All'alba vincerò! - Nessun dorma und seine Interpreten

  • Zweimal Mozart, einmal Lortzing, einmal Wagner. Zeit für einen italienischen Spätromantiker: Giacomo Puccini.



    Vom Bekanntsheitsgrad her liegt "Nessun dorma" aus seiner letzten Oper "Turandot" bestimmt ganz zuvörderst. Um diese Popularität (zurecht?) soll's hier indes nicht primär gehen. Wir wollen vielmehr wichtige Interpreten von den Anfängen der Tonaufnahme bis heute vorstellen und diskutieren.


    An Aufnahmen besteht wahrlich kein Mangel. Es wird eher schwierig, die ganz herausragenden herauszufinden. Ich bin gespannt und hoffe auf viele Anregungen, wie üblich. ;)


    P.S. Aufnahmen in anderen Sprachen als der Originalsprache sind auch hier durchaus erwünscht.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich beginne unkonventionell mit einer deutsch gesungenen Aufnahme von 1944:



    Es singt der unvergessliche Helge Rosvaenge.


    Im Vergleich auf Italienisch zwei Jahre zuvor:



    Ich wusste lange nichts von der Existenz dieser Aufnahme, die widerlegt, dass Rosvaenge nicht in Originalsprache sang.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Diese Vorgaben, lieber Joseph, machen es geradezu unumgänglich, diese Aufnahme zu nennen:



    hier auch bei youtube:



    Einfach grandios. Jedesmal, wenn ich dies Aufnahme höre, geht sie mir durch und durch.


    Liebe Grüße aus der Reha


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Und noch einer, der das Stück konnte, ebenfalls in Deutsch, und wie- Mein Gott!



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Schon wieder beginnt die Sammlung von Aufnahmen großer und weniger großer Tenöre!
    Zum Schluß werden sie wieder alle genannt sein.
    Sei's drum!


    Ich beginne auch mit einer deutsch gesungenen Aufnahme.
    Nach Meinung von Fritz Wunderlich (der komme sicher auch noch!) ist es die am schönsten gesungene und strahlendste Aufnahme der Arie! Er hat sie sich zum Vorbild genommen! Hört man das nicht?


    Es singt ein eigentlich eher lyrischer Tenor: Charles Kullmann - den ich ja schon mit Lohengrins Gralserzählung und mit Don Ottavios "Il mio tesoro" vorgestellt hatte!



    Mal sehen, in welchen Partien ich noch auf Kullmann hinweisen kann! Der Amerikaner ist es wert!


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Dann nenne ich mal einen Tenor, der zumindest noch unter den Lebenden weilt und der einer meiner Lieblingsinterpreten dieser Arie ist: Placido Domingo. Seine dunkel gefärbte Stimme gefällt mir in dieser Rolle sehr gut, immerhin ist Calaf ein männlicher Held.


    Hier eine Aufzeichnung aus der MET von 1987:


    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Der Kullmann verdient es wirklich, hier genannte zu werden, liieber Caruso. Selten ist diese Arie so - mir fällt nichts anderes ein - kulturvoll vorgetragen worden. In allen Lagen ist der Sitz der Stimme perfekt. Er muss sich nicht mit letzter Anstrengung hochschrauben. Kullmann singt ohne Effekthascherei. Das heißt, er versucht, diese Arie aus dem Zusammenhang der sehr unwahrscheinlichen Geschichte heraus, zu gestalten. Eigentlich ist sie ja eine Art innerer Monolog. Sie sollte nicht an der Rampe ins Publikum hinausgeschleudert werden in der Erwartung einer Bravosalve aus dem Publikum. Das ist das unausrottbare Missverständnis, das der Arien anhaftet. Mir selbst ist diese raffinierte Komposition immer ein wenig supkekt gewesen. Ich höre die Arie eigentlich nie. Andererseits kann ihr niemand entfliehen, der Opern gern hat. Puccini ist es letztlich aber nicht anzulasten, dass "Nessun dorma" so oft verhackstückt worden ist wie kaum etwas anderes von ihm. Immerhin hat er die Steilvorlage geboten. Mit den Jahren lernt man unweigerlich viele Aufnahmen kennen. Die meisten bieten nach meinem bescheidenen Eindruck nicht das, was Kullmann versucht - nämlich eine Auslegung, für die ich insgesamt aber wenig Spielraum sehe. Insofern halte ich die Wahl der Arie nicht für so prikelnd, lasse mich aber gern eines anderen belehren.



    Dennoch möchte auch ich auf einen Sänger verweisen, nämlich den Calaf der Uraufführung der "Turandot". Er hieß Miguel Fleta (1897-1938). Eine vollständig Aufnahme der Arie mit ihm ist mir nicht bekannt. Ich kenne nur den Schipsel, der auch bei Youtube kursier und der die Erwartung an die Arie postuliert, die bis heute im Publkum verwurzelt ist:



    Gruß Rheigold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich bezweifle, dass der Tenor auf dem Ausschnitt Fleta ist. Klingt nicht nach ihm und auch die Aufnahme - selbst wenn es eine späte ist - klingt technisch zu modern.


    Ich werfe zwei weitere Namen ins Rennen.




  • Zitat Joseph II.:
    All'alba vincerò! - Nessun dorma und seine Interpreten
    Zweimal Mozart, einmal Lortzing, einmal Wagner. Zeit für einen italienischen Spätromantiker: Giacomo Puccini.
    Jawohl, höchste Zeit - Danke, Joseph II.


    Seit mehr als 30 Jahren ist "Nessun dorma" ja ein bischen wie zu einem (Opern-) Schlager geworden. Vor allem durch Luciano Pavarotti, der es zu (s)einem Markenzeichen
    gemacht hat und sich selbst mit diesem Stück sein künstlerisches Denkmal nochmal erhöht und gefestigt hat.
    1982 wurde mit Pavarotti ein Film gedreht "Yes, Giorgio". Der Inhalt und die Handlung dieses Films ist banal und kitschig, ähnlich im Stil früherer Gigli - Filme.
    Sinn und Ziel war nur die Präsentation von Luciano Pavarotti und seine Stimme. Ich stelle aus diesem Film einen Link rein - bitte beachten, er wiederholt Nessun dorma
    nochmal als Da Capo. Auch wenn im Finale des Schlußtons wahrscheinlich die Technik mit einer Endlosschleife etwas nachgeholfen hat, ist es doch grandios gemacht.
    Jeder darf und soll selbstverständlich seine Meinung, seine Vorlieben und seinen Geschmack haben.
    Ich sage - besser und wohlklingender geht nicht - zum Niederknien schön, das macht ihm keiner nach!!!
    Viel Freude und Genuß wünscht
    CHRISSY


    Und hier ist Il grande tenore assoluto!!! :hail: :jubel: :hail: :jubel: :hail: :jubel: :hail:


    https://www.youtube.com/watch?v=I-Ee4eZm7tw

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Zitat

    Caruso41: Nach Meinung von Fritz Wunderlich (der komme sicher auch noch!) ist es die am schönsten gesungene und strahlendste Aufnahme der Arie! Er hat sie sich zum Vorbild genommen! Hört man das nicht?


    Es singt ein eigentlich eher lyrischer Tenor: Charles Kullmann - den ich ja schon mit Lohengrins Gralserzählung und mit Don Ottavios "Il mio tesoro" vorgestellt hatte!


    Lieber Caruso, ich kannte Charles Kullmann bisher nicht, und nach Anhören seines Vortrags muss ich dir völlig Recht geben. Die Ähnlichkeit beider Auslegungen ist frappierend und damit die Nennung Charles Kullmanns in diesem Thread meines Erachtens völlig berechtigt.


    Zitat

    Chrissy: Ich sage - besser und wohlklingender geht nicht - zum Niederknien schön, das macht ihm keiner nach!!!
    Viel Freude und Genuß wünscht
    CHRISSY


    Lieber Chrissy: über Big P.'s Meisterschaft, speziell auch in diesem Lied, war en wir uns ja schon früher einig. :D


    Liebe Grüße


    Willi

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Dann darf natürlich auch der am meisten mit dieser Partie identifizierte Sänger des vorigen Jahrhunderts nicht fehlen:



    Er malt vielleicht etwas zu sehr mit dem breiten Pinsel, aber was für eine Stimme!

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Interessant, dass Fritz Wunderlich gleich zu Anfang genannt wurde. Und ich dachte beinahe, das sei eine der wenigen Arien, wo er nicht als Idealinterpret durchgehen könnte? Die Aufnahme entstand m. W. ziemlich früh in seiner kurzen Karriere (1958). Er legt das Ganze unnahmlich lyrisch an. Die Frage ist natürlich, ob er auch in der gesamten Partie des Kalaf überzeugt hätte. Leider gibt es keine spätere Aufnahme von ihm, soweit ich weiß.


    Domingo fand ich persönlich nie ideal bei dieser Arie (und ich schätze ihn an sich sehr). Selbst auf seinem Zenit in der Karajan-Aufnahme (1981) muss er sich die Höhen erkämpfen. Da muss ich hier Chrissy beipflichten, der Pavarotti anführt. Völlig zurecht, ja, auch wenn der diese Partie auf der Bühne selten sang. Man findet bei YouTube beinahe zu jedem Jahr von den 1970ern bis nach 2000 eine Aufnahme. Dies dokumentiert sehr schön Pavarottis stimmliche Glanzzeiten und seinen langsamen Verschleiß. Sein allerletzter Auftritt überhaupt bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin war mit "Nessun dorma". Natürlich war vom einstigen Glanz der Stimme kaum mehr etwas vorhanden, und dennoch berührte dieser Auftritt doch anderweitig ungemein. Wie sich der bereits Todkranke noch ein allerletztes Mal aufbäumte und seine letzten stimmlichen Reserven mobilisierte, das war anrührend. Ich stelle die Aufnahme in diesem Thread trotzdem nicht ein, weil sie wirklich kein repräsentatives Dokument des Schaffens von Pavarotti ist.


    Unzulänglich kommt mir Jonas Kaufmann vor. Seinem Ruhm tut es scheinbar keinen Abbruch. Als Kalaf überzeugt er mich jedenfalls überhaupt nicht.


    Eine interessante Beobachtung meinerseits: In der UdSSR wurde diese Arie selten gesungen. Von "Tosca" gibt es sogar eine Gesamtaufnahme unter Swetlanow, aber von "Turandot" wäre mir nichts bekannt. Trotzdem, eine Einspielung der Arie ist mir dann doch geläufig: 1969 von Surab Andschaparidse (Zurab Andjaparidze) unter Mark Ermler mit dem Orchester des Bolschoi-Theaters. Ich gebe zu, dass man den östlichen ("slawisch" wäre bei einem Georgier ja nicht richtig) Tonfall sehr stark heraushört, aber mich überzeugt diese Aufnahme in ihrer Rustikalität und ihrem Schmelz immer wieder.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Chrissy, Ich wusste ja, dasss Du IHN aufführen würdest.
    Aber, wie du ja sehr wohl weisst, kann er, den ich (nach Björling) für mich für den grössten Kalaf (auch äusserlich) der letzten Jahrzehnte halte nicht Aussen vor blieben:


    Ich sehe gerade, Mdme Cortese ist mir soeben zuvorgekommen...

  • Die beste Aufnahme von Corelli ist wohl jene von 1961 unter Franco Ferraris (Spotify).


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Lieber Chrissy, Ich wusste ja, dasss Du IHN aufführen würdest.

    Ja natürlich, lieber m.joho, what else!
    Ich finde solch einen Thread, wo jeder seinen Favoriten /sängerischen Liebling vorstellt, sehr interessant.
    Und so wie es in allem ist, jeder soll und darf seinen Geschmack und seine Vorlieben haben, sei es bei Sängern oder bei Opern.
    Joseph II. danke ich ganz sehr für seine berührenden Worte zu Pavarotti.

    Unzulänglich kommt mir Jonas Kaufmann vor. Seinem Ruhm tut es scheinbar keinen Abbruch. Als Kalaf überzeugt er mich jedenfalls überhaupt nicht.

    Das gehört zwar nicht in diesen Thread, aber weil es hier angesprochen wird:
    Den Hype um diesen Mann habe ich noch nie verstanden. Aber ich weiß, auch er hat seine Fans und Verehrer - warum nicht, es sei ihnen und ihm gegönnt...
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Domingo fand ich persönlich nie ideal bei dieser Arie (und ich schätze ihn an sich sehr). Selbst auf seinem Zenit in der Karajan-Aufnahme (1981) muss er sich die Höhen erkämpfen. Da muss ich hier Chrissy beipflichten, der Pavarotti anführt


    Mag sein, dass Pavarotti in der Höhe sicherer ist, aber ich finde sein Timbre für diese Arie nicht ideal, jedenfalls nicht in der verlinkten Aufzeichnung. Aber das ist dann wohl Geschmackssache.


    Auch Kaufmann finde ich gar nicht sooo schlecht, jedenfalls hier bei der Aufnahme seines Puccini-Albums (bei YouTube findet man auch einen Auftritt bei den Proms, wo er mir weniger gefällt):



    Ich habe wohl eine Vorliebe für baritonal gefärbte Stimmen bei diesem Stück.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Zitat

    Caruso41: Schon wieder beginnt die Sammlung von Aufnahmen großer und weniger großer Tenöre!
    Zum Schluß werden sie wieder alle genannt sein. Sei's drum!


    Hallo, Caruso!


    Solltest Du hier auch Richard Tucker meinen, habe ich dafür kein Verständnis. Er singt die Arie einfach perfekt, da habe ich nichts auszusetzen.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Lieber JosephII, werte Freunde des Principe Ignoto!

    Vom Bekanntsheitsgrad her liegt "Nessun dorma" aus seiner letzten Oper "Turandot" bestimmt ganz zuvörderst. Um diese Popularität (zurecht?) soll's hier indes nicht primär gehen.


    Ja, leider kann man von der Tatsache nicht absehen, dass dieser Arie im Laufe der Zeit die Anbindung an die dramaturgische Intention ziemlich verloren gegangen ist. Rheingold verweist zu Recht darauf, dass es ja eigentlich ein innerer Monolog ist. Angesichts der Verhältnisse in China wäre es auch nicht opportun gewesen, in der Nacht, in der alle versuchen sollen, seinen Namen raus zu kriegen, laut rumzubrüllen!


    Der Kullmann verdient es wirklich, hier genannte zu werden, liieber Caruso. Selten ist diese Arie so - mir fällt nichts anderes ein - kulturvoll vorgetragen worden. In allen Lagen ist der Sitz der Stimme perfekt. Er muss sich nicht mit letzter Anstrengung hochschrauben. Kullmann singt ohne Effekthascherei. Das heißt, er versucht, diese Arie aus dem Zusammenhang der sehr unwahrscheinlichen Geschichte heraus, zu gestalten. Eigentlich ist sie ja eine Art innerer Monolog. Sie sollte nicht an der Rampe ins Publikum hinausgeschleudert werden in der Erwartung einer Bravosalve aus dem Publikum. Das ist das unausrottbare Missverständnis, das der Arien anhaftet.


    Spätestens seit Tenöre im Dreierpack mit der Arie Fußball-Fans und Kicker auf Sieg eingepeitscht haben, ist diese Arie allerdings vollends korrumpiert! Inzwischen ist es ja zum höheren Zweck der Interpretation geworden, das hohe 'h' so lange wie möglich zu halten und auf jeden Fall so laut wie möglich zu brüllen! Dabei hat Puccini es nur angetippt haben wollen. Ihm war der Bogen wichtiger als ein spektakulärer Spitzenton!


    Der Einzige, der es so singt, ist nach meiner Kenntnis Richard Tauber! Natürlich erntet er dafür Häme und Spott. Weil er das 'h' nicht halten kann, so sagen manche Ignoranten, habe er sich die Alternative ausgedacht!


    Heute kommt natürlich kein Tenor mehr daran vorbei, dass er mit einem lauten und langen "vincero" prunken muss.
    Es gibt aber einige Tenöre in der Interpretationsgeschichte, denen wichtig war, etwas von der dramaturgischen Intention zu retten! Dazu gehört - Rheingold hat das sehr schön rausgestellt - ohne Zweifel Charles Kullmann!


    Dazu gehört aber auch Richard Tucker.
    Ich finde, ganz toll , lieber Wolfgang, dass Du an ihn erinnert hast!



    Hallo, Caruso!
    Solltest Du hier auch Richard Tucker meinen, habe ich dafür kein Verständnis. Er singt die Arie einfach perfekt, da habe ich nichts auszusetzen.


    Lieber Wolfgang,
    ich hatte eigentlich gar keine spezifische Absicht, den einen oder anderen Tenor abzuwerten. Meine Bemerkung sollte eigentlich nur sagen: es werden wieder alle genannt! Alle! Die sehr guten und die weniger guten Tenöre! Sicher auch einige schlechte! Sei's drum - ich mache einfach mit, ohne über den Sinn nachzudenken!


    Und ich mache gleich mit Richard Tucker weiter. Ich kenne wohl mehr als ein dutzend Aufnahmen des "Nessun dorma" von ihm. Die meiner Meinung nach beste scheint es bei Youtube nicht zu geben. Aber auch diese beiden Aufnahmen machen deutlich, dass er einer der Tenöre war, die um die dramatische Situation, in der die Arie steht, wußte!


    Dass unter den bisher eingestellten Aufnahmen einige sind, die ich nun wirklich nicht überzeugend finde, möchte ich nicht weiter konkretisieren! Aber begeistert war ich über die Erinnerung an Antonio Cortis' herrlich klangschönes Singen


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich hoffe nur, daß hier der Name Paul Potts nicht fällt. Ich kenne doch einige Leute, die ernsthaft behaupten, daß er ein ganz großer Opernstar wäre.


    Für alle, die nach den tollen aufegführten Sängern von Rosvaenge über Corelli bis hin zu Big P mal eine Erholungspause brauchen:


    https://www.youtube.com/watch?v=1k08yxu57NA



    Übrigens wurde diese Aufnahme mehr als 161 Millionen mal angeklickt, ein wunderbarere Beweis für die musikalischen Kenntnisse der Massen!!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Auch Kaufmann finde ich gar nicht sooo schlecht, jedenfalls hier bei der Aufnahme seines Puccini-Albums
    Ich habe wohl eine Vorliebe für baritonal gefärbte Stimmen bei diesem Stück.

    Da habe ich hier mit "Franco Bonisolli" noch einen "grande Tenore" der absoluten Spitzenklasse - auch mit leicht "baritonalem Timbre",
    dafür aber sehr geschmeidig und mit viel mehr Schmelz und einer strahlenden Höhe. :hail: :jubel: :hail:
    Freude und Genuß wünscht
    CHRISSY


    https://www.youtube.com/watch?v=C4evyhCWnR4

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Geht es um Nessun dorma, kommt man an Giacomo Lauri-Volpi, einem meiner Lieblingstenöre, wohl kaum vorbei – er sang die US-Premiere dieser Oper 1926:




    Hier 1955 mit immerhin bereits 63 Jahren. Es gibt zahlreiche weitere Aufnahmen, darunter ein Video, wo er es noch mit 80 singt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Chrissy,
    Bonisolli demonstriert geradezu idealtypisch die Umdeutung von "Nessun dorma", die Rheingold im Beitrag 8 und ich im Beitrag 19 thematisiert haben.
    Nimms nicht krumm, aber dafür kann ich mich wirklich nicht begeistern.
    Im Übrigen warte ich eigentlich darauf, dass du unseren gemeinsamen Freund Konya bringst.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zitat Caruso:
    Inzwischen ist es ja zum höheren Zweck der Interpretation geworden, das hohe 'h' so lange wie möglich zu halten und auf jeden Fall so laut wie möglich zu brüllen!
    Dabei hat Puccini es nur angetippt haben wollen. Ihm war der Bogen wichtiger als ein spektakulärer Spitzenton!
    Wenn ich darauf etwas scherzhaft antworten darf:
    Damals konnte Puccini auch nicht ahnen, daß es mal einen Tenor wie Pavarotti geben wird, der das so hervorragend und wohlklingend kann.

    Lieber Chrissy,
    Bonisolli demonstriert geradezu idealtypisch die Umdeutung von "Nessun dorma", die Rheingold im Beitrag 8 und ich im Beitrag 19 thematisiert haben.
    Nimms nicht krumm, aber dafür kann ich mich wirklich nicht begeistern.
    Beste Grüße
    Caruso41

    Lieber Caruso, aber nein, keine Sorge - weshalb sollte ich Dir das denn krumm nehmen? Jeder hat doch seinen Geschmack, seine Vorlieben und Favoriten.
    Ich hoffe, auch mir nimmt niemand krumm, daß ich mich in die Fan - Gemeinde eines "Jonas Kaufmann" ganz sicher nicht einreihen werde.

    Im Übrigen warte ich eigentlich darauf, dass du unseren gemeinsamen Freund Konya bringst.

    Du hast selbstverständlich recht - natürlich gehört Sandor Konya hier mit dazu. Ich hätte ihn auch gebracht, nur wollte ich mich nicht zuviel in diesen Thread drängen.
    Herzliche Grüße und viel Freude
    CHRISSY


    Und hier ist er... https://www.youtube.com/watch?v=zeABEL8Z-UU

    Jegliches hat seine Zeit...

  • @ Alfred, Caruso, Joseph II.
    Ihr seid ja die drei, die diese "Arien - Threads" mit Arien und Sänger - Beispielen eröffnet habt.
    Ich will die Themen nicht zu schnell wechseln und schon wieder etwas Neues bringe. Gebt mal ein Zeichen, wenn ihr meint, es ist an der Zeit, um mit einer neuen Arie fortzufahren.
    Ich hätte dann ein neues, interessantes Thema...
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • er sang die US-Premiere dieser Oper 1926

    Mit Giuseppe de Luca als Ping!!! Meine Fresse, das ist so, als würde heute Hampson oder Terfel den Ping singen! Nein, eigentlich ist es noch krasser, de Luca war ein noch besserer Sänger!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Da habe ich hier mit "Franco Bonisolli" noch einen "grande Tenore" der absoluten Spitzenklasse - auch mit leicht "baritonalem Timbre",
    dafür aber sehr geschmeidig und mit viel mehr Schmelz und einer strahlenden Höhe.
    Freude und Genuß wünscht
    CHRISSY


    Gefällt mir sehr gut, danke für den Hinweis! Und ja, deutlich besser als Kaufmann.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Mit Giuseppe de Luca als Ping!!! Meine Fresse, das ist so, als würde heute Hampson oder Terfel den Ping singen! Nein, eigentlich ist es noch krasser, de Luca war ein noch besserer Sänger!


    Lieber Stimmenliebhaber!


    Das kann man getrost so sagen!!!!
    Immerhin habe ich auch einmal Herlea gehört als Ping!




    Wenn ich darauf etwas scherzhaft antworten darf:
    Damals konnte Puccini auch nicht ahnen, daß es mal einen Tenor wie Pavarotti geben wird, der das so hervorragend und wohlklingend kann.


    Ob Puccini an Pavarotti seine Freude gehabt hätte, weiß ich natürlich nicht.
    Er hat sich intensiv darum bemüht, Giovanni Martinelli für die Uraufführung zu bekommen. Hat aber nicht geklappt. So wurde es Miguel Fleta. Von dem gibt es bekanntlich keine Aufnahme von "Nessun dorma". Ob auf dem Schnipsel, der oben eingestellt wurde, wirklich Fleta singt, hat Gioconda bezweifelt. Ich bin unsicher. Er könnte es schon sein!
    Aber es gibt einige Aufnahmen von Giovanni Martinelli!
    Von so feinen dynamischen Abstufungen konnten andere Tenöre nur träumen - auch Pavarotti!
    Und von einem so hell und mühelos angesetztes 'h' sowieso!


    Also: Giovanni Martinelli live unter Sir John Barbirolli (1937)



    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!


  • Gefällt mir sehr gut, danke für den Hinweis! Und ja, deutlich besser als Kaufmann.

    Vielen Dank, die Zustimmung freut mich. (Hervorhebung im Zitat von mir).
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Wenn schon Pavarotti und Domingo genannt wurden, darf der dritte der "Drei Tenöre" natürlich nicht fehlen. Ich liebe ja José Carreras' Stimme ganz besonders, und auch als Calaf in der Wiener Auführung unter Maazel fand ich ihn beachtlich:


    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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