Das Thema Preispolitik möchte ich einmal aus einer anderen Perspektive beleuchten. Die Gottlob-Frick-Gesellschaft könnte im Grunde zufrieden sein. Nach wir vor ist der Bassist auch mit ihm gewidmeten CDs. gut am Markt vertreten.
Nun kommt jedoch ein Billiganbieter sammelt die meisten und die besten Aufnahmen des Sängers und bringt diese in einer 10 CD Kollektion zu einem Verkaufspreis von € 7.00 - 10.00 € heraus. (aktuell € 6.99 bei einem Versender) Selbstverständlich hat diese CD sofort hohe Absatzzahlen. Für die Gottlob-Frick-Gesellschaft, quasi Nachlassverwalter des Sängers, ist dies vordergründig ein Segen. Doch kann man hier getrost Eboli aus "Don Carlos zitieren:"Verhängnisvoll war das Geschenk". Erfahrungsgemäß pumpen diese Firmen zunächst hohe Stückzahlen in den Markt. Ist die Erstproduktion verkauft wird es mit Nachauflagen bereits schwierig. Es wird auch keinerlei werbliche Unterstützung oder Absatzförderung geboten. Nun kommt der Fliuch: Da selbstverständlich dieses im Fall Frick durchaus geschickt zusammengestellte und auch technisch befriedigende Billigangebot fast ausschließlich gekauft wird, streichen die größeren Labels derart vermarktete Aufnahmen aus ihren Katalogen, mit der Folge, dass bedeutende Sänger wie Schock, Metternich, Frick und Hotter kaum mehr in internationalen Katalogen zu finden sind. Am Ende findet dann der Ausverkauf bei den Billiganbietern statt. Und dann - dann sind es nur noch verdiente Spezialanbieter wie Preiser und das Hamburger Archiv für Gesangskunst, die die Historie erhalten und pflegen. Schade, dass dieses verramschen von Aufnahmen der Spitzenklasse und der nachfolgende Ausverkauf überhaupt möglich sind.
Herzlichst
Operus