Sergej Rachmaninov: Klavierkonzerte

  • Was ich mich frage: Kannte Rachmaninoff das?


    Hallo Klaus,


    nein natürlich kannte Rachmaninoff diese Klavier-Orchester-Fassung seiner Sinfonie Nr.2 nicht. Die Idee dem russischen Arrangeur und Musikprofessor Alexander Warendorf in Utrecht (Holland) die Aufgabe der Bearbeitung zu übergeben, stammt von dem Holländer Peter van Winkel und erfolgte im Jahr 2000. Warendorf stammt aus einer Leningrader Musikerfamilie, dessen Eltern 1.und 2.Violinisten bei der Leningrader PH unter Mrawinsky waren.


    Ich glaube zu Rachmaninoffs Lebzeiten hätte sich keiner daran gewagt gerade die meistgespielte Sinfonie Nr.2 zu bearbeiten.


    :) Dennoch halte ich das Ergebnis dieser Klavierkonzertbearbeitung als KK Nr.5 für gleichsam interessant, wie gelungen. Bekannt ist das sicher nicht. Ich hatte auch nur zufällig die Brillant-CD (2007) gesehen und mich dann gewundert ... Rachmaninoff KK Nr.5 ? Was ist das ?
    Die CD (für 5Euro) mitgenommen und positiv überrascht worden, denn auch alle beteiligten Ausführenden sind mit Herzblut und Sachkenntnis dabei ! Eine gute Aufnahme.


    Ich hatte bereits in einem anderen Thread von dem Konzert berichtet. Dabei waren einige zu der Ansicht der Überflüssigkeit dieses Unternehmens gekommen.
    ;) Macht nichts - ist trotzdem schön anzuhören und damit gar nicht so überflüssig !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Mit Sicherheit nicht überflüssig. Ich denke, dass sich da jemand mit großer Hingabe und LIebe zum WErk an die Arbeit gemacht hat und einen anderen Blick auf die Symphonie ermöglicht. Es ist ja sehr schön, immer wieder ganz viel wiederzuerkennen und andererseits aus dem gewohnten Trott geworfen zu werden. Ich meine auch beim HÖren einen deutlichen Respekt vor dem ursprünglichen Werk zu bemerken, das wird nicht verhunzt und sicher auch nicht ausgeschlachtet.
    Natürlich kann ich mir eine Diskussion vorstellen, ob man das darf. WErktreue sind ja nun fürwahr anders aus. Und vielleicht ist auch der Name ein wenig hochgegriffen, weil es sich ja so anhört, als sei es wirklich so von Rachmaninoff.
    Ich weiß jedenfalls, dass ich mir die CD öfters mal anhören werde.


    TSchö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Bei Amazon ist diese absolute Topaufnahme schon vergriffen bzw. unerschwinglich teuer - ich habe sie zum Glück noch aus den USA bekommen. Phänomenal! Sie hat eigentlich viel zu kleine Hände für diesen sperrigen Rachmaninow - was ihre Ausnahmetechnik zeigt. Die Larrocha zeigt alle Charakterwechsel - mal Leichtigkeit, mal feurig-virtuos zupackend, immer überlegen gestaltend mit Wärme ohne in Sentimentalität abzugleiten. Die Kadenz ist aufregend. Selbst vor einem Horowitz braucht sie sich nicht zu verstecken. Dazu kommt das von Andre Previn exquisit gute und gut geleitete Orchester: super analytisch und präzise phrasiert mit exzellenten Bläsern. Unverständlich, daß so eine Sternstunde der Plattengeschichte nicht wieder aufgelegt wird! Meine Ehrfurcht vor der großen alten Dame A. de Larrocha ist jedenfalls nach diesem Hörerlebnis noch ein Stück gewachsen!

    Bei jpc ist die CD noch preisreduziert zu bekommen - da sollte wer Interesse hat schleunigst zugreifen.
    :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Ich hätte eine Frage an das Forum. Kennt einer von Euch das 3.Klavierkonzert mit Santiago Rodriguez, dessen Interpretation des Konzertes wie überhaupt seine Rachmaninow-Interpretationen in der angelsächsischen Welt sehr geschätzt werden. Da ich noch viele Wünsche offenstehen habe, muss ich mir jede Neuanschaffung sehr gründlich überlegen.


    Ich bin mir nicht ganz sicher ob in diesem Thread bereits auf die Aufnahme von Rach 3 von Horowitz unter Barbirolli (1941) hingewiesen wurde. Die Aufnahme ist unter zwei Gesichtspunkten bemerkenswert: 1) Sie ist zeitlich in der Zeit angesiedelt, als der schwerkranke Rachmaninow das Konzert in Hollywood (1942) das Konzert mit Horowitz ein letztes Mal hörte und anschließend sagte, er habe immer davon geträumt, dass das Konzert so klingen müsste. D.h. die Interpretation des Konzert unter Barbirolli dürfte wohl dem Hollywood-Konzert unter Steinberg sehr ähnlich gewesen sein.


    2) Das Konzert ist mit 33 Minuten das schnellste von Horowitz je gespielte und ist wohl, selbst wenn man die (Rachmaninow erlaubten) Kürzungen mit 2 Minuten einbezieht, gegenüber den heutigen Aufnahmen deutlich schneller. Auch gegenüber der rasanten Aufnahme der Argerich - wobei Horowitz die Töne in meiner Einschätzung immer noch deutlicher artikuliert als die von mir geschätzten Pianistin, wo doch manches im Pedalnebel schwindet. Man könnte meinen, dass Horowitz bei dieser Geschwindigkeit nur seine Erregtheit zum Ausdruck bringen kann, doch spielte er die lyrischen Elemente fast liebevoll aus.


    Zu erwähnen wäre auch noch, dass neben der späten Aufnahme unter Ormandy auch eine Aufnahme (VHS; DG)) unter Metha exisitiert (YouTube), nicht die beste, aber eine wunderbare Aufnahme mit (wie auch bei Ormandy) so nie gehörten Passagen, voller Eigenwilligkeiten, denen Mehta (ebenso wenig wie Ormandy) kaum folgen kann. - Insofern auch sehr willkürlich, als ob das Konzert allein Horowitz gehören würde, der damit machen kann, was er will. Ich würde die Mehta-Aufnahme vorziehen, da Horowitz weniger nervös wirkt.


    Eine eher lyrische Gesamtauffassung, voller Farben und Anmut, vertritt Walter Gieseking, auch unter Barbirolli (1939). Schon der Anfang ungeheuer langsam, aber ganz traumverloren. Umso überraschender, - natürlich für denjenigen, der Gieseking kaum kennt - dieser ungeheure Gewaltausbruch in der langen Kadenz, die damals wohl kaum gespielt wurde.


    Desweiteren möchte ich auf die gänzlich lyrische Auffassung von Benno Moiseiwitsch in den ersten beiden Konzerten hinweisen. Ebenso auf die brillante Aufnahme der Rhapsodie über ein Thema von Paganini mit Leon Fleisher unter Szell.


    Zu fragen hätte ich noch, ob jemand die Aufnahmen von Rach 3 mit Trpceski unter Petrenko kennt.


    Herzliche Grüße
    arimantas (Orlando Pascheit)

  • Lieber Orlando,


    von Horowitz habe ich neben der 1978iger Aufnahme mit Ormandy noch die ältere mit Fritz Reiner (RCA) - den Barbirolli-Mitschnitt leider nicht. Gieseking/Mengelberg müßte sich auch irgendwo in den Tiefen meiner Sammlung verbergen - Rachmaninow selbst war ja von Giesekings Vortrag sehr beeindruckt! Trpceski und Petrenko kenne ich nicht. Nur wärmstens empfehlen kann ich die oben in Beitrag 183 erwähnte Aufnahme mit Alicia de Larrocha empfehlen. Horowitz kam übrigens - wie auch Claudio Arrau etwa - zu ihren Konzerten, schätze sie also sehr, was auf Gegenseitigkeit beruhte.


    Herzlich grüßend
    Holger

  • Lieber Holger


    auf Deine dringliche Empfehlung habe ich die Larrocha auf Amazon Market für 1 Cent erstanden.


    Für all diejenigen, die sie sich auch besorgen möchten:
    Wenn man Rachmaninow und Larrocha eingibt, zeigt Amazon nichts an. Aber wenn man nur Larrocha eingibt und dann alle Einträge überprüft, wird man fündig.


    Herzliche Grüße
    arimantas (Orlando Pascheit)

  • Hallo,


    oft schreibe ich über unbekannte Komponisten, aber hier will ich mich zu bekanntem und wohl sehr beliebtem äußern. Rachmaninovs 2. Klavierkonzert. Wie nähert man sich diesen Werken? Man sucht zunächst das authentische und das ist Sergej Rachmaninov. Glücklicherweise gibt es eine Tonaufnahme mit allen vier Klavierkonzerten und der Rhapsodie über ein Theman von Paganini. Das ist zunächst der Anker, Aufnahmen, die davon stark abweichen, sind m. E. besondere künstlerische Dokumente, die Rachmaninovs Ideen von diesen Werken nicht nahekommen. Natürlich sind auch diese zu achten, aber Rachmaninovs künstlerische Vorstellung sollte natürlich bekannt sein, hier kann man bei jpc hineinhören:



    Die Tonqualität dieser historischen Dokumente ist jedoch unbefriedigend, vor allem, da es sich um mono-Aufnahmen handelt. Daher war ich seit Jahren mit den Aufnahmen von Earl Wild unter Leitung von Jascha Horenstein sehr zufrieden. Ich fand Wild sogar besser, als Rachmaninov selbst, der auf mich etwas nüchtern wirkt. Trotzdem ist Wilds Darstellung durchaus streng und nicht überschäumend romantisch. Er artikuliert und phrasiert excellent und spielt einen ausgezeichnet klingenden, oberwellenarmen Baldwin-Flügel. Leider ist diese Aufnahme derzeit nicht mehr bei Chesky, sondern bei Chandos erschienen. Ein Forumsmitglied schrieb, daß sie synthetisch verhallt wäre, was nach meiner Einschätzung den Klang beeinträchtigt. Ich hatte schon eine andere Chandos-Aufnahme, die mir wegen sehr schlechtem Hall auffiel - fast unerträglich.


    Aber es gibt eine Alternative zu Wild und die gefällt mir überraschenderweise noch besser: Hélène Grimaud! Sie phrasiert in größeren Bögen, als Wild, das ganze Stück wirkt durchgehend unterbrechungsfrei und hat einen gewissen Zug nach vorne. Auch ihre Artikulation ist komplexer, als bei Wild. Sie hat ein außergewöhnlich sprechendes Spiel gefunden. Das ganze ist aber noch als Rachmaninov erkennbar, weicht also nicht zu stark vom "Anker" Rachmaninov ab. Ashkenazy begleitet kongenial, die ganze Aufführung wirkt sehr emotional und gefühlsmäßig wahr. Es sind noch andere Werke von Rachmaninov auf der CD, unter anderem die Corelli-Variationen und bei denen ziehe ich Wild gegenüber Grimaud vor. Es gibt vor mir unschlüssige Phrasierungen bei Grimaud (Stockungen), während Wild mit starkem Zug nach vorne ohne Stockungen spielt. Hier kann bei jpc in ein der vor mir schönsten Konzert-Aufnahmen überhaupt hineinhören:



    Liebe Grüße


    Andreas

    De gustibus non est disputandum (über Geschmäcker kann man nicht streiten)

  • Daher war ich seit Jahren mit den Aufnahmen von Earl Wild unter Leitung von Jascha Horenstein sehr zufrieden. Ich fand Wild sogar besser, als Rachmaninov selbst, der auf mich etwas nüchtern wirkt. Trotzdem ist Wilds Darstellung durchaus streng und nicht überschäumend romantisch. Er artikuliert und phrasiert excellent und spielt einen ausgezeichnet klingenden, oberwellenarmen Baldwin-Flügel. Leider ist diese Aufnahme derzeit nicht mehr bei Chesky, sondern bei Chandos erschienen. Ein Forumsmitglied schrieb, daß sie synthetisch verhallt wäre, was nach meiner Einschätzung den Klang beeinträchtigt. Ich hatte schon eine andere Chandos-Aufnahme, die mir wegen sehr schlechtem Hall auffiel - fast unerträglich.


    Hallo AH,


    es freut mich, dass wir hier bei Rachmaninoff mal ein Thema haben, wo wir total der gleichen Ansicht sind.
    Durch die Empfehung von Micheal Schlechtriem (Ex-Tamino) interessierte ich mich Anfang 2013 für die Earl Wild-Aufnahmen.
    Kurz: Diese Aufnahmen haben dazu geführt, dass die Rachmaninoff-Klavierkonzerte bei mir plötzlich einen höheren Stellenwert bekommen haben, als zuvor. So straff, vorwärsschreitend, pianstisch emotinal packend und orchestral fabelhaft (durch Horenstein), hatte ich die KK zuvor noch nie gehört. In Beitrag 174 - 176 hatte ich darüber berichtet.


    Mag ja Deine Gimauld-Aufnahme auch voll überzeugend sein. Unter Ashkenazy kann ich mir das ohnehin gut vorstellen, denn das KK Nr.2 und die Paganini-Var schätze ich auch unter Ashkenazy himself als Pianist ganz hoch (Nr. 1,3,4 nach Wild jetzt nicht mehr !) .


    Zu der Tonqualität der Readers Digest-Aufnahmen Wild-Aufnahmen bei Chandos/Brillant/Chesky:
    Meine erste CD der KK 1 und 4+Pag-Var war die Brillant-CD-Ausgabe, die mich Dank eines ( ;) Dir sehr bekannten) Forenmitgliedes erhielt. Die Aufnahme klingt sauber ohne störenden Hall.
    Aus anderer Quelle hatte ich gelesen, dass die Chandos-Abmischung geringfügig mehr Hall haben soll, als die Ursprüngliche auf Chesky. Inzwischen habe ich diese Chandos-CD´s beide, da mir die Kopplung lieber ist als bei Chesky (wo durch die andere Kopplung drei CD´s benötigt würden):

    Chandos, RDigest-Aufnahmen Mai 1965, ADD


    :thumbup: Der Klang bei Chandos von Orchester und Klavier ist absolut fabelhaft; vor allem für das Aufnahmedatum ! (Von synthetisch hinzugeführtem Hall kann hier bei Chandos keine Rede sein.) Klangtechnisch kann ich zu der Brillant-Ausgabe (aus der KK-Box romantischer KK) durch A-B-Vergleich keinen Unterschied feststellen. Brillant verwendet offenbar die gleiche ADD-Abmischung. Da Brillant die CD´s selber herstellt, sind nur in der Gesamtspielzeit durch andere Pausenlängen auf der CD 2Sekunden Unterschied zu Chandos vorhanden: 67:46 zu 67:48.
    Die Chesky-Abmischung konnte ich inzwischen auch mal über KH bei einem Düsseldorfer CD-Händler hören - wobei ich dort keine kangtechnischen Vorteile wahrnehmen konnte, dass diese irgendwie auffallend trockner tönen würde. Dort war natürlich kein A-B-Vergleich möglich - aber der hier wie dort sehr gute Klangeindruck reicht um eine klare Aussage zu treffen:
    Egal welche Abmischung - die sind alle TOP !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Wie dankbar bin ich wieder diesem Forum,


    Ich habe heute festgestellt, das mir in meiner Sammlung die KK1 und 4 fehlen - und habe jetzt die Haitink GA und Lugansky 1 und 4 bestellt - ich freue mich im neuen Jahr wieder für mich neues entdecken zu können.


    Gruss


    Kalli

  • Ich habe heute festgestellt, das mir in meiner Sammlung die KK1 und 4 fehlen - und habe jetzt die Haitink GA und Lugansky 1 und 4 bestellt - ich freue mich im neuen Jahr wieder für mich neues entdecken zu können.

    ... die "Jahrhundertaufnahme" von Nr. 4:


    51gV0fu07kL._AA160_.jpg



    :hello: :hello:

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ich freue mich ebenso für den Tip - habe heute schon KK 1 und 4 mit Berezvsky angehört - wunderbar. Michelangelo habe ich in dieser Ausgabe gekauft :



    Unglaublich günstig!


    Lieber Gruss


    Kalli

  • ... die "Jahrhundertaufnahme" von Nr. 4:


    51gV0fu07kL._AA160_.jpg



    :hello: :hello:

    Das Leid des Sammlers......
    Jetzt habe ich diese CD bestellt und bekommen - wirklich umwerfend gut - um beim einsortieren fest zu stellen ( war bei Ravel einsortiert ), dass ich sie jetzt doppelt habe,
    falls sie jemand benötigt.........im Augenblick läuft gerade Ashkenazy mit Haitink......


    Schönen Sonntag!


    Kalli

  • da ist was schief gelaufen...aber es stimmt - habe sie jetzt doppelt...Altersheimer lässt grüssen....

    "Altersheimer" - der Witz ist gut! :D So was ist mir "Opa" auch schon mal passiert - Sammlerfreud und -leid! :hello:


    Schöne Sonntagsgrüße
    Holger

  • Nun kann ich hier auch endlich mitreden. Mein persönliches Ranking der Klavierkonzerte von Rachmaninoff sähe folgendermaßen aus:


    2 - 3 - "5" - 1 - 4


    Die beiden "Schlachtrösser" Nr. 2 und 3 haben ihren Ruf nicht von ungefähr. Sie übertreffen das 1. und das 4. Klavierkonzert m. E. doch deutlich.


    Meine Aufnahmen:




    Nr. 1: Douglas; Staatl. SO d. RF/Swetlanow (1993)
    Nr. 2: Nakamura; Staatl. SO d. UdSSR/Swetlanow (1990); Ashkenazy; Concertgebouw-Orch./Haitink (1984)
    Nr. 3: Douglas; Staatl. SO d. RF/Swetlanow (1993)
    Nr. 4: Ashkenazy; Concertgebouw-Orch./Haitink (1984)
    "Nr. 5": Schmitt-Leonardy; Janáček PO/Kuchar (2007)


    Tatsächlich gefiel mir die Bearbeitung der 2. Symphonie zum "5. Klavierkonzert" durch Alexander Warendorf ausnehmend gut. Liest man sich die Kritikermeinungen dazu an, fällt die durchgehend sehr positive Bewertung dieses Unterfangens auf. Es handelt sich um eine sehr ernsthafte, vom Enkel des Komponisten autorisierte Bearbeitung, die Warendorf erst auf ausdrücklichen Wunsch und nach langem Zögern überhaupt ausführte. Die jahrelange Bearbeitungszeit zahlte sich fraglos aus. Die Einspielung von Schmitt-Leonardy/Kuchar ist makellos.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões


  • This is the best set of Rachmaninov Piano Concertos ever recorded. You have no idea how hard I worked not to come to this conclusion, knowing full well just how skeptically such a claim is likely to be received. I compared Stephen Hough to multiple Ashkenazy renditions, to Earl Wild, to Zoltan Kocsis, to Argerich, Rubinstein, Richter, Rodriguez, and Horowitz. I ploughed through several obscure Russian recordings, two cycles on Naxos, and a slew of EMIs. I re-auditioned Pletnev and sampled two separate remasterings of Rachmaninov’s own performances. I listened with scores, then waited a few days, and then tried again without them. I played these discs to colleagues, to friends, and to people whose musical judgment I trust as much if not more than my own. But the conclusion was inescapable: there never has been a complete cycle at this level of consistent excellence. There’s no doubt about it. (David Hurwitz, classicstoday.com)


    'These are exhilarating performances, freshly conceived and texturally pristine … With such committed advocacy and technical bravura, Hough's interpretations demand to be heard' (The Sunday Times)


    'the freshness and joy in rediscovering well-worn masterpieces are everywhere in evidence in Hough's playing … If you think you have heard these pieces once too often, this is the recording to help you rediscover their intimacies and their emotional sweep' (The Daily Telegraph)

    'Hough. Litton. Rachmaninov concertos. Hyperion. Already a mouth-watering prospect, is it not? So, like the old Fry's Five Boys chocolate advert, does Anticipation match Realisation in these five much recorded confections? The answer is 'yes' on almost every level'
    (Gramophone)

    'Overall, these live concert recordings stand out in a field jam-packed with first-rate Rachmaninov concerto cycles'
    (BBC Music Magazine)

  • Danke für den Hinweis auf diese fast unbekannte Gesamtaufnahme. Bei solchen Superlativen wäre ich gleichwohl immer etwas vorsichtig. Hurwitz hat sich m. E. auch schon so manche komplette Fehleinschätzung erlaubt (gerade seine Verrisse sind oft fragwürdig).


    Ex-Tamino Richard schrieb bzgl. Hough/Litton bereits 2005:


    Zitat

    "ordentlich aber doch nicht absolut top"
    "Klingt alles ein wenig trocken und glatt"
    "Hough erreicht in 100 Leben nicht die Leistung von ABM"


    Ich kann das nicht beurteilen und will die Aufnahmen auch bestimmt nicht abwerten. Vielleicht kennt sie ja noch jemand, der im Forum noch aktiv ist und etwas dazu sagen könnte.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hurwitz hat sich m. E. auch schon so manche komplette Fehleinschätzung erlaubt (gerade seine Verrisse sind oft fragwürdig).


    Lieber Joseph, ohne Zweifel muss man bei DH skeptisch sein, wie m.E. bei JEDEM Kritiker. Seine Verrisse kann ich oft auch nicht teilen. Deshalb habe ich ja auch weitere Meinungen mit aufgenommen. Auch die mögen tendenziös sein, da alle britischen Ursprungs, aber das ist ja ein generelles Problem. Ich habe mir damals die Doppel-CD mit Stephen Hough jedenfalls gekauft und war nicht enttäuscht. Sie ersetzt nicht (und das behauptet DH auch gar nicht) so grandiose Einspielungen wie die 2. mit Richter, die 3. mit Argerich oder die 4. mit ABM. Leider aber haben ja diese Titanen (Gilels nehmen wir noch dazu) ja keine GA vorgelegt. Insofern geht es hier in der Konkurrenz in erster Linie um Ashkenazy und Earl Wild, letztere kenne ich gar nicht, die wird ja von Wolfgang so promotet. Eine Fast-GA, die ich noch sehr empfehlen kann, sind die Einspielungen von Byron Janis auf Mercury Living Presence mit nicht ganz unbekannten Dirigenten.


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  • Nun kann ich hier auch endlich mitreden. Mein persönliches Ranking der Klavierkonzerte von Rachmaninoff sähe folgendermaßen aus:


    2 - 3 - "5" - 1 - 4


    Diesem Ranking kann ich mich ohne weitere Überlegung anschliessen, lieber Josef.
    Allerdings dürfte das nicht nur für uns gelten, sondern die meisten Rachmaninoff-Hörer dürften genau diese Reihung wählen.
    Deine Einschätzung zur Bearbeitung der Sinfonie Nr.2 als Klavierkonzert Nr.5 kann ich nur unterstützen. Es gibt dazu sehr polarisierende Meinungen, die auch von "absolut überflüssig" sprechen, was ich nicht teile, da es sich um eine ernstzunehmende Arbeit von Warendorf handelt, die auch noch sehr angenehm anzuhören ist --- in der einzigen Aufnahme (Brillant).



    *** Ich würde allerdings noch unbedingt dieser Reihung noch die Rhapsody über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester op.43 hinzufügen, die für meinen Geschmack sogar vor den eigentlichen KK angesiedelt ist.
    Natürlich auch in der Wild/Horenstein-Aufnahme (Chesky / Chandos und Brillant) - CD siehe Beitrag 188, gefolgt von der fabelhaften Ashkenazy/Previn-Aufnahme (Decca), die hier bei der Paganini-Rhapsody und dem KK Nr.2 ungleich mehr zündet, als Ashkenazy bei den KK Nr.1, 3 und 4.
    Die Ashkenazy-KK-GA auf 3CD mit Previn (Decca) enthält die Paganini-Rhapsody (die allerdings nicht in der GA mit Haitink eingespielt ist).
    Ich habe noch mit Ashkenazy/Previn die Decca-Ovation-CD mit dem KK Nr.2/Paganini-Rhapsody, die in dieser Kopplung vergriffen zu sein scheint.



    Decca, 1972/3, ADD



    Meine komplette Reihung: *Paganini-Rhapsody - 2 - 3 - "5" - 1 - 4

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Der Rangfolge könnte ich mich auch anschließen. Meine favorisierte GA ist immer noch die von Ashkenazy, aber nicht die alte Analog-Aufnahme mit Previn, sondern die neuere Digitalaufnahme mit Haitink, die interpretatorisch mindestens ebenbürtig ist und klanglich mit Abstand besser. Die Paganini-Rhapsodie gibt es in dieser Kombination Ashkenazy/Haitink natürlich auch, sie ist zusammen mit dem KK 1 auf einer CD. Ob sie in der GA enthalten ist, weiß ich nicht, weil ich die Einzel-Aufnahmen habe.




    Wild/Horenstein kommt da meiner Meinung nach nicht mit. Die Hough/Litton GA liegt bei mir noch auf dem großen Stapel der ungehörten CD.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich habe die Chandos Aufnahme gestern erhalten und erstmal zur "Abendandacht" im Schlafzimmer gehört - und war schon sehr überrascht was da aus der kleinen Anlage kam.......
    Heute morgen nun auf der "richtigen" Anlage angehört. Nun muss ich sagen, dass ich sie gebraucht für unter 5 € aus Sammlerwut gekauft habe - ich bin ja schon opulent versorgt - aber das hätte ich nicht gedacht - unglaublich gute Tonqualität gepaart mit mitreissender Interpretation. Danke für die weiter oben stehenden Hinweise auf diese Aufnahme - wie sagt man in "Neudeutsch" - you made my day !

    Danke !


    Kalli

  • Ich hoffe, dass ich jetzt nicht eine schon beantwortete Frage stelle, mir war der Thread zu groß, um ihn ganz durch zu lesen: Wie ist eigentlich das Verhältnis vom 2. Klavierkonzert mit der 2. Synfonie? Da hat er doch ganz Teile einfach übernommen, oder täuscht mich mein amateurhaftes Ohr?

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Wie ist eigentlich das Verhältnis vom 2. Klavierkonzert mit der 2. Synfonie?


    Hallo Klaus,


    da hast Du sicher etwas verwechselt. Das 2.KK hat so wenig mit der Sinfonie Nr.2 zu tun wie "Brot und Kuchen".
    Die sogenannte Klavierkonzert Nr.5.das von Warenberg arrangiert wurde basiert auf der Sinfonie Nr.2 und wurde in 3.Sätzen eben zu einem KK zusammengefasst.


    Was die Sinfonie Nr.2 und das KK NR.2 gemeinsam haben = ist die allgemeine herausragende Beliebtheit beider Werke im konzertanten wie sinfonischen Bereich.


    ?( Teile übernommen ... nööö

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Zitate von 2009:

    Wie schon gesagt, es gibt für manche der Konzerte bessere Interpretationen, dennoch hat Askenazy einen Zyklus eingespielt, der durchaus als GA-Referenz gesehen werden kann, solange man jene Aufnahme mit Haitink wählt.


    Hier wird die hervorragende Decca-Klangqulität nämlich im Vergleich zum Previn-Zyklus mit ebenso hoher Interpretationsqualität gepaart.
    Während Previn im guten Durchschnitt mitmusiziert, zeigt Haitink die ganze orchestrale Schönheit der Rachmaninov-Konzerte auf, in nobler und gleichwohl spannungsvoller Größe. Insbesondere das Finale des dritten Konzerts wird so zu einem echten Meisterwerk in Sachen Dirigat, das an manchen Stellen - etwa dem kurzen Marsch gegen Ende - so gut wird, dass es einen wohl selbst mit einem drittklassigen Pianisten (der Askenazy keinesfalls ist!) noch begeistern würde.


    Hallo novecento,
    das sind interessante neugierig machende Worte über die Haitink/Ashkenazy-GA (Decca).
    Ich kenne und schätze nämlich nur die Ashkenazy - GA mit Previn (Decca).
    Für Deine Haitink-Aufahme hatte ich mich nie interessiert, weil ich nicht vermutet hätte, dass Haitink, Deinen Worten zufolge, tatsächlich so einen fabelhaften Orchestersatz zaubert.


    Zumal die Aufnahme technisch auf hohem Stand ist - Decca, werde ich diese im Auge behalten (wenn ich diese mal sehe).


    Ich greife heute auf einen 8Jahren alten Beitrag von Novecento zurück.
    Da von Holger bis Josef und Novecento bis Bertarido (hoffentlich habe ich keinen vergessen) alle so begeistert sind, habe ich mir jetzt (zum Geschenktpreis) diese Rachmaninoff_KK mit Ashkkenazy/Haitink (DEcca) zugelegt um das mal zu hören.


    In der Zwischenzeit hatte ich mich von den Ashkenazy/Previn-Aufnahmen (DEcca) getrennt, weil ich von Wild/Horenstein (Chandos) dermassen begeistert bin, dass die Previn-Aufnahmen bei mir null Chancen dagegen haben.
    Ich habe nur die Einzel-CD mit den Paganini-Variationen mit Ashkenazy/Previn behalten, da dies eine herausragende Aufnahme ist.



    *** :thumbup: Die Ashkenazy/Haitink-Aufnahmen der KK höre ich dieser Tage und kann Eure guten Beurteilungen, die in die Richtung referenzwürdig gehen gut nachvollziehen. :!: Das sind wunderbare Aufnahmen die man in oberste Klasse einordnen kann !
    Bei den schnellen Sätzen finde ich Earl Wild / Horenstein (Chandos) allerdings nach wie vor unübertroffen. Diese unglaublicher Virtuosität, die Wild mit dem idealen Partner Horenstein an den Tag legt, klingt bei Ashkenazy bei aller Perfektion dann doch wieder sehr romantisch ... ich mags halt virtuos und (nur im Vergleich mit Wild) nicht ganz so romantisiert.
    Rein von der TOP-Klangwiedergabe her sind beide GA gleichwertig = sehr gut !


    Man vergleiche bei dem KK NR.2 (3.Satz):
    Da höre ich bei Ashkenazy zwar die absolute Brillanz und ein TOP ausgewogenes Orchester unter Haitink, aber diese unglaubliche pianistische Virtuosität mit einem packenden Orchester, sowie weit schnellerem Tempo = da ziehe ich deutlich Wild/Horenstein vor.


    Aber bei allen Worten zum Vergleich - :thumbup: diese ausgezeichnete Decca-GA hat meine CD-Sammlung sehr bereichert:
    Klangliche erste Sahne sorgt für weiteren Hörspass ! Der Steinway von Ashkenazy wurde umwerfend gut aufgenommen.


    - ich habe diese erste 2CD-Ausgabe -

    Decca, 1984 - 1986, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Gestern abend habe ich erstmals das 2. Klavierkonzert von dieser CD gehört:



    Mein erster Eindruck war: "Das ist meine neue Lieblingsaufnahme". Ich werde das Konzert in den nächsten Tagen noch ein paarmal anhören, um mir selbst klar zu machen, warum sie mir so sehr gefällt.
    Klanglich ist die Aufnahme jedenfalls überragend. Mehrfach ist mir aufgefallen, wie C. Urbanski das Orchester zurück nimmt, um wirklich nur zu begleiten. Und das Klavier klingt "frisch" !?

    "Lassen Sie sich ruhig fallen, bei Bruckner fallen Sie immer nach oben"
    Günter Wand

  • Genau diese Aufnahme habe ich mir vor einigen Wochen gekauft, nachdem ich die Vinnitskaya letztes Jahr in Recklinghausen mit zwei Schostakovitsch Konzerten und WDR Sinfonieorchester/ Petrenko gehört hatte. Ich hatte sie dann lieben Freunden geschenkt, zuvor gerippt. Während diese mir nun leider keine Rückmeldung gegeben habe, wie schön, gut oder toll, ist die Selbstgebrannte verschwunden. X(


    Jetzt bekomme ich sie als "Fremdgebrannte" von den genannten Freunden wieder zurück, worauf ich mich freue.


    Freundlichst
    D.

  • Leif Ove Andsnes hat die 4 Klavierkonzerte mit Antonio Pappano hervorragend eingespielt.
    Die Box mit allen Vieren habe ich prompt nach einem Konzert des 4.KK mit Andsnes gekauft.

    Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne. (Unbekannt)

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