Der Traum in der Musik

  • Durch Zufall wurde ich auf noch einen Traum aufmerksam.
    Er ist gleichsam auf einer CD mit der 8. Sinfonie von Alexander Glazunov eine der Zugaben:


    A. Glazunov: Zwei Stücke für Orchester op.14, Nr. 2 Rêverie orientale


    Ein köstliches Traum-Stück!
    Ich habe es mit einem nicht genannten Klarinettisten und demUSSR Symphonie Orchester unter Evgeni Svetlanov.
    Klingt nach Traummusik in einem Technicolor-Cinemascope-Film aus Uzbekistan.
    Original ist es aber wohl für Klarinette und Streicher geschrieben.
    Hier in einer Kammerbesetzung:



    Träumt schön!


    Caruso41



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    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Dieser Thread war ja eingerichtet, um der Frage nachzuspüren, wo in der klassischen Musik Träume erzählt werden oder zum Träumen verführt wird.
    In dem Zusammenhange hatte ich auf "Juliette" von Bohuslav Martinů hingewiesen:
    Der Traum in der klassischen Musik


    Jetzt also bereitet die Staatsoper Berlin - wie von mir schon angekündigt - eine Neuinszenierung des Werkes vor.
    Da der Hinweis auf dieses phantastische Werk hier einiges Interesse gefunden hatte, mag es sinnvoll sein, Besetzung und Aufführungsdaten anzukündigen:


    • Musikalische Leitung - Daniel Barenboim
    • Inszenierung - Claus Guth
    • Bühnenbild - Alfred Peter
    • Kostüme - Eva Dessecker
    ________________________________________
    • Juliette: Magdalena Kožená
    • Michel: Rolando Villazón
    • Kommissar / Briefträger / Waldhüter / Beamter: Richard Croft
    • Kleiner Araber/ Junger Matrose / Hotelboy / 3. Herr: Thomas Lichtenecker
    • Alter Araber / Altvater Jugend / Alter Matrose (Bass): Wolfgang Schöne
    • Vogelverkäuferin / Handleserin / 1. Herr: Elsa Dreisig
    • Mann mit Helm / Verkäufer von Erinnerungen / Bettler: Arttu Kataja
    • Lokomotivführer: Florian Hoffmann
    • 2. Herr: Natalia Skrycka
    • Mann am Fenster / Alter Mann / Sträfling / Nachtwächter: Jan Martiník
    • Fischverkäuferin / Alte Dame / Alte Frau: Adriane Queiroz


    28. MAI 2016 | 19:00 UHR -Premiere


    02. JUN 2016 | 19:30 UHR


    05. JUN 2016 | 19:30 UHR


    07. JUN 2016 | 19:30 UHR


    10. JUN 2016 | 19:30 UHR


    14. JUN 2016 | 19:30 UHR


    18. JUN 2016 | 19:30 UHR

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  • Danke für den Hinweis, lieber Caruso, die Aufführung werde ich mir nicht entgehen lassen.


    Ich habe mir inzwischen auch die Krombholc-Aufnahme besorgt, hatte aber noch keine Zeit, sie mir anzuhören.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Schade, es wäre doch nett, wenn interessierte Taminos einmal gemeinsam eine Opernaufführung besuchen würden.


    Dann wäre die Diskussion hinterher bei einem Glas Wein vielleicht auch nicht so mühselig, ;) Ich werde mich aus dieser ganzen Opernthematik mal wieder zurückziehen. Es kostet einfach zuviel Zeit und Nerven. :hello:

  • Lieber Lutgra!


    Dann wäre die Diskussion hinterher bei einem Glas Wein vielleicht auch nicht so mühselig,


    Darf es auch Rhabarber-Schorle sein?


    Ich werde mich aus dieser ganzen Opernthematik mal wieder zurückziehen. Es kostet einfach zuviel Zeit und Nerven. :hello:


    Wieso denn? Reicht es nicht, wenn Du Dich aus den so unergiebigen Diskussionen über das, was manche hier Regietheater nennen, heraushältst?


    Ich werde übrigens die p.p. Produktion am 2. Juni besuchen. Passt gut, habe da sowieso einen Termin in Berlin! Und hinterher eine Rhabarber-Schorle ist sicher lecker!


    Beste Grüße


    Caruso41

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  • Ich werde übrigens die p.p. Produktion am 2. Juni besuchen. Passt gut, habe da sowieso einen Termin in Berlin! Und hinterher eine Rhabarber-Schorle ist sicher lecker!


    Lieber Caruso, ich wünsche Dir morgen eine gelungene Vorstellung (und eine leckere Rhabarberschorle danach :) ). Ich werde wohl in zwei Wochen für "Juliette" einen Ausflug nach Berlin unternehmen.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn Du hier oder in der "Gestern in der Oper"-Rubrik Deine Eindrücke von der Vorstellung schildern könntest. Die Premieren-Kritiken waren ja sehr positiv, aber wann sind sie das nicht? Insbesondere bin ich neugierig, wie Du als Stimmenexperte die Leistung von Villazón einschätzt.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Leider hat uns Caruso nie verraten, wie die "Juliette" in Berlin war. Ich habe mir diese Produktion wegen eines beruflichen Termins dann leider doch nicht anschauen können. :(


    In der kommenden Spielzeit gibt es in Prag eine neue Chance, die Oper auf der Bühne zu erleben - in dem Theater, in dem sie uraufgeführt wurde:


    http://www.narodni-divadlo.cz/en/show/9387

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Mit einem weiteren Beispiel möchte ich den Faden weitersprinnen. "Lenore", die Ballade von Gottfried August Bürger, hat zahlreiche Komponisten angeregt. Joachim Raff nannte seine 5. Sinfonie "Lenore" und Henri Duparc komponierte 1875 die gleichnamige sinfonische Dichtung. Für Singstimme und Klavier komponierte Johann Friedrich Reichardt den umfänglichen Text, der so beginnt:


    "Lenore fuhr ums Morgenrot
    Empor aus schweren Träumen:
    »Bist untreu, Wilhelm, oder tot?
    Wie lange willst du säumen?« –
    Er war mit König Friedrichs Macht
    Gezogen in die Prager Schlacht,
    Und hatte nicht geschrieben:
    Ob er gesund geblieben ..."


    Hier ist eine Aufnahme mit der Altistin Käthe Röschke, die vor allem als Bachsängerin hervorgetreten ist, aus Halle/Saale:


    Eindrucksvoller und packender finde ich die Ballade, in der Blasphemie tödlich endet, im Melodram für Sprechstimme von Franz Liszt umgesetzt. Davon finden sich auch einige Einspielungen:


    Auch in dieser Box der Klavierwerke Liszts fehlt das Melodram "Lenore" nicht:


    Obwohl der von mir geschätze Carl Loewe in seiner Autobiographie die Bürger-Ballade als Hauslektüre ausdrüchlich positiv erwähnt, hat er sie nicht komponiert. Darüber habe ich mich immer wieder gewundert.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Johannes hat zwar im Beitrag Nr. 2 kurz den Titel eines der berühmtesten Lieder über den Traum genannt, aber ich möchte jetzt auch ein Musikbneispiel dazu anführen:


    Hier singt Hans Hotter in einer Aufnahem aus dem Jahre 1954, begleitet von Gerald Moore:



    Frühlingstraum (Text von Wilhelm Müller)


    Ich träumte von bunten Blumen
    So wie sie wohl blühen im Mai
    Ich träumte von grünen Wiesen
    Von lustigem Vogelgeschrei
    Von lustigem Vogelgeschrei


    Und als die Hähne krähten
    Da ward mein Auge wach;
    Da war es kalt und finster
    Es schrieen die Raben vom Dach
    Da war es kalt und finster
    Es schrieen die Raben vom Dach


    Doch an den Fensterscheiben
    Wer malte die Blätter da?
    Doch an den Fensterscheiben
    Wer malte die Blätter da?
    Ihr lacht wohl über den Träumer
    Der Blumen im Winter sah?
    Der Blumen im Winter sah?


    Ich träumte von Lieb und Liebe
    Von einer schönen Maid
    Von Herzen und von Küssen
    Von Wonne und Seligkeit
    Von Wonne und Seligkeit


    Und als die Hähne krähten
    Da ward mein Herze wach;
    Nun sitz ich hier alleine
    Und denke dem Traume nach
    Nun sitz ich hier alleine
    Und denke dem Traume nach


    Die Augen schließ ich wieder
    Noch schlägt das Herz so warm
    Die Augen schließ ich wieder
    Noch schlägt das Herz so warm
    Wann grünt ihr Blätter am Fenster?
    Wann halt ich mein Liebchen im Arm?
    Wann halt ich mein Liebchen im Arm?


    Liebe Grüße und gute Träume


    Willi ^^

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hallo!


    Johannes Roehl hat "Allnächtlich im Traume" aus Schumanns Dichterliebe in Beitrag 2 kurz erwähnt.


    Hier der Link auf Fritz Wunderlich:



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Maurice Ravel hat eine veritable Oper um einen Albtraum komponiert: L'enfant et le Sortilèges.


    Im Tamino-Opernführer hat es eine Beschreibung der Handlung: RAVEL, Joseph-Maurice: L'ENFANT ET LES SORTILÈGES


    Die Handlung und weitere Informationen kann man hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/L’enfant_et_les_sortilèges


    Das Tamino-Forum besitzt einen eigenen Thread: Ravel: L'enfant et les sortileges


    Und die Aufführung der Opèra de Lyon aus dem Jahr 1996 kann man hier sehen:


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Alexander von Zemlinsky, Der Traumgörge [am]B00004ZOEF[am]


    (vielleicht kann da jemand nachbessern!)

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

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  • Clara Schumann hat das Heinrich Heine Gedicht Ich stand in dunklen Träumen in 6 Lieder op. 13/1 vertont.


    Ich stand in dunklen Träumen

    Und starrte ihr Bildnis an,

    Und das geliebte Antlitz

    Heimlich zu leben begann.


    Um ihre Lippen zog sich

    Ein Lächeln wunderbar,

    Und wie von Wehmutstränen

    Erglänzte ihr Augenpaar.


    Auch meine Tränen flossen

    Mir von den Wangen herab –

    Und ach, ich kann’s nicht glauben,

    Dass ich dich verloren hab!



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Franz Schubert (1797-1828) hat das gleiche Gedicht in Musik gesetzt. Es findet sich im Zyklus "Schwanengesang D. 957 als Nr. 9. Ihr Bild


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Träumerei, die Nummer 7 aus Robert Schumanns Kinderszenen op. 15 ist noch nicht erwähnt worden.


    .

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  • Walter Braunfels hat zum dramatischen Märchen Der Traum ein Leben von Franz Grillparzer zwischen 1934-37 eine Oper komponiert, es ist sein Opus 51. Lutra hatte darauf in Beitrag 10 hingewiesen. Die Recherche brachte dies zu Tage:


    Zum Stück Grillparzers erfährt man hier mehr. https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Traum_ein_Leben


    Diese Informationen liefert der Verlag: https://www.universaledition.c…der-traum-ein-leben-10926


    Es hat mich erstaunt, dass der Verlag nichts von dieser Aufführung aus dem Jahr 1950 erwähnt, von der es diese Einspielung gibt, die lutgra bereits eingestellt hatte.



    2001 kam es in Regensburg zu dieser Aufführung.



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  • Franz Schubert (1797-1828)


    Gedicht von Matthäus Kasimir von Collin (1779-1824)


    Nacht und Träume


    Heil'ge Nacht, du sinkest nieder;

    Nieder wallen auch die Träume

    Wie dein Mondlicht durch die Räume,

    Durch der Menschen stille Brust.

    Die belauschen sie mit Lust;

    Rufen, wenn der Tag erwacht:

    Kehre wieder, holde Nacht!

    Holde Träume, kehret wieder!




    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Richard Strauss (1864-1949)


    Gedicht Friedrich Rückert (1788-1866)


    Traumlicht op. 123



    Ein Licht im Traum

    Hat mich besucht,

    Es nahte kaum,

    Und nahm die Flucht.


    Der Blick ist tief

    Hier eingesenkt,

    Den, als ich schlief,

    Du mir geschenkt.


    Hell dämmert mild

    Am Tage wach,

    O Nachtgebild,

    Dein Glanz mir nach.


    Komm oft, O Stern,

    In meiner Ruh!

    Dir schließ' ich gern

    Die Augen zu.



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Edvard Grieg (1843-1907)


    Friedrich Martin von Bodenstedt


    Ein Traum, Nr. 6 aus Sechs Lieder op. 48


    Mir träumte einst ein schöner Traum:

    Mich liebte eine blonde Maid;

    Es war am grünen Waldesraum,

    Es war zur warmen Frühlingszeit:


    Die Knospe sprang, der Waldbach schwoll,

    Fern aus dem Dorfe scholl Geläut—

    Wir waren ganzer Wonne voll,

    Versunken ganz in Seligkeit.


    Und schöner noch als einst der Traum

    Begab es sich in Wirklichkeit—

    Es war am grünen Waldesraum,

    Es war zur warmen Frühlingszeit:


    Der Waldbach schwoll, die Knospe sprang,

    Geläut erscholl vom Dorfe her—

    Ich hielt dich fest, ich hielt dich lang

    Und lasse dich nun nimmermehr!


    O frühlingsgrüner Waldesraum!

    Du lebst in mir durch alle Zeit—

    Dort ward die Wirklichkeit zum Traum,

    Dort ward der Traum zur Wirklichkeit!



    .

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  • Héctor Berlioz (1803-1869) hat das Oratorium L'enfance du Christ, Trilogie sacrée op. 25 komponiert.


    Im ersten Teil erzählt Herodes einen Traum: Toujours ce rêve - O misère des rois!


    Stets erscheint ihm ein Kind, welches ihn vom Thron stürzt, sein Leben und seinen Ruhm bedroht. In seinem Verlangen nach „nur einer Stunde Frieden“ bedauert er sogar das elende Los des Königs und wünscht sich, „lieber mit den Hirten im Waldesdunkel zu leben“.


    Toujours ce rêve! encore cet enfant

    Qui doit me détrôner.

    Et ne savoir que croire

    De ce présage menaçant

    Pour ma vie et ma gloire!

    Ô misère des rois!

    Régner et ne pas vivre,

    A tous donner des lois,

    Et désirer de suivre

    Le chevrier au fond des bois!

    Ô nuit profonde

    Qui tient le monde

    Dans le repos plongé,

    A mon sein ravagé

    Donne la paix une heure,

    Et que ton voile effleure

    Mon front d’ennuis chargé ...

    O misère des rois, etc.

    Effort stérile!

    Le sommeil fuit;

    Et ma plainte inutile

    Ne hâte point ton cours, interminable nuit.



    Mehr zum Werk kann man in diesem Tamino-Thread nachlesen:


    Berlioz' musikalischer Weihnachtsfilm: L'ENFANCE DU CHRIST




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  • Franz Schubert (1797-1828)


    Johann Mayrhofer (1787-1836)


    Beim Winde D. 669


    Es träumen die Wolken,

    Die Sterne, der Mond,

    Die Bäume, die Vögel,

    Die Blumen, der Strom.

    Sie wiegen,

    Und schmiegen

    Sich tiefer zurück,

    Zum tauigen Bette,

    Zur ruhigen Stätte

    Zum heimlichen Glück.

    Doch Blättergesäusel

    Und Wellengekräusel

    Verkünden Erwachen.

    Denn ewig geschwinde,

    Unruhige Winde,

    Sie stören, sie fachen.


    Erst schmeichelnde Regung,

    Dann wilde Bewegung;

    Und dehnende Räume

    Verschlingen die Träume.


    Im Busen, im reinen,

    Bewahre die deinen;

    Es ströme dein Blut:

    Vor rasenden Stürmen

    Besonnen zu schirmen

    Die heilige Glut



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Ich habe heute Carl Loewe am Start mit einem Spätwerk:


    Der Traum der Witwe op. 142 (Text Friedrich Rückert):

    Da der Text aus 24 Strophen besteht und nicht ohne Weiteres zu kopieren ist, führe ich hier nur die ersten drei Strophen an:


    In Basra eine Witwe war

    Mit ihren beiden Söhnen.

    Sie zog sie fromm von Jahr zu Jahr

    Zum Guten und zum Schönen.


    Einst schlief sie in Gedanken ein

    An ihres Hauses Segen,

    Da trat der Jüngste von den zwei'n

    Ihr aus dem Traum entgegen.


    Sprach: "Mütterchen, wir haben da

    Das Zicklein bei der Alten.

    Das überwächst die Mutter ja,

    Wenn wir's noch länger halten.


    Zu finden ist dieses knapp 9 Minuten lange Werk in dieser vortrefflichen Box:



    Es singt Iris Vermillion, begleitet von Cord Garben.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Wenn Fritz Wunderlich singt, dann ist das fast immer Klassik. Wenn Künnecke gesungen wird, besonders "die lockende Flamme", dann ist das auch Klassik.

    Wenn also Wunderlich singt "Ich träume, mit offenen Augen ich träume", dann kann man das hier bringen. Auch wenn der besungene Traum nicht unbedingt durch nächtliche Schlafphasen entstanden ist:



    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Die ganze Oper "Die tote Stadt" ist ein Traum. Paul träumt seinen Traum, und der heißt Marietta. Im letzten Bild erwacht er aus seinem Traum, die Wirklichkeit ist zurück. Er verläßt die "tote Stadt", mit betörend schöner Musik verklingt die Oper.


    Hier eine Live-Aufnahme mit Torsten Kerl. Wenn jemand sagt, daß gute Tenöre heutzutage ausgestorben sind, so lasse er sich eines Besseren belehren:



    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Und im Opernführer des Forums ist die Inhaltsangabe zur Oper "Die Tote Stadt" von Korngold nachzulesen.


    KORNGOLD, Erich Wolfgang: DIE TOTE STADT

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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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