In wollte vielmehr auf die Publikation hinweisen die hochinteressante Beiträge enthält
Besten Dank, lieber Caruso! Einer der Autoren hat 2013 noch diesen Band veröffentlicht:
http://www.wochenschau-verlag.de/frieden-hoeren.html
Schöne Grüße
Holger
In wollte vielmehr auf die Publikation hinweisen die hochinteressante Beiträge enthält
Besten Dank, lieber Caruso! Einer der Autoren hat 2013 noch diesen Band veröffentlicht:
http://www.wochenschau-verlag.de/frieden-hoeren.html
Schöne Grüße
Holger
Besten Dank, lieber Caruso! Einer der Autoren hat 2013 noch diesen Band veröffentlicht:
Ja, lieber Holger, Dieter Senghaas hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Über viele Jahre! Fortlaufend und mit zunehmendem Gewinn!
Seine erste Veröffentlichung war 2001:
Über die Sammlung von Beispielen ist er schließlich zu einer systematischen Analyse kommen, die zwar eher politikwissenschaftlich ist aber auch musikwissenschaftlich eineiges abwirft!
Mit besten Grüßen
Caruso41
Ich hatte schon vor etlichen Tagen einen Bericht begonnen, den ich leider nicht abgespeichert hatte. Nun auf ein Neues:
Die Kantate BWV 158 "Der Friede sei mit dir" von Johann Sebastian Bach passt m. E. sehr gut in diesen Thread. Es ist eine sehr kurze Kantate von gerade mal 10 Minuten Dauer, bestehend aus einem einleitenden Bassrezitativ, das mit der Titelzeile beginnt, dann der zentralen Bassarie, die von einem im Sopran unisono vorgetragenen Choral im Wechsel kontrastiert wird. Diese Arie/Choral nimmt dann auch fast 60% des zeitlichen Umfangs ein und drückt auch die Sehnsucht des Menschen nach Frieden aus, der hier nur im Himmel möglich scheint.
Die Entstehungszeit dieser Kantate ist wohl zwischen 1713 und 1717 anzusiedeln, erste Aufführungen nach Rifkin 15. 5. 1727 und 30. 3. 1728, bestimmt war sie zum 3. Ostertag. Der Textdichter ist ebenfalls unbekannt, und der zweite Satz entstand unter Verwendung der ersten Strophe des Liedes "Welt ade, ich bin dein müde" von Johann Georg Albinus (1649) und Satz 4 geht zurück auf Strophe 5 des Liedes "Christ lag in Todes Banden" von Martin Luther (1524).
Mich hat diese kurze Kantate sehr beeindruckt, und ich habe hier ein Musikbeispiel aus meiner Gesamtaufnahme Bach mit dem Bachensemble und der Gächinger Kantorei unter Helmuth Rilling
sowie ein Tonbeispiel mit dem Münchenr Bachchor und Orchester unter Karl Richter:
Der Text lautet wie folgt:
1. Rezitativ
Der Friede sei mit dir,
Du ängstliches Gewissen!
Dein Mittler stehet hier,
Der hat dein Schuldenbuch
Und des Gesetzes Fluch
Verglichen und zerrissen.
Der Friede sei mit dir,
Der Fürste dieser Welt,
Der deiner Seele nachgestellt,
Ist durch des Lammes Blut bezwungen und gefällt.
Mein Herz, was bist du so betrübt,
Da dich doch Gott durch Christum liebt?
Er selber spricht zu mir:
Der Friede sei mit dir!
2. Arie mit Choral
Welt, ade, ich bin dein müde,
Salems Hütten stehn mir an,
Welt, ade! ich bin dein müde,
Ich will nach dem Himmel zu,
Wo ich Gott in Ruh und Friede
Ewig selig schauen kann.
Da wird sein der rechte Friede
Und die ewge, stolze Ruh.
Da bleib ich, da hab ich Vergnügen zu wohnen,
Welt, bei dir ist Krieg und Streit,
Nichts denn lauter Eitelkeit,
Da prang ich gezieret mit himmlischen Kronen.
In dem Himmel allezeit
Friede, Freud und Seligkeit.
3. Rezitativ
Nun, Herr, regiere meinen Sinn,
Damit ich auf der Welt,
So lang es dir, mich hier zu lassen, noch gefällt,
Ein Kind des Friedens bin,
Und laß mich zu dir aus meinen Leiden
Wie Simeon in Frieden scheiden!
Da bleib ich, da hab ich Vergnügen zu wohnen,
Da prang ich gezieret mit himmlischen Kronen.
4. Choral:
Hier ist das rechte Osterlamm,
Davon Gott hat geboten,
Das ist hoch an des Kreuzes Stamm
In heißer Lieb gebraten,
Das Blut zeichnet unsre Tür,
Das hält der Glaub dem Tode für,
Der Würger kann uns nicht mehr schaden.
Halleluja!
(Choraltexte dick gedruckt)
(Einführender Text nach dem Text des Booklets von Dr. Andreas Bomba)
Liebe Grüße
Willi
Ich habe diese Rubrik nicht komplett durchgelesen, weiß also nicht, ob das stück schon genannt wurde, aber als ich eben Willis Beitrag las, fiel mir spontan eines der ersten Chorwerke ein, das ich mitgesungen habe:
"Verleih uns Frieden" von Heinrich Schütz
Alles anzeigenIch habe den Eindruck, Terror und Gewalt nehmen täglich zu.
Natürlich sind diese Themen nicht geeignet für eine Erörterung hier im Forum, zumal sicherlich vielfältigste Auffassungen zu Ursachen und Handlungsoptionen bestehen. Doch denke, ich, dass wir in einem hoffentlich einig sind:
Wie schön wäre es, könnten die Menschen dieser Welt in Frieden zusammen leben.
Viele Dichter und Komponisten haben sich dem Thema gestellt und Werke verfasst, die (möglicherweise in einem konkreten historischen Kontext) eine Hoffnung auf Frieden ausdrücken....
WoKa hat ja die Frage so gestellt, dass es um den Unfrieden und Frieden in dieser - in unserer - Welt geht.
Da wären in der Tat reichlich Werke zu nennen, in denen die Bitte um Frieden und die Hoffnung auf Frieden aufklingt.
Zudem gibt es natürlich - weit weniger - Werke, die Frieden auszumalen suchen.
Wenn hier auch auf die Vertonungen von "dona nobis pacem" hingewiesen wird, muss man natürlich bedenken, dass da in erster Linie ein Friede gemeint ist, der nicht von dieser Welt ist.
Erst bei Haydn und vor allen Dingen bei Beethoven wird eindrücklich ein Zusammenhang zwischen der Bitte um Frieden und der realen Kriegswirklichkeit in dieser Welt hergestellt.
In der Paukenmesse und viel drastischer noch in der Missa Solemnis bricht in das "Dona nobis pacem" die reale Gewalt ein. Mit Militärmusik. Bei Beethoven antworten die Solisten darauf mit verzweifelten, flehenden Schreien: "Agnus Dei". Von ihm, dem Lamm Gottes erwarten sie Hilfe. Nicht erst nach dem Tode. Sondern als Antwort auf die Gewalt hier in dieser Welt.
Seither haben verschiedene Komponisten das "dona nobis pacem" explizit innerweltlich konnotiert. Besonders eindrücklich Britten im "War Requiem". Für die Vertonungen des Textes vor Haydn/Beethoven würde ich aber annehmen dass man eher nicht an den irdischen Frieden gedacht hat.
Auch die Kantate von Bach, die Willi vorgestellt hat, meint eigentlich den Frieden wenn denn der Herrscher des Bösen endlich besiegt ist. Und das wird erst am Ende der Welten und Zeiten sein! Von dieser hiesigen Welt ist eines gewiß: "... bei dir ist Krieg und Streit ...". Da gibt es kein Entrinnen - nur eine Hoffnung:
ZitatWelt, ade! ich bin dein müde,
Ich will nach dem Himmel zu,
Wo ich Gott in Ruh und Friede
Ewig selig schauen kann.
Da wird sein der rechte Friede
Und die ewge, stolze Ruh.
Caruso41
Lieber William,
Wieso noch mal?
Wäre eher auf Antwort gespannt.
beste grüsse
caruso41
Lieber Caruso41,
den Text hatte Willi versehentlich noch einmal eingestellt. Er bat um Löschung.
Deinen und meinen Beitrag werde ich nach Kenntnisnahme ebenfalls demnächst "entsorgen".
Viele Grüße
Norbert als Moderator