Neues aus der Streichquartett-Szene

  • Zitat

    lutgra: Das britische Doric String Quartett hat kürzlich die Latte für diese sechs Meisterwerke ziemlich hoch gelegt.


    Das Doric String-Quartett



    tritt übrigens am Sonntag, den 5. 6. 2016, um 18.00 Uhr bei uns im Konzerttheater Coesfeld auf, als Einspringer für das Nash-Ensemble. Das Quartett spielt zusammen mit dem Solo-Oboisten Tom Owen folgendes Programm:



    W. A. Mozart : Oboenquartett F-Dur KV 370
    J. Haydn: Streichquartett op.76(4)
    A. Bax: Oboenquintett
    Cl. Debuss y: Streichquartett in g-moll (op. 10)


    Ich habe eben eine Karte in der ersten Reihe (Reihe 4, Platz 12, also Mitte), bekommen. Ich werde selbstverständlich hinterher auch berichten, wie es mir gefallen hat.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich habe eben eine Karte in der ersten Reihe (Reihe 4, Platz 12, also Mitte), bekommen. Ich werde selbstverständlich hinterher auch berichten, wie es mir gefallen hat.


    Na, da wünsche ich Dir viel Freude. Da wäre ich auch gerne dabei, aber Coesfeld ist doch ein bisschen zu weit weg.


  • Die neue Doppel-CD des Belcea Quartet mit Brahms ist da. Angesichts der zahlreichen schon vorhandenen Aufnahmen (u.a. 2 x ABQ, Casals, Mandelring, Emerson) derzeit bei mir aber nicht höchste Priorität.


  • Das Leipziger Streichquartett ergänzt seine Einspielung der "reifen" Quartette mit Vol. 1 der frühen. Vermutlich bereits mit Conrad Muck an der 1. Geige.
    Ex-Primarius Stefan Arzberger ist inzwischen zurück in Deutschland und versucht sein Leben neu zu ordnen. Laut Pressemitteilung hat er bereits ein Angebot einer Orchesterstelle anscheinend in München.


  • Nach den Ungarn (Bartok, Kurtag, Ligeti) und Mozart wendet sich das Armida Quartett nun auf seiner 3. CD für das CAvi Label zentralen Werken von Beethoven und Schostakowitsch zu.

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  • Das Amaryllis Quartett bleibt sich auch bei ihrer fünften (und wohl letzten) Farb-CD für Genuin (diesmal Yellow) treu und kombiniert Werke unterschiedlicher Epochen, diesmal Mozarts KV 458 und 465 mit Schönbergs epochalem 2. Streichquartett. Solistin bei letzterem ist Katharina Persicke. Außerdem hat es an der Bratsche einen Wechsel gegeben und die neue Violistin heißt Tomoko Akasaka.

  • Charles Villiers Stanford (1852-1924) ist vermutlich der wichtigste irische Komponist, seine sieben Symphonien und sein 2. Klavierkonzert wurden recht bekannt. Jetzt startet das britisch SOMM Label eine GA der 8 Streichquartette mit dem Dante Quartett. Wir sind gespannt.


  • Nächsten Dienstag /27. 9.) werde ich in Köln die erste Staffel der Haydn-Quartette erleben: op. 76 Nr. 1, 3 und 5 mit dem Hagen-Quartett:



    Meinen Bericht werde ich aber dann erst einen Tag später einstellen können, weil ich am Vormittag nach dem Konzert meine Zahnimplantate im Unterkiefer erhalte. Aber vergessen werde ich den Bericht gewiss nicht.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Das in Berlin ansässige russische Atrium Quartett hat mich letztes Jahr durch seinen Schostakowitsch-Marathon (alle 15 Quartette an einem Tag) für sich eingenommen.
    Nun kommt eine neue CD heraus, nicht gerade mit Werken, die nach Neuaufnahmen schreien, aber was soll's, das "verkaufbare" Repertoire ist halt begrenzt.


  • Um auch völlig unbekanntes Repertoire an den Mann bringen zu können, braucht es halt einen Namen wie ihn das Kronos Quartett offensichtlich hat. Der Name der Komponistin sagt mir und vermutlich allen anderen hier im Forum nichts.


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  • Es gibt wohl nur wenige Komponisten, die so intensiv mit den Klangfarben der Instrumente experimentiert haben, wie Ravel.


    Sein Streichquartett, insbesondere der 2.Satz, trägt zudem eine solch herbe Schönheit in sich, daß ich mir zwei recht unterschiedliche Aufnahmen davon zugelegt habe.


    Die erste stammt vom Tokyo String Quartett, die zweite vom Melos Quartett.


    Ravel


    Ravel


    Grundsätzlich tendiere ich mehr zu der ruhigeren Interpretation des Melos Quartetts, eine alternative Einspielung schadet jedoch nie für den gelegentlichen Abgleich.

  • Lieber Karl


    auch ich schätze das Ravel Quartett als eines der schönsten des 20. Jahrhunderts und besitze dementsprechend mehrere Aufnahmen, auch die beiden von Dir genannten. Übrigens noch auf LP. Eine ausführlichere Diskussion zu diesem Thema findest Du übrigens hier.


    :hello:
    lutgra

  • Das Audite Label bringt seit geraumer Zeit eine umfangreiche Edition mit Kammermusikaufnahmen des Amadeus Quartett heraus, die in den 50er und 60er Jahren für den Berliner Rundfunk entstanden.



    Soeben ist Vol. 5 erschienen. Diese Aufnahmen sind insofern besonders interessant, weil fünf Werke davon nicht für das Schallplattenstudio aufgezeichnet wurden, somit nur in diesen Live-Aufnahmen vorliegen. Das mag über den Monoklang hinwegtrösten:


    Dvoráks Klavierquintett A-Dur op. 81, Griegs Streichquartett g-Moll op. 27, Mendelssohns Streichquartett Es-Dur op. 12 und von Schumann das Streichquartett A-Dur op. 41 Nr. 3 sowie sein Klavierquintett Es-Dur op. 44.

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  • Das letzte Quartett von Brahms (1876) - also eines der letzten großen Quartette der Romantik - mit dem 2. von Schönberg (1908) - das ein Tor zu einer neuen Klangwelt aufstösst - zu kombinieren, ist eine interessante programmatische Idee. Zumal sich Schönberg mehrfach auf Brahms bezogen hat, bis hin zur Orchestrierung eines seiner Klavierquartette. Dazu gibt es noch einige Brahms-Lieder für Streichquartett arrangiert.


  • Die neue Doppel-CD des Belcea Quartet mit Brahms ist da. Angesichts der zahlreichen schon vorhandenen Aufnahmen (u.a. 2 x ABQ, Casals, Mandelring, Emerson) derzeit bei mir aber nicht höchste Priorität.


    Nach Lektüre der Fono Forum Kritik durch Marcus Stäbler in FF Heft 12/16 ist die Priorität deutlich gestiegen. Eine Lobeshymne sondergleichen stimmt der Kritiker da an, die in dem Fazit mündet: für die Einspielung des Klavierquintetts gibt es 5 Sterne, für die der Streichquartette 6.

  • Aus dem Terminkalender des Minguet Quartett lässt sich ablesen, dass die vier Musiker demnächst Streichquartette von Heinrich Kaminski und Emil von Reznicek für das cpo Label einspielen werden.

  • Ein Posting von Garaguly hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es eine aktuelle CD mit zwei Quartetten des irischen Komponisten Charles Villiers Stanford (1852-1924) gibt. Die website des Labels teilt mit, dass eine GA aller 8 Quartette und des Streichquintetts geplant ist. Das heißen wir gut. Bisher lagen nur die ersten beiden Quartette vor.


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  • Der englische Komponist Peter Racine Fricker gehört zu den Komponisten, bei denen eine kurze Hochzeit am Beginn der Karriere von einer umso nachhaltigeren Vergessenszeit gefolgt wurde. Für seine 1. Symphonie erhielt er 1949 immerhin den Koussevitzky-Preis, ich habe irgendwo noch eine ältere LP mit dieser Symphonie herumstehen. In den frühen 50ern galt er jedenfalls in England wohl als Hoffnungsträger, aber die Hoffnungen erfüllten sich nicht. 1964 ging er als Professor nach Kalifornien und dann wurde es zunehmend ruhig um ihn.
    Er schrieb u.a. 5 Symphonien und hier gibt es jetzt demnächst die Gelegenheit seine Streichquartette kennenzulernen. Spätestens in USA wandte sich Fricker der seriellen Musik zu, so dass das zumindest das 3. Quartett von 1976 vermutlich nicht jedermanns Sache ist.


    Das Villiers Quartett hatte ich vor einiger Zeit bereits vorgestellt.
    Ein Trailer findet sich hier.

  • Das Quatuor de Geneve, das sich aus Musikern des Orchestre de la Suisse Romande zusammensetzt, legt eine CD mit Streichquartetten von fünf unbekannten Schweizer Komponisten vor.


    Jean Binet: Streichquartett
    Pierre Wissmer: Streichquartett Nr. 2
    Henri Gagnebin: SStreichquartett Nr. 2 - Divertimento
    Bernard Schule: Streichquartett - Fete romantique op. 149
    Bernard Reichel: 3 Preludes & Ricercare

  • Der Name des 1949 in Heilbronn geborenen Komponisten sagte mir bis dato nichts, ein einziger Post findet sich im Forum und der ist 10 Jahre alt. Flammer studierte erst Mathematik und Physik, dann Musikwissenschaft und schließlich Musik. Seine Kompositionslehrer waren u.a. Klaus Huber und Brian Ferneyhough, zwischenzeitlich auch bei Paul-Heinz Dittrich. Neben der Kompositionstätigkeit schreibt Flammer, der auch in Musikwissenschaften promovierte, über Neue Musik. Die Tonschnipsel deuten auf eine avantgardistische Tonsprache hin. Das 4. Quartett ist fast eine Stunde lang.



  • Die Aufnahmen der Beethoven Streichquartette durch das Hungarian String Quartet gelten als ein wichtiger diskographischer Meilenstein. Warum Warner nun aber die Monoeinspielung aus den frühen 50ern neu auflegt, die sowieso verfügbar war, statt der Stereoaufnahmen aus der Mitte der 60er ist mir rätselhaft. Letztere sind nämlich seit längerem nicht greifbar. Es sei denn, man hat noch einen Plattenspieler und findet sie für 5 € (für 10 LP!) gebraucht, wie ich kürzlich.

  • Meinem Eindruck nach wird zum einen die Mono-Einspielung oft der späteren als überlegen angesehen, zum anderen "bringt" hier ein neues Remastering ggü. der ersten CD-Auflage in den späten 1980ern vermutlich mehr. Ich dachte, die stereo-Aufnahme gäbe es aus Frankreich, sie ist aber nur noch zu teuer gebraucht zu haben; sie war jedenfalls in der sehr preiswerten EMI-Beethoven-Box vor einigen Jahren enthalten. Aber ingesamt sollte man heute nicht viel Überlegung von seiten der Labels erwarten.


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Tully Potter sagt:


    In 1952 the Végh recorded the Beethoven cycle in Paris; and not to be outdone, the Hungarian followed suit in 1953, also in Paris. Those sets were monophonic, of course, and eventually both ensembles were asked to make stereo replacements, the Hungarian in Paris in 1965-66, the Végh in Switzerland in 1972-74. The two Végh cycles have much in common, as you might expect with the same players revisiting the music: the stereo set, now on Naïve, includes more repeats and every movement tends to be slightly slower. Most people, myself included, prefer the later set despite some technical lapses: Sándor Végh always had a slightly flabby left hand and it did not improve with age. The Hungarian sets on EMI make a fascinating comparison. The mono is tightly organised and dominated by the cellist, a powerful personality; it is also noticeable that the Russian second violinist plays in a style different from Székely’s. The stereo set, with replacements in the second violin and cello positions, is more homogeneous – all the musicians coming from the same Budapest background – and relaxed. Unfortunately the relaxation extends to omitting exposition repeats which were played in the mono set, including the big one in the opening movement of Op. 130; but overall I love this set for its humanity.

  • Das Tetzlaff Quartett bringt seine dritte CD auf den Markt mit Schuberts letztem Quartett und Haydn op. 20.3. Das Pacifica Quartet hat sich mit Menahem Pressler für Brahms op. 34 zusammengetan plus Schumann 41.1



  • Das Schumann Quartett bringt seine dritte CD auf den Markt, passend dazu bringt das April-Heft des FF ein Portrait der aufstrebenden Formation. Auf der neuen CD finden sich Werke aus ganz unterschiedlichen Epochen und Ecken der Welt. Namensgebend ist ein Quartett von Toru Takemitsu. Das ist mit knapp 8 min recht kurz. Welche Landschaft dem Komponisten vorschwebte, weiss ich nicht. Für mich klingt es nach felsiger Wüstenlandschaft in greller Mittagssonne, ein Skorpion hier, eine giftige Spinne da...
    Eröffnet wird die CD mit dem Sonnenaufgangsquartett von Haydn. Das höre ich gerade: höchste Spielkultur vereint mit einer wunderbaren Musikalität, besser geht es wohl nicht. Bartok SQ 2 und Pärts Fratres runden die neue CD ab.

  • Das umtriebige Toccata Label hat eine erste CD mit zwei (von insgesamt vier) Streichquartetten des deutsch-böhmischen Komponisten und Juristen Wenzel Heinrich Veit (*19. Januar 1806 in Repnitz, einem Ortsteil von Libochovany, Kaisertum Österreich; † 16. Februar 1864 in Leitmeritz) herausgebracht.


    Veit komponierte zwei Sinfonien („Episode aus einem Schneiderleben“ für kleines Orchester sowie eine am 20. Oktober 1859 im Gewandhaus Leipzig uraufgeführte Symphonie in e-Moll op. 49), mehrere Ouvertüren, ein Violinkonzert, Streichquartette und -quintette, eine Missa solemnis, eine große Festmesse und ein Te Deum, Lieder und Männerquartette und veröffentlichte das Leitmeritzer Gesangbuch. Für eine kurze Zeit war er Generalmusikdirektor in Aachen.



    Die Streichquartette kann man auf der website des Labels komplett anhören, ich finde das erste mäßig interessant. Sie werden vom in London beheimateten Kertesz Quartett dargeboten, das sich nicht nach dem berühmten Dirigenten sondern der Primaria Katalin Kertesz benannt hat. Das Quartett spielt historisch informiert, was bei dieser um 1830 entstandenen Musik nicht unbedingt ein Vorteil ist.


  • Der Name des niederländischen Komponisten Jacob ter Veldhuis (1951-) begegnet mir heute zum ersten Mal. Seine ersten drei Streichquartette gibt es beim Werbepartner gerade günstig. Man kann sie auch im Internet anhören und wenn das 1. SQ typisch für sein Oeuvre ist, handelt es sich hier um "New-Age" und spirituell angehauchte Postmoderne, wie sie auch gerne im Baltikum oder der amerikanischen Westküste komponiert wird.

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