Philips - die Großen Interpreten und ihre Aufnahmen


  • Hier zwei ehemalige Philips DUO Aufnahmen (also 4 CDS insgesamt) bereits auf DECCA umgelabelt
    Irmgard Haebler und Henryk Szeryng spielen Violinsonaten von Mozart


    Schon seit Jahren in meiner Sammlung


    mfg aus Wien
    Alfred


    Diese großartigen Aufnahmen habe ich auf Philips-LP-Kassette und sehe keinen Grund, auf die CD-Produktion umzusteigen.

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • Hallo,


    Tschaikowsky: Violinkonzert op. 35
    + Strawinsky: Violinkonzert D-Dur
    + Berg: Violinkonzert "Dem Andenken eines Engels"

    Arthur Grumiaux, Wiener Symphoniker (Tschaikowsky), Concertgebouw Orchestra, Bogo Leskovic (Tschaikowsky), Ernest Bour (Strawinsky), Igor Markevitch (Berg)
    Philips/Decca, ADD, 1956-1967


    Verblüffend, es gibt hier im Forum tatsächlich keinen rein Arthur Grumiaux gewidmeten Faden...da müsste mal jemand Abhilfe schaffen, denn eine eigene Würdigung wäre allemal angezeigt. Immerhin taucht er in diesem Thema mehrfach auf, denn für Philips hat Grumiaux seinerzeit viele Aufnahme gemacht, so auch die Gezeigten.


    Bei mir erklingt u. a. ebenfalls Tschaikowsky - und zwar das Violinkonzert, in dieser Mono-Aufnahme aus dem Jahre 1957, die in der Australian Eloquence-Serie erstmalig auf CD veröffentlicht wurde. Grumiaux geht ganz klassisch an das Werk heran und spielt es erwartungsgemäß wunderschön und technisch glänzend, geigerisch elektrisierend. Begleitet wird er von den Wiener Symphonikern unter Bogo Leskovic, einen mir unbekannten, in Wien geborenen Slowenen, der kaum auf Tonträgern und im Netz dokumentiert ist. Da ich Mono-Klangbilder wenig gewohnt bin, fällt mir eine Beurteilung der orchestralen Leistung schwer, weshalb ich besser darauf verzichte. Mir scheint das durchaus packend musiziert.
    Eigentlicher Kaufgrund waren aber das seltener aufgenommene Strawinsky- sowie das wunderschöne Berg-Konzert (beide dann natürlich bereits in Stereo aufgezeichnet).
    Das Strawinsky-Konzert kenne ich bisher kaum und auch das Hören dieser Aufnahme hat es mir nicht näher gebracht. Auf mich wirkt es wie ein großes Durcheinander von Versatzstücken. Kein Wunder, ist es in Strawinskys neoklassischer Phase entstanden. Jedenfalls kann ich nachvollziehen, dass manche Kritiker das Werk als Parodie wähnten. Sicher tue ich ihm Unrecht, aber ich kann einfach (noch) nichts damit anfangen, was keineswegs an den Interpreten liegen dürfte.
    Ganz anders das Berg-Konzert, dass mich trotz des „sperrigen“ Konzepts seiner Kompositionsweise unmittelbar emotional zu erreichen vermag. Ich wage zu behaupten, dass das selbst dann der Fall wäre, wenn man den Entstehungshintergrund abstrahiert. Grumiaux und Markevitch liefern hier eine kongeniale Deutung, geprägt von Grumiauxs herrlich einfühlsamen Ton und Markevitchs tiefem Verständnis moderner Musik. Gleichzeitig schaffen beide es, zu offenbaren, wie „romantisch“ dieses Werk doch in seinem Kern ist und wirkt. Ganz groß!


    Viele Grüße
    Frank