Was höre und sehe ich zur Zeit: KLASSIK auf BLU-RAY - DVD - VIDEO - - - OPER - SINFONIE - KONZERT - LIED

  • Heute Abend sah und hörte ich mal wieder eine aufgenommene Fernseh-Produktion der Oper "Martha" unter Horst Stein. Mit einer wunderbaren Lucie Peacock in der Hauptrolle und nicht minder gut Elisabeth Steiner als Nancy, Rüdiger Wohlers als Lyonel und Nikolaus Hildebrandt als Plumkett. Eine zeitgemäße Inszenierung, die mich immer wieder erfreut und die ich mir in ähnlicher Aufführung auf einer Opernbühne wünsche, ohne Regietheater-Spinnereien.

    W.S.

  • Ich sehe und höre gerade eine meiner Lieblingsopern, nämlich "Turandot". Diese DVD, eine Aufnahme der Wiener Staatsoper unter Valery Gergiev besitze ich schon über 2 Jahre, habe sie aber noch nicht in den Player geschoben, weil mich das Cover mit den Bildern schon abschreckte. Nun ist es soweit, daß ich mir die Aufnahme ansehe und höre. Nein, meine dumpfen Ahnungen haben sich bestätigt! Eine Fabrikhalle mit laufenden Zahnrädern und menschlichen Automaten, die wohl die Leibgarde und Diener der Prinzessin darstellen sollen. Dazu ein etwa 6 Meter hoher Frauenkopf, der sich öffnet und aus dem die Prinzessin bei ihren Auftritten hervorschwebt. Nein, das ist nicht mein Ding, diese Inszenierung! Ich werde nicht mehr lange durchhalten und den Ausschaltknopf drücken. Über die Sängerriege kann ich nicht meckern, außer daß man sich an die Figur von Johan Botha gewöhnen muß, die einem Sumo-Ringer gerecht würde. Diese "Turandot" werde ich mir nicht mehr antun! :thumbdown:


    W.S.

  • Heute war Operntag:



    Wolfgang Amadeus Mozart
    Le Nozze di Figaro


    René Pape - Figaro
    Dorothea Röschmann - Susanna
    Emily Magee - Gräfin Almaviva
    Roman Trekel - Graf Almaviva
    Patricia Risley - Cherubino
    Peter Schreier - Basilio
    Rosemarie Lang - Marcellina
    Kwangchul Youn - Bartolo u.a.
    Staatsopernchor
    Staatskapelle Berlin
    Dirigent: Daniel Barenboim


    Diese Live-Aufnahme aus dem Jahre 1999 wird keine Regietheater-Gegner auf die Palme bringen. Vielleicht ist die Inszenierung etwas zu brav, jedenfalls ohne irgendwelche Verrücktheiten. Sängerisch sehr gut besetzt mit dem überragenden René Pape in der Titelrolle, aber auch Dorothea Röschmann (wirkt auch in der neuen Flimm-Inszenierung mit, allerdings als Gräfin), Emily Magee, Roman Trekel und Peter Schreier, der seine Arie im Schlussakt souverän meisterte, überzeugten.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Gestern mit der Post gekommen. Heute im Player. Eine sehens- und hörenswerte Verdi-Oper mit eindrucksvoller Inszenierung und hervorragender Besetzung.


    W.S.

  • Heute eingetroffen und jetzt im Player. Eine sehr gut besetzte Aufnahme zum genießen, der Ton über meine große Stereoanlage. Ich bin begeistert:


    W.S.

  • Ich sehe momentan eine sehr gute Inszenierung der Oper "Ernani". Auch die Interpreten genügen höchsten Ansprüchen. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, dann ist es Carlo Guelfi, der als Don Carlos etwas von seiner voluminösen Stimme zurücknehmen sollte.


    W.S.

  • Diese Oper habe ich in der DOB live erlebt und mir nun die DVD zugelegt.



    Giacomo Puccini
    La Rondine, Oper in drei Akten


    Dinara Alieva - Magda
    Charles Castronovo - Ruggero
    Alexandra Hutton - Lisette
    Alvaro Zambrano - Prunier
    Stephen Bronk - Rambaldo
    u.a.


    Chor der Deutschen Oper Berlin
    Orchester der Deutschen Oper Berlin
    Regie: Rolando Villazon
    Dirigent: Roberto Rizzi Brignoli


    Ein sehr unbekanntes Werk von Puccini, aber in dieser Inszenierung sowohl sehens- als auch hörenswert. Opulente Kostüme, ein Bühnenbild, das sowohl Raum wie Zeit entspricht, berauschende Musik, großartige Stimmen in den Hauptrollen. So kann Oper auch sein. Es ist ja nicht viel Handlung, die in knapp zwei Stunden gezeigt wird, aber langweilig wird es nicht. In einem meiner Opernführer wird das Werk als Operette bezeichnet, was nun gar nicht zutrifft. In La Rondine ("Die Schwalbe") geht es (natürlich) um die Liebe. Es geht um die Hauptfigur, um Magda, die am Ende frei sein möchte, weil sie fühlt, dass sie nicht zu dieser Liebe, diesem Mann und zu seinem einfachen Leben gehört. Ein wunderschönes Stück voll außergewöhnlicher Melodien - Puccini ist immer erkennbar -, ohne wirklich starke Motive, ohne die aufwühlende Pointe. Magda zieht ihre Freiheit der Liebe vor und fliegt davon. So endet das. Mir hat es gefallen.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Unter meinen drei "Attila"-Gesamtaufnahmen möchte ich mich mal auf eine Nr. 1 festlegen. Jetzt höre und sehe ich folgende DVD des Mariinsky-Theaters an:


    W.S.

  • In einem meiner Opernführer wird das Werk als Operette bezeichnet, was nun gar nicht zutrifft.

    Nun, auf jeden Fall stellt dieses Stück einen Sonderfall in Puccinis Werk dar. Tito Ricordi nannte es einen "schlechten Lehar" und wollte es nicht verlegen, so dass Puccini sich damit an Sonzogno wandte.



    Magda zieht ihre Freiheit der Liebe vor und fliegt davon. So endet das.

    Also so einfach ist das nicht - Magdas Entschluss ist alles andere als freiwillig, die eigentliche Problematik und der Zwiespalt von Magda scheint nicht ganz angekommen zu sein...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • "Zwegen" der "Rondine" sei noch angemerkt, dass es eine Auftragskomposition des Wiener Carltheaters war, das tatsächlich ein Operette von Puccini wollte, was der Komponist jedoch zurückwies. Die UA in Monte Carlo lag am ersten Weltkrieg...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • In der guten Absicht, endlich eine lange weggelegte und nie gehörte Gesamtaufnahme des "Barbier von Sevilla" anzuschauen und zu hören, legte ich mir die Inszenierung der Züricher Oper in den Player. Das es eine moderne Inszenierung sein würde, war mir schon vorher klar. Aber Almaviva heraneilend mit einem Tretroller und Figaro heranbrausend auf einem Motorrad mit Beiwagen muß ich nicht unbedingt sehen. Da habe ich bessere Aufnahmen. Wem es gefällt, soll es so haben. An dem Dirigat (Nello Santi) und den sängerischen Leistungen gibt es nichts zu mäkeln, da stimmt es.


    W.S.

  • Zwei gleichwertige Aufnahmen und keinen Sieger. Hier die wunderbare Maria Chiara, dort die in Bestform singende Cheryl Studer. Als ATTILA in einer Aufnahme der mächtige Baß von Ewgenji Nesterenko, dort Samuel Ramey als der darstellerisch bessere Sänger. Auch die anderen Protagonisten sind gleichwertig und die Inszenierungen entsprechen beide den höchsten (jedenfalls meinen) Anforderungen. So werde ich beide Aufnahmen auf meinen ersten Platz erheben und in wechselnder Reihenfolge genießen.


    W.S.

  • Zwischen Weihnacht und Neujahr habe ich etwas mehr Zeit zum Anschauen und hören von DVD- und Videoaufnahmen. Hier eine seltene Gesamtaufnahme der "Macht des Schicksals" als Opernfilm in Kurzform und S/W. Eine sehr interessante Oper in der damaligen Top-Besetzung. In den Hauptrollen: Caterina Mancini (Leonore), Tito Gobbi (Don Carlo), Galliano Masini (Alvaro), Cloe Elmo (Preziosilla), Giulio Neri (Pater Guardian), Vito de Taranto (Fra Melitone) u. A.. Chor und Orchester des Opernhauses Rom unter der Ltg. von Gabriele Santini. Diese Aufnahme wünsche mir auf DVD. In Zeichen der Digitalisierung müßte es möglich sein, hier Bild und Ton deutlich zu verbessern.

    W.S.

  • Bei mir läuft heute Abend mal wieder eine DVD. Eine sängerisch hervorragende Aufnahme von Verdis "Ernani". Leider gibt es hier für meinen Geschmack zuviel "Rampensingen".


    W.S.

  • Schon wieder eine Enttäuschung: Eine zu Weihnachten erhaltene DVD mit einer Gesamtaufnahme "Hoffmanns Erzählungen" wollte ich gestern Abend genießen. Es handelt sich um eine Aufnahme der Oper Lyon, unter der Ltg. von Kent Nagano. Nachdem ich am 2. Weihnachtstag 20 Minuten ausgehalten habe, wollte ich gestern unbedingt durchhalten. Nein, 30 Minuten, und dann der Rest im Schnelldurchgang! Eine Inszenierung wie ich sie ganz und garnicht liebe. Eine karge Bühne mit den notwendigsten Utensilien, Krankenhaus-Atmosphäre, Rollstühle, dann (vermutlich) ein Altersheim mit demenzkranken alten Menschen. Schade für die erstklassigen Protagonisten. Sängerinnen und Sänger wie Natalie Dessay, José van Dam, Gabriel Bacquier können mir da Leid tun. Ich werde mir diesen "Hoffmann" nie mehr antun. Wahrscheinlich hatte die Hersteller-Firma selber ein Einsehen, denn die DVD gibt es nicht mehr im Handel.

    W.S.

  • Eitle Freude: Als Ausgleich zur enttäuschenden Aufnahme des "Hoffmann" hörte und sah ich vorhin einen ausgezeichneten "Fidelio". Eine sehr gut gelungene Aufführung der Festspiele in Glyndebourne. Die Sänger alle in Bestform, daher möchte ich Niemanden hervorheben, mit Ausnahme das Wiedersehen(hören) mit Anton de Ridder als Florestan, einem meiner Lieblings-Tenöre.


    W.S.

  • Bei mir läuft gerade eine sehr interessante und werkgerechte Aufführung der Oper "Nabucco" aus der Arena di Verona. Auch die Mitwirkenden genügen hohen Ansprüchen. Einzig Dimiter Petkov enttäuscht als Zacharias. Entweder hat er einen schlechten Tag erwischt, oder er ist wirklich über seinen Zenith hinaus. Seine Stimme wirkt angestrengt und brüchig. Herausragend Ghena Dimitrova und Renato Bruson.


    W.S.

  • Bei mir läuft eine Gesamtaufnahme der "Zauberflöte" der Ludwigsburger Schloßfestspiele. Die Inszenierung: Mittelprächtig. Karge Ausstattung, viel Papier (Tiere) und Pappe. Papageno und Knaben in kurzen, weißen Hosen. Es gibt Besseres, aber damit kann ich leben. Die Protagonisten sind von unterschiedlicher Qualität. Sehr gut Ulrike Sonntag (Pamina), Deon van der Walt (Tamino) und Cornelius Hauptmann (Sarastro).


    W.S.

  • Ich habe hier wenig geschrieben in der letzten Zeit, obwohl sich bei mir fast jeden Tag eine Opern-DVD oder -Blu-ray im Player dreht. Nun, ich gelobe Besserung.


    Am heutigen Karfreitag hörte und schaute ich den "Parsifal" - wenig originell, ich gebe es zu. Und wieder hat der Bayreuther Klangmagier es geschafft, mich trotz meiner Vorbehalte gegen das Stück in seinen Bann zu ziehen. Ausgesucht habe ich diese Aufnahme aus der MET:



    Eine gute Wahl, denn hier wird auf hohem Niveau musiziert und gesungen. Daniele Gatti am Pult hat mir gut gefallen, und auch die Riege der Sängerinnen und Sänger lässt wenig Raum für Mäkeleien. Ausgezeichnet René Pape als Gurnemanz und der mir bislang unbekannte Peter Mattei als Amfortas. Und auch Jonas Kaufmann in der Titelrolle hat seine Sache nicht perfekt, aber sehr ordentlich gemacht. Einzig Katarina Dalaymann als Kundry fand ich schwach. Höchst erfreulich auch die für die MET erstaunlich moderne Inszenierung von Francois Girard, welche die Handlung in der Gegenwart oder nahen Zukunft ansiedelt und trotz Verzicht auf jeden historistischen Gralsburg- und Blumenmädchen-Kitsch beeindruckende Bilder findet. Tausendmal besser als die alte Schenk-Inszenierung aus der MET, die auch auf DVD verfügbar ist. Nur das Ende war dann allzu dick aufgetragen, da hätte ich mir etwas mehr Distanz zum Erlösungs-Happy End gewünscht. Dennoch ein fast rundum gelungener musikalischer Karfreitag.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Nachdem bei unserem Opernkanon gerade Delibes "Lakmé" zur Diskussion stand, wollte ich die Oper nach vielen Jahren heute einmal wieder hören. Es gibt überhaupt nur zwei Aufnahmen auf DVD oder Blu-ray, beide aus der Australian Opera in Sidney. Ich habe zu der alten von 1976 gegriffen:



    Star der Besetzung ist hier ohne Frage Joan Sutherland, die damals kurz vor ihren 50. Geburtstag stand. Zwar nicht mehr ganz im Zenit ihres Könnens, bewältigt sie die Partie doch größtenteils ohne Probleme, soweit ich das beurteilen kann. Ein großer Freund ihrer Stimme war ich allerdings nie. Und die jugendliche indische Schönheit, die einen englischen Offizier zu bezaubern vermag, nimmt man ihr ohnehin nicht ab. Aus dem restlichen Ensemble ragte für mich Clifford Grant als der Brahmane Nilakantha heraus. Am Pult steht - wie sollte es anders sein - Dame Sutherlands Gatte Richard Bonynge, dessen Dirigat nichts zu wünschen übrig lässt. Die Inszenierung ist, wie in dieser Zeit nicht anders zu erwarten, sehr traditionell; mit opulenten Kostümen und Kulissen wird versucht, den exotischen Zauber Indiens einzufangen. Allerdings ist so gut wie nichts authentisch. Aber da die ganze Oper nichts mit dem wirklichen Indien zu tun hat, passt es dann auch wieder.


    Die DVD weist für die Entstehungszeit eine ordentliche Bild- und Tonqualität auf, die aber natürlich nicht an heutige Aufnahmen heranreicht. Die einzige Tonspur ist leider in Dolby Digital 2.0 statt PCM-Stereo, die DVD hat nicht ausblendbare englische Untertitel. Das Bildformat ist 4:3.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Gestern und heute im Player:



    Etliche von Pergolesis Opern liegen inzwischen erfreulicherweise in Aufzeichnungen aus dem Teatro Pergolesi in Jesi in sehr guter Bild- und Tonqualität vor. „Il Prigionier Superbo“ ist eine frühe Opera seria dieses Komponisten, die gestern meinen Abend verschönte. Die Handlung als labyrinthisch zu bezeichnen, wäre noch ein Euphemismus. Leider trägt die Inszenierung nichts dazu bei, das Geschehen durchschaubarer zu machen, ganz im Gegenteil. Die Sängerinnen und der eine Sänger agieren in einer kargen Halle und befinden sich offenbar auf einem Cocktail-Empfang, jedenfalls tragen sie teils wunderschöne Abendkleider und halten gelegentlich ein Glas in der Hand. Das wäre noch in Ordnung, immerhin ist das Geschehen der Oper während und nach der Siegesfeier eines Eroberers angesiedelt. Dass aber mit einer Ausnahme auch die männlichen Charaktere von Frauen dargestellt werden, die nicht als Männer kostümiert sind, macht es umso schwerer, der verworrenen Handlung zu folgen. Parallel zu den leibhaftigen Sängern vollziehen auf der Bühne lebensgroße Puppen mit historischen Kostümen die „Handlung“ mit Bewegungen und Gesten nach, während der Rezitative schwenkt die Kamera ständig hin und her. Was das soll, hat sich mir nicht erschlossen. Falls es die Sache irgendwie durchschaubarer machen sollte, hat das bei mir nicht funktioniert. So habe ich es schnell aufgegeben und mich an den wunderbaren Arien erfreut, die jeden Liebhaber der hoch- und spätbarocken Oper in Entzückung versetzen. Die Sänger, deren Namen mir vorher völlig unbekannt waren, machen ihre Sache vorzüglich, wirklich ganz große Klasse. Und auch das Orchester spielt wunderbar.


    Die Blu-ray enthält auch noch Pergolesis Buffa „La Serva padrona“, die ursprünglich als komisches Intermezzo zwischen den Akten von „Il Prigionier Superbo“ gezeigt wurde. Wenn man möchte, kann man diese Situation also beim Hören nachstellen. Ich habe mir allerdings das zweite Stück heute lieber separat angeschaut. Der Regisseur siedelt die Handlung in einem Zirkus an, der Padrone ist der Direktor. Ansonsten ist die Inszenierung traditionell und lebt von der Darstellungsfreude der Sängerin und des Sängers, die mir auch wieder sehr gut gefallen haben. Auf jeden Fall eine lohnende Anschaffung.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Bei mir läuft eine spitzenmäßige Aufnahme der Oper "Faust" von Gounod auf DVD. Eine hervorragende Inszenierung und eine Besetzung, die kaum zu übertreffen ist. Alfredo Kraus als Faust in Bestform und Nicola Ghiuselev als Mephisto ganz in rotem Samt, als dämonischer Verführer:



    Leider ist die Bildqualität nicht optimal. Es fehlt etwas die Bildschärfe.

    W.S.

  • Und bei mir lief heute diese Turandot von 1983 aus der Wiener Staatsoper:



    Nachdem ich durch den "Nessun dorma und seine Interpreten"-Thread gemerkt habe, dass ich noch nie José Carreras als Calaf gehört habe, musste ich diese Blu-ray bestellen. Heute morgen in der Post und abends gleich im Player. Carreras machte seine Sache sehr gut, auch wenn ich in dieser Rolle eine etwas männlich-markantere Stimme bevorzuge (Carreras ist dafür mein idealer Don José). Eva Marton mit ihrem stählernen Sopran ist hingegen die perfekte eiskalte Turandot. Auch sonst ist die Besetzung ein Traum, und Lorin Maazel am Pult kostet die Klangexzesse dieses Werks genussvoll aus. Die Inszenierung kann ich leider nicht loben: knallbunte, nur entfernt an China erinnernde Phantasiekostüme und ein hölzernes Agieren der Sänger auf der Bühne. Hier hat das Hören mehr Spaß gemacht als das Sehen.


    Die Bildqualität dieser alten Aufzeichnung im 4:3-Format, die auf Blu-ray-Auflösung 1080i hochgerechnet wurde, ist befriedigend, die Tonqualität (PCM Stereo) ist auch nicht besser (flach, oft gepresst wirkend, in den Bässen schwach). Trotzdem eine lohnende Anschaffung, zumal die Scheibe für eine Blu-ray sehr günstig war.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Rossini höre ich selten, aber heute hatte ich Lust auf Koloratur-Gezwitschere:



    Nur schade, dass das schöne Märchen für das Opern-Libretto von allem Zauber befreit und zu einer ziemlich albernen Story umgeschrieben wurde.


    Die Produktion aus dem Opernhaus Houston dürfte allen konservativen Opernfreunden gefallen: Kulissen, Kostüme, alles da. Selbst ich fand sie gar nicht mal schlecht, aber vor allem wegen der Spielfreude und Bühnenpräsenz der Sängerinnen und Sänger, wenngleich manches etwas übertrieben wirkt (besonders die beiden Schwestern). Ausgesucht habe ich die DVD aber wegen Cecilia Bartoli. Bei ihr scheiden sich die Geister, aber ich höre sie gerne, und die Cenerentola ist zweifellos eine ihrer Paraderollen. Auch das übrige Ensemble ist nicht übel, besonders gefallen hat mir Enzo Dara als Don Magnifico.


    Technisch gibt es nichts zu meckern an dieser DVD von 1996: Gute Bildqualität im 16:9-Format und ebenfalls gute Klangqualität (Tonspuren in PCM Stereo und Dolby Digital 5.1).


    Hat Spaß gemacht, reicht aber erst mal wieder mit Rossini.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Nach langer Zeit mal wieder ein Versuch, mich dieser Oper zu nähern, mit der ich bisher nicht so recht warm geworden bin:



    Heute hat sie mir schon besser gefallen als früher. In dieser Produktion des Kirow-Theaters von Anfang der 90er singen nach meinem Eindruck durchgängig gute russische Sänger, wobei ich das Stück nicht gut genug kenne, um die Feinheiten der Interpretation insbesondere der Rolle des Hermann beurteilen zu können. Die Inszenierung ist ultrakonservativ, die Traditionalisten in diesem Forum hätten ihre Freude daran. Meins ist es nicht, zu viele Kostüme und Kulissen. Am Pult kann man den damals noch jugendlichen Valery Gergiev erleben.


    Klanglich ist die DVD in Ordnung (Tonspuren in Dolby Digital 2.0 und 5.1 DTS), das Bild (16:9) könnte schärfer sein. Es ist leider im Letterbox-Format, wodurch Auflösung verloren geht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Heute Abend sah und hörte ich mal wieder eine aufgenommene Fernseh-Produktion der Oper "Martha" unter Horst Stein. Mit einer wunderbaren Lucie Peacock in der Hauptrolle und nicht minder gut Elisabeth Steiner als Nancy, Rüdiger Wohlers als Lyonel und Nikolaus Hildebrandt als Plumkett. Eine zeitgemäße Inszenierung, die mich immer wieder erfreut und die ich mir in ähnlicher Aufführung auf einer Opernbühne wünsche, ohne Regietheater-Spinnereien.


    Lieber Wolfgang,


    genau diese Verfilmung habe ich gestern abend angesehen. Wunderbar, herrliche Kostüme, wunderschöne Musik. Ein sehr angenehmer Abend .


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Heute lief eine Rarität bei mir: Diese Aufzeichnung von Ambroise Thomas' zauberhafter Oper "Mignon" aus dem Théâtre Impérial de Compiègne, dem wir eine ganze Reihe von Aufnahmen selten gespielter französischer Opern verdanken:



    Diese ist wohl nur in Japan auf DVD erschienen, jedenfalls habe ich nur eine japanische Ausgabe nach langer Suche ausfindig gemacht. Im Internet findet man nicht einmal das Cover, geschweige denn einen Eintrag bei Amazon. Das ist sehr schade, denn es handelt sich um eine wirklich sehens- und hörenswerte Produktion, und dazu noch die einzige, die es überhaupt auf DVD gibt. Ich bin sehr froh, dass ich sie habe.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Gestern und heute lief bei mir Pergolesis abendfüllende Commedia per Musica "Il Flaminio", wieder eine Aufzeichnung aus Jesi:



    Eine wunderbare Oper und eine rundum gelungene Aufführung: nahezu perfekte Sängerinnen und Sänger, sehr gute Inszenierung, und Ottavio Dantone lässt mit seiner Accademia Bizantina die Musik Funken schlagen. Bravi!

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Heute Abend höre ich aus meiner Video-Sammlung ein seltenes, lange gesuchtes Sammlerstück. Ausschnitte aus Opernfilmen der Jahre 1959/1963. Oper "Carmen" mit Rosalind Elias, Nicolai Gedda und Robert Merrill. Dann "Faust" mit Mary Costa, Richard Tucker und Jerome Hines. Ferner "Romeo und Julia" mit Roberta Peters, Nicolai Gedda und William Walker. Davon brauche ich unbedingt eine DVD.


    W.S.

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