Für immer vergessen ??? - mit Sicherheit nicht !!!

  • Heute habe ich ich im Thread


    D-A-CH Symphoniker im 20. Jahrhundert


    vor Augen geführt bekommen, welche Komponisten - in diesem Fall des 20. Jahrhunderts - aus den diesen Thread betreffenden Ländern scheinbar dem Vergessen preisgegeben wurden.
    Das betrifft aber natürlich nicht nur Komponisten aus diesen Ländern und Zeitraum, sondern zieht sich durch die gesamte Musikgeschichte. Vieles gilt als verschollen oder verloren, vieles ist da, aber niemand will es hören, spielen oder aufführen.
    Setzen wir und also hin und beklagen wir das.
    Abgesehen von politischen und historischen Gründen spielt auch der jeweilige Publikumsgeschmack und der Zeitgeist eine Rolle.


    Und nun kommt ("Überraschung!!") optimistisches aus meiner Tastatur: Gerade in den letzten Jahrzehnten gab es ja viele Ausgrabungen einst von vergessen geglaubten oder als unbedeutend eingeschätzten Komponisten, ich erinnere hier an die beiden bekanntesten: Vivaldi und Boccherini. Zahlreiche Pianisten-Komponisten des 19. Jahrhunderts wurden von Hyperion (und auch von anderen Labeln) wieder der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Barockoper, vor 40 Jahren so gut wie nicht existent, feiert fröhliche Urständ. Und auch mancher Neutöner wird zögernd ans Licht geholt, ebenso wie die Spät- und Neuromantiker des 20. Jahrhunderts, die wegen ihrer Rückwärtsgewandtheit einst aus den Konzertsälen und Plattenkatalogen verbannt wurden....


    Sammeln wir mal - aber über eine bloße Aufzählung hinaus, einige wiederentdeckten Komponisten und ihre wiedergeborenen Werke hier in diesem Thread. Begleitende Tonträger zu finden dürfte nicht allzuschwer sein, denn meist sind es ja die Tonträgerfirmen, die für die "Wiedergeburt" verantwortlich sind....


    Und jeden Monat werden andere Werke dem Vergessenwerden entrissen - wir müssen nur ein Waches Auge (oder vielmehr OHR haben).


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich konnte natürlich auch schon öfters Kritiken nach einer Wiederentdeckung lesen wo von "zu Recht vergessen" die Rede war. ;) Mal abgesehen, dass hier auch manchmal spezielle Geschmacksvorlieben eine Rolle spielen, aber ich denke zumindest dass es zum. die Möglichkeit geben sollte sich selbst davon einen Eindruck anhand einer zum. brauchbaren Interpretation zu machen. Meinen Standpunkt über das Vergessenwerden habe ich ja schon in einem anderen Thread ausführlich dargelegt. Bei einem sind wir uns glaub ich alle oder zum. überwiegend einig...eine Sensationsentdeckung wie Vivaldi zu Beginn des 20. Jahrhunderts (und die damit einhergehende Etablierung von Werken in das weltweite Repertoire von Konzertprogrammen) wird es so leicht nicht mehr geben. Meist handelt es sich ja dann leider doch meist um "o.k. ganz nett, interessant" aber das war es dann auch schon. Eines der wenigen Ausnahmen davon könnten die Sinfonien von Casella sein, das wird die Zukunft zeigen, jedenfalls konnte ich dazu schon sehr positive Resonanz im Internet feststellen.


    Mich persönlich treibt aber immer die historisch informierte Neugier, auch wenn die Erwartung bewußt nicht sehr hoch angesiedelt ist. Ich würde zum Beispiel gerne eine Veröffentlichung von Anselm Hüttenbrenners 2 Sinfonien und zum. der einen oder anderen Messe sehen, hier gibt es zum. vom Grazer Dirigenten Peter Schmelzer ein paar wenige Ausschnitte auf Youtube. Es wäre sehr erfreulich wenn Labels wie z.B. cpo oder Naxos das Requiem von Florian Leopold Gassmann einspielen würden (derzeit auch nur als Midi-Fassung auf Youtube), das Klavierkonzert a-moll op. 214 von Carl Czerny,...sicher gäbe es da noch das Eine oder Andere, wenn ich länger rumstöbern würde. Vielleicht liest das ja zufällig einer der Verantwortlichen der Labels und läßt sich von meinen Vorschlägen inspirieren. ;)


    gruß

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Es wäre sehr erfreulich wenn Labels wie z.B. cpo oder Naxos … das Klavierkonzert a-moll op. 214 von Carl Czerny, ...


    @ âme: Wenn es auch vom Label Hyperion sein darf: – Bitteschön, diese Aufnahme ist ab 5.5. erhältlich:


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Weil ich das gerade hier liegen habe:


    Vielleicht kann man ja mal in der Hilfe das Einbinden von jpc-Titelbildern so erklären (oder die Erklärung, falls vorhanden, so auffindbar machen), dass ich das auch hinkriege?


    Nachtrag: Danke für die Erklärungen, Holger und Schneewittchen. Ich glaube, das hat mir auch schon mal gesagt, aber ich hab’s mir nicht gemerkt. Es sollte aber irgendwo in der Hilfe erklärt sein, dass man die jpc-Bestellnummer einfügen muss und nicht einen Link auf die jpc-Seite, wie ich das als unbedarfter, aber nicht unerfahrener PC-Nutzer eigentlich erwarten würde.

  • Weil ich das gerade hier liegen habe:
    [jpc]https://media1.jpc.de/image/w600/front/0/3770004137046.jpg[/jpc]


    Vielleicht kann man ja mal in der Hilfe das Einbinden von jpc-Titelbildern so erklären (oder die Erklärung, falls vorhanden, so auffindbar machen), dass ich das auch hinkriege?


    Ganz einfach, lieber Dieter. Du musst nur die Bestellnummer der CD eigeben (also nicht das Bild bei jpc kopieren, dann müsstest Du die Bildeingabe bei Tamino wählen!), wenn Du auf der Leiste auf "jpc" klickst, wie Du es gemacht hast. Dann kommt man, wenn man auf das Bild hier in Tamino klickt, direkt auf die jpc-Seite. :hello:


    Herzlich grüßend
    Holger

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Beim Erstellen der Antwort im tamino-klassikforum findet sich ein Button "JPC"
    Draufklicken auf den JPC-Button und die Bestellnummer (hier: 8315850) von JPC einfügen:

    mfG
    Michael


  • @ âme: Wenn es auch vom Label Hyperion sein darf: – Bitteschön, diese Aufnahme ist ab 5.5. erhältlich:


    Danke :thumbsup: die werde ich mir auf jeden Fall besorgen.


    gruß

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • @ âme: Nachtrag: Auch Naxos hat das Konzert auf Scheibe gebannt:


    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Zitat

    .eine Sensationsentdeckung wie Vivaldi zu Beginn des 20. Jahrhunderts (und die damit einhergehende Etablierung von Werken in das weltweite Repertoire von Konzertprogrammen) wird es so leicht nicht mehr geben. Meist handelt es sich ja dann leider doch meist um "o.k. ganz nett, interessant" aber das war es dann auch schon.


    Das würde ich nicht so sehen. Noch Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts war Vivaldi nur durch wenige Werke bekannt, und wurde von etlichen scheel angesehen. Um 2003 schrib in einem Forum, wo ich vor meiner Gründung von Tamino aktiv war, Vivaldis Musik sei bestenfall für Kinder und kindliche Gemüter geeignet (was als Spitze gegen mich gedacht war, hatte ich mich kuz zuvor FÜR Vivaldi und GEGEN Zwölftonmusik öffentlich ausgessprochen.....)


    Vivald ist indes nicht die einzige "Entdeckung" - wobei die in der Regel eher schleichend als mit Donnerschlag erfolgen.


    Die teilweise negativen Kommentare kommen meist aus jener Ecke, wo vor Bruckner und Mahler nicht Gültigkeit hat.


    Ich zähle hier einige Kompoisten auf, die zumindesten im Bereich der Schallplatte (CD, etc.) dauerhaft Fuß gefasst haben.


    Luigi BOCHERINI - eigentlich sehr gut mit Vivaldi vergleichbar - lediglich ein Werk von ihm war bekannt.
    Ferdinand RIES - Auch wenn der Durchbruch von vielen bestritten wird - es gibt inzwischen über 30 CDs von ihm - und das von
    PLEYEL - Die Internationale Playel Gesellschaft hat hier viele getan um ihn wieder bekannt zu machen
    Antonio ROSETTI insgesamt bereits über 15 CDS
    Mieczysław WEINBERG – (Moishei Vainberg) entwickelt sich allmählich zu einer CD-Größe
    Ich bin davon überzugt, daß junge Kammermusik-Ensembles einige seiner Streichquartette ins Programm nehmen werden.
    Carl CZERNY - durfte gerade eine Renaissance erleben - da sind in den letzten Jahren einge Sachen veröffentlicht worden.
    TELEMANN - ist das eine "Endeckung"? Ich denke ja - und zwar in dem Sinne, daß die Qualität diesese als "Vielschreiber" abqualifizierten Komponisten in vollem Umfang erst jetzt erkannt wird. Glücklicherweise hat er zahlreiche WELTICHE Kompositionen, darunter viele Konzerte hinterlassen, was ja bei anderen Komponisten seiner Zeit, die vorwiegend geistliche und Orgelmusik schrieben. nicht immer der Fall ist


    "Ganz nett" ist eine beliebte Schutzbehauptung, die sich einfach nicht getrauen, daß (beispielsweise) Ries Werke geschrieben haben könnte, die teilweise jenen Beethovens nahekommen. Man deklariert sich in sollchen Fällen leicht als "Kenner", wenn man Plagiat von Original messerschaft unterscheiden kann. Leider versagt diese Kennerschft in den meistn Fällen dann, wenn sie wirklich gebraucht würde: Dann nämlich wenn es sich um zweifelhafte Zuschreibungen handelt. Dann beginnt das große Rätselraten der Musikhistoriker (oft über viele Jahrzehnte hinweg)


    Berühmtheit an sich gilt indes immer nur für gewisse Zeiträume.
    Auch Schuberts Sinfonien UND Klaviersonaten blühten einst im Verborgenen...


    .. und mancher hochberühmte Mann von einst ist uns zwar noch dem Namen vertraut, aber er beginnt in Vergessenheit zu geraten.
    Mir fallen hier (vielleicht zu Unrecht) Max Reger, Paul Hindemith und Rudolf Wagner-Régeny und Werner Egk ein.


    ich glaube. daß uns noch einige Entdeckungen bevorstehen


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !