Eigentlich ist das Fragezeichen am Ende des Threadtitels eine Verschwendung - ein Ausrufzeichen müsste dort stehen !!
Seit nunmehr 50 oder mehr Jahren gibt es geradezu eine Schwemme an Stereo-Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Ludwig van Beethoven. Karajans berühmte Gesamtaufnahme war zwar nicht die erste, dieser Entwickung, kann aber trotzdem als Markstein gesehen werden, da sie lange Zeit - und eigentlich noch bis heute - als Referenz galt. In lockerer Reihenfolle produziert ein Label nach dem anderen Aufnahmen von Beethoven Sinfonien mit den hervorragensten Dirigenten ihrer Zeit.
Das ist lange gutgegangen - führte aber allmählich zu einer Beethoven-Schwemme. Und es konnte nicht ausbleiben, daß die Preise purzelten und die Aufnahmen am (virtuellen) Wühltisch landeten.
Ab wann kann man eigentlich eine Gesamtaufnahme als "verramscht" bezeichnen? Schon das allein wäre ein Thema wert.
Aber ich würde sagen, wenn wir von einer Normal CD zu 20 Euro (Im Wiener Fachhandel 22 Euro) ausgehen, dann ist eine Gesamtaufnahem mit 5 oder 6 CDs (je nach Dirigenten) dann als "verramscht"* zu betrachten, wenn der Preis der Box unter 30 Euro liegt. Das hat absolut nichts mit der Qualität der CD zu tun, lediglich damit, wie verkäuflich sie eingestuft wird.
Ich werde in den folgenden Beiträgen - und ich bitte die Mitschreiber es mir gleichzutun - pro Beitrag bitte nur eine - Beethoven Sinfonien-Box vorstellen und ein paar Zeilen dazu schreiben. (eventuell kurze Geschichte der Aufnahme - so es eine gibt - und eine grobe Einschätzung von Interpretationsphilosophie und Klangbild.
mit freundlichen Grüßen aus Wien
Alfred
*verramscht ist ein Terminus Technicus aus dem Buch- und Musikalienhandel - der lediglich besagt, daß der verpflichtende Ladenpreis aufgegeben wurde und ab jetzt jeder Händler auch unter dem EK verkaufen darf ohne dass er vom Verlag gesperrt wird. Bücher haben fixe Ladenpreise - CDs an sich nicht - aber sie werden so ähnlich gehandhabt...