Opernaufführungen als Übertragungen per Rundfunk und Fernsehen

  • Lieber Fiesco,
    ich glaube auch das Don Jose erst mal bedient ist und seine Ruhe haben will.
    Lieber Caruso,
    Michael Fabiano hat ein sehr gelungenens Rollendebut als Don Jose gegeben. In dieser Inszenierung war er auch die Hauptfigur und nicht Carmen. Stefanie d`Ooustrac war eine bildhübsche Carmen mit einer Super FIgur und langen Haaren und einem vollem Mezzo. Michael Todd Simpson fiel als Escamilio etwas ab, da mir sein Bariton zu grobschlächtig war aber er war wiie alle Sänger ein sehr guter Sängerdarsteller, denn alle haben nur ihre Rollen gespielt und waren nicht wirklich Carmen und Don Jose. Ein feuriges Carmen Dirigat lieferte Pablo Heras-Casado. Du kannst dir die Carmen in der Mediathek von Arte noch anschauen.

  • Danke, lieber Roldolfo, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, etwas über die Sänger zu schreiben.


    Stéphanie d'Oustrac hatte ich letztes Jahr in Brüssel in "Béatrice et Bénédict" . War sehr gut. Aber ich hätte ihr nicht zugetraut, dass sie schon die Carmen singt! Die Versuchung, diese Partie zu übernehmen, ist halt groß! Freut mich, dass sie Dich auch gesanglich überzeugt hat. Oder hast Du mit den Augen gehört??


    Nichts für ungut!
    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es war wieder eine schwere Entscheidung für mich:
    Sollte ich mir gestern Debussys poetischen Außenseiter Pelléas et Mélisande aus Wien vornehmen - oder, auf die Minute zur selben Zeit, diese opulente Sängeroper? Ich entschied mich dann für Ponchielli, weil ich hoffe, die Wiener Produktion später noch auf einem anderen Sender zu erwischen.
    Zunächst kann ich sagen: Bis jetzt hat sich die Wahl gelohnt. Die Aufführung, von SR 2 aufgezeichnet, war mit einem üppigem Sängeraufgebot ausgestattet, und das Ganze wurde von Alberto Hold-Garrido am Pult nicht nur ohne Spannungslücke, sondern in immer dichter werdender musikalischer Struktur dargeboten, sodass dem Hörer, dem das Stück einigermaßen vertraut war, die optische Seite kaum gefehlt hat.
    Vom Gesangsensemble war mir nicht ein einziger Name bekannt. Und deshalb will ich die sechs Protagonisten, die ja hier wie im Bilderbuch alle Stimmlagen vertreten, etwa in der Reihenfolge ihres Auftretens akustusch beschreiben.


    Der Polizeispitzel Barnaba, der obligate Böse im Schauerstück, führte sich mit einem Bariton ein, der es an viriler Kraft und dämonischer Ausstrahlung nicht fehlen ließ. Sein Gesang ließ keine Wünsche offen und erfreute das Herz der Hörer, die es auch gern etwas gröber haben, ohne aber die raffinierten Effekte schuldig zu bleiben. Sein Gegenpol, die alte Ciecca, wusste mit fülligem Alt zu erfreuen und ließ auch im Ausdruck keinen Effekt ungenutzt. Paolo Ferrera zog als Enzo, einer Paradepartie für südländische Tenöre, alle Register seiner Gesangskunst und überzeugte mir schönem Timbre ebenso wie mit differenziertem Gesang und blendender Höhe. Seine Laura, Geraldine Chauvet, füllte ihre Partie mit leuchtenden Mezzoklang aus und blieb auch an der nötigen Dramatik nichts schuldig.
    Ihre Rivalin Elena Mikhailanka in der Titelpartie fiel gegen sie nicht ab - im Gegenteil: Sie bot eine mustergültige Interpretation dieser geschundenen Kreatur, ohne aber auch nur einen unschönen Ton von sich zu geben. Sie sang in schönster italienischer Spinto-Tradition. Das Opernglück wurde abgerundet durch den Bassisten Insung Sim, der es fertig brachte, ebenso samtig-schön wie überzeugend dämonisch zu singen.
    Es hat sich gelohnt - ich höre immer noch Barnabas letztes Röcheln beim Anlick der toten Gioconda. die er so gern lebend bekommen hätte.
    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Zitat

    Zitat von Gast Fiesco: Ich gehe gerne in die Oper um auch etwas geistig gefordert zu werden nämlich zum mitdenken!

    Lieber Fiesco,


    Genau das will ich auch. aber wie kann ich mitdenken, wenn der Regisseur mit mit dem Holzhammer eine völlig vom Werk abweichende Inszenierung bietet und mir seine einseitige Sicht aufzwingen will?


    Zitat

    Zitat von Gast Fiesco: Ich gebe den RTG schon Recht, wenn sie nach alter Väter Sitte eine Oper hören und sehen wollen, es in der heutigen Zeit schwer haben.

    Es ist schon arg, zu behaupten, dass diejenigen, die die entstellenden Operninszenierungen verurteilen, eine Inszenierung nach alter Väter Sitte haben wollen. Was wir wollen, ist lediglich, dass die Regie sich an die Handlung (auch in Ort und Zeit) des Stückes hält, nicht dass sie es in den überladenen Kulissen und Kostümen von "anno tobak" inszeniert. Wie schon mehrfach betont: Ich habe z.B einige Inszenierungen der "Carmen" (was für andere Opern, z.B viele Opern von Mozart, Verdi, Wagner usw. auch gilt) gesehen. Sie waren alle mit modernen Mitteln dargestellt, keine glich der anderen, und es war auch immer eine gewisse Deutung darin. Aber die Handlung zu zerstören und eine absurde andere Handlung, die das Werk nicht wiedererkennen lässt, ist und bleibt für mich eine Verunstaltung.
    Was die "Carmen" betrifft - wie schon gesagt, ich habe sie nach den Informationen, die darüber hatte, gar nicht erst eingeschaltet, um mir den Geschmack an der Oper nicht zu verderben - bekamen wir gestern Besuch von einer Nachbarin, einer allein stehenden Frau, mit der ich noch niemals nur ein Wort über Musik gesprochen habe und der ich bisher nie zugetraut habe, dass sie überhaupt an klassischer Musik interessiert ist. Sie weiß daher auch gar nicht, dass wir an klassischer Musik interessiert sind, es sei denn, meine Frau hätte früher, als wir noch in die Oper gingen, einmal erwähnt, wohin wir gehen. Ich war deshalb erstaunt, dass sie von sich aus begann: "Habt ihr vorgestern die Carmen gesehen?" Ihr Fazit, ohne dass ich selbst nur ein Wort dazu gesagt hätte: "Es war entsetzlich. Ich habe mich auf die Couch gelegt und die Augen geschlossen. Das war ja nicht mit anzusehen. Wie kann man ein Werk so zuschanden machen!"
    Ich selbst habe es vorgezogen, mich sinnvoller zu beschäftigen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Am Sonntag, dem 23 Juli 2017 um 22.00 Uhr überträgt das ZDF erneut eine "Carmen", diesmal von der Seebühne in Bregenz. Ich verspreche mir von dort eine "Carmen", die man sich - anders als die aus Aix en Provence - auch anschauen kann (Hoffentlich!). Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Oper vollständig übertragen wird, denn die Angabe von 100 Minuten - also bis 23.40 Uhr scheint mir sehr knapp, denn die Oper dauert mindestens eine Stunde länger. Vielleicht hat sich meine Rundfunkzeitschrift auch in den Zeiten verdruckt. Also ist es ratsam, sich noch einmal genau zu informieren.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Am Sonntag, dem 23 Juli 2017 um 22.00 Uhr überträgt das ZDF erneut eine "Carmen", diesmal von der Seebühne in Bregenz. Ich verspreche mir von dort eine "Carmen", die man sich - anders als die aus Aix en Provence - auch anschauen kann (Hoffentlich!). Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Oper vollständig übertragen wird, denn die Angabe von 100 Minuten - also bis 23.40 Uhr scheint mir sehr knapp, denn die Oper dauert mindestens eine Stunde länger. Vielleicht hat sich meine Rundfunkzeitschrift auch in den Zeiten verdruckt. Also ist es ratsam, sich noch einmal genau zu informieren.


    Liebe Grüße
    Gerhard


    Lieber Gerhard
    Dir und alle Interessenten möchte ich dies als Ergänzung zur Kenntnis geben und den Hinweis, den Termin, s. unten, vormerken:


    Herzlichst
    CHRISSY


    Ein abwechslungsreiches musikalisches Menü tischt das Team der Bregenzer Festspiele bei der Live-Übertragung der Eröffnung auf.
    Es werden Appetitmacher aus den Produktionen dieses Sommers zu hören und sehen sein:
    Georges Bizets "Carmen" wird auf der größten Seebühne der Welt gezeigt, Gioachino Rossinis "Mosè in Egitto" im Festspielhaus,
    Mozarts " Die Hochzeit des Figaro" im Opernstudio am Kornmarkt.


    Einen kleinen Vorgeschmack bietet auch das niederländische Theaterkollektiv "Hotel Modern", das mit fingergroßen Puppen arbeitet.
    Zur Eröffnung werden rund 2000 Gäste aus Politik, Kultur und Wirtschaft erwartet.
    Vor und nach dem offiziellen Eröffnungsakt zeigt 3sat Ausschnitte aus den Festspielproduktionen.
    Moderatorin Martina Köberle begrüßt prominente Künstler aus "Carmen", "Mosè" und "Figaro" sowie die Regisseure Kasper Holten (Carmen) und Lotte de Beer (Mosè).


    Sendedaten Mittwoch, 19. Juli 2017 um 10.15 Uhr live Stereo, 16:9
    Credits Live aus dem Großen Saal, Festspielhaus Bregenz 2017 Moderation: Martina Köberle
    Oper Carmen
    Der TV - Sender 3 sat zeigt am 26. August 2017 um 20.15 Uhr eine Aufzeichnung der heurigen Seebühnen-Inszenierung,

    als Vorgeschmack am selben Tag um 13.10 Uhr die Dokumentation "Ich bin Carmen".

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Gerhard,
    Im ZDF ist die Carmen stark gekürzt. Aber ich fürchte aucho in Bregenz wurde die Carmen gekürzt. Am Freitag um 21.15 Uhr gibt es Carmen auf ORF 2.

  • Lieber Rodolfo,


    die dem Zeitgeist huldigenden Rezensenten werden immer alles hochjubeln. Dennoch, mit dem Originalwerk und seinem tieferen Sinn hatte diese Carmen auch nicht im Entferntesten etwas zu tun. Der Rezensent gibt wenigstens zu, dass die Oper nach Tscherniakov hätte benannt sein können. Und dann mussten natürlich auch die Dialoge angepasst werden. Nur die Dialoge? Denn wohl auch der Text der Gesangsstücke passte wohl an vielen Stellen kaum zum Geschehen auf der Bühne. Warum gibt man sie denn nicht gleich als "Oper von Tscherniakov zur Musik von Bizet" heraus, dann wüsste jeder, dass er hier nicht das Originalwerk erwarten darf und die Handlung absolut nichts mehr damit zu tun hat. Dann kann jeder Zuschauer wählen, ob er das sehen will oder nicht. Na ja, im Fernsehen hat man wenigstens noch die Möglichkeit, abzuschalten und ggf. die Musik ohne Bild über Stereoanlage zu hören.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das ist mal eine gute Carmen Kritik aus Aix en Provence, die sich auch die Kriitiker dieser Inszenierung hier im Form durchlesen sollten-
    http://www.omm.de/veranstaltun…2017/AIX-2017-carmen.html


    Danke, lieber rodolfo, das macht direkt Lust, sich diese Aufführung anzuschauen. :hello:


    die dem Zeitgeist huldigenden Rezensenten werden immer alles hochjubeln.


    Klar, und das ebenfalls jubelnde Publikum hat natürlich auch keine Ahnung. :no:


    Der Rezensent gibt wenigstens zu, dass die Oper nach Tscherniakov hätte benannt sein können.


    Wer lesen kann, ist im Vorteil: Der Rezensent hat geschrieben, dass die Oper hier nach Don José hätte benannt werden können, weil dieser im Mittelpunkt steht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lier Bertardio,
    das letzte Zitat war nicht von mir. Ich habe ja such in meiner ersten Kritik geschrieben, daß Don Jose und nicht Carmen die eigentliche Hauptfigur ist.

  • Lier Bertardio,
    das letzte Zitat war nicht von mir. Ich habe ja such in meiner ersten Kritik geschrieben, daß Don Jose und nicht Carmen die eigentliche Hauptfigur ist.


    Sorry, da hat die Zitierfunktion gesponnen. Ist geändert.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber Bertarido,


    Ich habe seinerzeit die Übertragung gesehen (sie ist übrigens auf Arte Concert noch zu sehen) und habe meine Haupteinwände in den Beiträgen 1374 und 1377 vorgetragen. Es wäre interessant, mal eine andere Meinung dazu zu lesen.


    @ Rodolfo


    Was die Rezensionen in der Presse angeht - Alfred hat sie mal treffend als "Hofberichterstattung" bezeichnet - möchte ich hierzu mal ein Zitat aus "Des Kaisers neue Kleider" bringen: Der Kaiser möchte sich über den Fortgang der Arbeiten informieren lassen uns schickt seien "alten ehrlichen Minister" :


    "Nun ging der gute alte Minister in den Saal hinein, wo die Betrüger an den leeren Webstühlen arbeiteten. `Gott behüte uns´. dachte der alte Minister....,
    `ich kann ja gar nichts erblicken... Herr Gott,.... sollte ich dumm sein?...Sollte ich zu nicht meinem Amte taugen?...Ja, ich werde dem Kaiser sagen, dass es mir sehr gut gefällt."

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Wer lesen kann, ist im Vorteil: Der Rezensent hat geschrieben, dass die Oper hier nach Don José hätte benannt werden können, weil dieser im Mittelpunkt steht.

    So steht es in der Rezension im 1. Absatz:


    Und
    der russische Regiestar Dmitri Tcherniakov ihn soweit ins Zentrum
    seiner Lesart gerückt hat, dass die ganze Oper dieses Mal auch nach ihm
    benannt sein könnte (Zitat Ende).
    Was sollte man von ihm auch anderes erwarten.


    Lesen bildet.


    Herzlichst La Roche


    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lesen bildet.


    Vor allem, wenn man das Gelesene auch versteht. :hello:


    Zitat: "Und das nicht nur, weil der Don José ohne Mühe den neuen französischen Präsidenten Macron doubeln könnte. Und der russische Regiestar Dmitri Tcherniakov ihn soweit ins Zentrum seiner Lesart gerückt hat, dass die ganze Oper dieses Mal auch nach ihm benannt sein könnte."


    Nach ihm = nach Don José. Ist eigentlich sonnenklar, es sei denn man liest den Text so, wie man ihn gerne verstehen würde.


    Lieber Bertarido,


    Ich habe seinerzeit die Übertragung gesehen (sie ist übrigens auf Arte Concert noch zu sehen) und habe meine Haupteinwände in den Beiträgen 1374 und 1377 vorgetragen. Es wäre interessant, mal eine andere Meinung dazu zu lesen.


    Liebe Mme. Cortese, wenn das Video noch verfügbar ist, werde ich es mir herunterladen und dann irgendwann auch einmal anschauen. Dann gebe ich gerne meine Eindrücke wieder. Dass die Handlung verändert wurde, dürfte klar sein, Du hast das als Verfälschung kritisiert. Mich stört eine solche Veränderung bekanntlich nicht, wenn das Ergebnis interessant und schlüssig ist.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Nach ihm = nach Don José. Ist eigentlich sonnenklar, es sei denn man liest den Text so, wie man ihn gerne verstehen würde.

    Hast recht. Pardon.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Egal, ob dass Stück nun "Carmen, Oper von Tscherniakov mit Musik von Bizet" oder "José, Oper von Tscherniakov mit Musik von Bizet" heißt, bei einer dieser Bezeichnungen wüsste der Opernfreund wenigstens, woran er ist. Mit der echten "Carmen" von Bizet hat dieses Machwerk nun wirklich nichts zu tun, auch wenn die Befürworter wieder den Aufstand gegen mich üben.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das ist mal eine gute Carmen Kritik aus Aix en Provence, die sich auch die Kriitiker dieser Inszenierung hier im Form durchlesen sollten-
    Ich hoffe es haben auch alle vor allem den letzten Absatz der Kritik gelesen.
    http://www.omm.de/veranstaltun…2017/AIX-2017-carmen.html

    Lieber Rodolfo
    Vielen Dank für Deinen Hinweis und die reingestellte Kritik /Rezension.
    Mal abgesehen von den Namen der handelnden Personen und wohl wahrscheinlich auch der Beibehaltung der Musik von Bizet, konnte ich nichts,
    aber auch gar nichts entdecken, was mit der "Carmen", so wie ich und wohl die meisten von uns diese wunderbare Oper kennen, zu tun hat.
    Ich mag mir die Enttäuschung und den persönlichen Ärger nicht vorstellen, wenn man ahnungslos in so etwas reingehen würde und dafür noch viel Geld bezahlt.
    Ne, lieber Rodolfo, nicht geschenkt möchte ich mir das antun!!! Aber es wird wieder welche geben, die das ganz großartig finden und neue Erkenntnisse gewinnen.
    Nichts dagegen, wer´s halt braucht...


    Herzliche Grüße und evtl. Dir und einigen anderen viel Freude...
    CHRISSY


    Ich mag und kenne die Carmen so, hier ein kleiner Ausschnitt (Liberec /Reichenberg):


    https://www.youtube.com/watch?v=gKvW83sHn2g

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat

    Zitat von Crissy: Aber es wird wieder welche geben, die das ganz großartig finden und neue Erkenntnisse gewinnen.

    Lieber Crissy,


    in einem hast du Recht, dass das Einige großartig finden und dies auch verkünden. Aber über neue Erkenntnisse,die in den verunstalteten Inszenierungen zu finden sind und deren größeren Wert gegenüber dem Original hat mir bisher trotz mehrfacher Aufforderung noch niemand von ihnen Auskunft geben können, obwohl ich solche, in meinen Augen verunstaltete Inszenierungen und Szenen hier schon häufiger aufgeführt habe und um ihre ohne irgendeine Anleitung persönlichen Erkenntnisse nachgefragt habe. Und so lange sie das nicht können und nur in ihren Sinne verdrehte Theorien verbreiten, sind sie für mich und sicher auch für viele Mitleser einfach nur unglaubwürdig.

    Zitat

    Zitat von Crissy: Mal abgesehen von den Namen der handelnden Personen und wohl wahrscheinlich auch der Beibehaltung der Musik von Bizet, konnte ich nichts entdecken,was mit der "Carmen", so wie ich und wohl die meisten von uns diese Oper kennen, nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.

    Lieber Crissy


    ich habe mal drei Stellen gekennzeichnet. Ich denke, du meinst es umgekehrt "etwas" und "irgend etwas", weil du das "nichts" schon vorher verwendet hast. Das kannst du sicher noch korrigieren.

    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • ich habe mal drei Stellen gekennzeichnet. Ich denke, du meinst es umgekehrt "etwas" und "irgend etwas", weil du das "nichts" schon vorher verwendet hast. Das kannst du sicher noch korrigieren

    Danke, lieber Gerhard für den Hinweis. Ja, Schusselfehler, Korrektur erledigt. Ich war durch ein gleichzeitiges Telefongespräch abgelenkt.
    Herzlichst
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ich sehe und höre gerade - zeitversetzt - die in ORF2 gesendete Aufführung und genieße vor allem die Musik. Großes Lob für die SängerInnen und das transparente Spiel der Wiener Symphoniker. Ich halte es für eine technische Meisterleistung, dass die Musik trotz aller widrigen Umwelteinflüsse so einwandfrei beim Hörer ankommt. Ist das dieselbe Abmischung, die auf der Seebühne aus den Lautsprechern kommt? Ohne Verstärkung würde man dort als Zuschauer ja sicher rein gar nichts hören. Faszinierend finde ich auch, dass das Spektakel trotz Wind, Regen und Brandung "einfach" so weitergehen kann. Da habe ich große Hochachtung vor allen Mitwirkenden.


    Jetzt verstehe ich auch, warum die Vorstellung bzw. Übertragung nicht länger dauert: weitgehend gestrichene Dialoge (und nicht nur Dialoge), meist zügige Tempi. Erstaunlicherweise gefällt mir das. Und die Sängerin der Carmen muss ich mir merken: Gaëlle Arquez. Fabelhaft!

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Das ist mal eine gute Carmen Kritik aus Aix en Provence, die sich auch die Kriitiker dieser Inszenierung hier im Form durchlesen sollten-

    Lieber rodolfo39,


    Wie immer Geschmackssache.


    Ich habe mir die Kritik durchgelesen und besonders die Bilder angesehen. Sag mal ehrlich, wenn man Dir diese Bilder ohne Text vorlegen würde, kämest Du auf die Idee, daß es sich dabei um eine Inszenierung der Oper "Carmen" handelt? Ich garantiert nicht, ich fühle mich wie im "Wintergarten", dem ehemals führenden Tanzlokal meiner Heimatstadt. Und wenn ich mir eine Carmen ansehe, will ich mich auch fühlen wie in der Carmen und nicht wie im Tanzsaal. Diese Inszenierung bringt für mich keine Bindung oder Assoziation zu Bizets Carmen.


    Auch den letzten Absatz habe ich gelesen. Einer der üblichen Absätze eines Lokalreporters, der im Gespräch mit dem Regisseur gesagt bekommen hat, worauf es ihm (dem Regisseur) ankommt.


    Da die Carmen sowieso nicht meine Lieblingsoper ist (lieber Gerhard, entschuldige bitte), ist mir das auch ziemlich egal. Die Hauptsache, den Franzosen oder sonstigen Operntouristen, die Tscherniakow sehen wollten und auch bekommen haben, sind nicht enttäuscht.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Carmen aus Bregenz
    Leider konnte ich wegen Besuchs nur wenige Minuten des Anfangs und des Schlusses sehen, aber ich habe sie aufgenommen und werde dazu später etwas sagen. Zumindest scheint die Inszenierung mir wert, sie vollständig anzusehen. Es schien mir - aus diesen wenigen Minuten zu schließen, dass der Regisseur Achtung vor dem Autoren des Stücks gezeigt hat und die Oper nicht - wie in Aix en Provence - total sinnentstellend verdreht hat. Das Bühnenbild bezog sich durchaus auf die Handlung. Zwei große, aus dem See herausragende Frauenhände, eine davon mit Zigarette, und der Bühnenaufbau mit Spielkarten. Wieweit durch kleine Veränderungen und die Beleuchtung die Illusion der einzelnen Orte des Geschehens heraus gearbeitet wurde, kann ich erst beurteilen, wenn ich sie vollständig gesehen habe. Da die Carmen nicht, wie Opern mit historischem Hintergrund, so sehr zeitgebunden ist, schienen mir auch die Kostüme durchaus angemessen.


    Lieber LaRoche, unsere Beiträge haben sich überschnitten, du warst mit deinem Beitrag zu Aix en Provence, den ich voll unterstreichen kann, nur geringfügig früher. Meine Antwort sollte sich an den Bericht von Melot von gestern Abend anschließen. Deswegen habe ich jetzt noch als Überschrift nachgetragen, dass es sich um die "Carmen" aus Bregenz handelt.
    Weiterhin verzeihe ich dir gerne, dass "Carmen" nicht deine Lieblingsoper ist. Es wäre langweilig, wenn wir alle immer nur einer Meinung wären. Nur gibt es Leute, die den anderen ihre Meinung verbieten möchten.
    Und was du zu dem letzten Satz der von Rodolf eingestellten Kritik sagst. Ich habe wie du den Eindruck, dass sich viele Rezensenten solche "Anleihen" beim Regisseur oder aus den Programmheften holen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Im ZDF ist die Carmen dann noch zerstückelter als auf ORF 2.Und ich hoffe es moderieren nicht wieder Rolando Villazon und Nina Eichinger. Zur Bregenzer Carmen. Dadurch das die Dialoge gefehlt haben, ist die Oper zu einenem reinen Wunschkonzert verkommen. Der Regisseur war wohl mehr auf das Spektakel bedacht, obwohl ich von Herrn Holten auch vernünftige Inszenierungen wie den Don Giovanni aus London gesehen habe. Das Orchester war viel zu laut und der Dirigent raste durch die Partitur und ließ den Sängern kaum Zeit zum Atmen. Das sängerische Nieveau war durchwachsen. Der Escamillio kaum trotz Mikro Verstärkung kaum über den Chor. Der Tenor des Don Jose ist ausbaufähig. Die beiden Mädels Carmen und Michaela haben mir noch mit am Besten gefallen. Deshalb liegt bei mir die Carmen aus Aix en Provence vorne. Dort gab es vor allem die besseren Sänger und den besseren Dirigenten und die interessantere Inszenierung.

  • Jetzt im Fernsehen auf NDR Rigoletto vom Maschberg in Hannover mit Stephen Castello, Nadine Sierra und Lodovico Tezier.

    Danke für den Tip, lieber Rodolfo. Ich wußte das nicht, seit einer 1/4 Std. schaue ich zu.


    Herzliche Grüße
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ich bin auch gerade dabei...diese Nadine Sierra ist ja ein Ohren und Augenschmaus......


    Ganz Ohren und Augen.....


    Kalli

  • Applaus nach einem solchen Ende geht eigentlich gar nicht. Man merkt es den Protagonisten an, sie müssen aus einer ganz anderen Gefühlsstimmung kommen, die Tränen derGilda, die Betroffenheit des Rigoletto

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