Hallo Brahms-Freunde,
was haltet ihr eigendlich von den Serenaden Nr.1 op.11 und 2 op.16 von Johannes Brahms ???
Beide Werke sind von Brahms sinfonisch im vorbildlichen Sinne für Haydn angelegt, quasials Studie für eine Sinfonie.
Brahms wollte die Stücke auch zuerst "Sinfonien" nennen, wählte dann doch die Bezeichnung Serenade.
Die erste Sereande besteht aus 6 Sätzen, davon 2 Scherzi ! Die ersten drei Sätze sind groß angelegt (1.Satz <12Minuten; 2.Satz <7Minuten; 3.Satz <14Minuten), sodaß die Bezeichnung Sinfonie nicht verfehlt gewesen wäre.
Die zweite Serenade besteht aus 5 Sätzen und wirkt auf mich nicht so stürmisch bewegt, wie Nr.1.
Nach mehr als 10Jahren habe ich mich diesen Werken wiedermal zugewendet. Dazu habe ich absichtlich eine andere neugekaufte Aufnahme verwendet und nicht meine alte mit Haitink / CGO Amsterdam (Philips 1978-80 ADD).
Haitink hatte mich damals mehr gelangweilt, obwohl er in seiner Interpretation einen sinfonischen Gesamtklang bietet, wie ich jetzt nochmal nachverifiziert habe.
:] Von ganz anderer Spielfreude gekennzeichnet ist die Aufnahme mit Istvan Kertez auf Decca von 1967. Diese vermag direkt von Anfang an zu fesseln, zu erfeuen und zu begeistern. Die damals empfundene Langeweile ist wie weggeblasen. Strukturen werden wunderbar herausgearbeitet - kurz und bündig einfach eine Klasse Interpretation von Kertez.
Die Klangqualität ist sehr natürlich und durchsichtig und besser als die 10Jahre jüngere Haitink-Aufnahme.