Bayreuther Festspiele 2016: Parsifal

  • Da habe ich auch mit den Augen gerollt.


    Ich dagegen, lieber Thomas, habe in der Manier eines großen Apachenhäuptlings mit keiner Wimper gezuckt.


    Um einmal etwas Nettes zu sagen: auch die Idee der Kruzifixe war interessant. Sie ist ja sehr vieldeutig. Die Religion als Psychose?
    Leider konnte ich nicht die ganze Oper verfolgen, muss es nachholen. Vor allem wegen Klingsor, der für mich aufgrund seiner Doppelnatur die interessanteste Figur im Spiel ist.


    Zum Fall Vogt kann ich nur meinen eigenen Gesinnungswandel darlegen. In grauer Vorzeit, in den 50er Jahren war ich bass erstaunt darüber, dass jemand Kurt Wehofschitz in der Arie "Oh süße Nacht" aus Don Pasquale gut finden konnte. Das ist doch kein Tenor, dachte ich damals und konnte mir außer Mario Lanza und Mario del Monaco nichts vorstellen, was singen konnte.
    Heute, drei Generationen später, suche ich verzweifelt, an die genannte Aufnahme zu gelangen, leider vergebens.
    "Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort" und folglich mit dem Urteil.


    Ich sehe da eine Parallele till Klaus Florian Vogt. Vor 2 Jahren noch fand ich seine Wagner-Versuche ungenießbar. Zwei Jahre danach geht es mir schon besser, ihm zweifelsohne aber auch.
    Gewöhnung schafft Präferenzen und es ist nicht immer leicht, von eingefahrenen Klangvorstellungen los zu kommen.
    Gegen Max Lorenz würde ich KFV unter Umständen eintauschen, keinesfalls doch bedingungslos. Gegen Sándor Kónya allerdings ohne weitere Forderungen.

  • Ich habe nur das Interview der Welt mit Meese angeklickt, das Thomas dankenswerterweise verlinkt hat. Selten habe ich so ein dummes Kunstsprech gelesen! Und malen kann er auch nicht.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • In der gestrigen Inszenirung Laufenbergs hatte ich schon nach Ansicht einiger Szenenphotos den Eindruck, dass er hier auf allzu bewährtes zurückgreift, sich das Ganze also eher unspannend bzw. "platt" darstellt. Dies hätte natürlich auch bei Meese so sein können (allerdings eher unwahrscheinlich) und trotzdem wäre meine Spannung vermutlich größer gewesen.


    Ah ja, das ist nachvollziehbar.

  • Das ist eine Inszenierung die keinem weh tut und für Einspringer geeignet ist. Und es gab hübsche Blumen Mädchen :)


    Mir tut sie weh! Sogar sehr!
    Kampfanzug? Hatten wir doch schon zig mal seit den Zürcher Königskindern. Und die Burka-Blumenmädchen gab es bereits bei Laufenbergs Don Giovanni in Köln. Gähn. Wie immer. Das Regietheater zitiert sich selbst.


    Kinder, wagt Neues...


  • Und die Burka-Blumenmädchen gab es bereits bei Laufenbergs Don Giovanni in Köln.


    Aber unter der Burka warn die doch hübsch, gell....

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • War das Kino in Dortmund gut besucht? Ich frage mich wie sinnvoll eine gleichzeitige Kinoübertragung ist, wenn es zum Einen kostenlosen Videostream gibt und am Samstag eine Fensehaufzeichnung.

  • War das Kino in Dortmund gut besucht ? Ich frage mich wie sinnvoll eine gleichzeitige Kinoübertragung ist, wenn es zum Einen kostenlosen Videostream gibt und am Samstag eine Fensehaufzeichnung.


    Ungefähr gleich gut wie im vergangenen Jahr der Kino-Tristan, geschätzt zu 30% belegt. Die Übertragung war zeitversetzt, fing um 18:00 Uhr an, die Pausen auf 30 min verkürzt. Das Bedienungsangebot, wie im vergangenen Jahr in einem separierten Bereich für die Pause Häppchen und Getränk zu bestellen ist allerdings entfallen. Was ich in den Pausen an Gesprächen mitbekommen hatte war, dass die Operntouristen das Ganze viel zu harmlos fanden, während's die Älteren eher zufrieden waren. Aber Laufenberg ist ja nun nicht wirklich das Synonym für spektakuläre Entstellungen.


    Mit einem live-Stream würde ich das Kino nicht vergleichen wollen, da sitzt man dann doch eher alleine vor einem Rechner, im Kino hat man die große Leinwand und sitzt dann doch unter Leuten, die auch den Parsifal hören möchten (und bekommt Tipps, wie man im nächsten Jahr dann doch an die begehrten Bayreuth-Karten kommen kann).


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

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  • Vielleicht noch ein Nachschlag: meine Frau und ich dürften in diesem Kinosaal zu den jüngeren gezählt haben. Die Jugend scheint sich für Oper mit wagnerschen Längen keine Zeit zu nehmen. Komme mir jetzt keiner mit der Bemerkung, dass das Schuld des Regietheaters sei. Man werfe nur einen Blick in die Kinos, was denn so allgemein erfolgreich ist. Die schauen sich jeden Mist an. Oper in jeder Form erfordert Auseinandersetzung und Reflektion, ganz gleich in welcher Inszenierung. Die sind intellektuell ganz einfach abgeschaltet.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

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  • Komme mir jetzt keiner mit der Bemerkung, dass das Schuld des Regietheaters sei.


    Merkwürdig. Bei der klassisch inszenierten Rusalka, der Turandot, ja sogar bei den Meistersingern und beim Tannhäuser aus der MET waren viele Twens im Kino. Sogar ein paar Kinder. Vielleicht hat es sich rumgesprochen, dass Bayreuth nur noch was für :hail::hail::hail::hail: ist. Ich jedenfalls würde keine Karte mehr für Bayreuth geschenkt haben wollen. Doch wem' s gefällt. Bittesehr.

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  • Ich habe nur das Interview der Welt mit Meese angeklickt, das Thomas dankenswerterweise verlinkt hat. Selten habe ich so ein dummes Kunstsprech gelesen! Und malen kann er auch nicht.


    Ich war hingegen sogar positiv von diesem Interview überrascht, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass meinen Erwartungen bei Meese sehr gering sind. Ich meine damit jetzt nicht das weinerliche "ich bin so enttäuscht von Bayreuth"-Gejammere. Aber die Andeutungen, die er zu seiner Parsifal-Sicht gemacht hat, fand ich zum großen Teil durchaus interessant, wenn ich auch Zweifel habe, dass am Ende etwas Vernünftiges dabei herausgekommen wäre.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Was ist denn das für ein Geseire, wenn er aus Enttäuschung seinen Ersatzmann als "Kameradenschwein" bezeichnet? Das ist Schulhof oder Kommiss, mit seriöser Kunst, die er ja für sich reklamiert, hat das nichts zu tun. Oder dieser Drang, ständig den Hitlergruß zu zeigen und sich dann freisprechen zu lassen?

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Merkwürdig. Bei der klassisch inszenierten Rusalka, der Turandot, ja sogar bei den Meistersingern und beim Tannhäuser aus der MET waren viele Twens im Kino. Sogar ein paar Kinder. Vielleicht hat es sich rumgesprochen, dass Bayreuth nur noch was für :hail: :hail: :hail: :hail: ist. Letztlich müssten wir mal im Foyer fragen, woran es legt. Ich jedenfalls würde keine Karte mehr für Bayreuth geschenkt haben wollen. Doch wem' s gefällt. Bittesehr.


    Ich hatte von wagnerschen Längen geschrieben. Rusalka und Turandot? Ist klar, aus den Opern hat man schon mal coole Songs mit Netrebko und Pavarotti gehört. Und diesem - na, wie heißt er noch - Paul Pott. Und Tannhäuser ist auch nicht wirklich lang und ein paar schmissige Musiknummern hat er auch. Tristan und Parsifal oder der Ring sind da schon andere Kaliber.

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  • Zogen die Regietheaterjünger nicht einst aus, das Theater mit dem Gral neuer Sichtweisen zu beleben.... Amüsant, wie sich da die Bilder gleichen:


    http://www.general-anzeiger-bo…3%B6ln-article277880.html


    http://www.omm.de/veranstaltun…hrung-aus-dem-serail1.jpg


    Herr Laufenberg scheint offenbar Burkas sexuell extrem anregend zu finden. Fast möchte man an einen Fetisch glauben. :D Das ist ja gut und schön für ihn, aber ich würde mir wünschen, dass er die Öffentlichkeit mit seinen Vorlieben nicht behelligt.

  • Was ist denn das für ein Geseire, wenn er aus Enttäuschung seinen Ersatzmann als "Kameradenschwein" bezeichnet? Das ist Schulhof oder Kommiss, mit seriöser Kunst, die er ja für sich reklamiert, hat das nichts zu tun. Oder dieser Drang, ständig den Hitlergruß zu zeigen und sich dann freisprechen zu lassen?


    Wie gesagt: Ich bezog mich auf seine Ideen zum Parsifal. Über den Rest denke ich so wie Du.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Oder es kann daran liegen, daß die Jugend keine 30 Euro für eine Kinokarte ausgeben möchte. Dazu kommt ja noch die Verpflegung in den beiden Pausen. Zumindesten im UCI Kino ist die sehr teuer.

  • Herr Laufenberg scheint offenbar Burkas sexuell extrem anregend zu finden. Fast möchte man an einen Fetisch glauben :D .Das ist ja gut und schön für ihn, aber ich würde mir wünschen, dass er die Öffentlichkeit mit seinen Vorlieben nicht behelligt.


    Ja, lieber Figarooo. Ich dachte dasselbe. Dabei ließen sich gerade hier wundervolle Bilder zaubern. Schade ums Geld. Erhalten die Bayreuther Festspiele eigentlich auch Steuergelder?

  • Das Interview mit Herrn Meese macht mir jedenfalls klar, dass dieser Regisseur alles gnadenlos verdammt, was nicht seinem Gehirn entspringt.
    Nun fühlt er sich zudem als Parsifal, auch als musikalisch reinen Tor, dem es geradezu ein Gräuel ist, Partituren lesen zu können.


    Wörtlich: „Ich kann keine Partituren lesen, na und? Ein Glück ist das. Partituren lesen können Millionen. Es geht doch nicht darum, etwas zu tun, was man kann, sondern etwas, das man muss. Aus totaler Liebe.”


    Das mag wohl angehen bei Donizetti oder Verdi, den Falstaff ausgenommen, doch wie will man Wagner auf die Bühne bringen, ohne die in den Noten versteckten Andeutungen zu den Leitmotiven zu verstehen? Das geht ohne Harmonielehre überhaupt nicht.


    Da bleibt ihm nur Eines: sich auf die Handlung zu beschränken und die Musik zur Staffage zu degradieren. Wieso aber dann nicht bei Ibsen, Tennessee Williams oder Tschechov bleiben?


    Nein, Herr Meese kümmert sich nicht um Wagner, sondern allein um seine eigene Deutung des Parsifal-Komplexes.
    Da mag bei seiner zweifellos überragenden Kreativität viel Interessantes und des Nachdenkens Wertes dabei herauskommen, nur – eben keine Wagneroper.

  • Das Interview mit Herrn Meese [...] Da mag bei seiner zweifellos überragenden Kreativität viel Interessantes und des Nachdenkens Wertes dabei herauskommen, nur – eben keine Wagneroper.


    Ich gebe Dir in allem recht, aber was Meeses »überragende Kreativität« angeht, so habe ich, falls das von Dir nicht ironisch gemeint war, doch meine Zweifel.


    Was mich allerdings sehr wundert bei der ganzen Sache: Wie ist man denn in Bayreuth überhaupt auf die Idee gekommen, Meese mit einer Inszenierung zu beauftragen? Meint man da etwa, das Notenlesen gehöre nicht zum Handwerk einer Operninszenierung? Oder hat man gedacht, dass Meese sich durch kundige Leute entsprechend einarbeiten lässt?

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  • Ich gebe Dir in allem recht, aber was Meeses »überragende Kreativität« angeht, so habe ich, falls das von Dir nicht ironisch gemeint war, doch meine Zweifel.


    Nun, Meese is ein Querdenker und als solcher mir a priori nicht unsympathisch. Ich denke auch, dass er am rechten Objekt einiges zu leisten vermag.
    Beim Parsifal hat er sich aber irgendwie verrannt und da er vermutlich kaum auf (gute) Ratschläge hört, hat er seinen Rauswurf selbst herbei geführt.


    Seine politischen Ansichten kenne ich allerdings nicht.

  • Liebe Gralsritter!


    Nach einer Woche Abstinenz habe ich mich wieder in den Reigen der Unentwegten begeben und das Neueste über den Bayreuther Parsifal nachgelesen. Nach der Aufzeichnung auf 3SAT fühle ich mich ermuntert, auch noch etwas zu ergänzen. Die Produktion hat mich in der Meinung bestärkt, dass die, die immer noch nach Bayreuth pilgern, selber schuld sind.


    Das Beste war sicher der Dirigent. Haenchens akribische und klare Interpretation, obwohl nicht nach meinem Geschmack, hat mich doch überzeugt, abgesehen von einigen Wackelkontakten, die wohl der kurzen Probenzeit geschuldet sind. Er war so etwas wie der Fels in der szenischen Brandung, die zwischen science fiction und Augsburger Puppenkiste angesiedelt war: Sie strotzte vor Äußerlichkeiten in den Gesten wie in der Bühnenoptik, ganz zu schweigen von den Kostümen: Parsifal in Unterwäsche in der Badewanne, Blumenmädchen in Burkas - ein unsäglicher Kitsch-Bauchladen.


    Die Sänger allesamt Mittelmaß bis unsäglich, also von Zeppenfeldts trockenem Einheitston bis zu Vogts akustischen Nadelstichen. Nach dem Karfreitagszauber habe ich mein heroisches Durchhalten aufgegeben. Zum Glück nicht von der gewichtigen Kundry geträumt!


    Ausgeruhte Grüße von Sixtus!

  • Ich habe gestern abend den Schluß von Akt 2 und den ganzen Akt 3 gesehen und fand die Inszenierung einfach nur öd. Dann doch lieber Bieito's Stuttgarter Parsifal. :untertauch:

  • Hallo!


    Nimm´s mir nicht übel, lieber Lutz. Aber wenn ich einen nackten alten Mann mit dem Flammenwerfer über die Bühne laufen sehen möchte, schaue ich mir lieber Mad Max an. :)


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Ich habe den Parsifal aufgenommen und in Raten angesehen, denn die Langeweile hätte ich nicht über 5 Stunden durchgehalten. Auch ich fand ihn, zumindest im ersten Teil des ersten Aktes und im ganzen dritten Akt (der auch wieder einige nicht hingehörende Figuren - überwiegend Frauen - enthielt) einfach öde. Der Karfreitagszauber im ersten Akt wäre einigermaßen akzeptabel gewesen, wenn nicht wieder - wie lächerlich - soviel rote Tinte (Theaterblut) über Amfortas ausgegossen worden wäre (was die Kamera dann auch in Großaufnahme zeigte).
    Dass der zweite Akt in einem arabischen Bad spielte, obwohl Blumen ja eigentlich in den Garten (Klingsors Zaubergarten) gehören, war ja noch hinzunehmen. Aber der Regisseur sollte nicht nur Noten kennen, sondern auch Text lesen können. Wieder passte manches nicht zum Text: Wenn Parsifal in Kriegermontour mit Maschinengewehr hereinstürmt und zu den total in Burkas verhüllten Frauen (oder sollten das Nonnentrachten sein?) sagt: "Nie sah ich so zieres Geschlecht", dann wirkt das doch recht komisch, und wenn er später Kundry fragt: "Erblühst auch du in diesem Blumenhaine?", dann wird das wohl kaum jemand mit einem arabischen Bad in Verbindung bringen können. Es blieben manche Regieeinfälle einfach unverständlich, z.B. wenn Gurnemanz, der zu Beginn des dritten Aktes und später auch doch recht gut zu Fuß ist, zwischendurch im Rollstuhl fährt.
    Wenn ich ihn mit dem Herheim-Parsifal in Bayreuth oder gar mit dem Parsifal von Schulz bei den Osterfestspiele 2013 in Salzburg vergleiche, so schneidet er geringfügig besser (Note 4 -) ab.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Wegen des "Karfreitagszaubers" im ersten Akt scheint es - wie ich aus einer persönlichen Anfrage entnehme - zu Missverständnissen gekommen zu sein: ich meinte natürlich die erste Enthüllung des Grals, die ja immer an einem Karfreitag stattfand, und so ist auch diese Enthüllung von der szenischen und musikalischen Ähnlichkeit her für mich ebenfalls ein Karfreitagszauber.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich habe nur stichprobenartig geguckt und konnte mit der Inszenierung nicht viel anfangen. Aber ich habe den Parsifal trotzdem aufgenommen, weil man durch die Untertitel doch den Text sehr genau mitbekommt. Ich bin kein großer Wagnerkenner, finde seine Musik aber großartig, vor allem, weil er ein Klangzauberer ist. Darauf hat Christian Thielemann einmal in einem Interview hingewiesen. Er sagte sinngemäß, dass Wagner als teutonisch gelte, in Wirklich sei er sehr "französisch", indem er die Hörer in neue Klangwelten führe.
    Einen Nachteil haben die Untertitel jedoch, und jetzt ist es mir egal, ob ihr wieder eine Pingelsche Ketzerei vermutet: die Texte! An die werde ich mich nie gewöhnen. Da gilt mir, dass der Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen doch sehr klein ist.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Lieber Dr.Pingel,


    beim Schmunzeln über dein erfrischend ehrliches Votum über Wagners Texte kam mir die Idee, mein geplantes Statememt zu diesem Thema, mit dem ich schon länger schwanger gehe, in Form der Eröffnung eines neuen Threads zur Welt zu bringen. Der Titel könnte heißen "Wagner-Texte - erhaben oder lächerlich?" Falls du an dieser Formulierung Rechte anmelden willst, bitte sehr!


    Was die Parsifal-Aufführung betrifft, dazu habe ich in meinem Beitrag 52 Stellung genommen, da sind wir uns ziemlich einig. Vielleicht hilft dir die Diskussion dabei, dein gespaltenes Verhältnis zu Wagner (Musik versus Text) etwas zu entschärfen. Also bis demnächst "am rechten Ort"!


    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Lieber Sixtus, das ist ein guter Titel, und das ist es, was zählt. Auf dieses Thema bin ich sehr gespannt. Wir hatten das hier auch irgendmal, aber ich hab vergessen, wo!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ein Titel, lieber Sixtus, könnte auch dieser sein:
    Wagners wüste Werse wirken auf Weise wie Werse eines wahrhaftig Wahnsinnigen. Ich glaube, das könnte sogar von Meister Richard selber sein.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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