Oper Leipzig 2017/2018

  • Wie die "Welt" soeben vermeldet wird Katharina Wagner in der kommenden Spielzeit den Tannhäuser in Leipzig inszenieren. Erste Premiere wird am 30.09.17 Don Carlo in der 1884er Fassung sein.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Bei KW war evtl der Name ausschlaggebend? Überzeugt hat mich bisher nichts , was ich von ihr gesehen habe: Grauenhaft (Meistersinger) bis erträglich (Tristan), wobei der Tristan ja relativ regietheaterresistent ist ;)
    Ansonsten: Meiner Meinung nach ein schönes Premierenprogramm. Da der Canterville Ghost (nachvollziehbar, ich kann mir die Inszenierung nur mit einer saftigen Spende des Herrn Getty erklären) in der Versenkung verschwunden ist, wird der Bajazzo jetzt mit einem neuen Blaubart gebündelt. Zwar nur eine halbe Premiere ;) aber der Bajazzo hat mir gut gefallen, so dass ich nicht nach der Pause gehen werde ;)
    Dann noch Rusalka, Don Carlo, Enoch Arden, Tannhäuser, Lulu. Werd ich mir wohl alles ansehen, anhören.
    Spieloper hat Leipzig ja schon lange nicht mehr im Programm (gab vor Jahren zuletzt einen sehr schönen, werkgetreuen "Zar und Zimmermann"), aber bei eingeschränktem Budget muss man wohl Schwerpunkte bei bedeutenderen Werken setzen. Mir persönlich wäre Lortzing natürlich lieber als A. Berg.....

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Bartoks "Blaubart" mit Leoncavallos "Pagliacci" zu koppeln, fällt für mich ehr unter die Rubrik "Mal was anderes". Oder erkenne ich da die Zusammenhänge nicht? Nur schade, dass ich von Leipzig nach einer Vorstellung ganz entspannt keinen Zug mehr nach Berlin bekomme. Deshalb fällt die Stadt für Opernbesuche für mir aus. Die Deutsche Bahn ist nicht eben opernfreundlich. :( Es sei denn, ich bleibe nur für den Blaubart und gehe nach der Pause. Ansonsten finde ich den Spielplan nicht gerade aufregend. Viele Häuser - Leipzig ist da keine Ausnahme - setzten für meinen Geschmack zu sehr auf die guten alten Bekannten. Sie misstrauen der Neugierde des Publikums, was eigentlich eine Todsünde ist für ein Theater. Die Neuinszenierung des "Tannhäuser" hat es sogar für kurze Zeit an die Spitze der Tageschau-App gebracht. Gefolgt von Mord und Totschlag. Warum eigentlich? Interessant finde ich "Enoch Arden", das große Melodram von Strauss am Rande des Spielplans. Zunächst hatte ich gehofft, es würde die gleichnamige Oper von Gerster geben, die ich zu gern einmal live sehen würde. Ich kenne nur die Rundfunkaufnahme aus der DDR. Aber mit solchen Werken tut man sich nach wie vor schwer.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Spieloper hat Leipzig ja schon lange nicht mehr im Programm (gab vor Jahren zuletzt einen sehr schönen, werkgetreuen "Zar und Zimmermann"), aber bei eingeschränktem Budget muss man wohl Schwerpunkte bei bedeutenderen Werken setzen. Mir persönlich wäre Lortzing natürlich lieber als A. Berg.....

    Aber in der MuKo kommt doch eine sehr interessante Premiere: "Casanova" von Albert Lortzing!!!
    Und seinen "Zar und Zimmermann" kann man sich da auch ansehen! Da geht es Leipzig also diesbezüglich viel besser als vielen anderen Städten!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Endlich mal Enoch Arden! Das Werk habe ich sogar in meinem Opernkanon! Ach so, es ist gar nicht von Gerster. Mist, sehe ich erst jetzt! Damit kann die Moderation meinen Beitrag löschen.
    @Rheingold: Du hast die Rundfunkaufnahme? :?::pfeif:

  • Viele Häuser - Leipzig ist da keine Ausnahme - setzten für meinen Geschmack zu sehr auf die guten alten Bekannten.

    Lieber Rheingold,


    in Gera setzt man nicht auf alte Bekannte, sondern auf Unbekannte. Das Ergebnis ist dasselbe. Die Premiere zweier palästinensischer Opern mußte auf unbestimmte Zeit verschoben werden, heute ist Premiere von Mahagonny vor halbleerem Haus, Wozzeck mußte nach 4 Vorstellungen abgesetzt werden. Im Vorjahr brachte man eine kubanische Operette, die keiner sehen wollte, dafür ist dieses Jahr keine Neuinszenierung im Spielplan.


    In Gera ist die Publikumserwartung der Meinung der Intendanz entgegengesetzt. Eigentlich müßte das Theater geschlossen werden. Proteste werden abgewürgt, Kritiken unerwünscht, es herrscht die Diktatur der Intendanz.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • ..Aber in der MuKo kommt doch eine sehr interessante Premiere: "Casanova" von Albert Lortzing!!!
    Und seinen "Zar und Zimmermann" kann man sich da auch ansehen! Da geht es Leipzig also diesbezüglich viel besser als vielen anderen Städten!


    Das ist richtig. Aber: Die MuKo wurde lange vernachlässigt, es gab sogar Pläne zur Schliessung. Das Niveau war entsprechend. Sie wird ja auch nicht vom Gewandhausorchester bespielt. Und die Sänger waren zumindest früher vor allem "vielseitig".....
    Möglicherweise hat sich das geändert, aber ich war aus den genannten Gründen lange nicht da. Letztendlich ist es ja bezeichnend, dass sich das große Haus offenbar für die Spieloper zu schade ist, obwohl die Vorstellungen früher gut besucht waren. Mit der, sagen wir mal, "sperrigen" Lulu lässt sich natürlich eher renommieren und das Feuilleton füllen.
    PS
    Bevor ich wieder alle Intellektuellen heftig errege: Ich habe nichts gegen die Lulu Ansetzung. Bergs Opern finde ich zwar recht ermüdend und öde, aber mir ist schon klar, dass das mein persönlicher Geschmack ist und ein Haus in dieser Liga an den Klassikern der Moderne nicht vorbeigehen kann.

    res severa verum gaudium


    Herzliche Grüße aus Sachsen
    Misha

  • Mahagonny

    Wozzeck

    Dann setzt man in Gera ja offensichtlich doch auf "alte Bekannte"... ;)

    Letztendlich ist es ja bezeichnend, dass sich das große Haus offenbar für die Spieloper zu schade

    Na ja, was heißt "zu schade", diese Spielopern wirken doch in der riesigen Leipziger Oper gar nicht. Wie groß waren denn die Theater, in denen zur Lortzing-Zeit gespielt wurde?
    Wenn man dann ein kleineres Haus hat, das genau die Spielopern, die man sonst kaum noch wo sehen kann, ist das doch wunderbar! :yes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"