Charles O'Brien (1882-1968) Schottischer Komponist

  • Charles O'Brien wurde 1882 in Eastbourne in eine musikalisch vorbelastete Familie geboren. Sein Vater war Posaunist in einem Orchester, sein Grovater komponierte ebenfalls und spielte Horn, der Urgroßvater war erster Hornist am Covent Garden. Musikalische Ausbildungen erfolgten in Edinburgh und Oxford. Kompositionsunterricht erhielt er von Hamish MacCunn, zu seiner Zeit ein bekannter schottischer Komponist. O'Brien lebte überwiegend in Edinburgh und verdiente sein Geld als Organist, Dirigent diverser Chöre, Pianist und Lehrer. Für Jahrzehnte leitete er die Musikabteilung der Royal Blind School und zeitweise auch das London College of Music. Er starb 1968. Aus Gründen, die nicht bekannt sind, fallen die meisten Kompositionen von O'Brien in die erste Hälfte seines langen Lebens.


    O'Briens Output ist überschaubar, die Orchesterwerke passen auf drei CDs, er schrieb nur eine einzige Symphonie. Das Werk entstand gegen Ende seiner Schaffensperiode 1922 und ist mit 45 min ein recht umfangreiches Werk. Stilistisch könnte es um die Zeit seiner Geburt entstanden sein. Das Werk ist eher elegisch als auftrumpfend, allerdings kommt er gegen Ende des ersten Satzes doch zu recht eindrucksvoller Dramatik. Ansonsten höre ich neben Brahms, Anklänge an den lyrischen Tschaikovsky und den frühen Sibelius. Der langsame Andantesatz gefällt mir besonders gut.
    Das ist ein schönes Werk, qualitativ vielleicht vergleichbar den Symphonien von Gernsheim oder Stanford.
    Das lettische Liepaja Symphony Orchester bestätigt, dass auch dort gut musiziert wird und Paul Mann dirigiert inspiriert. Das Orchester wirkt an manchen Stellen etwas "undersized".


  • Ist das der O'Brian von der Rocky Horror Show?


    Der hiess m.W. nach Richard O'Brien und ich habe keine Info über eine Verwandtschaft gefunden. Auch findet sich in der Kurzbiographie von Charles O'Brien kein Hinweis aus bisexuelle Ausschweifungen. :D