Vorfreude auf kommende musikalische Ereignisse

  • Ich bin sehr gespannt, was uns hier morgen erwartet:


    Theater Döbeln


    Siebentes Sinfoniekonzert


    TRISTAN XS


    … im Lichte Du, im Dunkel ich … (Richard Wagner, „Tristan und Isolde“)


    Richard Wagner: Tristan und Isolde
    (Kammerorchesterfassung von Arnim Terzer)


    Solisten: Julia Borchert, Hans-Georg Wimmer
    Mittelsächsische Philharmonie
    Dirigent: Raoul Grüneis

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Egal, macht nichts, mögen sich die geschätzten Tamino - Mitglieder selbst ihre Meinung bilden...
    Am kommenden Dienstag fahre ich, nach den beiden Premieren am 19. und 27. Mai, zum dritten Mal in kurzer Zeit zu "RIGOLETTO" in Liberec /Reichenberg.
    Aber dafür gibt es gute Gründe:
    - es ist eine meiner absoluten Lieblingsopern, die ich, wenn alles rundum stimmt, nie überkriege.
    - eine reichliche Woche später beginnen die Theater /Sommerferien und die dauern diesmal lange und da will /muß ich vor der Abstinenz nochmal hin.
    - den Duca gibt wieder als Gast der Tenor "Ales Briscein" von der Staatsoper Prag, der mir in der 1. Premiere sehr gut gefallen hat.
    Ihn habe ich schon hervorragend auch als "Alfredo" in der Traviata erlebt.
    - und ganz sehr freue ich mich und bin gespannt auf "Anatolij Orel", der diesmal in Alternativ - Besetzung die Titelpartie gibt.
    Ihn habe ich schon in vielen Partien an diesem Haus erlebt - u. a. mehrmals als ganz großartigen, überragenden "Nabucco".
    Ich habe mir schon früher immer gedacht, gewünscht und vorgestellt - er wäre bestimmt ein idealer Rigoletto.
    Nun bin ich gespannt, ob sich meine Erwartungen erfüllen. Er war ja, wie ich erfahren hatte, vor kurzem zu Hause gestürzt und hatte sich die Rippen verletzt.
    Zum Glück scheint es aber nicht so schlimm gewesen zu sein, denn nun steht er auf dem Besetzungsplan und ich freue mich auf diese kommende Vorstellung.


    CHRISSY


    Hier die Besetzung:
    Obsazení dne 13. června 2017


    Vévoda mantovský - Aleš Briscein
    Rigoletto - Anatolij Orel
    Gilda - Vanda Šípová
    Sparafucile - Pavel Vančura
    Maddalena - Hana Dobešová
    Giovanna - Blanka Černá
    Monterone - Roman Vocel
    Marullo - Csaba Kotlár
    Borsa - Sergey Kostov
    Hrabě Ceprano - Hynek Grania
    Hraběnka Ceprano - Zuzana Maxová Pecová
    Páže - Šárka Venclová
    Stráž - Andrej Styrkul
    Dcera Monteroneho - Veronika Mičjarová
    Orchestr a sbor DFXŠ

    Jegliches hat seine Zeit...

  • - und ganz sehr freue ich mich und bin gespannt auf "Anatolij Orel", der diesmal in Alternativ - Besetzung die Titelpartie gibt.
    Ihn habe ich schon in vielen Partien an diesem Haus erlebt - u. a. mehrmals als ganz großartigen, überragenden "Nabucco".
    Ich habe mir schon früher immer gedacht, gewünscht und vorgestellt - er wäre bestimmt ein idealer Rigoletto.
    Nun bin ich gespannt, ob sich meine Erwartungen erfüllen.

    Ja, so kann es gehen mit der Vorfreude... Bis gestern stand Anatolij Orel, auf den ich mich wirklich gefreut hatte, noch auf dem Besetzungsplan, heute nicht mehr.
    Für ihn jetzt in der Partie des Rigoletto "Martin Barta". Das kann und muß aber eigentlich auch richtig gut werden, denn dieser Bariton kommt vom
    Nationaltheater und der Staatsoper Prag und gastiert nun in Liberec.
    Darüber hinaus ist er mit vielen Partien Gast an anderen großen tschech. Bühnen. Ich bin gespannt und laß´mich überraschen.
    Das Haus ist übrigens jetzt schon zu 3/4 ausverkauft. Restplätze sind hauptsächlich nur noch im 2. Rang und in der Lumpenloge.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ja, so kann es gehen mit der Vorfreude... Bis gestern stand Anatolij Orel noch auf dem Besetzungsplan, heute nicht mehr.
    Für ihn jetzt in der Partie des Rigoletto "Martin Barta".

    So hatte ich gestern geschrieben... Und nun bin ich gespannt, wer heute wirklich den "Rigoletto" singen wird.
    Denn, wie ich vorhin gesehen habe, gibt es schon wieder eine Veränderung: Nun steht "Richard Haan" auf dem Besetzungsplan.
    Und wenn das stimmen sollte, dann gastiert heute ein bedeutender Bariton, der im gesamten tschech. Raum einen ganz großen Namen hatte.
    Mir ist dieser Sänger ein Begriff und so weit ich weiß, ist er seit Beginn der 90 er Jahre an der Staatsoper Prag und dem dortigen Nationaltheater engagiert.


    CHRISSY


    http://www.richardhaan.com/en/

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Heute abend, 20 Uhr, Oper FFM:

    "Happy New Ears" - Portrait Ernst Krenek


    Werkstattkonzert mit dem Ensemble Modern


    Ernst Krenek: Zweite Sinfonische Musik - für 9 Soloinstrumente op. 23 (1923)
    - Deutsche Erstaufführung -


    Dirigent: Lothar Zagrosek


    Moderation: Stefan Fricke (HR 2)
    Gast: Claudia Maurer Zenck (Krenek-Expertin)


    https://www.ensemble-modern.co…er/2017-06-21/1298#k-1298



    Lothar Zagrosek

  • Unter der Leitung von William Christie spielt das Orchester Suiten von Campra, Fasche und Bach.
    Essener Philharmonie, Samstag, 24.6., 20.00.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Endlich ist es soweit am Freitag den 23.06.2017 ist Rheingold Premiere in Düsseldorf in der Inszenierung von Dietrich Hilsdorf

  • Das Theater veröffentlicht schon mal eine Folge von 16 Szenenfotos aus der neuen "Rheingold"-Produktion. Für meinen Geschmack wird damit natürlich ein Großteil der Spannung weggenommen. Mir war es immer am liebsten, erst bei der Premiere überraschst zu werden. Positive wie negativ. Wenn ich vorher weiß, wie "alles ward", habe ich oft keine richtige Lust mehr auf die Vorstellunng. Nichts geht doch über den Moment, in dem es losgeht. Ist wohl heute ganz anders. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Endlich ist es soweit am Freitag den 23.06.2017 ist Rheingold Premiere in Düsseldorf in der Inszenierung von Dietrich Hilsdorf

    Lieber Rodolfo
    Auch wenn das nicht unbedingt meine favorisierte Lieblingsmusik ist, freue ich mich für Dich und wünsche Dir ein rundum beglückendes Erlebnis.


    Das Theater veröffentlicht schon mal eine Folge von 16 Szenenfotos aus der neuen "Rheingold"-Produktion. Für meinen Geschmack wird damit natürlich ein Großteil der Spannung weggenommen. Mir war es immer am liebsten, erst bei der Premiere überraschst zu werden. Positive wie negativ. Wenn ich vorher weiß, wie "alles ward", habe ich oft keine richtige Lust mehr auf die Vorstellunng. Nichts geht doch über den Moment, in dem es losgeht. Ist wohl heute ganz anders. :(

    Lieber Rheingold
    Hier bin ich anderer Meinung. Ich möchte schon vorher wissen, was mich betr. Inszenierung, Ausstattung, Kostümierung in etwa erwartet.
    In der heutigen Zeit muß man schon etwas vorsichtig sein und "vorbeugen", indem man sich sicherheitshalber vorher informiert,
    um sich nicht ahnungslos von einer Verunstaltung überraschen zu lassen.
    Früher war das anders, da war das nicht nötig. In der Berliner Staatsoper z. B. wußte ich immer, daß man da keine Enttäuschung erleben wird.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Das Theater veröffentlicht schon mal eine Folge von 16 Szenenfotos aus der neuen "Rheingold"-Produktion. Für meinen Geschmack wird damit natürlich ein Großteil der Spannung weggenommen. Mir war es immer am liebsten, erst bei der Premiere überraschst zu werden. Positive wie negativ. Wenn ich vorher weiß, wie "alles ward", habe ich oft keine richtige Lust mehr auf die Vorstellunng. Nichts geht doch über den Moment, in dem es losgeht. Ist wohl heute ganz anders. :(


    Lieber Rheingold1876, anders als chrissy oben schreibt, gehe ich da vollkommen d'accord : Grad bei neuen Produktionen, wenn ich weiß, dass ich eine Aufführung der ersten oder zweiten Serie besuchen werde, versuchen ich jeder Kritik in Presse und Funk aus dem Weg zu gehen. Ich möchte mir so ein möglichst unverstelltes erstes, eigenes Urteil bilden, welches ich anschließend gerne mit dem "professionellem" Feuilleton abgleiche - meistens liegen die aber vollkommen falsch 8-)

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich möchte auch überrascht werden , grade bei einer Premiere und da gibt es für mich eine ganz einfache Lösung, ich schaue mir die Bilder nicht an. Kann aber auch chrissy verstehen, wenn er sich vorher die Bilder anschauen möchte.

  • Eine weise Entscheidung, lieber rodolfo! Absichtlich und aus rechtlichen Gründen hatte ich auch nur einen Link gesetzt! ;) Was ich über dein Urteilsvermögen hier im Forum gelesen und in Erinnerung habe, wirst Du Dich auf einen spannenden Abend freuen können. Berichte bitte!


    Und mit Dir, lieber Michael gehe ich auch bei Deinen weiterführenden Bemerkungen mit.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • In der Berliner Staatsoper z. B. wußte ich immer, daß man da keine Enttäuschung erleben wird.


    Lieber chrissy, ich weiß schon, wie Du das meinst. :)


    Es hat aber auch genügend Inszenierungen gebeben, die gewiss nicht Deinen Beifall gefunden hätten - zum Beispiel "Die Fledermaus" in der Regie von Ruth Berghaus. Der Saal war derart in Aufruhr, dass die Vorstellung für eine halbe Stunde unterbrochen werden musste. Als junges Ding fand dich das natürlich wahnsinnig aufregend. Auch der "Freischütz" und der "Barbier von Sevilla" waren Aufführungen, die zunächst in einem Buh-Orkan unterzugehen schienen. "Elektra" und "Das Rheingold" gar wurde nach heftigen Protesten und nach ganz wenigen Vorstellungen wieder abgesetzt und verschwanden in der Versenkung. Der neue "Ring", auf den wir uns sehr freiten, war damit gestorben.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das Theater veröffentlicht schon mal eine Folge von 16 Szenenfotos aus der neuen "Rheingold"-Produktion. Für meinen Geschmack wird damit natürlich ein Großteil der Spannung weggenommen. Mir war es immer am liebsten, erst bei der Premiere überraschst zu werden. Positive wie negativ. Wenn ich vorher weiß, wie "alles ward", habe ich oft keine richtige Lust mehr auf die Vorstellunng. Nichts geht doch über den Moment, in dem es losgeht. Ist wohl heute ganz anders. :(

    Lieber chrissy, ich weiß schon, wie Du das meinst. :)
    Es hat aber auch genügend Inszenierungen gebeben, die gewiss nicht Deinen Beifall gefunden hätten - zum Beispiel "Die Fledermaus" in der Regie von Ruth Berghaus. Der Saal war derart in Aufruhr, dass die Vorstellung für eine halbe Stunde unterbrochen werden musste. Als junges Ding fand dich das natürlich wahnsinnig aufregend. Auch der "Freischütz" und der "Barbier von Sevilla" waren Aufführungen, die zunächst in einem Buh-Orkan unterzugehen schienen. "Elektra" und "Das Rheingold" gar wurde nach heftigen Protesten und nach ganz wenigen Vorstellungen wieder abgesetzt und verschwanden in der Versenkung. Der neue "Ring", auf den wir uns sehr freiten, war damit gestorben.

    Lieber Rheingold
    ... und ich weiß, daß Du weißt, wie ich das meine. Natürlich weißt Du auch, daß sich meine Bewertung auf die acht ital. Opern bezieht, die ich seinerzeit viele, viele Male erlebt habe.
    Und die waren natürlich alle richtig gut und haben mich nachhaltig geprägt. Andere Aufführungen zu besuchen, war mir aufgrund der großen Entfernung auch nicht möglich.
    Natürlich habe ich auch von den von Dir erwähnten Berghaus - Inszenierungen gehört. Wir wissen auch beide, daß diese Dame, bedingt durch ihr politisches Dasein,
    nicht zuletzt auch mit und durch ihren Ehemann, eine gewisse Narrenfreiheit hatte und vielleicht zähneknirschend, mußte sie der damalige Intendant gewähren lassen.
    Ihre Vorstellungen hätte ich aber auch damals sowieso nicht besuchen wollen.
    Ein Beispiel aber zu meiner Aussage "ich möchte vorher wissen und mich informieren, was mich bei einer Aufführung erwartet":
    Vor ein paar Wochen hatte ich hier im Forum eine Rezension aus meiner regionalen Tageszeitung reingestellt. Vielleicht hast Du das gelesen. Es ging um die Premiere von
    "Manon Lescaut" an meinem heimatlichen Theater. Diese Oper hatte ich geplant mir anzusehen. Und hier sage ich - zum Glück habe ich diese Rezension gelesen und danach
    für mich entschieden - nein, das tue ich mir nicht an. Und somit habe ich mir Zeit, Geld und automatisch Ärger erspart.
    Beim derzeitigen RIGOLETTO in Liberec z. B. wußte ich, was mich erwartet. Ich hatte vorher die Szenenfotos gesehen und außerdem mehrere vorinformative Gespräche
    mit dem Dirigenten. Aus all´dem wußte ich und konnte sicher sein - das muß ganz einfach gut werden und das wurde es ja dann auch tatsächlich.
    Also zusammengefaßt - ich bin da nicht so für "Überraschungen", will lieber sicher gehen. Und ich stimme auch unseren Mitgliedern zu, die, anhand von reingestellten Fotos
    verunstalteter Inszenierungen für sich entscheiden - dort würde ich nie reingehen, so etwas will ich ganz sicher nicht sehen.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Natürlich habe ich auch von den von Dir erwähnten Berghaus - Inszenierungen gehört. Wir wissen auch beide, daß diese Dame, bedingt durch ihr politisches Dasein, nicht zuletzt auch mit und durch ihren Ehemann, eine gewisse Narrenfreiheit hatte und vielleicht zähneknirschend, mußte sie der damalige Intendant gewähren lassen. Ihre Vorstellungen hätte ich aber
    auch damals sowieso nicht besuchen wollen.

    Jeder mag natürlich die Arbeiten von Ruth Berghaus beurteilen, wie er möchte, aber was man "dieser Dame" gewiß nicht wird vorwerfen können, dass ihre Interpretationen beliebig gewesen wären oder sie nichts von dem verstanden hätte, was sie getan hat oder das sie keine Ahnung von der Oper oder der Musik gehabt hätte. Ein Beleg hierfür mag folgende Dokumentation sein, die im Netz verfügbar ist:



    Ähnliches gilt im übrigen für den Berghaus-Schüler Peter Konwitschny, der ebenfalls, wenngleich sicherlich umstritten, mehr über die Musik der von ihm inszenierten Opern weiß, als so mancher Taminoianer - mich eingeschlossen.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Jeder mag natürlich die Arbeiten von Ruth Berghaus beurteilen, wie er möchte, aber was man "dieser Dame" gewiß nicht wird vorwerfen können, dass ihre Interpretationen beliebig gewesen wären oder sie nichts von dem verstanden hätte, was sie getan hat oder das sie keine Ahnung von der Oper oder der Musik gehabt hätte.


    Ähnliches gilt im übrigen für den Berghaus-Schüler Peter Konwitschny, der ebenfalls, wenngleich sicherlich umstritten,
    mehr über die Musik der von ihm inszenierten Opern weiß, als so mancher Taminoianer - mich eingeschlossen.

    Meinetwegen, auch mich eingeschlossen. Trotzdem müssen und werden mir seine Machwerke ganz sicher nicht gefallen.
    Auch wenn ich also bestimmt seine "fachlich fundamentalen Kenntnisse" nicht habe - ich habe eine andere Auffassung von der Inszenierung einer Oper.
    Und um nur einen Namen zu nennen, zwischen einem Regisseur wie Zefirelli und dem erwähnten Herrn, liegen für mich mehr als Welten.


    Herzlichst
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Michael, ich danke Dir sehr für die Dokumentation über Ruth Berghaus, an die ich mich gut erinnere und die ich mir jetzt in einem Ritt angesehen habe. Nur ist hier wohl nicht der richtige Ort, darüber sich weiter auszutauschen. Ich habe damals ihren Aufstieg und Fall im Osten Berlins aus der Nähe verfolgen können. Das ist ein ganz besonders trübes Kapitel. Sie wurde mit Verboten und Zensur belegt und mundtot gemacht. Ich habe aber immer akzeptiert, dass sie bei einem Teil des Publikums gar nicht ankam, weil sie zum Kern der Stücke vordrang und dabei Dinge zum Vorschein brachte, auf die man nicht gefasst war und mit denen man zunächst nichts anfangen konnte. Für alles gab es aber eine inhaltliche Begründung. Nichts war Selbstzweck oder Klamauk. Sie machte es ihrem Publikum allerdings sehr schwer. Ein Opernbesuch grenzte gelegentlich an Zumutung. Das war aber genau das, was wir ganz jungen Leute damals erwarteten und liebten. Wir wollten in diesem Alter ja nicht wie unsere Eltern sein, die zu Hause bei einer Bowle "Land des Lächelns" mit Riedmann am Fernseher schauten. Heute kann ich das viel besser verstehen als damals. Da hing vieles miteinander zusammen. Ich bin der Berghaus überaus dankbar, auch wenn ich etliche ihrer Arbeiten inzwischen auch kritisch sehe und manches für überholt halte. Ich glaube, ihr "Tristan" wird in Hamburg immer noch gespielt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ein Opernbesuch grenzte gelegentlich an Zumutung. Das war aber genau das, was wir ganz jungen Leute damals erwarteten und liebten.


    Da bin ich in dieser Hinsicht wohl jung geblieben, lieber Rheingold, denn das erwarte ich auch heute noch von einem Opernbesuch. :hello:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Naja, Ruth Berghaus sagt doch auch ganz zu Anfang des Films: "Es ist eigentlich kein Beruf - es ist eine Schinderei. Felsenstein hat gesagt: 'Es ist eine Zumutung' ".
    Das wirkt auf mich plausibel und sehr ehrlich. Und es zeigt ja auch, wie ernst Sie Ihre "Tätigkeit" genommen hat.
    Was würden heutige Regisseure vermutlich über Ihren "Beruf" sagen: es ist eine Ehre, toll, wunderbar, ich habe ein großartiges Team etc. pp.
    Ich empfehle, sich diesen Film mal ganz anzusehen - mit allen vier Teilen. Berghaus sagt einige bemerkenswerte Dinge, so z.B. auch, daß das Theater bzw. die Oper nicht am Geld scheitern wird, sondern an den Theaterleuten selbst.
    Ich hatte leider nie die Gelegenheit, eine Inszenierung von Ihr zu sehen (war vor meiner Zeit). Wie gerne hätte ich z. B. den legendären Frankfurter "Ring" mit Michael Gielen erlebt.

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  • Ich glaube, ihr "Tristan" wird in Hamburg immer noch gespielt.

    Zumindest bis vor kurzem, lieber Rheingold1876; hier eine etwas ältere Besprechung. Ich habe diesen Tristan in 2016 zuletzt gesehen und inzwischen hat er es sogar bis nach Bogotá geschafft (siehe hier).

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Heute, ab 19 Uhr, Alte Oper, FFM:


    "Der Mensch Franz Schubert - Ein inneres und äusseres Portrait"


    Vortrag von Prof. Dr. Michael Stegemann (Musikwissenschaftler, TU Dortmund)

    ENSEMBLE MODERN,


    Michael Wendeberg, Ltg.

    Melody Louledjian, Sopran


    - Franz Schubert: Totengräbers Heimweh D. 842


    - Mark Andre: riss 3


    - Gerard Grisey: Quatre chants pour franchir le seuil


    https://www.alteoper.de/de/pro…staltung.php?id=517379638

  • Die neue Kammermusik-Saison wird heute mit drei Spitzenwerke der Klassik und Romantik eröffnet:


    Armida Quartett, Quatuor Modigliani

    Martin Funda, Violine - Johanna Staemmler, Violine - Teresa Schwamm, Viola - Peter-Phillip Staemmler, Violoncello -
    Amaury Coeytaux , Violine - Loïc Rio, Violine - Laurent Marfaing, Vioa - François Kieffer, Violoncello


    Mozart Streichquintett Nr. 4 g-Moll KV 516


    Brahms Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18


    Mendelssohn Streichoktett Es-Dur op. 20

  • Heute abend zieht es mich dorthin:


    Oper FFM, 19.30 Uhr:


    Benjamin Britten:


    Peter Grimes -
    Oper in drei Akten und einem Prolog

    ML: Sebastian Weigle
    Regie: Keith Warner

    Bühne: Ashley Martin-Davis
    Dramaturgie: Norbert Abels


    Peter Grimes: Vincent Wolfsteiner
    Ellen Orford: Sara Jakubiak
    Captain Balstrode: James Rutherford
    Auntie: Jane Henschel
    Swallow: Clive Bayley
    und andere


    Chor und Extrachor,
    Frankfurter Opern- und Museumsorchester





    http://www.oper-frankfurt.de/d…ter-grimes/?id_datum=1001

  • Hallo Agon, grüß mir die alte Heimat und das Opernhaus, auch wünsche ich dir einen entspannten Abend beim Peter Grimes!


    Den Trailer sollte man sich unbedingt anschauen ist auf Agons Beitrag unten bei Spielplan!
    Oder nochmals --->hier!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Mach ich gerne, Fiesco!


    Den Trailer sollte man sich wirklich ansehen, er hat mich schon ziemlich elektrisiert (was er wohl auch soll ;) ), aber er ist gut gemacht und vermittelt viel Stimmung und Atmosphäre. Und ich denke schon, daß Keith Warner hier etwas Gutes auf die Bühne gebracht hat (war ja hier schon öfter so: Reimann, Britten, Pizzetti). Ich werde dann noch gesondert berichten.


    Herzlicher Gruß,


    Agon

  • Lieber Agon,


    auch von mir viele Wünsche nach einem freudvollen Opernabend.


    Besonders interessieren würde ich mich für Vincent Wolfsteiner. Ich habe ihn vor etlichen Jahren in Gera als Bacchus in der Ariadne (als Gast) erlebt, da war er in einer exzellenten Aufführung ein toller Gott! Aber das war Gera, ein kleines Haus mit max 650 Plätzen. Füllt er das Frankfurter Haus mit seiner Stimme? Würde mich schon interessieren.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich danke Euch für die schönen Wünsche und werde dann berichten.


    Bezüglich Vincent Wolfsteiner (der ja hier im Ensemble ist), muss man mal abwarten. Er ist schon besser geworden, aber der "Peter Grimes" scheint hier seine erste große Hauptrolle zu sein. Bühnenpräsenz hat er auf jeden Fall. Er hatte am Anfang mal den "Othello" gesungen, also, das war ziemlich schlimm. Damit hat er sich überfordert. Aber er entwickelt sich gut.

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