TMOO - Fliegende Holländer, Der

  • Lieber Knuspi,
    hier siehst Du meine Lieblings-Aufnahme, die Gründe: Ein düster, dämonischer Hermann Uhde
    und ein stimmlich herrlicher Josef Traxel, ein jugendlicher Heldentenor Wolfgang Windgassen
    und ein jovialer geldgieriger Ludwig Weber.
    Auch Hans Knappertsbusch ist hier in seinem Element.
    Schwachpunkt ist meiner Meinung nach Astrid Varnay. (Mono , 6,99 € )


    :hello: Herbert


    Tutto nel mondo è burla.


  • Wolfgang Sawallisch, Orchester der Bayreuther Festspiele: 5


    Daland; Josef Greindl: 5 (neben Ridderbusch und Hann der perfekte Daland)
    Senta; Leonie Rysanek: 5 (sie geht bis an ihre Grenzen - eine beeindruckende Leistung!)
    Der Holländer; George London: 5
    Erik; Fritz Uhl: 5


    Restbesetzung: 5



    Tonqualität: 4 (sehr gute Mono-Qualität)


    Bayreuth 1959


  • Franz Konwitschny, Staatskapelle Berlin – 5


    Daland - Gottlob Frick - 4
    Senta - Marianne Schech - 3 (gewöhnungsbedürftig und - anfangs – leider etwas „hohl“ und wenig mädchenhaft)
    Der Holländer - Dietrich Fischer-Dieskau - 4
    Erik - Rudolf Schock - 4


    Restensemble – 4+


  • Die Aufnahme gibt es momentan nicht auf CD (nur in einer Wagner-Bayreuth-Box), darum ist hier das LP-Cover abgebildet.


    Wolfgang Sawallisch, Orchester der Bayreuther Festspiele – 4



    Daland – Josef Greindl – 4-
    Von dieser Partie gibt es bessere Mitschnitte mit Greindl. Irgendwie bleibt er hier ein wenig hinter seinen Möglichkeiten zurück. Dass sich seine Stimme mit der von Crass im ersten Aufzug nicht gut mischt ist bedauerlich und liegt nicht nur an der Tontechnik. Beide singen leider nebeneinander her, ohne einen Bezug zueinander zu bekommen.


    Senta – Anja Silja – 4
    Eine junge Senta mit einem leicht hysterischen Anflug. Das passt durchaus.


    Der Holländer – Franz Crass – 4
    Sehr schön gesungen. Hier steht das Leiden und die Sehnsucht des Holländers im Vordergrund - nicht dessen Dämonie.


    Erik – Fritz Uhl – 4
    Die Stimme könnte mitunter etwas dominanter sein, aber toll gesungen ist das allemal.


    Restensemble – 4,5


  • Daniel Barenboim, Staatskapelle Berlin – 4


    Daland - Robert Holl - 4- (schön gesungen, aber - wie meiner Meinung nach immer bei Holl - auch ein wenig konturlos)
    Senta - Jane Eaglen - 3+ (sie ist hier wesentlich besser als im "Tannhäuser" unter Barenboim)
    Der Holländer - Falk Struckmann - 4 (ein kraftvoller Holländer, der vehement gegen sein Schicksal ansingt; weniger leidend/duldend als kämpfend)
    Erik - Peter Seiffert - 5 (wunderbar gesungen! Erik ist hier rein stimmlich eine echte Alternative zum Holländer)


    Restensemble – 4


    TQ: 5


    Fazit: Verglicht man diese Aufnahme mit Barenboims berliner Einspielungen von "Tannhäuser" und "Lohengrin", wo sich das Ensemble teilweise überschneidet, liegt der "Holländer" klar an der Spitze. Hier gelingt ihm eine geschlossene Leistung mit einem guten Ensemble. (Im "Lohengrin" z.B. vermag mich nur der erste Akt zu überzeugen und der "Tannhäuser" ist durch absurde Tempi regelrecht zerstückelt.)

  • (Im "Lohengrin" z.B. vermag mich nur der erste Akt zu überzeugen

    Das Besondere und Lohnende am Barenboim-"Lohengrin" ist ja eigentlich der ungekürzte dritte Akt, der so ungekürzt damals wohl erstmalig eingespielt wurde. Und den singt Seiffert schon sehr gut.


    und der "Tannhäuser" ist durch absurde Tempi regelrecht zerstückelt.)

    "Tannhäuser" - Barenboim - absurde Tempi - ja, so habe ich das bei meinen diesbezüglichen Live-Erlebnissen 1999 und 2014 auch erlebt. Als wenn "Tannhäuser" nach "Parsifal" komponiert worden wäre...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"