Frisch entsorgt (Klassik 2015 - 2018)

  • Z.B. habe ich die Haydns "Pariser Sinfonien" unter Weil, Wolff und Kuijken verkauft/verschenkt, obwohl das alles recht gute Aufnahmen sind.


    Die Pariser unter Wolff hast du damals mir geschickt 8-) , haben wir damals getauscht und du hast ja noch etwas gut bei mir weil du etwas ohne Gegentausch mitgeschickt hast. Wenn dich noch die Myslivecek unter Concerto Köln interessiert kann ich dir die ohne Tausch mal zuschicken...ich kann jetzt auch ehrlich garnicht sagen warum sie schon so lange ungehört in meinem Regal herumliegt. :D Und ich hätte da auch nicht das Gefühl etwas sehr schlechtes andrehen zu müssen, das kann man auch an Reviews (bei zB allmusic, amazon.com,...) lesen, nur scheint der Funke wohl damals nicht bei mir übergesprungen zu sein um es zwischenzeitlich öfter zu hören (zugegeben die Konkurrenz im Regal ist ja auch nicht ohne ;) )
    Ansonsten überlege ich ein paar CD´s in den Müll zu geben denn ich hab dann immer so ein schlechtes Gewissen wenn ich etwas Anderen schenke von dem ich selbst nicht wirklich überzeugt bin. Wie zB die Naxos Einspielung von Vivaldis "LÉstro Armonico", Vivaldis Flötenkonzerte unter Acadamy of St.John (aber eher weil ich schon für sich nicht so ein Flötenfan bin) oder vom selbigen Oboenkonzerte unter I Solisti Veneti (Erato). Ich denke es gibt generell nur sehr wenig Bläserkonzerte die mir gefallen und ich habe das Gefühl dass diese auch keine Referenzeinspielungen sind (aber selbst wenn wäre es mir in dem Fall auch egal :untertauch:;) )
    gruß

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Wir hatten schon echt getauscht, ich habe nur ein wenig großzügiger gerechnet, was die Tauschäquivalente betraf. Unterstehe Dich, irgendwelche Kleinmeister-CDs unaufgefordert an mich zu schicken ;)
    Wenn Platzmangel und drohende Umzüge kein Thema wären, hätte ich die Wolff-Aufnahmen auch behalten. Ich halte die nach wie vor für eine sehr schöne Version mit modernem Kammerorchester (+ diskretem Cembalo). Mir gefiel Marriner mit sehr ähnlichem Ansatz (ohne Cembalo) einen Tick besser und ich wollte die Sammlung eben etwas verschlanken.


    Bei Musik, die ich sehr schätze (wie die Pariser Sinfonien), höre ich mir vielleicht schon mal zwei oder drei unterschiedliche Aufnahmen hintereinander an. Aber 7 oder mehr im Regal zu haben schien mir dann doch übertrieben. Es gibt allerdings Musik, von der ich über 10 Aufnahmen habe, und auch behalte. Da ist das Spektrum, also die Verschiedenheit der Interpretationen aber meistens auch größer als bei Haydn-Sinfonien.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Wir hatten schon echt getauscht, ich habe nur ein wenig großzügiger gerechnet, was die Tauschäquivalente betraf.

    Ja, wenn du so heikel bist und Androhungen wie...



    Zitat

    Unterstehe Dich, irgendwelche Kleinmeister-CDs unaufgefordert an mich zu schicken ;)

    ausrufst, dann ist es natürlich nicht leicht sich auch großzügiger zu zeigen ;) - ich hab dir ja schon damals einige CD´s vorgeschlagen ... und nicht nur "Müll" darunter, außerdem hast du die CD unaufgefordert mit reingelegt, also ich weise jegliche Ursache an einem unfairen Tauschhandel strikt von mir. 8-):baeh01:

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Zuerst einmal sei erwähnt, dass ich nicht der Mahler-Klassikhörer bin, der dieses Repertoire wöchentlich auf dem Programm hat - und wenn dann immer noch am liebsten mit Solti / CSO (Decca) - der kann mich packen - auch bei einigen Mahler-Sinfonien Bernstein (SONY).


    Auch wenn die Aufnahmen erstklassige DEcca-Klangtechnik versprechen, so empfinde ich zu wenig Spannung als mehr ungeniessbare Längen ... verwundert war ich dieser Tage, das Willi sogar noch eine dritte GA von Chailly erwartet/herbeisehnt (??). Ich jedenfalls nicht. Das Positive mag ja für die Siebte unter Chailly zutreffen.
    Aber ich schliesse mich den Worten, die unser ThomasNorderstedt (der leider schon lange nihct mehr postet) an - wie sagte er doch treffend und kurz und knapp zu diesen Chailly - Aufnahmen: "Weder Fisch noch Fleisch !"


    Die Konsequenz folgte nun - ich hatte einfach keinen Spass mehr daran und von daher habe ich mich von der in der letzten Jahren ungehörten CD-Box (und damit totem Kapital) getrennt ... :pfeif:



    DECCA, ~90er, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang


  • Auch wenn die Aufnahmen erstklassige DEcca-Klangtechnik versprechen, so empfinde ich zu wenig Spannung als mehr ungeniessbare Längen ... verwundert war ich dieser Tage, das Willi sogar noch eine dritte GA von Chailly erwartet/herbeisehnt (??). Ich jedenfalls nicht. Das Positive mag ja für die Siebte unter Chailly zutreffen.
    Aber ich schliesse mich den Worten, die unser ThomasNorderstedt (der leider schon lange nihct mehr postet) an - wie sagte er doch treffend und kurz und knapp zu diesen Chailly - Aufnahmen: "Weder Fisch noch Fleisch !"


    Lieber Wolfgang,


    der "neue Zyklus" von Chailly ist mit dem Gewandhausorchester entstanden und, siehe Brahms, "Chailly Concertgebouw" nicht gleich "Chailly Gewandhausorchester".
    Ich habe einige Chailly-Mahler-Sinfonien mit dem Gewandhausorchester gehört (und gesehen auf "Classica"). Das Ergebnis ist schon spannender als der stellenweise "zu schöne" Concertgebouw Zyklus, nicht nur durch die deutsche Orchesteraufstellung.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Lieber Norbert,


    das lässt ja auf besseres Hoffen mit dem neuen Mahler-Zylus des Gewandhausorchesters Leipzig.
    ;):!: Bei Brahms war es umgekehrt - da war Chailly I mit dem Royal Concertgebouw Orchestra sogar ungleich besser als aus Leipzig.


    Aber sei Dir sicher - bei Mahler bleibe ich bei :angel: Solti ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    ich weiß nicht, ob Decca plant, den Mahler-Zyklus auf CD heraus zu bringen, aber ich würde es mir wünschen.
    Unabhängig von Geschmacksfragen ist festzustellen, dass Chailly in Leipzig eine andere "Klangsprache" oder "-kultur" pflegte als in Amsterdam.


    Komponisten mit anderen Orchestern quasi neu zu entdecken finde ich sehr spannend. Der früheren unvergleichlichen klanglichen Ausgewogenheit bei den Brahms Sinfonien aus Amsterdam setzte Chailly später in Leipzig wesentlich straffere Tempi und eine veränderte Orchesteraufstellung entgegen.


    Der Brahms aus Amsterdam ist einfach zu "gut", als dass ich die neueren Aufnahmen vorziehen könnte, da stimme ich Dir zu.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Zitat Norbert

    Zitat

    ich weiß nicht, ob Decca plant, den Mahler-Zyklus auf CD heraus zu bringen,


    Ich werde mich einmal erkundigen, momentan sind die Aufnahmen aber bereits als DVD erschienen (die mit den Neo Rauch Covern).
    Ich habe einige Konzerte (Sinfonien 5, 6 und 7) im Gewandhaus gehört und war sehr angetan. Aus dem Amsterdamer Zyklus gefällt mir aber nach wie vor Nr. 5 richtig gut. Den gesamten Zyklus empfinde ich ebenfalls als etwas zu glatt.


    Beste Grüße zum Wochenende
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Gegen Mahler-Giganten wie Horenstein (insbes. 1., 3., 8.), Barbirolli (insbes. 1., 3., 5., 6., 9.) oder Klemperer (insbes. 2., 4., 7.) sieht Chailly m. M. n. schon ziemlich alt aus.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat Norbert


    Ich werde mich einmal erkundigen, momentan sind die Aufnahmen aber bereits als DVD erschienen (die mit den Neo Rauch Covern).
    Ich habe einige Konzerte (Sinfonien 5, 6 und 7) im Gewandhaus gehört und war sehr angetan. Aus dem Amsterdamer Zyklus gefällt mir aber nach wie vor Nr. 5 richtig gut. Den gesamten Zyklus empfinde ich ebenfalls als etwas zu glatt.


    Beste Grüße zum Wochenende
    JLang


    Danke, dass Du Dich erkundigen willst.


    Stimmt, die 5. Sinfonie ist sicherlich das Highlight des Zyklus', aber ich habe aus dem Gedächtnis auch die 2. Sinfonie in sehr guter und fast alle anderen Sinfonien in guter Erinnerung. "Grenzwertig ästhetisch" empfand ich die 4. Sinfonie, und "zu nett" die 6.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Interviebanner 1 Gelbe Rose
  • Einerseits ist das eine Gelegenheit nutzen, mit diesem Thread auf die spannende und für meinen Geschmack absolut lohnende Musik von M. Arnold des 20. Jhd zu erinnern. Andererseits soll die Erinnerung auch den Höranstoß geben, Malcolm Arnolds Werke wieder einmal aufzulegen.


    Letztes Jahr um diese Zeit hatten wir mehere Diskussionen über verschiedene GA der Arnold-Sinfonien und die jeweiligen Vor- und Nachteile dieser Aufnahmen. Oft habe ich noch in die vorliegenden Aufnahmen mit Hickox und Penny reingehört ... immer zugunsten der Chandos-GA mit Hickox und Gamba.


    Inzwischen habe ich mich vor kurzer Zeit entschieden meine Sinfonien - GA mit Penny (NAXOS) abzugeben, da ich die GA mit Hickox/Gamba / BBC Philharmonic Orchestra (Chandos, 1994-2001, DDD) in jeder Beziehung vorziehe, was Spannung, Interpretation, audiophile Klangqualität, Detailschärfe angeht. Und was für mich auch immer wichtig ist - Hickox hat mehr "Schmackes" zu bieten.



    :| Was soll ich da noch Penny hören - immer mit dem Wissen das Hickox (bei den Sinfonien Nr.1 - 6) und Gamba (bei den Sinfonien Nr. 7 - 9) einfach vorzuziehen sind ?
    8-) So habe ich die Naxosen "Frisch entsorgt", weil das inzwischen totes Kapital für mich wäre. Damit möchte ich nichts gegen die Penny-GA sagen, das war ein guter Einstieg ...



    NAXOS, DDD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang


  • Diese beiden CDs musste man sich zulegen, um eine perfekte Aufführung zu haben, denn als die Top-Sänger galten wohl Fischer-Dieskau und Wunderlich.
    Da war dann die DG besonders schlau und hat diese Kombination ausgegraben:



    Fazit: Wunderlich klingt matt, Fischer-Dieskau ist da besser, aber besonders das Orchester unter Josef Krips klingt nur dumpf. Bei einem Vergleich von Don Giovanni geht das ähnlich aus: das Orchester unter Klemperer spielt um zwei Klassen besser als das von Krips!.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Prinzipiell einverstanden.
    Aber zur Ehrenrettung der Wiener Symphoniker möchte ich schon sagen, dass die Mängel nicht beim Orchester zu suchen sind, sondern bei der geradezu historisch anmutenden Aufnahmetechnik. Das Orchester klingt nicht nur dumpf sondern ach die Klangfarben stimmen nicht. Ein Desaster IMO.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das Orchester kongt nicht nur dumpf


    Nett: "´S klingt heut so goar ned, des Orchester - es kongt hoid nur!" ;)

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Ich habe ja in meinem Wiener Semester die Wiener Symphoniker oft gehört und es gab nie etwas zu bemängeln. Danke für den Hinweis, es waren wohl wirklich die Tontechniker.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Zitat

    dr. pingel: Fazit: Wunderlich klingt matt


    Wie kann das denn angehen? Wunderlich hat doch in seinem ganzen so kurzen Leben nie matt geklungen. Das kann doch nur an den Tontechnikern liegen! :D


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Du sagst es! Alfred hat das ja auch gemeint. Ich kenne noch ein Beispiel. Ich habe einmal das Totenhaus unter Abbado mit dem von Pierre Boulez verglichen, wobei Boulez nicht gut abschnitt. Einer unserer Kollegen hatte das aber live gehört und war wie gefangen. Da hatten es auch die Tontechniker versemmelt.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Es hat sicher gute Gründe gehabt, wenn die Aufnahme so lange nicht veröffentlicht wurde, oder im Archiv vor sich hin geschimmelt hat. Wenn irgendwo in der Promotion einer CD steht: "unveröffentlichte Aufnahmen" - dann läuten bei mir die Alarmglocken. Meist wird eine Aufnahme dann nicht veröffentlicht, wenn entweder der Interpret, Cirigent etc die Aufnahme nicht freigibt oder der Produzent sie als derart schlecht einschätzt, daß er nicht den Ruf seines Labels aufs Spiel setzen möchte. 50 Jahre später - so meint man - kräht kein Hahn danach, der Interpret ist längst Legende und alle was unter seinem Namen veröffentlicht wird ist sakrosankt. - Das war einmal - das heutige Publikum lässt sich von großen Namen weniger blenden als dies vor 30 oder 40 Jahren der Fall war......


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da war dann die DG besonders schlau und hat diese Kombination ausgegraben:

    Fazit: Wunderlich klingt matt, Fischer-Dieskau ist da besser, aber besonders das Orchester unter Josef Krips klingt nur dumpf.


    Die Aufnahmen, die der ORF damals mitgeschnitten hatte, gingen allerdings verloren, bevor daraus eine Langspielplatte gemacht werden konnte, und so existierten bislang nur verrauschte Kopien in zweifelhafter Tonqualität. Vor kurzem aber tauchte ist ein bis dato unbekanntes und nie veröffentlichtes Masterband aus dem Privatbesitz der Familie des Dirigenten Josef Krips auf, eine direkte Kopie des längst nicht mehr existenten ORF-Originalbandes. Mit beträchtlichem Aufwand konnte dieses Tondokument in den Emil Berliner-Studios in Berlin restauriert werden, so dass ein legendäres Konzert nun erstmals in einer Klangqualität zu erleben ist, die die Euphorie der Zeitzeugen der Wiener Aufführung nachvollziehbar macht.

    Quelle:jpc

    mfG
    Michael

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Habe mir die Aufnahme dank spotify heute angehört und mag dr.pingels Einschätzung nicht recht teilen: Vor dem Hintergrund, dass es sich wohl um einen Radio-Mitschnitt aus dem Jahr 1964(?) handelt, empfinde ich die Qualität als durchaus befriedigend. Sicher wirkt das Orchester etwas klangschwach, aber für meine Ohren nicht unbedingt dumpf. Wunderlich singt m.E. ausgezeichnet und eher DiFiDi scheint mir etwas dünn. Vergleiche ich z.B. mit dem fünf Jahre vorher entstandenen Mitschnitt des Schmidtschen Oratoriums Das Buch mit sieben Siegeln von den Salzburger Festspielen, so halte ich die hier in Rede stehende Aufnahme klanglich sogar für deutlich besser. - Insgesamt sicher keine Einspielung, die ich als Erstaufnahme empfehlen würde, aber für Leute, die Ludwig/Wunderlich/Klemperer ohnehin mehrfach im Schrank stehen haben, die Ferrier/Svanholm der Kombination Miller/Haeflinger unter Walter vorziehen und Noman/Vickers/Davis als Geheimtipp handeln, ist diese CD schon wg. des Mozart-Exegeten Krips, aber auch aufgrund der selteneren Besetzung Tenor/Bariton sicher von Interesse :angel:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Wie im vorliegenden Fall stammen unveröffentlichte Aufnahmen beinahe nie direkt von einem Plattenlabel, sondern sind fast immer live-Mitschnitte oder Funkproduktionen. Sie wurden normalerweise auch nicht "zurückgehalten", weil jemand damit nicht zufrieden war, sondern es war gar keine Plattenveröffentlichung geplant, weil man solche Funkmitschnitte eben nur in Ausnahmefällen veröffentlicht hat.
    Erst in den letzten 10-15 Jahren wird nahezu alles, was sich in einem Archiv findet, ausgegraben und, sofern einigermaßen berühmte Namen dabei sind, auf den Markt geworfen. Naheliegenderweise ist nicht nur die Klangqualität dieser Dokumente sehr unterschiedlich (die Funkanstalten schnitten bis Ende der 1960er meist nur in mono mit), sondern der musikalische Wert reicht ebenfalls von außerordentlich über dokumentarisch wertvoll, etwa wenn ein Werk mit einem bestimmten Künstler nur in solch einem Mitschnitt vorliegt, bis vernachlässigenswert (bzw. durch alternative, oft längst bekannte Aufnahmen, obsolet).

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Es muss ja in diesem Thread nicht immer um Aufnahmen gehen, die man wegen ihrer Qualität entsorgt.
    :!: Diese Doppel-CD habe ich zum Kauf angeboten, weil sie nur eine Auswahl von 5 Mozart-KK enthält. ;) Ich habe mir nämlich aktuell die Klavierkonzerte-GA mit Brendel / Marriner (PHILIPS; 10CD-Box) gegönnt, die für viele Mozart - Kenner (incl. Alfred) zu den Referenzaufnahmen zählt. Die GA hatte ich ganz früher (als Einstieg) mal als Philips-LP-Box ... auf CD fehlte mir hier dann für Jahrzehnte der Rest ... :huh:


    Aussserdem hatte mich bei dieser Philips Doppel-CD gestört, dass im Textheft und auf den CD´s selbst nur die Köchelverzeichniss-Nummern angegeben waren (damit kann ich für die Zuordnung wenig anfangen). Da habe ich mir die Klavierkonzert-Nummern mit Nummernaufklebern noch "nachgerüstet" um klare Zuordnung zu haben.



    Philips, ADD



    In der GA sind die Klavierkonzerte sauber mit Nummern geordnet ... :thumbsup: und die GA ist neu remastert ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Die uninspirierteste Aufnahme von Mozarts Requiem, die ich je gehört habe:



    Kommt mit Sicherheit nie wieder in den Player --> Kann weg.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Fazit: Wunderlich klingt matt, Fischer-Dieskau ist da besser, aber besonders das Orchester unter Josef Krips klingt nur dumpf.


    Was hast Du denn für eine Anlage? :D Sicher, klangtechnisch gibt es Besseres aber eben auch deutlich Schlechteres. Mit meiner nun auch schon betagten aber hochauflösenden und kristallklaren AVM-Elektronik klingt es jedenfalls nicht dumpf. :) Und ich finde Wunderlich teilweise noch inspirierter als bei Klemperer und Fischer-Dieskau bringt für mich Facetten, die ich bisher so noch nicht bei Mahler gehört habe. Für mich ist dieser Mitschnitt jedenfalls unverzichtbar. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • George Szell schätze ich bei seinen Bruckner-Aufnahmen aufs Höchste. Soweit Vorhanden sind bei Szell offenbar nur die Sinfonien Nr.3 und 8, sowie die Siebte, die mir noch fehlte. Sein straffer geradliniger Zugang ohne die Emotionalität zu vernachlässigen ist eben das, was mir voll liegt.



    Aaaaaber ....



    SONY, 1968, ADD Mono


    ?( Schwer überrascht hat mich die Tatsache, dass eine Aufnahme von 1968 in MONO ist und dann auch noch so flau klingt ... die CD weilt inzwischen nicht mehr unter den Meinen und wurde bereits vor einigen Monaten verkauft - quasi "Frisch entsorgt".
    Interpretatorisch konnte ich auch nichts Aufregendes feststellen, was meine Favoriten (Karajan, Solti, Wand) qualitativ erreicht hätte.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Entsorgung durch Verschenken habe ich bei dieser CD mit der legendären Aufnahme von Brahms erstem Klavierkonzert mit Glenn Gould als Solisten und Bernstein als Dirigenten betrieben:



    Genervt hat mich hier nicht die Interpretation, sondern die Tatsache, dass unter einer Versammlung von schwer erkälteten Menschen eine Gruppe von Musikern versucht, gegen diese Geräuschkulisse anzukommen und ein Konzert durchzuführen. Ein Rezensent verglich diese Aufnahme mit einer Loriot-Inszenierung: Die sogenannte "Hustensymphonie".



    Ich habe das an anderer Stelle so beschrieben:


    Zitat

    Diese Einspielung wurde im Großraum-Wartezimmer einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis aufgenommen.
    Offensichtlich waren in diesem Tag besonders viele Patienten mit Husten, Schnupfen, Bronchitis und anderen Erkrankungen da.
    Ein Arzt könnte sicherlich schon durch das Hören aus den lautstarken Hustengeräuschen, die diese CD dominieren, die genaue Erkrankung diagnostizieren.
    Ich hoffe, dass alle Patienten eine gute ärztliche Betreuung erfahren haben.
    Ich finde es sehr nett, dass in diesem Warteraum im Hintergrund Musik gespielt wurde.
    Ich meine, das erste Klavierkonzert von Brahms zu hören. Teilweise ist die Musik sogar einigermaßen verständlich, aber gegen so ein Orchester von Husten, Keuchen, Röcheln, Räuspern und Niesen kann die Musik natürlich nicht ankommen.


    Ob es heute keine technischen Möglichkeiten gibt, so eine Aufnahme aufbereiten?
    Bei aller Liebe zu Bernstein, Brahms und Gould: aber so etwas muss ich nicht haben.


    Mit freundlichen Grüßen von der Nordseeküste, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Hallo Andrew,


    für diese Aufnahme habe ich wegen der viel zu langen ausgewaltzen Spielzeiten nie interssiert. Sie soll dennnoch Hochdramatisch sein.
    Von dem extreemen Hustenpublikum lese ich heute erstmals. Auch die amazon-Kritiken sprechen da eine eindeutige Sprache.


    Na ja, mit Brahms KK1 bin ich bestens ausgestattet.
    Und wenn es mit Bernstein sein soll, so habe ich auch die "hustenfreie" Aufnahme mit Zimerman (DG).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Und wenn es mit Bernstein sein soll, so habe ich auch die "hustenfreie" Aufnahme mit Zimerman (DG).


    Hallo Teleton:


    das muss gar nicht Bernstein sein. Meine Favoritenaufnahmen mit Curzon, Serkin und Fleisher werden von Szell dirigiert.
    Und hier stimmt auch der Klang. Das ist für mich nicht unwichtig.


    Ich nehme diesen Thread mal als Anlass, mal wieder ein Momox-Päckchen zu packen. Das passt zu den Sommerferien ganz gut und schafft auch wieder Platz für Neues ...


    Beste Grüße von der Nordseeküste, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Hallo zusammen, die Idee dieses Threads mag ich von Anfang an. Letzte Woche hatte ich dann die Muße, endlich mal durch meine CD-Regale zu pflügen und Aufnahmen auszusortieren, die ich ohnehin schon länger loswerden wollte. Es fanden sich auch Alben, die ich nicht auf dem Schirm hatte, die ich spontan gezogen habe (Stadtfeld mit Bach, zum Beispiel.
    Meine Sammlung ist jetzt Karajan-frei (die letzten verbliebenen CDs waren das Tschaikowski-Konzert mit ASM und eine Strauss-CD mit dem Oboenkonzert (Koch), Liedern (Janowitz) und irgendwas, Soltis Bruckner ist raus, ein paar schlechte Aufnahmen (Tschaikowski aus Paris mit ... Hatsicherledigt), Zinmans Beethovenzyklus und der Live-Zyklus von Abbado aus Italien. Außerdem habe ich alle Alben mit Bernstein entsorgt, die ich in Boxen doppelt habe, sei es in den großen Sony-Schubern oder den jüngeren Pappboxen der DG.
    Wow, das war eine ganze Menge, und ich werde sicherlich noch mal durch den Bestand gehen und mich von CDs trennen.
    Zwei schwere Pakete habe ich zur Post getragen, die Sendung ist geprüft, das Geld soll unterwegs sein.


    Es ist teils schon frustrierend, wenn eine CD für 0,15 € rausgeht. Andererseits wäre mir der Einzelverkauf über ebay oder auf dem Flohmarkt zu aufwendig. Ein Marktplatz bei Klassikfans wäre schön...


    Die Infos aus der Liste sind z.T. kryptisch, aber vielleicht interessiert's jemanden, mal querzulesen, was dabei war. Deshalb hier die Liste in kleinerem Format.


    VG, Accuphan



    Haydn: Pariser Sinfonien
    Ballade/Legenden/+
    Sinfonie 8
    Mahler: Sinfonie Nr. 5 (Live aus der Philharmonie Berlin)
    Berliner Philharmoniker 08. Klassik-CD. Im Takt der Zeit 1987 . 1988
    Bernstein Century (Mahler: 1. Sinfonie)
    Mahler: Sinfonie 3 / Rückert-Lieder / Kindertotenlieder
    Bernstein Century: Mahler Symphonie Nr. 4
    Bernstein Century (Mahler: 5. Sinfonie)
    Bernstein Century (Mahler: 6. Sinfonie)
    Bernstein Century (Mahler: Sinfonie Nr. 7)
    Sinfonien 5 und 8
    Sinfonie 9
    Sinfonie 9
    Solti-Edition - Schubert: Sinfonien 5+8
    Schumann:Syms. 1 & 4
    Sinfonie 2 / Cellokonzert
    Schumann: Sinfonie 3,Klavierkonzert
    Richard Strauss, Vier letzte Lieder - Metamorphosen - Oboenkonzert
    Sinfonien 1-7 (Ga)
    Bernstein Century (Strawinsky)
    The complete symphonies
    Chopin: Impromptus/Walzer/Mazurken u.a.
    Tschaikowsky / Dvorak: Streicherserenade
    Violinkonzert D-Dur
    Die Sinfonien
    Gulda Plays Bach
    Bach Pur (Limited Edition mit Bonus CD)
    Sinfonie Nr. 3 Eroica
    Sinfonien 5,7
    Sinfonien 4+7
    Sinfonien 5 und 6
    Sinfonie 9
    Beethoven: Violinkonzert und Romanzen
    Tripelkonzert Op.56 & Septett Op 20
    Sinfonie 8 u.a.
    Bernstein Century (Mahler: Sinfonie Nr. 9)
    Sinfonie 2
    Mendelssohn: 5 Sinfonien / 7 Ouvertüren
    Lieder ohne Worte (Auswahl)
    The Piano Concertos & Rondos K.382 & K.386
    Klavierkonzerte 2 und 3
    Bernstein Century (Respighi)
    Masters - Rimsky-Korssakoff / Rachmaninoff
    Orchesterwerke
    Klaviersonaten 1-3
    Sinfonien 5 und 9
    The Royal Edition Vol. 78
    Sinfonie Nr.8 "Die Unvollendete"
    Chopin:19 Waltzes
    Ludwig van Beethoven / Franz Liszt - Symphonien Nr 4 & 8
    Beethoven/Liszt Symphonien 1+2
    Sämtliche Sinfonien 1-9
    Klaviersonate KV 310, 333, 545
    Leonard Bernstein conducts Beethoven, Sinfonien 1-9,Ouvertüren,Violinkonzert
    Sämtliche Sinfonien 1-9 (Ga)
    Sinfonie 7/Lieut.Kije-Suite
    Violin Concerto d Major Op.77
    Masters - Rachmaninov: 3 Symphonies / The Rock
    Brahms Klavierkonzert 1
    Brahms: Symphony No. 2, op. 73 / Haydn Variations, op. 56a
    Sinfonie 1 / Tragische Ouvertüre u.a.
    Händel - Orlando / Bowman · Auger · Robbin · Kirkby · Thomas · AAM · Hogwood
    Sinfonie 2 & 4 (Arr.Mahler)
    Masters - Haydn (Sinfonien)
    Sinfonien 101-104
    Schumann: Sinfonien Nr. 1-4 (GA)
    Johann Sebastian Bach: Triosonaten für Orgel BWV 525-530
    Gloria Dresdensis
    Greatperf/Petrouchka,Pulcinella
    Gaspard Fritz: Sinfonie op6/3 G-Dur, Sinfonie op1/6 A-Dur, Sinfonie op6/6 G-Dur, Sinfonie op1/5 F-Dur, Sinfonie op6/5 F-Dur
    Streichquartette Vol. 1
    Streichquartette Vol. 2
    Orchesterwerke
    Der Nussknacker
    Sinfonie 6 Pathetique
    Galleria - Mendelssohn-Bartholdy: Sinfonien
    Klaviersonat.Op. 2
    Symphonie Fantastique
    Symphony No. 1 / Academic Festive Overture
    Masters - Brahms: Sinfonie Nr. 3 / Haydn: Variationen
    Vivaldi - L'Olimpiade / Concerto Italiano, Alessandrini
    Bernstein Century (Prokofieff / Saint-Saens / Britten)
    Sinfonien 3 + 5 The Royal Edition 60
    Leonard brnstein Edition : Joseph Haydn : Die Schöpfung - Arein und Chöre
    Dvorak: Symphonie Nr. 6 & Ouvertüre op. 91 "In Nature's Realm"
    Sym 40/41
    Mozart:Syms. 35 &38
    Sinfonien 25 und 29 / KlarinettenkonzertKV622
    Masters - Brahms: Sinfonie Nr. 2 / Akademische Festouvertüre
    Masters - Brahms: Sinfonie Nr. 4 / Tragische Ouvertüre
    Edda Moser Singt Mozart
    Symphonie Nr. 1
    Sinfonie 3
    Sinfonie 2
    Brahms: La Gaia Scienza
    Sinfonie 4 / Haydn-Variationen
    Brahms: Sinfonien Nr. 3 + 4
    Sinfonien 2 und 3
    Sinfonie 1 / Serenade 2
    Streichquartette 1-3 (Gesamtaufnahme)
    Bernstein Century (Beethoven: Klavierkonzerte)

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Interviebanner 1 Gelbe Rose