudiger Erregung


    moderato
    .

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  • Victor Gilbert (1847-1933)
    Le carreau des halles (1880)


    müßte die richtige Antwort sein.



    Fündig wurde ich, nachdem ich die Suchbegriffe (Markt/Gemüsemarkt) zu französisch gewechselt hatte. Damit fand ich ein sehr ähnliches Bild (Le Marche Aux Legumes 1878) von Gilbert und bei der Suche nach anderen Gemälden des Künstler wurde ich schnell fündig.


    Hier ist das Bild in seiner ganzen Schönheit

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Alfred Schmidt, lieber Reinhard


    Jetzt bist du, geschätzter Reinhard, mit der Lösung mir etwas zuvorgekommen. Macht nix. Ich beschreibe, wie ich es ermittelt habe.


    Die EMI Coverbilder mit dem Hund vor dem Phonograph sowie den beiden Ausschnitten des gleichen Gemäldes sind immer eine besondere Herausforderung. Welches Rätsel in diesem thread ist es nicht! ;)


    Genau genommen sind es zwei Künstler, die herausgefunden werden müssen. Ich gehe davon aus, dass die beiden Teilbilder zu einem grösseren Gemälde gehören.


    Den Hund, der in den Edison-Phonographen lauscht, hat Francis Barraud gemalt. Davon leitet sich der Slogan "His Master's Voice" (englisch für Die Stimme seines Herrn), der zum Markenzeichen des Labels EMI wurde. Zur Geschichte um Nipper (= englisch für Kneifer, Beisszange), so hiess der abgebildete Parson Russell Terrier, einen Fox Terrier, gibt es einen aufschlussreichen Wikipedia Eintrag.



    Die beiden Ausschnitte zeigen bei genauer Betrachtung einen Markt. Man erkennt Gemüsestände, einen kleinen schwarzen Hund, eine Frau mit weitem Rock und Schürze, die vermutlich auf einer Kiste sitzt, eine weitere Frau mit Kopftuch, die im Vordergrund von links nach rechts läuft, verschiedene Leute, die einkaufen. Im Hintergrund erkennt man Häuser mit beigen Hausfassaden. Der verwendete Stein erinnert mich an Paris, weshalb ich auf eine Szene auf einem Markt dieser Grossstadt tippe.


    Markt, Paris, Szene sind für die Suche hilfreiche Begriffe. Bei Bridgman Art Library werde ich mit englischen Begriffen fündig.


    Victor Gabriel Gilbert (1847-1933) hat den Markt vor Les Halles in Paris 1880 gemalt.



    Émile Zola hatte im 1873 erschienen Roman "Der Bauch von Paris" (franz: Le Ventre de Paris) das Leben der Händler beschrieben und sich mit den Arbeitsverhältnissen der kleinen Leute erstmals beschäftigt. Der zentrale Ort ist der Marktkomplex Les Halles in Paris. Die Konstruktion aus Glas und Eisen war zur Entstehungszeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Meilenstein der Baukunst. Der Komplex besass riesige Ausmasse. Der Roman war Lektüre in meinem französisch Unterricht.



    In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die Bauten abgerissen und machten dieser architektonischen Scheusslichkeit Platz.



    Es ist eine der in meiner Einschätzung verzichtbaren Bauten in Paris, die man entfernen könnte.


    Es grüsst euch


    moderato
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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