Römersteinbruch im Burgenland

  • Jetzt ist die diesjährige "Traviata" aus St. Margarethen auf DVD erschienen:



    Giuseppe Verdi: La Traviata
    Regie: Robert Herzl
    Slovak Philharmonic Orchestra and Chorus
    Ernst Märzendorfer,Dirigent
    Recorded live Römersteinbruch
    St.Margarethen, 11 Juli 2008


    Kristiane Kaiser
    Magdalena Anna Hofmann
    Stefanie Kopinits
    Jean-François Borras
    Georg Tichy
    Michael Kurz
    Daniel Ohlenschläger
    Dieter Kschwendt-Michel
    Alessandro Teliga
    Ladislav Hallon, Eugen Gaal, Attila Galács


    Subtitles: Italian, English, German
    Running Time: 134 mins


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Doppelte Überraschung bei den österreichischen Opernfestspielen St. Margarethen. Die Produktionsfirma ist Pleite und hat Insolvenz angemeldet, und der Intendant Wolfgang Werner hat die Geschäftsführung abgegeben. Gespielt werden soll trotzdem - Verdis Aida.


    Laut lokalen Presseberichten ist Werners Firma Opernfestspiele (OFS) St. Margarethen GesmbH & Co KG mit rund vier Millionen Euro überschuldet. Werner hat deshalb ein Sanierungsverfahren am Landesgericht Wr. Neustadt beantragt. Hintergrund des Eklats ist laut der Zeitung Kurier ein Machtkampf zwischen Werner und den Eigentümern des Steinbruchs, den Esterházy Betrieben GmbH, die einen neuen Kurs steuern und die Festspiele erneuern möchten.


    Werner habe bislang allerdings auf seinem Vertrag, der bis 2016 läuft, bestanden. In den vergangenen Jahren seien die Zuschauerzahlen allerdings deutlich zurückgegangen, von 190'000 verkauften Tickets auf noch 100'000.

    (Quelle: cf)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Mir ist lieber, sie sperren zu, als sie bauen auf "Regietheater" um.
    Allerdings glaube ich, daß das letzte Wort noch nicht gesprochen ist, denn die Festspiele haben den Fremdenverkehr angekurbelt und die heimische Gastronomie mit Gästen versorgt. Wenn das nun alles wegfällt, dann kann man das Gelände wieder als "Naturschönheit" gratis Rucksackturisten zeigen - oder - "als Steinbruch wiederbeleben"
    Das Problem in mehrfacher Hinsicht seint zu sein, daß da viele waren, die mitnaschen wollten am großen Kuchen - aber niemand bereit war etwas dafür zu tun - das ist vermutlich das, was die Bibel als "Erbsünde" der Menschheit bezeichnet.
    Es war auch sicher ein Fehler "bewährte Stücke" in relativ kurzen Intervallen erneut zu zeigen, wobei man IMO gleich ZWEI Nachteile quasi addiert hat: Man hat auf einen Teil des Stammpublikums verzichtet, welches ein und dasselbe Stück nicht zweimal sehen wollte UND man hat jedesmal neu inszeniert. - was die Kosten hinaufschraubte.Auch hätte man auf das Feuerwerk verzichten können
    100.000 Besucher DERZEIT - das ist für ein Sommerfestival gar nicht so schlecht, wenn man bedenkt, daß dies ca 55 ausverkauften Vorstellungen an der Wiener Staatsoper entspricht.
    Man hätte RECHTZEITIG den Staat und das Bundesland mit Subventionen in die Pflicht nehmen müssen - und die PR scheint auch nicht die Beste gewesen zu sein - denn bei der Qualität der Aufführungen hätte es eigentlich keine Besucherrückgänge geben dürfen. Gesundsparen ist eine Spirale, die sich in die falsche Richtung bewegt - sie führt mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Stillstand des Werkels. 4 Millionen Euro Überschuldung entstehen nicht über nacht - man hätte schon früher reagieren müssen. Aber jeder Manager schweigt heutzutage, weil er um seine Einnahmen fürchtet......


    Ich bin überzeugt, daß - so der Wille da wäre - der Staat hier helfend einspringen könnte. Die Verbindlichkeiten klingen hoch - aber sie betragen etwa 90Cent pro Einwohner Österreichs......


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Allen Befürchtungen zum Trotz:
    Auch 2015 wird im Römersteinbruch St.Margareten wieder Oper gespielt. Dieses Jahr steht "Tosca" auf dem Programm.
    Es hat sich eine neue Betreibergesellschaft gefunden und auch der Grundeigentümer, Esterhazy Betriebe ist lt PR mit dabei.
    Die alte Betreibergesellschaft musste - wie berichtet - bereits 2014 - Konkurs anmelden. Das war knapp vor der ersten "Aida" Vorstellung. Bereits damals hat die neue Betreibergeselschaft die Produktion fortgeführt. Sie hat sich für 2015 für eine Programmänderung entschlossen, statt des "Trobadur" steht nun "Tosca" auf dem Programm. Eigentlich schade (ich bin kein Puccini-Fan) - aber besser als nichts.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wei den Medien zu entnehmen war sind die Opernfestspiele in St. Margareten für das Jahr 2018 abgesagt.
    Der für dieses Jahr gepaknte "Troubadour" kommt nicht zur Aufführung.
    Grund dafür sind Meinungsverschiedenheien zwischen Betreibergesellschaft, den Esterhazy-Betrieben und dem Land Burgenland.
    Prinzipiell geht es dabei wieder ums liebe Geld, die Esterhazy Betriebe wollen Subventionen vom Land, das diese aber nicht zugesagt hat.
    Sie Subventionen für wurden eingeklagt und der Gesellschaft zugeprochen - aber das Land ging in Berufung. Ein Ansuchen für die kommenden jahre wurde - so die Esterhazy Betriebe( lt Pressemelung) nicht beantwortet.
    Man vermisse die finanzielle und ideele Unterstützung des Landes und wolle auf dieser Basis vorläufig nicht weitermachen
    Was man sich unter einer "ideellen Unterstützung" eine Bundeslandes vorstellen soll, ist mir nicht ganz klar geworden, vermutlich kostet diese "ideele Unterstützung", ebenfalls Geld, denn ein freundliches Statement des burgenländidchen Landeshauptmanns wird ja wohl nicht gemeint sein...


    Wenn ich mir die diesjährige Inszenierung so betrachte, wäre der mögliche Totalverluist dieses "Events" aus meiner Sicht durchaus verschmerzbar.


    http://diepresse.com/home/kult…rethen-fuer-2018-abgesagt





    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Clemens Unterreiner singt im Römersteinbruch aktuell den Grafen Monterone. Ein begnadeter Sänger mit viel Potenzial für die Zukunft, der mir schon bei den Wagnerfestspielen in Wels als Telramund auffiel. Leider wird auch dort nicht mehr gespielt.


    Mich würde es schon interessieren, warum gerade in Österreich Opernfestspiele am Stock gehen, sieht man mal von der Seebühne Bregenz ab. :?:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Mich würde es schon interessieren, warum gerade in Österreich Opernfestspiele am Stock gehen, sieht man mal von der Seebühne Bregenz ab


    OK, Beginnen wir mal bei Wels.
    In Wels war der Saal viel zu klein, um selbst bei voller Auslastung Die Kosten nur EINIGERMASSEN hereinzubekommen.
    Daher wuerd von zwei (eigentlich DREI) Seiten gesponsert.


    1. Vom Besitzer der Firma TRODAT in großem Rahmen
    2. Von Versicherungen, Banken, orstsansässigen Firmen
    3) Vom Land und der Stadt


    Beide Subventionen aus 3 fielen weg. Das Land verschob sein nach Linz, wo man mehr Öffentlichkeid als Gegenleistung bekommt. Die Stadt war unzufrieden,da angeblich nur halb soviele Inszenierungen und Aufführungen stattfanden wie ursprünglich zugesagt.
    Das Festival war somit nicht mehr leistbar.


    Viele Prokekte dieser Art sind von ihrem Gründer abhängig, in gewisser Weise auch das Tamino Klassikforum. Bei eine Treffen, wo Opernsänger und opernaffine Personen anwesen waren, wurde ich gefragt, wie viele Mitglieder dieses Forum habe, und wieviel es monatlich Gewinn abwürfe.
    Als ich ihnen sagte, died sei im wesentlichen ein an kommerziellem Gewinn desinteressiertes Projekt, sah ich in ungläubige Augen: "und warum verplempern Sie dann Ihre Zeit mit sowas ?"


    Womit wir beim Punkt wären.
    Und auch bei St. Margareten
    Schon vor einigen Jahren hatte ja die damalige Betreibergesellschaft einen derartigen Schuldenberg angehäuft. daß die Festspiel in der laufenden Saison hätten abgebrochen werden müssen. Eine neue Betreibergesellschaft "Arenaria" , sollte das Festioval sanieren, angeblich wurden aber in den folgenden Jahren erneut 4,4 Millionen Euro Verluste eingfahren
    Für Interessierte stelle ich hier einen Zeitungsartikel des Kurier von Dezember 2016 ein - es sind mehrere Prozesse anhängig


    http://esterhazy.net/presse/pressespiegel/396-2/


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !