PREISER RECORDS VIENNA - "Lebendige Vergangenheit"

  • Das Label „PREISER RECORDS“


    Wurde 1952 von Otto Preiser (1920-1996 gegründet .


    Ursprünglich eigentlich ein Generalimporteur (z.B. RCA), begann Preiser recht bald auch mit eigenen Produktionen. Man kann ohne große Übertreibung behaupten, die gesamte Wiener Kabarettszene der 50 und 60 er Jahre wäre auf Preiser konserviert. Namen wie HelmutQualtinger, Gerhard Bronner, KurtSowinetz, Karl Farkas, Ernst Waldbrunn, Erni Mangold sind noch heute allen deutssprachigen Kabarettkennern ein Begriff. Aber auch historische Kabarettgiganten der Zwischenkriegszeit wie Armin Berg, Fritz Grünbaum und einige weitere „historische Größen der Kleinkunst – das alles findet man bei Preiser.
    Nicht zu vergessen Otto Grünmandl, dessen Humor an Polt oder Valentin erinnert.


    Wie sich unschwer sehen lässt bin ich auch ein Anhänger der Cabaretszenen, daher ist mein Beitrag ein wenig abgewichen vom eigentlichen Thema, der Klassik.


    Preiser hat durchaus interessantes Repertoire anzubieten, beispielsweise den gereiften Anton Dermota mit Schubert-Liedern (seine Stimme hielt sich, ähnlich jener von Hans Hotter, bis ins hohe Alter), Aufnahmen mit Guiseppe Taddei, Julius Patzak, Robert Holl, oh ich habe nur eine kleine Auswahl gepostet…


    Was aber PREISER unsterblich machen wird – und wo er bis heute mehr oder weniger unschlagbar ist, das ist die 1966 ins Leben gerufen Serie „Lebendige Vergangenheit“
    Ursprünglich gab es eigentlich 2 Serien :


    Court Opera Classics
    (Aufnahmen aus der Zeit der Wiener Hofoper, also bis 1918 )


    Die Cover waren einheitlich weiß, ein Bild es Sängers/der Sängerin war im Zentrum. Die Rahmen waren in verschiedenen Ausführungen, meist schlicht und glatt, gelegentlich (wie in unserem Beispiel) aber auch mit Jugendstilmustern verziert.


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    Lebendige Vergangenheit
    (Aufnahmen ab 1918, bis in die 40er Jahre und in Einzelfällen darüber)
    Die Cover waren ursprünglich zweifarbig, in Rot- und Blauvioloett. Erst bei der Übertragung auf CD wurde auf eine der beiden Farben verzichtet.
    Über die Schönheit dieser Cover ist schon viel diskutiert worden - jedoch:
    Sie sind ein unverwechselbares Markenzeichen der Serie "Lebendige Vergangenheit" Wo diese Farbe im Klassikladen auftaucht weiß der Freund
    alter Stimmen: " Ahhh, hier wartet nur Gutes auf mich"


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    Nach und nach wurden die Serien „vereint“, soweit ich feststellen konnte geschah das im Rahmen der Überspielung auf CD.


    Das Verdienst von Otto Preiser und seiner Firma sollte ins rechte Licht gerückt werden:
    Er veröffentlichte diese alten Aufnahmen zu einem Zeitpunkt als viele der Matrizeninhaber an ihnen überhaupt nicht mehr interessiert waren und ihre Archive „säuberten“, es war gerade die Stereo-Welle angebrochen, mono war 1966 kaum verkäuflich , schon gar nicht Aufnahmen aus der Schellackära , noch weniger aus der „akustischen Schellackära“ (vor 1926 ohne Mikro, noch mit dem Trichter eingespielt)


    Ferner veröffentlichte er zahlreiche Bänder des Deutschen Reichssenders, und rettete auf diese Weise zahlreiche Sternstunden der Operngeschichte vor dem Gelöschtwerden,


    Die Restaurierung wurde stets behutsam vorgenommen, also unter Verzicht von radikalen No Noise Systemen und automatischen Rauschunterdrückern. Auf diese Weise wurde der Originalklang der remasterten Aufnahmen weitgehend erhalten.


    Hier eine kleine Auswahl berühmter Stimmen auf PREISER





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    Na und ? wird mancher einwenden, Wiederveröffentlichungen von Schellackaufnahmen gibt es auf verschiedenen Labeln – teilweise sogar sehr billig.


    Und hier ist der Unterschied, der Preiser IMO unverzichtbat macht und wo Preiser
    unvergleichlich ist: Die ungeheure Vielfalt – und die Kontinuität.
    Otto Preiser war Perfektionist (ich hatte übrigens das Glück, vor ca 30 Jahren durch einen Zufall ein längeres Gespräch mit ihm führen zu dürfen – Wir sprachen über Schellackaufnahmen –
    und ich wusste nicht wer er war – Erst am Ende des Gespräches „outete“ er sich …..)


    und er begnügte sich nicht etwa, die „Unvergesslichen“ Stimmen, die Jeder kennt – und somit auch kauft – in seine Serie aufzunehmen, nein es war sein Ehrgeiz möglichst viele Stimmportraits der Nachwelt zu erhalten . Seine Auswahl war somit oft die eines Liebhabers – nicht die eines Kaufmannes. Dies sollten die Liebhaber bedenken, bevor sie sich für eine
    restaurierte Aufnahme entscheiden.
    Als Otto Preiser starb wurde das Detailgeschäft in der Wiener Kärntnerstraße aufgegeben – und ich befürchtete schon das Schlimmste für die Archive. Aber letzlich siegt das Traditionsbewusstsein und der Zeitgeist drehte wieder in Richtung auf „Interesse an alten Aufnahmen“ (Viele Plattenfirmen hätten nun gerne das Copyright auf EWIG verlängert – sie die
    noch vor einigen Jahrzehnten alle diese wunderbaren Aufnahmen in den Archiven verschimmeln liessen…..


    Heute mag teilweise das Problem bestehen, dass interessante Stimmen vielen Nachgeborenen
    nicht mal dem Namen nach mehr ein Begriff sind, hier werden wir versuchen – soweit wir können – und ich bin überzeugt, dass wir bald von neuen Usern unterstützt werden – ein wenig Licht ins Dunkel der Schallplattengeschichte zu bringen.


    Preiser betreibt seit einiger Zeit einen Online Shop der über unsere Titelseite erreicht werden kann. Die Preise entsprechen in etwa denen des freien Fachhandels, der nicht unterboten werden soll, da er ja ein interessanter Kunde ist. Andererseits gibt es viele Preiser CDS NICHT im Fachhandel auf Lager, sei es weil das Lagerrisiko zu groß erscheint, sei es weil der Laden sich nicht mit historischen Aufnahmen identifizieren kann oder mag.. Hier soll
    Abhilfe geschaffen werden.. Es gibt eine (kurze) Anspieloption einzelner Tracks, wobei es vereinzelt noch zu technischen Pannen kommen kann, welche aber in Kürze der Vergangenheit angehören werden.


    Es gibt die Möglichkeit
    die CDs zu bestellen –
    oder als mp3 runterzuladen
    oder einzelne Tracks als mp3 runterzuladen
    oder (nicht alle Titel sind verfügbar) als Vinylversion zu kaufen


    Das war mal der Einführungstext. Ihr habt jetzt fürs erste Gelegenheit – wie üblich
    Empfehlenswerte Aufnahmen der Serie „Lebendige Vergangenheit“ vorzustellen.,
    ungeachtet dessen ob sie in einem der anderen Threads schon erwähnt wurden oder nicht


    Mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Wunderbar, dass es erstens eine Partnerschaft mit diesem wunderbaren Label und zweitens diesen Thread gibt!


    Auf historischen Gebiet haben bei mir besonders die Veröffentlichungen mit Aufnahmen des deutschen Baritons


    Heinrich Schlusnus (1888-1952)


    nachhaltige Begeisterung hervorgerufen.


    Es gibt ein Doppelalbum mit Arien und Szenen




    das neben ein paar wenigen Pleiten und Pannen (z.B. die deutsche Version des Largo al Factotum) eine Fülle von Sternstunden des Gesangs beherbergt.


    Obenan steht sein Wolfram (O kehr zurück, Blick' ich umher, O Himmel, lass' dich jetzt erflehen, Lied an den Abendstern), dicht gefolgt von einer atemberaubenden italienischen Version des Largo al Factotum und deutscher Versionen des Germont und des Grafen Luna sowie des Montfort.


    Man wirft ihm gerne Kurzatmigkeit (mit gewissem Recht) und "gepflegte Gleichförmigkeit des Ausdrucks" vor, wozu ich nur sagen kann, dass er innerhalb der Grenzen seiner Stimme bleibt und nicht forciert. Diesen Rahmen schöpft er allerdings voll aus. Hinzu kommt ein leicht nasales, sehr tenorales und doch nicht substanzloses Timbre, dass mich nun schon 10 Jahre dahinschmelzen lässt.


    Weiters gibt es drei "Liederalben" mit Aufnahmen von den späten 20ern bis in die 40er Jahre wie z.B. dieses



    deren Reichtümer ebenfalls unerschöpflich sind. Kongenial einfühlsam begleitet von Franz Rupp (bis zu dessen Emigration) und danach von Sebastian Peschko findet man hier ein perfekt ausgewogenes, im besten Sinne cantables Singen in dem man sich die Frage nach dem Verhältnis von Text und Melodie gar nicht stellt - man versteht jedes Wort und doch ist es perfekter Belcanto. Seine geradezu unverschämt seidenweich leuchtende Höhe kommt ihm hier sehr zustatten - Beethovens Adelaide singt er in der Tenorlage und man kann nicht sagen, dass ihn das mehr hörbare Mühe gekostet hätte als Fritz Wunderlich.


    Das Repertoire erstreckt sich von Beethoven über Schubert und Brahms bis zu Wolf und Schoeck. Einzelne Lieder aufzuzählen wäre sinnlos, die Auswahl auf den insgesamt sechs CDs ist eine sehr kluge.


    Tontechnisch bewegen sich die Aufnahmen auf einem für die Zeit sehr hohen Niveau, die Singstimme kann sich voll entfalten, nur das Klavier klingt (erträglich) verfärbt und ist zeittypisch sehr in den Hintergrund gedrängt.


    Mit Kopfhörern bemerke ich allerdings ein wenig künstlichen Nachhall, der beim Hören über Lautsprecher allerdings sehr positiv zum Klangbild beiträgt.


    Frühere Aufnahmen sind auf den drei Einzel-CDs versammelt, u.a. Aufnahmen von Strauss-Liedern unter der Leitung des Komponisten. Auffällig an diesen Aufnahmen ist der Unterschied zwischen dem Sänger Heinrich Schlusnus vor ca. 1922 und danach, als er Unterricht bei Louis Bachner zu nehmen begonnen hatte (dem er später auch die Frau "ausspannen" sollte). In den frühen Aufnahmen ist kaum eine Spur des quasi-tenoralen Glanzes zu entdecken, Schlusnus singt hier sehr dunkel, gedeckt und wesentlich druckvoller als später, wo er die Stimme samtweich auf dem Atem schweben lassen wird.


    Darüberhinaus gibt es noch ein Liederalbum mit Aufnahmen von 1948, das kein neues Repertoire bringt, den Sänger aber in (vor dem Hintergrund seiner zwei Beiträge zur Raucheisen-Liedreihe 1943 überraschend) guter stimmlicher Verfassung zeigt.


    Überragend sind auch der Rigoletto mit Erna Berger und einem fulminanten Helge Roswaenge sowie die Traviata-Ausschnitte mit Maria Cebotari, zu finden auf der ihr gewidmenten CD.


    Die Nachkriegs-Opernmitschnitte sind da weniger vom Glück gesegnet - Annemay Schlusnus referiert in der zusammen mit Eckhart von Naso verfassten Biographie eine schriftliche Selbstkritik Schlusnus' in seinem Kalender aus dieser Zeit: "total verrotzt". Leider.


    Zum Abschluss sei eine vergleichende Bemerkung gestattet: in Christian Gerhaher sehe ich einen hochintelligenten Sänger, der die Schlusnus'schen Tugenden mit gesteigerter Differenzierung und intellektuellen Durchdringung fortsetzt, ohne den berückenden Reiz seines nicht unähnlichen Timbres oder die belcantistischen Tugenden aufzugeben.


    Aber das ungebrochen natürliche, frei strömende, das Tempo kontinuierlich atmend fluktuierende, mit samtigem Schmelz doch leicht melancholisch getönte, tief anrührende Singen des Heinrich Schlusnus bleibt ein Wert für sich, dessen Entdeckung Preiser uns auch klanglich sehr leicht macht.


    In summa: :jubel: :jubel: :jubel:


    :hello:
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • Hallo Alfred und Flo,


    danke für eure detaillierten Ausführungen. Sehr erfreulich und sympathisch, was Preiser geschaffen hat. Meine vorrangige Anschaffung bei Preiser wird die Robert-Holl-Edition sein, die es als Gesamt-Box relativ günstig gibt.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Vor einigen Tagen hat die Preiser-Geschäftsleitung ein Treffen zwischen dem Geschäftsführer Hr. Dr. Ferch Herrn Prof.Jürgen Schmidt ( nicht mit mir verwandt) und mir arrangiert.


    Ziel des Gespräches war, zu erörtern, wie Herr Prof Schmidt sein Wissen und seine Begeisterung für alte Aufnahmen im Forum schriftlich einbringen kann - obwohl er persönlich über kein Internet verfügt.


    Herr Prof Schmidt ist der Gründer der Serie "Lebendige Vergangenheit", die seit über 40 Jahren am Markt ist - zuerst - als Langspielplatte, später als CD, in Zukunft teilweis lediglich als Download - dann nämlich wenn man einersets einen Titel im Angebot lassen möchte - andrerseits sich eine Neuauflage nicht mer wirtschaftlich vertreten lässt.


    Prof. Jürgen Schmidt betreut die Serie bis heute - und natürlich weiß er mehr über die Serie - ihre Entstehung , ihre Philosophie, etc als jeder andere.


    DieGelegenheit diesen Fachmann und Enthusiasten hier bei uns schreiben zu lassen werde ich mir nicht entgehen lassen.


    Denn bei allem kommerziellen Hintergrund - Preiser ist letztlich ein Plattenlabel - ist hier die Freude und das persönliche Interesse an dem was man anbietet eine wichtige Triebfeder, und diese Begeisterung und dieses Interesse soll weitergegeben werden. Preiser hat ja bei seiner Veröffentlichungspolitik - im Gegensatz zu anderen Labeln, welche sich mit Stimmen der Schellack-Vergangenheit befassen - auf die sogenannten "Renner" , wie beispielsweise Caruso verzichtet, einfach aus dem Grund, weil das sowieso schon alle anderen im Programm haben. Im Gegensatz dazu findet man teilweise wirkliche Raritäten - wobei das Problem darin besteht, daß etliche wunderbaren Stimmen heute kaum jemand kennt - und jene die sie kenne - die haben meist kein Internet...


    Diesen Spagat wollen wir schaffen - zu aller Vorteil.


    Ich werde anregen, daß Herr Prof. Schmidt zuerst über die "Steinzeit" der Serie schreibt - etwas persönlicher und freier als dies in der Regel in Firmenpublikationen üblich ist - enfach von Liebhaber zu Liebhaber.


    hiebei bitte ich zu bedenken, daß nur in Ausnahmefällen auf Detailfragen eingegangen werden kann - und auch das nur mit relativer Verspätung,
    weil wie gesagt, Prof Schmidt selbst kein Internet hat - und will.
    Diese Barriere zu überwinden - daran werde ich arbeiten :D


    Vorerst werden die Beiträge von Prof Schmidt unter dem Mitgliedsnamen
    Preiser-LV erscheinen, es soll keineswegs verdeckt werden für wen hier geschrieben wird. Es handelt sich hier um eine dezente Art der Werbung, nein eigentlich nur um Information, welche auch ein wenig die Begeisterung der Macher auf die potentiellen Interessen übertragen soll.....


    Was ich mir erwarte - ist abgesehen von der Werbepartnerschaft - daß Tamino nicht nur als Mozartforum, Brucknerforum, Barockforum -und Alte-Musik-Forum - sondern auch als Schellackforum (gemeint sind hier sowohl Originale als auch Transfers) federführend im deutschsprachigen Internet wird.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,


    das hört sich ja alles sehr interessant an. Ich bin jedenfalls gespannt auf das, was da kommen soll!



    Mit wachem Interesse


    Laurenz

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

  • Jürgen Schmidt stellt sich vor:


    Ich wurde 1937 in Berlin geboren und gelangte 1940 durch die Übersiedlung meiner Eltern nach Wien, was wir nie bereut haben.


    Meine Eltern waren sehr musikalisch und so konnte es nicht ausbleiben, dass auch ich von Musik infiziert wurde. Meine erste Opernaufführung erlebte ich 1948 in der Volksoper. Es war „Der Evangelimann“ mit Walther Ludwig. Von da an verbrachte ich meine Jugend entweder im Theater an der Wien oder in der Volksoper, die beide ja die Staatsoper ersetzten. Das konnte natürlich nicht ohne Folgen bleiben und so besuchte ich ab 1953 die Gesangsklasse von Ileano Giurescu an der Staatlichen Akademie für Musik und Darstellende Kunst als außerordentlicher Hörer.


    Mit dem Medium Schallplatte bin ich ebenfalls früh in Berührung gekommen; wir besaßen einige Schellack-Platten, die mich sehr beeindruckt haben und so beschloss ich, diesen Schatz zu mehren. Den Grundstock bildete eine Sammlung von mehreren hunderten Platten, die ich von einem Nenn-Onkel erhielt, dessen einzige Bedingung war, dass ich ihm regelmäßig seine Platten vorspielen musste. Das Antiquariat des Roland Teuchtler spielte ebenfalls eine sehr große Rolle in meinem Bestreben; Teuchtler, der selber Sammler war, konnte stundenlang über seine besonderen Lieblinge erzählen, und erweiterte meinen Horizont beträchtlich. Es war die Zeit der aufkommenden Langspielplatten, die allerdings noch mit Zustands-Mängeln behaftet waren. Da die Platten sehr teuer waren, eine 30-cm-Platte kostete 198 Schilling, war man sehr heikel und es wurde immer wieder umgetauscht. Teuchtler wurde dies bald zu dumm und so schickte er mich direkt in die Auslieferung der Oesterreichischen Columbia Graphophon-Gesellschaft (d.i. die heutige EMI Austria).


    Bald hatte ich mit dem Lagerleiter angefreundet und so fragte er mich eines Tages, ob ich nicht bei dieser Firma arbeiten wolle. Und so kam es, dass ich am 1. Oktober 1955 als Assistent des Lagerleiters engagiert wurde. Es blieb allerdings nicht dabei, denn 1958 wurde ich durch Beschluss der Geschäftsführung zum Aufnahmeleiter ernannt. Diese Berufung konnte ich allerdings nur unter der Bedingung annehmen, entweder in London oder in Köln den Studiobetrieb kennen zu lernen. Dies wurde bewilligt, und so traf ich am 14. Januar, meinem 21. Geburtstag in Köln ein.
    Mehr davon ein nächstes Mal.

  • Wir haben mit der Firma Preiser Records eine Werbepartnerschaft vereinbart und haben ihr das Recht eingeräumt in diesem Thread Neuerscheinungen bzw Neuaflagen vorzustellen.
    Der Versand ist auch ins Ausland (soweit ich mich erinnere ab 50 Euro- wird aber noch nachgefragt) kostenfrei.
    Tamino bekommt - ähnlich wie bei jpc und Amazon eine Werbevergütung wenn ein Kauf über einen dieser Links zustandekommt.


    Wie sich inzwischen herauskritallisiert hat, haben diese Allianzen bis dato keinen Einfluß auf die Qualität der Forenbeiträge gehabt - und werden es auch in Hinkunft nicht haben, da ich stets klargemacht habe, daß wir uns unsere Meinung nicht abkaufen lassen - lediglich Werbefläche.


    Ich glaube, daß sich speziell die Schellackfreunde freuen werden, wenn hier Informationen eintrudeln...


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • PREISER widmet sich neben der Serie "Lebendige Vergangenheit" auch aktuelleren Namen, wie etwa bei der Neuesten Veröffentlichung: CARLO BERGONZI


    http://www.preiserrecords.at/album.php?ean=717281934800



    Die Aufnahmen auf dieser CD beinhalten Bergonzis komplettes erstes Opern-Recital aus dem Jahr 1957, aufgenommen von DECCA. Das Repertoire umfasst die gängigen Arien aus dem lirico-spinto Repertoire und zeigt den Tenor nach seiner ersten Saison an der Metropolitan Opera an der Schwelle zur großen internationalen Karriere. Gesanglich steht seine stimmlich beste Zeit unmittelbar bevor, was Interpretation betrifft, ist Einiges noch nicht ganz ausgereift, woran er in den folgenden Jahren noch gefeilt hat.
    Die weiteren Ausschnitte aus den Opern „Pagliacci“ und „Simon Boccanegra“ stammen aus den Gesamtaufnahmen, die Bergonzi 1951 für die RAI eingespielt hat. Die bonus tracks mit den Arien M´apparì aus „Marta“ und wiederum O Paradiso wurden live aufgenommen und entstammen dem Programm eines der zu dieser Zeit sehr beliebten „Martini & Rossi“ Konzerte (1960, seine Partnerin war bei diesem Anlass die Sopranistin Rosanna Carteri). Die „L´Africana“-Arie bietet gleichzeitig einen interessanten Vergleich mit der früheren Aufnahme von 1957.


    Als nächste Veröffentlichung ist eine Arien CD mit der großen italienischen Sopranistin ANITA CERQUETTI geplant.

  • Freunde historischer Stimmen werden sich freuen:


    Derzeit werden bei JPC zahlreiche CDs aus der Serie "LEBENDIGE VERGANGENHEIT"
    zum halben Preis angeboten., eine CD kostet derzeit also 7.99 Euro.
    Preiser ist ja bekannt dafür, daß es dort auch historische Stimmen gibt, die ansonst kaum
    im Handel erhältlich sind.
    Für jene, die das Label nicht kennen: Die meisten dieser CDs enhalten im Booklet Daten über
    die Sängerin, bzw den Sänger, dessen Stimmportrait hier zu Gehör gebracht wird , die man in
    herkömmlichen Publikationen kaum findet. Geschrieben von Liebhabern für Liebhaber.
    (Clemens Höslinger, Leo Riemens, Laura Wagner-Semrau)


    mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Für besondere Verdienste im Sinne der wichtigsten Zielsetzungen der Gottlob-Frick-Gesellschaft: Erhalt des Andenkens an Sängergrößen, Förderung junger, hochbegabter Sängerinnen und Sänger und Begegnung der Generationen wurde PREISER Records - vertreten durch den Firmeninhaber Dr. Christian Preiser - im Jahre 2010 die Gottlob-Frick-Medaille in Gold verliehen. Ich hatte die Ehre, damals die Laudatio zu halten. Es könnte durchaus interessant sein, einige Passagen aus dieser Rede zu zitieren:
    "...1966 startete die Serie"Lebendige Vergangenheit", die sich mit der Wiederveröffentlichung historischer Gesangsaufnahmen beschäftigt. PREISER setzte bei der Bearbeitung und Überspielung neue technische Standards. Die Nr. 1 der Reihe "Lebendige Vergangenheit" war dem Bassisten Richard Mayr gewidmet. Ich muss darauf verzichten, weitere Namen zu nennen, die in dieser Serie - die Kultstatus erreichte - gewürdigt wurden, denn dies würde einem Lexikon berühmter Sänger und Sängerinnen entsprechen. Alle historischen Wiederveröffentlichungen ergänzt durch neuere Programme, wie z. B. die Serie "Dokumente einer Sängerkarriere" umfassen sage und schreibe rund 1300 Titel. Dem erfolgreichen Wirken dieses Unternehmens und seiner leitenden Köpfe ist es zu verdanken, dass berühmte Stimmen und exemplarische Gesangsleistungen uns und der Nachwelt erhalten bleiben. Darüber hinaus hat PREISER RECORDS die weltweite Renaissance von historischen Aufnahmen entscheidend gefördert und beflügelt...
    Die Firma PREISER RECORDS hat sich als Pionier und führendes Unternehmen im Bereich der Produktion und des Vertriebes historischer Aufnahmen bleibende Verdienste erworben. Durch PREISER sind große Sänger und berühmte Stimmen der Nachwelt erhalten und damit unvergänglich und unvergesslich geworden. Für diese beispielhaften Leistungen verleiht die Gottlob-Frick-Gesellschaft dem Hause PREISER die Gottlob-Frick-Medaille in Gold."


    Eine Zusammenstellung aller "Goldmedaillengewinner" ist unter www.gottlob-frick-gesellschaft.de (Unsere Medaillen -Träger) zu finden. Übrigens - wie könnte es auch anders sein - gingen seit Beginn der Medaillen-Verleihungen im Jahre 1998 an August Everding die meisten Auszeichnungen nach Wien.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Leider scheint das Label PREISER seine Serie "Lebendige Vergangenheit" allmählich einschlafen zu lassen. Die meisten Titel sind bereits nicht mehr als CD erhältlich, sie werden nur mehr zum Download angeboten. Damit sind sie für mich uninteressant, den ein Teil des Reizes dieser Serie war die Aufmachung, die einem teilweise sogar suggerierte, eine Schellackplatte in Händen zu halten. Das war insbesondere bei der LP-Version der Fall.
    .-.
    Damals liefen die akustischen Aufnahmen unter "Court Opera Classics", die "Elektrischen" indes unter "Lebendige Vergangenheit", wobei das "Original Cover" ZWEI Arten von lila/Violett aufwiesen, die zwar mehr als gewagt waren, dem LAbel aber etwas Unverwechselbares gaben - Schade drum


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ja, lieber Alfred, der Markt scheint wohl erschöpft. Deshalb wundert es mich nicht, wenn die berühmte Serie LV langsam dahin dämmert. Mir scheint auch, dass das Interesse an solchen historischen Aufnahmen, wie sie Preiser verbreitete, nachlässt. Wer kann mit den vielen Namen noch etwas anfangen? Die Aufnahmen klingen auch manchmal nicht besonders gut, selbst eingedenk der Zeit ihres Entstehens. Andere Labels sind auf den Zug aufgesprungen. Im Netz gibt es zahlreiche private Blogs, wo man sehr interessante Titel kostenlos bekommt. Das ist ganz legal, denn die Fristen sind ja abgelaufen. Persönlich verbinde ich mit Preiser wunderbare musikalische Entdeckungen. In Wien, das Geschäft gibt es längst nicht mehr, habe ich noch die Platten gekauft. Auch ganze Opern oder unvollständig überlieferte Rundfunkproduktionen waren im Programm. Es ging immer um die Sache selbst. Ein solches Beispiel ist Verdis "Maskenball", 1938 beim Reichsrundfunk in Berlin aufgenommen. Was musikalisch fehlt, wurde durch andere Aufnahmen ergänzt, allerdings nicht heimlich sondern mit klaren Hinweisen. So gehört sich das. Dieses Dokument ist vor allem wegen des überragenden Hans Reinmar als René, der einer der begnadetsten Verdi-Sänger deutscher Zunge gewesen ist, ein Ereignis. Dieses CD-Doppelalbum allein hätte mir genügt, um dem Label Preiser Kränze zu flechten. :)



    Mit den Tod von Jürgen Schmidt 2010 ist ja wohl auch die Seele des Unternehmens dahin.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Selbst eine Firma wie PREISER RECORDS wo der Erhalt und die Produktion von historischen Aufnahmen und das Gedenken an Sängerlegenden eine Mission und eine Aufgabe der Firmenleitung, ja der ganzen Firma ist, die mit Herzblut erfüllt wird, ist es schwierig, das Angebot aufrecht zu erhalten. Es droht kultureller Kahlschlag. Wie können wir Taminos helfen? Wäre es eine erfüllende und machbare Aufgabe für unseren baldigen Neupensionär Alfred im Forum historische Aufnahmenzu besprechen, Nachfrage und Kaufwünsche zu sammeln und dann zur weiteren Bearbeitung und Auslieferung an PREISER weiterzuleiten. Oder noch etwas höher gegriffen: Könnten wir bei Tamino eine Aufnahme des Monats küren und dann selbst vermarkten. Also einige Denkanstöße in dieser Richtung. Vielleicht kommen noch weitere und bessere. Initiativen in dieser Richtung wären für den Markt und für die Popularität unseres Tamino-Klassik-Forums günstig.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zitat

    Wäre es eine erfüllende und machbare Aufgabe für unseren baldigen Neupensionär Alfred im Forum historische Aufnahmenzu besprechen, Nachfrage und Kaufwünsche zu sammeln und dann zur weiteren Bearbeitung und Auslieferung an PREISER weiterzuleiten.


    Mein lieber Hans!


    Ich habe schon, da ich über eine größere Preiser LP-Sammlung verfüge LP´s eingestellt und und den Wunsch geäußert, dieselben auf CD herauszubringen. Auch zu gestrichenen CD´s habe ich den Wunsch geäußert, diese wieder zu veröffentlichen. Scheinbar lohnt es sich wegen zu geringer Nachfrage nicht.


    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • DAs ist auch irgendwie verständlich. Speziell bei ganz frühen Aufnahmen in schlechter Tonqualität war es hilfreich, wenn man die Stimme schon mal live gehört har, oder den Sänger (die Sängerin) eventuell auf der Opernbühne erlebt hat. Abgesehen von den "ganz Großen ", wie beispielsweise Caruso, sind die meisten Sänger dieswr Epoche quasi vergessen, was den Verkauf solche Aufnahmen geradezu unmöglich macht. Drer Gründer von Preiser Records war in Grunde nicht anm kommerziellen Erfolg interessiert, er betrieb das Ganze zu Beginn als "Hobby", das sich idealerweise selbst finanzierte. Der künstlerische Leiter. Prof Schmidt, ich lernte ihn wenige Monate vor seinem überraschenden Tod persönlich kennen hatte die Aura, die Nachfolger Preisers sen. irgendwie zu motivieren weiterzumachen. Ich gehe davon aus, daß nach dessen Tod der Rechenstift das Sagen hatte......


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Angeregt durch das Buch Plattl mit Herz - Jürgen E. Schmidt - Ein Leben für die Schallplatte

    das ich in einem speziellen Thread vorgestellt habe - werde ich versuchen diesen Thread hier wiederzubeleben.

    Wenn hier eine CD gezeigt wird, die ja meist ein Sängerportrait darstellt, dann führt das unweigerlich zu Verdopplungen des Themas, wenn der Betroffene Sänger (Sängerin)

    bereits über einen eigenen Thread im Forum verfügt. Es kann aber nicht schaden,wenn Sängenr der Schellackäre wieder vermehrt Aufmerksamkeit geschenkt wird - sie würden ansonst vielleicht vergessen.

    LV 1 Richard MAYR (1877-1935)


    Es gibt zahlreiche Musikfreunde, welche Schellackaufnahme (bzw Überspielungen davon) ablehnen, weil die Tonqualität nicht entsprechend ist und in späteren Jahren perfektere Aufnahmen gemacht wurden.

    Das mag für Aufnahmen mit großem Orchester zutreffen, weniger schon für Klavierplatten, aber bei Gesangsstimmen ist das anders, weil jede menschliche Stimme einzigartig ist, und durch keine andere ersetzbar. Seit gut 140 !!! Jahren sind wir in der Lage Stimmen aufzuzeichnen, seit ca 100 Jahren in erträglicher, und ca 90 Jahren in passabler und etwa 80 Jahren in guter Qualität , hoher Naturtreue gibs seit etwa 65 Jahren, Jeder wird das anders empfinden und es ist auch so, daß tiefe Stimmlagen leichter zu konservieren sind als vorzugsweise weibliche Soprane. Persönlich würde ich stimmen ab den mittleren dreißiger Jahren als klangfarbentreu bezeichnen, so man das relativ starke Grundrauischen akzeptiert oder nur schwach filtert,

    So blieben uns doch einige Hundert Stimmen erhalten., wenn wir qualitative Abtriche zulassen, dann sind es ein paar tausend

    Günter Schmidt war vor allem ein Begeisterter Sammler von Singstimmen - der (damaligen) Gegenwart UND Vergangenheit, wobei es bei "Lebendige Vergangenheit" einige Besonderheiten in der Auswahl gab, auf die ich in weiterer Folge noch zu sprechen kommen werde.



    Die ERSTE Schallplatte des Labels "LEBENDIGE VERGANGENHEIT" LV1 war der Stimme von Richard MAYR gewidmet

    Jürgern SCHMIDT war, wie schon gesagt , nicht nur Produzent, sndern in erster Hinsicht LIEBHABER.

    So wollte er vorerst alle jenen Stimmen in die Sammlung nehmen, die aus dem deutschsprachigen Raum stammen und die ihm besonders am Herzen lagen, die er dem Vergessenwerden entreissen wollte. Später kamen dann auch anderssprachige Sänger dazu, und in dortgeschrittenem Stadium des Projekts, nahm er dann auch Stimmen dazu, die ihm weniger am Herzen lagen, die aber von Bedeutung waren. Im oben genannten Buch finden wir teilweise Briefzitate und Namen zu diesem Thema.


    Der Musiker Ehrenplätze

    Der Musiker Gräber



    Ich werde zu den vorgestellten CDs immer (wenn vorhanden) EINEN Clip anfügen, immer wohl wissend, daß der eines Tages aus dem Internet entfernt wird.

    Bei den nächsten CDs wird es auch weitere kurze infos zur Serie geben, beispielsweise, warum die CD Editionen teilweise von den Schallplatteneditionen abweichen....



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • LV 2 Maria JERITZA (1887-1982)


    Die zweite Schallplatte (damals 30 cm Langspielplatte - Vinyl) war der einst hochberühmten Maria Jeritza gewidmet

    ES gibt seit April 2007 einen eigenen Thread für sie bei Tamino Klassikforum, wo ihre Lebensdaten und einige Details vermerkt sind.


    Maria Jeritza - eine strahlende Erscheinung - eine strahlende Stimme


    Zu Zeiten, als die Serie noch nicht "legendär" war wurde gelegentlich Kritiken an den Info-Texten geübt.

    Sie wurden im Laufe der Jahre von einem Heer von professionellen Kritikern und Sammlern von Sänger-Aufnahmen verfasst. Die Texte mussten Kurz sein, da es kein "Booklet gab" sondern sie auf der Rückseite des LP-Covers gedruckt waren. Aus heutiger Sicht waren sie mehr als zufriedenstellend.


    So erfahren wir beispielsweise, daß Korngold bei den Komposition "Die tote Stadt", "Violantha" und "Das Wunder der Heliane" die Stimme und Erscheinung der Jeritza vor Augen hatte...


    9079Wolfgang schrieb:


    Zitat

    Leider gibt es bei Preiser diese LP nicht mehr auf CD. Unverständlich! Aber auf der schon von Alfred eingestellten CD gibt es ein ähnliches Programm mit Arien:

    Eigentlich nicht unverständlich wenn man weiß, daß Jürgen SCHMIDT in späteren Jahren mit seinen ersten 20 LV-Veröffentlichen nicht zufrieden war und sie auflassen wollte und in anderer Zusammenstellung und Technik mit neuer Nummer erneut auflegen


    Inzwischen ist auch die CD Version nicht mehr neu erhältlich - diesmal aus anderem Grund. Ich weiß, daß für eine Neuauflage midnestens 500 Stück bestellt werden müssen.. es aber ausserhalb der Möglichkeiten liegt diese Stückzahl zu verkaufen......




    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 15.000

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • LV 3 Emil SCHIPPER (1882-1957)


    Diese CD besitze ich nicht - bin nicht mal sicher ob es je eine gegeben hat. Hier das Original Cover der LP, welches -wie schon weiter oben beschrieben wurde - zweifarbig war, Lila und violett. Da ich die Original Serie gekannt habe, kann ich dagen daß hier der originale Farbton ziemlich gut getroffen wurde, im Internet findet man zahlreiche ausgebleichte und veränderte Farben.....



    Emil Schipper war ein österreichischer Heldenariton, besonders bekannt durch seine Wagner-Rollen.

    Er debütierte mit 1904 Telramund und sang später sowohl an der Wiener Volksoper (1912-15)1 als auch Wiener Hofoper -heutige Wiener Staatsoper (1914), danach an der Hofoper München.1921- 38 Mitglied der Wiener Staatsoper. Auftritte bein den Salzburgerrt Festspiek und diverse Gastspielreisen

    ES gibt bislang keinen eigenen Thread über ihn bei Tamino Klassikforum

    (Quelle : Wikipedia)


    Die vorliegende CD enthält Arien von Wagner, Meyerbeer, Pfitzner, Gluck, Marschner, Verdi etc

    Im Buch Plattl mit Herz - Jürgen E. Schmidt - Ein Leben für die Schallplatte detailliert aufgelistet)


    Hier eine Kostprobe der Stimme


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Diese CD besitze ich nicht - bin nicht mal sicher ob es je eine gegeben hat.

    Wenn ich es richtig übersehe, gab es von Emil Schipper insgesamt vier Platten in der Reihe "Lebendige Vergangenheit". Die erste mit dem Wotanfoto hat Alfred im vorangegangenen Beitrag abgebildet. Daran schließen sich die mit II (LV 39) und III (LV 95) nummerierten Folgen an. Schließlich existiert noch ein weitere LP ohne Zahlenzusatz (LV 1310). Ich möchte nichts vorgreifen, nur darauf verweisen, dass alle Titel in der Box "Dr. Emil Schipper - The famous Heldenbaritoin - The complete recording", die im verlinkten Tonbeispiel als Illustration erscheint, enthalten sind. Sie ist auch bei Preiser verölffentlicht worden. Also hat es wohl keine einzelnen Übernahmen von Langspielplatten auf CDs gegeben. Die allein durch ihre Vielfal einzigartige Box, ist sehr zu empfehlen und auch immer noch zu haben.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Hier ist folgendes anzumerken - und es ist leicht, weil Jürgen Schmidt ein Perfektionist war und alles dokumentiert hat. Nur so konnte das von mir vorgestellte Buch entstehen. Er hatte in gewisser Weise ein ähnliches Problem mit der Serie Lebendige Vergangenheit, wie ich mit Tamino:

    Man wusste zu Beginn nicht wohin der Weg führt. Und nach einigen Jahren fand er die Zusammenstellung und Auswahl der ersten 20 Platten von LV nicht mehr gut, er musste darüber lächeln. Denn DAMALS war nur EINE Langspielplatte pro Sänger geplant. Er schrieb damals, er würde diese Platten auslaufen lassen und neue herausbringen. Aber es ist nun mal so, daß gewisse Dinge mit der Zeit unüberichtlich werden, man möchte möglichsdt "Komplett", "hochwertig" und "übersichtlich" sein - und das funktioniert eben nicht. Vermutlich ist das auch der Grund warum einige DC-Zusammenstellungen anders sind, als jene auf LP. und andere scheinbar (genau weiss ich es nicht) überhaupt nicht auf CD erschienen sind - ich vermisse beispielsweiseWilli Domgraf Fassbaender, den ich einst auf LP besaß.

    Ausserdem wurde einige Platten von CO "Court Opera Classics" in die LV auf CD übernommen - andere nicht mehr aufgelegt.

    Das mag mit Verkaufszahlen zusammenhängen und mit Tonqualität. Derüber können wir - bei Bedarf nich ausführlicher schreiben.


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • LV 4 Maria NEMETH (1897-1967)


    Auch Maria Nemeth ist nicht in meiner Sammlung, aber es gibt einen Thread über sie bei Tamino Klassikforum

    Maria Nemeth-Universalsopran aus Ungarn

    Die Platte iwar bereits gestrichen scheint aber nun (Mai 2022) wieder als lieferbar gelistet.....(?)

    Wir begnügen uns also mit einem Sample-Clip.

    Es wird immer wieder passieren, daß wir Arien hier einstellen, die schon eine anderer Interpret auf LV gesungen hat. Ich muß das nehmen was es gibt. Aber zugleich mag der Vergleich reizvoll sein, Nemet mit Jeritza (siehe LV 2) zu vergleichen.

    Wir werden hier natürlich nicht alle LVs vorstellen können, aber zu Beginn darf man schon systematisch vorgehen:

    "Neue Besen kehren gut."




    mfg aus Wien

    Alfred

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  • LV 5 Alexander KIPNIS (1891-1978)



    Die heutige Folge hat mir besondere Freude bereitet. DIESE STIMME Hier egalisiert sich das Wort "Originalsprache"

    Kipnis verfügt über einen eindrucksvollen schwarzen Bass, der aber ungemein flexibel ist - vom orgelnden Donnergrollen bis hin zu feinsten Nuancen. Die Sprache (und wie man mit ihr schauspielerisch umgeht) beherrscht er aus dem ff - es existiert aber ein "russischer Unterton" vom Timbre her, der besonders reitvoll ist. Ich kenne keine Sänger der Gegenwart, der sich mit ihm messen kann.

    Die Originalaufnahme stmmen von HMV aus den Jahre 1930 und 1931. Die Aufnahmen von 1930 sind sehr gut (soweit isch weiss wurde damals noch in Wachsplatten geschnitten, das Tonband war noch nicht erfunden !!) ABER die Aufnahmen von 1931 sind einen Deut besser, sie bringen die Bass-Stellen mit mehr Druck. Das ist kein Zeichen technischen Fortschritts, sondern anderer Gegebenheiten.

    Es sind hier Arien von Mozart, Rossini, Weber, Flotow, Lortzing, Nicolai, Gounod, Verdi, Wagner, R. Strauss, sowie "Kalinka" enthalten.

    Dier etwas wilde Zusammenstellung kommt daher, weil Jügen Schmidt, damals für jede Stimme nur EINE Langspielplatte (später auf CD übertragen) vorgesehen hatte, eine Strategie, die er, bedingt durch den Erfolg der Serie im Laufe der Jahre wieder verwarf.



    Diese CD besitze ich selbst - und es gibt über den Sänger auch einen eigenen Thread, der gerne fortgesetzt werden kann:


    Alexander Kipnis


    Hier eine Kostprobe - über meine Anlage klingt die Aufnahme eindrucksvoller

    Sie ist allerdings allenfalls antiquarisch zu haben...



    mfg aus Wien

    Alfred



    clck15.000

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  • LV 6 Lotte SCHÖNE (1893-1977)




    Auch diese Sängerin - angeblich eine der bedeutendsten deutschsprachigen der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts (Wikipedia) - ist leider nicht in meiner Sammlung. Ich werd' mal beim Teuchtler nachschaun - vielleicht hat er die. Ich habe ja nur etwa 150 CDs aus dieser Serie, das meiste sind Männerstimmen, weil die durch die alte Aufnahmetwechnik weniger beeinträchtig waren als z.B Soprane.

    Ich werde auch nicht in diesem Thread alle Veröffentlichunge der Serie zeigen - (zumindest ist es nicht geplant) aber , wenngleich Jürgen Schmidt in späteren Jahren mit den ersten Veröffentlichungen nicht zufrieden war, so sind es doch jene Stimmen die ihm damals als die wichtigsten erschienen, denn zu Beginn war das Programm von seinen persönlichen Vorlieben geprägt - eine Strategie, die er in späteren Jahren aufgab.

    Lotte Schöne hies bei ihrer Geburt Charlotte Bodenstein. Sie war 2 mal verheiratet und hieß dann Schönwälder, bze Flandrag, indes trat sie dann mit ihrem Künstlernamen SCHÖN auf.

    Ihre Glanzzeit war zwischen erstem und zweiten Weltkrieg, da sie als Jüdin mit der Machtübernahme Hitler Deuschland verlassen musste - in Paris setzte sie ihre Karierre bis zum Einmarsch der deutschen Truppen fort, musste aber dann im Untergrund weiterleben und konnte nach dem Krieg nicht mehr an ihre Karriere anknüpfen.



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • LV 7 Sigrid ONEGIN (1889-1943)



    Wohl eine der schönsten Altstimmen des gesamten 20. Jahrhunderts. Leider besitze ich dies Aufnahme (noch nicht) aber ich werde sehen was sich machen lässt. Altstimmen waren von Frauenstimmen am wenigsten durch die alte Aufnahmetechnik beeinträchtig, weil sie in einem günstigeren Frequenzbereich lagen. So können wir diese Stimme noch heute mit GENUSS hören - weit über historisches Interesse hinaus:

    Wie fast alle Aufnahmen , der ersten 20 von "Lebendige Vergangenheit" ist diese auch ausgelaufen. Schmidt hat mir das bei unserem Dreiertreffen (Jürgen Schmidt, Dr.Christoph Ferch, Alfred Schmidt) erklärt. Die Mindestückzahl einer professionellen CD-Auflage liegt bei 500 Stück - Das geht sich recht und schlecht für die Erstauflage aus, manchmal bleibt sogar da was übrig. Weitere 500 Stück sind indes unter keinen Umständern zu verkaufen - in den Glanzzeiten nicht - und heute schon gar nicht.

    ECHTE Sammler wollten keine Vinyl-Überspielungen, sondern nur das Original auf Schellack - und CDs schon gar nicht. Auch Jürgen Schmidt nahm CDs nur widerwillig ins Programm, als Vinyl bereits als unverkäuflich galt.

    Tamino Klassikforum hat seit 3. Februar 2013 einen eigenen Thread über diese fantastische Sängerin


    Sigrid Onegin - eine der größten Alt-Stimmen des Jahrhunderts


    hier wieder eine Hörprobe aus Donitettis "Lukrezia Borgia"

    Genau genommen sind es 2 Hörproben:

    Zuerst in italienisch, dann auf deutsch

    die erste Version entstand 1929 war also schon eine "elektrische Aufnahme" mit Mikrophon

    die zweite Version entstand bereits 1922, als aus der akustischen Ära. hier sang sie in einen Trichter. Man hört es an der geringeren Tonqualität, wobei die Aufnahme - absolut gesehen - für eine akustische eigentlich superb klingt


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • LV 8 Dusolina GIANNINI (1902-1986)



    Dies CD ist in meinem Besitz, aber es gibt noch keinen eigenen Thread im Tamino Klassikforum , lediglich eine kritische Stellungnahme von "Stimmenliebhaber":

    Austausch über Höreindrücke zu den Sänger-Jubilaren

    Über den "absoluten" Stellenwert dieser Sängerin bin ich mir nicht im klaren, einerseits muß Sie Jürgen Schmidt als wichtig erschienen sein, andererseits gibt es keinen deutschsprachigen WIKI-Beitrag über sie - das dagt nichts über ihre Qualität, aber über ihren Stellenwert aus.

    Eine Einschätzung finden wir auf der italienischen WIKIPEDIA Seite- hier (erlaubterweise) mittels Babelfish ins Deutsche übertragen und zitiert_


    Zitat

    Gianninis Stimme war eine dramatische Sopranistin, unterstützt von einem starken Temperament und raffinierter Musikalität. Es ist immer noch in verschiedenen Bereichen zu hören, einschließlich einer vollständigen Aufnahme von Aida von 1928 neben Aureliano Pertile



    mfg aus Wien

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  • LV 9 Rudolf BOCKELMANN (1892-1958)



    Die gezeigte Platte ist leider schon gestrichen, wird vermutlich aber hin und wieder antiquarisch zu erhalten sein

    Sie enthält Arien aus Opern von Richard Wagner und - welch ein Kontrast - 4 Loewe-Balladen !

    Es existiert ein Thread über den Sänger aus demJahre 2010

    Sänger in unseligen Zeiten: Rudolf Bockelmann


    Und hier, eine Kurze Probe seiner Stimme




    mfg aus Wien

    Alfred

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  • LV 10 Unvergängliche Stimmen der Wiener Oper



    Die LV 10 nimmt in gewisser Weise eine Sonderstellung ein

    Alles ist ein bisschen anders.

    Zum einen ist das Cover unterschiedlich, die Farbe Lila fehlt - und auch der Zusatz "lebendige Vergangenheit"

    Dennoch wird die genannte Platte als LV 10 geführt.

    Dieser erste "Ausrutscher" in Sache "einheitliche Aufmachung" mag dadurch erklärbar sein, daß Jürgen Schmidt zu jenem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnte wohin die Reise geht, wie ausführlich die Serie werden würde, wie lange ihre Laufzeit andauern würde. Auch das Tamino Klassikforum hatte dieses Problem - wir hatten keine Ahnung wie lange das Projekt auf Interesse stoßen würde und setzten Grenzen, die wir später bereuten oder teilweise korrigieren mussten - oder es zumindest versuchten.


    Ursprünglich, das hat Jürgen Schmidt schriftlich festgehalten, war ja für jeden Sänger lediglich EINE Platte vorgesehen, was natürlich auf die Auswahl einen nicht zu unterschätzenden Einfluß haben musste.

    Auf der hiet geszeigten Platte (und später CD) finden wir Namen, die zu jenem Zeitpunkt bereits mit einer Plattenveröffentlichung bedacht wurden, aber auch solchen, die später ebenfalls eine eigene Edition erhalten würden - aber vermutlich wusste Schmidt das damals noch nicht. Eine andere These wäre, die LV 10 gewissermaßen als Sampler für die gesamte Seria zu sehen. aber das ist eher nicht anzunehmen. Eine tiefere kommerzielle Absicht dürfte bei diesen Projekten nie wirklich bestanden haben, eher das Projekt zweier enthusiastischer Musik- und Schallplattenfreunde das sich selbst erhalten sollte und - wenn möglich - doch etwas Gewinn abwerfen. Das ist IMO auch das Problem der heutigen Firmenbesitzer und Leitung, daß sie mit diesem "Erbe" nicht wirklich etwas anfangen können, wobei natürlich auch der eigentliche Interessentenkreis allmählich weggestorben ist. Dazu im Laufe des Threads vielleicht mehr...


    Zur gezeigten Platte ist zu sagen, daß im Laufe der Jahre zahlreiche sehr ähnlich aufgemachte Platten bei Preiser erschienen sind und die Verwechselbarkeit gigantisch ist. Schon allein deswegen, weil - aus welchen Gründen immer - die CD nicht mehr die ursprüngliche LV Nummer tragen und auch keine, die irgendwie n Bezug zur ursprünglichen Nummer steht. Die LV 10 erkennt man an den darauf befindlichen Sängerinnen und Sängern:


    Selma Kurz

    Leo Slezak

    Hans Duhan

    Elisabeth Schmann

    Richard Tauber

    Roswette Anday

    Maria Nemeth und Emil Schipper

    Lotte Lehmann

    Franz Völker

    Maria Olszewska
    Alfred Piccaver

    Maria Jeritza

    Jan Kiepura

    Richard Mayr

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    mfg aus Wien

    Alfred






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  • Auf der hiet geszeigten Platte (und später CD) finden wir Namen, die zu jenem Zeitpunkt bereits mit einer Plattenveröffentlichung bedacht wurden,

    Ist die Platte denn auch eins zu eins als CD veröffentlicht worden?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ist die Platte denn auch eins zu eins als CD veröffentlicht worden?

    Das weiß ich leider nicht. ich weiß nicht mal, ob einige der "Court Opera Classics"(CO) eins zu eins übertragen wurden. Weil gesehen hab ich keine - wohl aber eine solche dann in die LV Vergangeheit-auf CD übertragen.

    Man darf hierbei nicht vergessen, daß Jürgen Schmist mehrmals den Kurs gewechselt hat.

    URSPRÜNGLICH sollten nur DEUTSCHSPRACHIGE Sänger auf LV erscheinen - ein Konzept das sich auf Grund der Begeisterung Schmidt auch für internationale Stimmen - nicht durchsetzen liess - unfd weil er plötzlich die "Rechte" für die Veröffentlichung ausländischer Stimmen bekam - im Gegenzug für ein Entgegenkommen seinerseits.

    Ist im Buch "Plattl mit Herz" gut erklärt.

    Schmidt nahm nun ALLE Sprachen - aber nur Sänger die ihm persönlich gefielen. Auch diese Regel ließ er aus pragnatischen Überlegungen fallen.

    Und zu guter letzt gab es nich die Trennung zwischen Akustischer Aufnahme (= via Trichter . bis etwa 1925) und elektrischer Aufnahmen (= via Mikrophon ab 1925 )

    Aber auch dies Einteilung fiel irgendwann der Realität zum Opfer - sie ließ sich nicht konsequent aufrechterhalten.


    mfg aus Wien

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