19. August, Fortsetzung:
Trompete:
Adam Zeyer, * 13. November 1911, Thüngersheim/Franken, + 19. August 1995,
Thüngersheim/Franken, klassischer Trompeter und Pädagoge
Adam Zeyer erlernte Trompete bei Richard Stegmann, dem ersten Trompeter der
Berliner Philharmoniker und bei Hans Bode. Bis 1939 spielte er beim Orchester der
Stadt Ingolstadt und an der Berliner Oper.
Bei Kriegsbeginn wurde Adam Zeyer eingezogen und spielte bei einem Luftwaffenmusikcorps in Norwegen.
Nach 1945 arbeitete er bei den Münchner Philharmonikern und beim RSO Frankfurt,
von 1949 bis 1976 war er Orchestertrompeter in Köln.
Für DG spielte er 1954 das 2. Brandenburgische Konzert unter August Wenzinger ein,
er verwendete dazu eine Piccolo Trompete der Firma Josef Monke, Köln.
In Köln unterrichtete Adam Zeyer von 1949 bis 1976 Trompete an der dortigen Musikhochschule.
Adam Zeyer war von 1954 bis 1972 Mitglied des Festspielorchesters Bayreuth.
Seiner Heimatgemeinde Thüngersheim war er lebenslang verbunden und leitete
dort jahrelang die Wallfahrtsmusik der Kirchengemeinde.
YT:
1953 Brandenburg concerto nr2 bwv 1047 part1
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Michel Cuvit, * 6. Dezember 1930, Genf, + 19. August 2010, Monthey,
klassischer Trompeter, Trompetensolist und Pädagoge
Michel Cuvit arbeitete nach seinem Studium bei Paolo Longinotti beim
Orchester in Basel (1958 - 1960), von 1960 bis 1994 war er beim
Orchestre de la Suisse romande (OSR).
Von 1962 bis 1995 unterrichtete Michel Cuivit Trompete am Konservatorium Genf.
L'Histoire du Soldat, Charles Dutoit, Juni 1970, Michel Cuvit, cornet
Robert "Bob" DiVall, * 19 August 1921, Los Angeles ; + 17. Juni 1993, Los Angeles,
klassischer Trompeter, Studiomusiker und Pädagoge
Bob DiVall war von 1951 bis 1982 Orchestertrompeter bei Los Angeles Philharmonic
Er war stark engagiert als Studiomusiker für die Filmstudios, hier die Schilderung
einer Aufnahmesession im Studio:
"Der leider verstorbene Robert (Bob) DiVall, lange Zeit Solotrompeter am Los Angeles Philharmonic und in den Aufnahmestudios von Hollywood besonders aktiv, erlebte seinerseits ein absolut einzigartiges und aufschlussreiches Abenteuer... Eines Tages, vor langer Zeit, wurde Bob zu einer Aufnahmesitzung engagiert. Auf dem Programm: 'ein wenig Stravinsky'. Da er in denselben Saal gebeten wurde, wo Columbia Records unter Igor Stravinsky seine Platten aufnahm, dachte Bob, es gehe um eine solche Sitzung. Weit gefehlt! Der Produzent war strikt bei der Wahrheit mit 'ein wenig Stravinsky'. Es war sogar ein klitzekleines Stück Stravinsky, denn allein zwei Musiker (Trompete und kleine Trommel) waren für 29 Takte Musik geladen worden (den 'Tanz der Ballerina' aus Petruschka). Als die zwei nun vor Ort ankamen, dachten sie zunächst, sich geirrt zu haben: weit und breit nicht der geringste Kollege! Und doch, es war richtig und die beiden mussten die Stelle spielen, und wieder spielen, viele Male. Bei jeder Aufnahme behauptete der Produzent, die Trompete spiele 'zu tief'. DiVall erzählte, dass er zunächst nicht verstand, wie er im Verhältnis zu einer kleinen Trommel zu 'tief' sein konnte, stimmte aber bereitwillig seine Trompete immer höher, bis der Typ zufrieden war. Einige Jahre später erfuhr DiVall, dass seine Version des 'Tanzes der Ballerina' zusammengeschnitten wurde mit der Petruschka-Einspielung eines anderen Orchesters, wo der reguläre Solotrompeter das Solo verpatzt hatte... Da kein Anlass besteht, wen auch immer in Verlegenheit zu bringen, soll die Identität dieses Orchesters nicht enthüllt werden. Aber Bob DiVall verstand nun endlich, warum der Tonmeister so hartnäckig die Stimmung seiner Trompete beanstandet hatte: Er hatte versucht, sie an ein Geisterorchester anzupassen, das nur er in seinen Kopfhörern hörte... Hurra und bravo Hollywood!"
Quelle: Thomas Stevens, Brass Bulletin
Robert DiVall, Posthorn Solo