Tannhäuser - die beste Aufnahme

  • Ein TOP-Favorit für den besten "Tannhäuser":



    Phantastische Sängerbesetzung, grandiose Chöre, sensationelles Dirigat!


    Zum Glück muss man das Ganze nicht sehen!


    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Also bitte, ich wäre heute um diese Wieland-Wagner-Inszenierung froh, die sicherlich genial war. Stattdessen läuft der völlig sinn- und belanglose "Biogashäuser". ;(

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Da kann ich Joseph II nur beipflichten. Die CLUYTENS-Aufnahme gehört vor allem sängerisch sicherlich in die allererste Reihe der zahlreichen vorliegenden Einspielungen.


    Gruß


    wok

  • Zum Glück muss man das Ganze nicht sehen!


    Wie meinst Du das, timmiju? Schon das Bühnenfoto auf der Orfeo-CD-Box des "Tannhäuser" aus einer Inszenierung von Wieland Wagner ist in seiner Ästhetik unglaublich vollkommen und als solches über der Zeit stehend. Mein Eindruck ist, dass die bedeutenden Bayreuther Mitschnitte aus diesen Jahren schon beim Hören auch immer etwas von der Art und Weise der Darstellung, des Inszenierungsstils vermitteln. Es ist mir, als sähen die Ohr mit.


    Diesen Tannhäuser unter Cluytens schätze ich auch sehr - wenn da die Venus von der Wilfert nicht wäre. An der Venus scheitern die meisten Aufnahmen, auch der Klassiker unter Konwitschny mit dem betörenden Fischer-Dieskau als Wolfram und dem hinreißenden Wunderlich als Walther von der Vogelweide. In keiner anderen Aufnahme sind diese beiden Rollen so vortrefflich besetzt. Auch Frick finde ich ideal. Die Schech ist ohne Ende hausbacken. Venus ist anders. Hingegen in der wesentlich rauschhafteren Pariser Fassung (in der es das kleine Solo des Walther nicht mehr gibt) unter Solti bei Decca ist dann doch die Venus der Ludwig das Beste. Dafür gefallen mir Kollo und die Dernesch nicht so sehr. Ich habe und kenne die meisten Produktionen und Mitschnitte, etwas fehlt immer. Nicht so sehr in den kleinen Partien sondern in den tragenden. Am liebsten würde ich mir eine Aufnahme nach meinen Maßstäben basteln. Das ist bei keiner anderen Wagner-Oper so. Da finden sich ganz leicht oft mehrere Referenz-Aufnahmen. Es ist, wie es Wagner von seinem Tannhäuser selbst sagte. Alle Labels zusammen genommen sind der Welt denn Tannhäuser schuldig geblieben.


    Guten Morgen wünscht Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • "Rauschhaft" trifft es für die Pariser Fassung gut. An dieser Fassung, die René Kollo für "die erotische, die katholischere, die schwelgerische" hält, kommt der Tannhäuser-Hörer eigentlich nicht vorbei.
    Die Solti-Einspielung mit Kollo, Dernesch, Ludwig, Sotin, Braun ist ein Genie-Streich, was nicht zuletzt am überragenden René Kollo liegt.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Die Oper "Tannhäuser" läuft bei mir nicht so oft. Wenn, dann die unter Konwitschny in Vinyl. Die CD-Box gibt es z. Zt. zu einem Wahnsinnspreis:


    W.S.

  • Man sollte allmählich beginnen, korrekterweise Wiener Fassung zu sagen. Die Pariser Fassung von 1861 hat mit dieser kaum etwas zu tun. Unser Tamino-Freund Rheingold war ja sogar kürzlich in einer Live-Aufführung dieser Fassung, die sich nicht nur wegen der französischen Sprache ganz erheblich nicht nur von der Dresdner Urfassung von 1845, sondern eben auch von der Wiener Fassung von 1875 unterscheidet. Z. B. ist in der richtigen Pariser Fassung die Ouvertüre noch im alten Sinne dabei. Solti hat mit den Wiener Philharmonikern die Wiener Fassung eingespielt, passt ja auch zusammen.

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    – Luís de Camões

  • "Rauschhaft" trifft es für die Pariser Fassung gut.


    Es freut mich, dass Du diese Einschätzung teilst - womit ich Dich in diesem Forum begrüßen möchte. Hier gibt es eine ziemlich starke Wagner-Fraktion. Beiträge sind also willkommen. Die von Dir gepriesene Aufnahme der Decca unter Solti ist auch nach meinem Dafürhalten eine der großen Taten der Musikindustrie. "Tannhäuser" in seinen Varianten ist ein großes Thema. Auch für mich. Bedauerlich finde ich, dass in dieser Pariser Fassung, die eigentlich Wiener Fassung * heißen müsste, das Solo des Walther von der Vogelweide im zweiten Aufzug fehlt. Ich stelle mir nämlich vor, dass es Werner Hollweg, einer meiner liebsten Tenöre, hinreißend gesungen hätte. Dafür nimmt aber auch der Sängerkrieg schneller Fahrt auf und wirkt noch dramatischer.


    In der von Wolfgang favorisierten Aufnahme der Dresdener Fassung singt sich Fritz Wunderlich mit dem Walther-Solo wirklich in die Ewigkeit. Besser geht es nicht.


    * Jetzt erst sehr ich Deinen Eintrag und danke Dir, lieber Joseph. Wir hatten uns überschnitten. Ich bin natürlich ganz bei Dir, was die Namensgebung anbetritt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Der Solti-Tannhäuser mit René Kollo und Christa Ludwig war vor vielen Jahren mein Erster, insgesamt meine zweite Wagner GA nach dem Tristan mit Windgassen und Nilsson unter Böhm. Damals begann ich René Kollo ernst zu nehmen, obwohl ich ihn schon zu der Zeit kannte, als er noch "Hello, Marie Lou" trällerte.
    Ich habe René Kollo damals für seine gesangliche Leistung in dieser Aufnahme sehr bewundert, obwohl sich meine Bewunderung schon damals mit einem gewissen Gefühl des Zweifels mischte, wie lange er denn wohl auf diese Art, die einem Ritt auf der Rasierklinge ähnelte, und auf diesem Niveau würde singen können.
    Heute habe ich in meiner Sammlung auch den acht Jahre zuvor in Bayreuth aufgezeichneten Tannhäuser mit Windgassen unter Sawallisch, dann den hier ebenfalls schon genannten noch zwei Jahre eher entstandenen aus der Berliner Staatsoper mit Hans Hopf unter Konwitschny und den vom Bayerischen Rundfunk aus dem Jahre 1985 mit Klaus König unter Bernard Haitink. Ich möchte keinen von ihnen missen, komme aber leider nur allzu selten dazu, sie zu hören.
    Interessant ist ja, dass Konwitschny im gleichen Jahr mit dem im Grunde gleichen Ensemble (Frick, Fischer-Dieskau, Wunderlich, Schech) in der gleichen Kirche (Grunewaldkirche) meine eigentliche Lieblingsoper Wagners, den "Fliegenden Holländer" aufgenommen hat. Um noch einmal auf Fritz Wunderlich zurückzukommen, lieber Rüdiger, ich finde, auch mit dem Steuermann hat er sich in die Ewigkeit gesungen. :rolleyes:


    Liebe Grüße und auch von mir ein herzliches Willkommen an den neuen Tamino Hans


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Die Grüße erwidere ich herzlich und schließe mich gerne der Wagner-Fraktion an, vorausgesetzt, man darf die Ohren auch bei Strauss und Weber, Korngold und Mozart spitzen. :)

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    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Ja, auch ich möchte mich der Begrüßung des neuen Mitglieds anschliessen. Besagter Tannhäuser steht natürlich auch in meinem Plattenregal. Ich würde mich zwar nicht dem harten Kern der Wagner-Fraktion hier zuordnen, zumal ich hier auch eher über Kammermusik und Symphonik schreibe, aber wenn Oper, dann sehr häufig Wagner.

  • Der Solti-Tannhäuser mit René Kollo und Christa Ludwig war vor vielen Jahren mein Erster, insgesamt meine zweite Wagner GA nach dem Tristan mit Windgassen und Nilsson unter Böhm. Damals begann ich René Kollo ernst zu nehmen, obwohl ich ihn schon zu der Zeit kannte, als er noch "Hello, Marie Lou" trällerte.
    Ich habe René Kollo damals für seine gesangliche Leistung in dieser Aufnahme sehr bewundert, obwohl sich meine Bewunderung schon damals mit einem gewissen Gefühl des Zweifels mischte, wie lange er denn wohl auf diese Art, die einem Ritt auf der Rasierklinge ähnelte, und auf diesem Niveau würde singen können.

    Kollo ist nach dem Solti-Tannhäuser für gut fünfzehn Jahre prägend gewesen. Sein arroganter, halbgöttlicher Stolzing, sein Siegfried, sein metallischer Lohengrin...
    Ein Glück, daß er die Partien so gesungen hat!
    Ohne ihn wäre ich wohl kein Wagner-Anhänger geworden und muß mich wohl primär zur Kollo-Fraktion zählen.

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    -- Aydan Ö*oğu*

  • Meine Lieben.
    Mir ist ein Lapsus passiert !!
    Am 11. 7. 2017 erhielt ich einen Leserbrief, ich holte mir daraufhin eine Zusage zur Veröffentlichung, bereitete alles nötige vor - und dann ist der Brief nicht veröffentlicht worden. Ich hole das hiermit mit dem Ausdruck tiefster Zerknirschung nach nach:



    mit freundlichen GRüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Konwitschny mit dem betörenden Fischer-Dieskau als Wolfram und dem hinreißenden Wunderlich als Walther von der Vogelweide. In keiner anderen Aufnahme sind diese beiden Rollen so vortrefflich besetzt. Auch Frick finde ich ideal. Die Schech ist ohne Ende hausbacken.

    Ist es Nostalgie? Ich halte den Klassiker unter Konwitschny immer noch für die Referenzaufnahme. Auch wegen des Dirigats. Sänger, die als Idealbesetzung angesehen werden, wurden bereits genannt. Ich möchte deshalb die fabelhafte Elisabeth Grümmer und den als Tannhäuser sehr repektablen Hans Hopf noch hinzufügen.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Zitat

    Ist es Nostalgie? Ich halte den Klassiker unter Konwitschny immer noch für die Referenzaufnahme. Auch wegen des Dirigats. Sänger, die als Idealbesetzung angesehen werden, wurden bereits genannt. Ich möchte deshalb die fabelhafte Elisabeth Grümmer und den als Tannhäuser sehr repektablen Hans Hopf noch hinzufügen.


    Mein lieber Hans, da bin ich ganz bei dir! :yes:

    W.S.

  • Ist es Nostalgie?


    Nein, lieber operus. Es ist guter Geschmack und Wissen um die Möglichkeiten menschlicher Stimmen. :D

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Nein, lieber operus. Es ist guter Geschmack und Wissen um die Möglichkeiten menschlicher Stimmen. :D

    Lieber Rheingold,


    danke für dieses schöne Kompliment, mit der von uns allen ständig gewünschten Begründung. Das geht runter wie Öl und auch dadurch beflügelt fahre ich spätestens in ca. einer halben Stunde nach Bayreuth. Morgen als erstes das viel kritisierte Rheingold. Bin gespannt und für alles vorurteilsfrei offen.


    herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!