Viel nackte Haut an und um Carmen

  • Der Hinweis von Schneewittchen im Thema „Heute live im Web“ hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass auf arte concert meine Lieblingsoper Carmen zu sehen wäre. Leider hat er den Regisseur Oliver Py nicht genannt, sonst hätte wahrscheinlich von vorn herein davon Abstand genommen. Es handelte sich zwar nicht um eine Live-Übertragung, sondern um eine Aufzeichnung aus 2014 und die Oper ist auch vollständig auf youtube zu „genießen“.
    Wer viel nackte Haut und barbusige Damen, steife Chöre und Rampensingen (ein Argument, das von Gegnern konventioneller Inszenierungen häufig den Liebhabern partiturgetreuer Inszenierungen entgegengehalten wird), wer einen roten langen Handschuh als „La fleur, que tu m’avais jettèe“ und vieles andere dumme Zeug anzusehen vermag, der ist hier richtig. Alle vier Akte spielen in und um ein Bordell. Von Zigeunern, Schmuggel, Felsenschlucht, Stierkampf keine Spur.
    Damit man das Bordell von allen Seiten (auch schon während des Vorspiels) „bewundern“ kann, wird die Drehbühne ständig gedreht. Dann stellt sich der Chor steif vor die Kasse zum Nachtlokal auf und singt. Nur ab und zu kommt etwas Bewegung hinein, wenn ein Zuschauer (zu denen auch die Polizisten gehören) von einer Prostituierten „befummelt“ wird. Michaela sucht aus den Fenster im ersten Stock eines Stundenhotels heraus ihren José. Der Kinderchor darf von der Seite her singend zuschauen, wie sich Frauen abküssen oder einer der Polizisten mit eindeutigen Bewegungen abgeknutscht wird.
    Dann dreht sich die Szene und zeigt eine Bühne im Nachtlokal, auf der ein Chor weitgehend nackter Prostituierter eine Show vorführt. Unglaubhaft erscheint dabei der Männerchor, der in Richtung dieser Bühne auf Stühlen sitzt, aber statt sich dieser „reizende“ Show anzusehen, sich singend zum Publikum im Saal wendet. Weshalb er dann für das, was er gar nicht gesehen hat, klatscht, bleibt mir unverständlich.
    Dann kommt der Höhepunkt der Show, Carmen mit drei Feigenblättern bekleidet und einer lebendigen Boa um den Hals, der barbusige Chor im Hintergrund begleitet ihre Habanera.
    Auf einer anderen Seite des wiederum gedrehten Bordells trifft sich José mit Michaela. Während er sie auffordert, von seiner Mutter zu erzählen, schaut er schon jetzt – weit vor dem im Libretto vorgesehenen Moment - dauernd nach Carmen aus. Er rennt sogar während der Erzählung mehrfach die Treppe zu ersten Stock des Bordells hinauf, wo Carmen ein paar Male erscheint, und sogar in das Bordell hinein, aus dem er dann herausgeworfen wird. So klingt sein „“Mère, je la vois“ anschließend völlig unglaubwürdig.
    Hier habe ich dann aufgegeben, mir diesen Unsinn weiter in seiner ganzen Länge anzusehen, sondern nur noch der Information halber durch Weiterschalten in einzelne Szenen hineingeschaut:
    Lillas Pastia ist natürlich wieder das Bordellinnere und weitere Nackedeiszenen auf der Bühne. Der Torero singt zwar von Stierkampf, ist aber wohl nur einer der Chansonsänger der Nachtlokalshow. In weiteren Bordellszenen ziehen sich Männer aus und schlüpfen in Frauenkleider.
    Die Felsenschlucht ist natürlich auch wieder das Bordell mit weiteren Bordellszenen. Die einzige treffende Idee des Regisseurs ist sicherlich, dass sich José für einen Auftritt als Clown schminkt.
    Michaela darf während ihrer Arie „Je dis que rien ne m’epouvante“ die düstere Bordellwand, die zu dieser Szene hereingedreht wird, mit einer Parole beschmieren.
    Auch der letzte Akt im Bordell hat mit Torero und Stierkampf absolut nichts zu tun.
    Ich kann abschließend dazu nur sagen: Wenn das die erste Vorstellung von Carmen gewesen wäre, die ich im Leben gesehen hätte, wäre diese Oper wohl nie meine Lieblingsoper geworden.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,
    dafür, dass diese Aufführung so gar nicht nach deinem Geschmack ist, hast du enorm viel Arbeit (und Zeilen) hier investiert. Darf ich fragen warum?

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Und hat da auch wer gesungen, lieber Gerhard?


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Wen mir eine Inszenierung nicht gefällt, schließe ich die Augen und kann mich so besser auf die Musik konzentrieren. Und wenn die Sänger auch nichts sind gibt es immer noch die Ausschalttaste am Notebook . Die gesanglichen Leistungen bei dieser Carmen waren übrigens sehr gut.. Das Gerhard die Sänger nie erwähnt, hatte ich vorher auch schon in einem seiner Beiträge bemängelt,

  • Lieber Rodolfo,


    ich habe früher auch schon einmal geschrieben, dass ich mich für kompetent ansehe, Sänger zu beurteilen. Im Gegensatz zu manchem anderen, der hier auch schreibt, wenn er keine Ahnung davon hat, halte ich meine Finger aus diesen dingen heraus,
    Das magst du noch so sehr beanstanden.
    Ich schließe auch nicht die Augen, nur um die Musik zu hören. Dann kann ich mich mit einer CD begnügen. Und Dafür brauche ich auch keine Inszenierung. Da genügt mir dann eine konzertante Aufführung. Für mich aber ist Oper eine Einheit aus Musik und Handlung. Und dazu gehört, dass die Handlung entsprechend dem Libretto (Drehbuch), auf das diese Musik komponiert ist, gestaltet ist.
    Die läppische Frage von Rheingold brauche ich hier - glaube ich - nicht zu beantworten


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Gestern gab es "Carmen". Es wurde auch gesungen. ;)


    Gerhards Argumentation kann ich nicht folgen. So lange ich bei TAMINO bin, ist mir so ein Verfahren noch nicht aufgefallen. Ich sehe keinen Sinn darin, über eine Opernproduktion zu schreiben und die Mitwirkenden bewusst zu unterschlagen. Dann doch besser gar nichts schreiben. Ich fühle mich ratlos und veralbert. :( Und wenn meine Anfrage, die freundlich und heiter gemeint gewesen ist, als "läppisch" abgetan wird, dann kommt wieder ein Zug in die Diskussion, der mich erneut in meinen Vorbehalten bestärkt, mich hier möglichst nie mehr zum Thema Oper, das eigentlich mein liebstes und wichtigste Thema ist, zu äußern.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold,


    falls du es nicht erkennst: Es geht mir hier um die verunstaltete Inszenierung, nicht um die Sänger! Sie mögen noch so gut singen, die Inszenierung verleidet mir auch den Gesang. Und deine Frage habe ich eher als zynisch angesehen, denn wo wird Oper ohne Musik gegeben?

    Zitat

    Zitat von Siegfried: dafür, dass diese Aufführung so gar nicht nach deinem Geschmack ist, hast du enorm viel Arbeit (und Zeilen) hier investiert. Darf ich fragen warum?

    Lieber Siegfried,


    die Befürworter solcher Verunstaltungen beanstanden immer, dass man nach Bildern oder Einzelszenen urteilt. Um mitreden und ordentlich meine Meinung zu diesen Verunstaltungen, die mich und viele andere aus dem Opernhaus vertrieben haben, sagen zu können, sehe ich sie mir dann rein aus informativen Gründen wenigstens in Querschnitt an, auch wenn ich keinen Gefallen daran finden kann. Man muss sich eben auch Proben vom Müll anschauen, wenn man über Müll reden will.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Man muss sich eben auch Proben vom Müll anschauen, wenn man über Müll reden will.


    Das ist ein sehr wichtiger Satz. Wie oft hat sich mancher schon über etwas echauffiert, ohne es überhaupt gesehen zu haben?! :rolleyes:


    Warum sollte Gerhard hier nicht einen thread über eine Aufführung eröffnen, die ihm NICHT gefallen hat? Darf man nur über Dinge schreiben, die man für gut befindet? Da hätte man wohl den Sinn eines Diskussionsforums nicht verstanden. Daher ist mir Siegfried's Einwand unverständlich.
    Wie überhaupt ich dieses Hinhauen auf Gerhard der bisher in Erscheinung getretenen Diskutanten nicht verstehen kann.


    Ich hätte auch gerne gewusst, wer da die Sänger sind, die sich so auf der Bühne präsentieren (müssen). Mir fällt ad hoc keine bekannte Carmen-Interpretin ein, die sich nackt und mit einer Schlange um den Hals auf die Bühne stellen würde. Aber ich verstehe Gerhard's Beitrag nicht als eine Kritik über eine Aufführung die er gesehen hat, sondern als ein Statement über die Auswüchse des modernen Regietheaters, welche sich in einer Carmen-Aufführung spiegeln, die er ganz offensichtlich nicht goutiert.


    Gregor

  • Lieber Gregor,


    genau so ist es. Und ich denke, dass ich hier - wenn ich damit kein Forumsmitglied persönlich angreife oder sonstwie ausfällig werde - wie jeder andere das schildern darf, was ich möchte, und mir nicht vorschreiben lassen muss, was ich bitteschön zu schildern habe bzw. was jemand gerne lesen möchte. Ich werde mir auch weiterhin erlauben, solche Verunstaltungen von Meisterwerken anzuprangern, auch wenn es einigen hier nicht passt.
    Die Sänger hat übrigens Schneewittchen in seiner Ankündigung unter "Heute live im Web" genannt. Die Sängerin der Carmen schien ein hautfarbenes Trikot anzuhaben, was man im Fernsehbild nicht so genau erkennen konnte, während der Chor der Prostituierten mir tatsächlich - wenn man die Bewegungen der entsprechenden Körperteile sah - entblößt erschien.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Mein Problem ist das Wort " Verunstaltungstheater ". Man könnte es ja auch anders formulieren z.B. das der Regisseur einfach eine andere Sichtweise auf das Stück hatte wie Gerard. Weil was für Gerhard Verunstaltung ist , das können andere Besucher die die Aufführung gesehen haben , gut finden

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  • Natürlich, lieber Rodolfo, das bleibt jedem überlassen, anders zu denken. Wenn du ein Problem mit dem Wort "Verunstaltung" hast, ist das dein eigenes Problem, nicht meines. Aber willst du mir verbieten, das zu sagen, was ich - und ich weiß auch viel andere - denken. Für mich ist das Werk verunstaltet. Du hast mir schon mehrfach vorschreiben wollen, was ich zu sagen habe (z.B. deine Aufforderung, ich solle über Sänger urteilen). Habe ich schon jemals von dir gefordert, dass du etwas ganz Bestimmtes schreiben sollst?


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    Man könnte es ja auch anders formulieren z.B. das der Regisseur einfach eine andere Sichtweise auf das Stück hatte wie Gerard.


    Ja, natürlich! Es ist die Sichtweite des Regisseurs, der wahrscheinlich keinen Blick ins Libretto geworfen hat. Gerhard meint, wie ich und bestimmt viele andere Opernliebhaber, das es uns um die Oper "Carmen" geht und nicht um "Freudenhaus" mit Musik von Bizet.

    W.S.

  • Ich wollte ja nur sagen, das mir diese Carmen Inszenierung auch nicht gefallen hat, ich aber jeden akzeptiere der anderer Meinung ist. Und verbieten oder vorschreiben will ich dir bestimmt nichts lieber Gerhard. Reagiert doch bitte nicht sofort immer beleidigt, wenn man sich etwas kritisch äußert.

  • Ich wollte ja nur sagen, das mir diese Carmen Inszenierung auch nicht gefallen hat, ich aber jeden akzeptiere der anderer Meinung ist. Und verbieten oder vorschreiben will ich dir bestimmt nichts lieber Gerhard. Reagiert doch bitte nicht sofort immer beleidigt, wenn man sich etwas kritisch äußert.


    Lieber Rodolfo, das ist der Unterschied zwischen Dir und den fanatischen (leider ist dieser Begriff zutreffend) RT-Gegnern: Du akzeptierst andere Meinungen, jene nicht. Ich halte mich aus solchen RT-Bashing-Threads inzwischen heraus, da ich eingesehen habe, dass eine Diskussion zwecklos ist. Ich verstehe aber sehr gut, dass einige Taminos auf den gefühlt fünfhundertsten "Verunstaltungs"-Thread etwas gereizt reagieren.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Zitat

    Zitat von Rodolfo: Ich wollte ja nur sagen, das mir diese Carmen Inszenierung auch nicht gefallen hat, ich aber jeden akzeptiere der anderer Meinung ist. Und verbieten oder vorschreiben will ich dir bestimmt nichts lieber Gerhard. Reagiert doch bitte nicht sofort immer beleidigt, wenn man sich etwas kritisch äußert.

    Lieber Rodolfo,


    kannst du mir eine einzige Zeile nennen, in der ich die Meinung eines anderen als Unsinn abgetan habe? Ich akzeptiere genauso wie du, das andere anderer Meinung sind. Akzeptieren, dass andere anderer Meinung sind, heißt doch nicht, dass ich mir ihre Meinung aneignen muss und hindert mich doch nicht daran, dass ich meine eigene, gegenteilige Meinung klar und deutlich zum Ausdruck bringe. Das tun doch die anderen auch, sie nehmen doch meine Meinung ebenso wenig an. Hier habe ich eher den Eindruck, dass sie die Meinungen anderer nicht akzeptieren wollen. Im übrigen finde ich bei dir nicht heraus, wofür du eigentlich stehst, während ich eindeutig bekenne, dass ich die Oper so sehen möchte, wie sie vom Librettisten und Komponisten geschaffen wurde - ohne zeitliche und örtliche Verlegung und ohne verfälschte Handlung.
    Und beleidigen kannst du mich nicht, über solche Sachen bin ich hinaus. Ich lehne es allerdings ebenso klar und deutlich ab, dass jemand mir vorschreiben möchte, was ich zu schreiben und wie ich mich auszudrücken habe. Ich schreibe das ja anderen auch nicht vor. Das hat mit Beleidigtsein nicht das Geringste zu tun.

    Zitat

    Zitat von Bertarido: Ich verstehe aber sehr gut, dass einige Taminos auf den gefühlt fünfhundertsten "Verunstaltungs"-Thread etwas gereizt reagieren.

    Lieber Bertarido,


    vielleicht kennst du ja das Sprichwort: "Jeder Tropfen höhlt den Stein". Und einige Erfolge der Gegner der verunstalteten Inszenierungen (ich rede nicht von dem in meinen Augen völlig falschen Begriff "Regietheater", denn was in "Verunstaltungstheater" geschieht, hat in meinen Augen mit Regie nichts zu tun, sondern eher mit Willkür) sind schon zu verzeichnen, denn die Presse reagiert heute auch nicht mehr so himmelhochjauchzend. Wir lesen von Kritikern inzwischen auch schon, dass sie die dauernde Willkür der Regisseure leid sind. Ich will nicht behaupten, dass das allein auf das Konto von Tamino geht, es gibt ja noch andere Gegenströmungen, z.B. amop. Ich beteilige mich zwar nicht an facebook, aber ich lese manchmal auch deren Meinungen. Und die sind oft noch viel schärfer. Und es gibt auch hier in Tamino noch schärfere Ablehner der verfälschenden Inszenierungen, die auch manches ablehnen, was ich eventuell noch gerade durchgehen lasse. Mag sein, dass ich derjenige bin, der immer wieder solche Dinge aufzeigt und immer eindeutig Stellung nimmt. Aber wenn wir schweigen, wird sich wohl nie etwas ändern. In Abwandlung von "Wir sind das Volk" hier "Wir sind die Zuschauer", an denen diese Herren ihr Geld verdienen. Es macht mir überhaupt nichts aus, wenn das einige Taminos leid sind,


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,
    Ich habe ja schon häufiger geschrieben, das ich werkgetreue Inszenierung und gut gemachtes RT gut finde. Aber in erster Linie kommt es mir auf die Musik an. Der Don Carlo in Düsseldorf war eine konservative Inszenierung nur war leider überhaupt keine Handlung in der Inszenierung noch zwischen den Sängern erkennbar und es baute sich überhaupt keine Spannung auf.

  • Was Gerhard beschreibt, konnte man an der Kritik in der WAZ/NRZ von Don Carlos in Düsseldorf nachvollziehen. Einer der besten Kritiker, der nicht nur Sachverstand hat, sondern auch treffend schreiben kann, Lars von der Gönna, hat diese Aufführung total verrissen. Jedenfalls in der WAZ/NRZ sind die Kritiker das Regietheater schon ziemlich leid und schreiben zynische Verrisse, die an Schärfe hier das Forum durchaus in den Schatten stellen.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Wobei die Don Carlo Inszenierung nun wirklich keine RT Inszenierung war. Friu Gondorf vom WDR hat sich in ihrer Kritik zum Don Carlo so geäußert, das sie es sich nicht hätte vorstellen können heutzutage noch so eine altmodische Inszenierung zu erleben.

  • Zitat

    Zitat von Rodolfo: Ich habe ja schon häufiger geschrieben, das ich werkgetreue Inszenierung und gut gemachtes RT gut finde.

    Lieber Rodolfo,


    deshalb spreche ich ja auch nicht von "Regietheater". Eine Entstellung des Werks durch Veränderung der Handlung oder durch Verlegung von Ort und Zeit bei Werken, die vom Komponisten in eine bestimmtes Umfeld eingebettet wurden, hat für mich - ich muss mich leider wiederholen - mit Regie nichts zu tun. Es ist, wie gesagt, reine Willkür. Dass das Anprangern den Befürwortern entstellter Werke nicht passen kann, und sie gereizt reagieren, ist mir ebenso wie Bertarido verständlich. Mögen Sie gereizt reagieren, ich lasse mich davon nicht reizen. Sie sollen ruhig ihre Meinung haben, mich stört das nicht. Aber auch ich sage meine klare Meinung.
    Natürlich kann auch eine konventionelle Inszenierung schlecht gemacht sein. Aber es gibt auch werkgerechte Inszenierungen - wie etwa die letzte "Bohème" von Michael Hampe in Köln, die gut gemacht sind, die ich aber leider aus bestimmten Gründen nicht besuchen konnte. Ich gehe doch nicht ins Opernhaus, um mir eine Augenklappe umzulegen und nur die Musik zu hören und dafür noch Geld auszugeben. Ich verstehe die Oper - wie schon mehrfach betont - als eine Einheit aus Musik und Darstellung auf der Bühne, denn dafür ist sie ja wohl gedacht. Und wenn die Darstellung nicht zum Werk passt, ist das nicht nur eine Verunstaltung sondern auch eine Missachtung des Komponisten. Ich habe den Eindruck, dass viele "modische" Regisseure das Handwerk nicht mehr beherrschen, eine konventionelle und damit dem Werk angemessene Inszenierung fertig zu bringen. Deshalb müssen sie etwas erfinden, was ihren Fähigkeiten entspricht. Wie bekannt, interessieren sich manche Regisseure sogar nicht einmal für das Werk, sondern sind nur darauf bedacht, ihre fixe Idee und ihre Frustrationen los zu werden, wobei sie die Musik als notwendiges Übel in Kauf nehmen, weil sie das Werk nur unter einem, dem Opernpublikum bekannten Titel verkaufen können.
    Für die Musik allein würde mir also eine gute Stereoanlage mit Referenzaufnahmen, bei denen vieles sogar noch besser zu verstehen ist, oder eine konzertante Aufführung genügen. Aber mir liegt es auch - und in erheblichem Maße - an der optischen Darstellung, die mir - verfälscht - den nutzlos vertanen Abend verleiden würde. Und das, was man landläufig unter "Regietheater" versteht, ist meist langweiliger (weil in die Moderne versetzt, die wir täglich um uns haben) und ermüdender als jede konventionelle Inszenierung.
    Ich will damit nicht sagen, dass ich keine nackte Haut (wie ich es im Thema formuliert habe) leiden mag. Aber dort, wo sie hingehört. Sicherlich wollte Bizet seine Oper nicht im Bordell angesiedelt sehen. Und die Figur der Carmen ist für mich nicht erfasst, wenn ich sie (aus Verlegenheit?) einfach ins Bordell setze.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • kannst du mir eine einzige Zeile nennen, in der ich die Meinung eines anderen als Unsinn abgetan habe?


    oder sonstwie ausfällig werde


    Natürlich. Ich komme mir zwar in der Tat »dumm vor, wenn ich alle Erbsen zählen« muss, wie Du einmal gesagt hast. Aber Du hast ja selbst darum gebeten. Nur eine kleine Auswahl seit Januar 2016: »Geschwätz«, »soviel Geschwätz«, »auf das Geschwätz garnicht erst eingehen«, »absurde Einlassungen«, »weltfremde Theorien und konstruierte Ideologien«, »verworrene Beiträge«, »ohne dass eine Substanz dahinter ist«, »Ich habe […] hier […] manchen Unsinn gelesen«, »Absurditäten gibt es auch hier genug«, »Das […] ist ohnehin der größte Unsinn«, »lächerlich«, »weltfremdes, theoretisches und oft weitschweifiges Gackern«, »bloßes Gerede«, »die leeren Worte […] nur noch darüber gelacht«, »Wer vernünftig denkt, kann nur eines tun: das alles ignorieren«, »das werden diese Herren wohl geistig nie erfassen«, »um einen selbsternannten "wirklich Gebildeten" zu entlarven«, »Ich lese die absurden Einlassungen […] zwar schon lange nicht mehr, aber durch die Zitate, auf die sich andere beziehen, deren Beiträge ich gerne weiterhin lesen würde, bleibt mir leider nichts übrig, als mit zu bekommen, was er wieder einmal losgelassen hat“, »deren oft verworrene Beiträge kaum ernst zu nehmen sind« – ach es gäbe noch so viel Ausfälligkeiten, aber ich mag nicht mehr.

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  • Zitat

    Ich verstehe aber sehr gut, dass einige Taminos auf den gefühlt fünfhundertsten "Verunstaltungs"-Thread etwas gereizt reagieren.


    Selbstverständlich tun sie das - vor allem wenn sie Sympathisanten der RT-Szene sind. Weil sie sich nämlich wünschen, man würde den "Status quo" doch endlich akzeptieren und Ruhe geben.
    Aber das wird es eben nicht spielen. Und um es klarzustellen: Meine persönliche Taktik zielt nicht darauf hin die Befürworter zu überzeugen - das wäre sinnlose Energieverschwendung - sondern jene Gegner, die längst resigniert haben, weil man ihnen über die Medien erfolgreich eingeredet hat, sie wären Einzelgänger und Querulanten. die keinerlei Rückhalt in der Öffentlichkeit hätten - wieder zu aktivieren. die Zeit ist günstig - und ich nutze sie.....


    In letzter Konsequenz könnten einem Kammermusikfreund auch die Opernthreads auf die Nerven gehen - und umgekehrt.
    Wer sich durch die RT Threads im Forum gereizt fühlt, der suche eben andere Themen im Forum auf. Bei 16757 Threads sollte doch eigentlich für jeden etwas dabei sein.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Zitat von Alfred Schmidt: Selbstverständlich tun sie das - vor allem wenn sie Sympathisanten der RT-Szene sind. Weil sie sich nämlich wünschen, man würde den "Status quo" doch endlich akzeptieren und Ruhe geben.

    :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:


    Zitat

    Zitat von Alfred Schmidt: Wer sich durch die RT Threads im Forum gereizt fühlt, der suche eben andere Themen im Forum auf. Bei 16757 Threads sollte doch eigentlich für jeden etwas dabei sein.....

    Dass sie immer noch dabei sind, wundert mich auch. Aber das unterstreicht doch deinen oben genannten Satz. Sie wollen uns totreden und fordern, obwohl sie selbst sich immer wiederholen - ohne etwas Konkretes zur Verteidigung der von uns benannten verunstalteten Inszenierungen zu sagen - , dass wir aufhören sollen, diese Dinge anzuprangern. Das Schweigen würde dann in ihr Konzept passen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Warum werden nicht die Nutzungsbedingungen dahingehend geändert oder ergänzt, dass es untersagt ist, für das einzutreten, was gemeinhin als Regietheater gilt? Das wäre konsequent und eindeutig. Nur wäre dann zu befürchten, dass die Einschaltquoten drastisch sinken. Die RT- Debatten bescheren dem Forum ein vernehmliches Interesse. Das ist zumindest meine Wahrnehmung.


    Und was mit jenem machen, die sich für das RT einfach nur interessieren, weil es eine spannende Zeiterscheinung ist, ohne dass sie sich als Befürworter oder Gegner verstehen? Dazu würde ich mich rechnen. Schon, weil ich keine Freund von Grabenkämpfen bin. Nach meiner Erfahrung genügt aber das allein, geächtet oder geschmähte zu werden. Belege möchte ich mir ersparen.


    Unterschätzt bitte nicht den hohen Unterhaltungswert des RT, verehrte Vorkämpfer für dessen Ende. Euer Leben wäre viel langweiliger, würde es tatsächlich untergehen, was nicht zu erwarten steht. Mir würde etwas fehlen.


    Verbindlichste Grüße von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Unterschätzt bitte nicht den hohen Unterhaltungswert des RT, verehrte Vorkämpfer für dessen Ende. Euer Leben wäre viel langweiliger, würde es tatsächlich untergehen, was nicht zu erwarten steht. Mir würde etwas fehlen.


    Spaß hin und Spaß her, oder meinetwegen den Spaß durch Animosität ersetzt, lieber Rheingold, fest steht ohne Frage, dass hier eine Carmen oder was von ihr übrig blieb von einem namhafen Kritiker verrissen wurde.
    Vielleicht sollte man damit beginnen, diese Kritik Punkt für Punkt zu widerlegen versuchen, dann kann man besser ohne die schon bekannten Ausbrüche persönlicher Unmut auskommen.

  • Dass sie immer noch dabei sind, wundert mich auch. Aber das unterstreicht doch deinen oben genannten Satz. Sie wollen uns totreden und fordern, obwohl sie selbst sich immer wiederholen - ohne etwas Konkretes zur Verteidigung der von uns benannten verunstalteten Inszenierungen zu sagen - , dass wir aufhören sollen, diese Dinge anzuprangern. Das Schweigen würde dann in ihr Konzept passen.

    Ich bin noch dabei, weil ich die Thematik interessant finde und weil ich mir vorgenommen habe, mich in Zukunft (seit 1. April bin ich im Ruhestand) auch mehr mit der Oper zu beschäftigen. Ich will niemanden totreden (das würde einem bei Dir ja auch nicht gelingen – Du darfst das jetzt als Kompliment oder als nicht böse gemeinte Ironie verstehen). Warum sollte ich etwas »Konkretes zur Verteidigung« der von Dir benannten »verunstalteten« Inszenierungen sagen, wenn ich die konkrete Inszenierung gar nicht verteidigen will, weil es gar nicht um die einzelne Inszenierung geht, sondern um allgemeine Fragen? Niemand fordert, dass Ihr aufhört »diese Dinge anzuprangern«, aber es wäre wünschenswert, dass Ihr auch einmal mit Argumenten auf das eingeht, was hier schon zur Genüge über Fragen der Aufführungstradition, Werkgerechtigkeit usw. geschrieben worden ist (und da waren genügend Ausführungen dabei, die mit Philosophie nichts, sondern mit ganz konkreten theaterpraktischen Fragen zu tun haben). Im Gegensatz zu Alfred, bei dem ich den Eindruck habe, dass da durchaus ein Konzept oder eine Strategie für einen Kampf gegen das RT-Theater verfolgt wird, sehe ich auf Seiten der sogenannten Befürworter hier keinerlei Absicht, das »konventionelle« Theater zu verteufeln, sondern nur das Bemühen, mehr Aufgeschlossenheit zu erreichen. Wenn man aber erklärtermaßen die entsprechenden Beiträge gar nicht liest, macht man sich in einer Diskussion unglaubwürdig.

  • Zitat

    Vielleicht sollte man damit beginnen, diese Kritik Punkt für Punkt zu widerlegen versuchen, dann kann man besser ohne die schon bekannten Ausbrüche persönlicher Unmut auskommen.


    Er ist ja ähnlich wie ich doch ein recht einfach und mildtätig gekleideter Zeitgenosse, der hami, aber da ist schon was dran ...


    Und werter Dieter - ich verstehe Dich, glaube, dass wir viel Gemeinsames haben, würde aber, was Du soeben gesagt hast, ganz dringend um das ergänzen wollen, was hami auch soeben angedeutet hat. Dann würde ich mich wohler fühlen, könnte vielleicht gar nicht mehr so viel mitreden als ganz primärer Liebhaber jeglicher Instrumentalmusik, und doch ...


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Zitat

    Zitat von Hami: Vielleicht sollte man damit beginnen, diese Kritik Punkt für Punkt zu widerlegen versuchen, dann kann man besser ohne die schon bekannten Ausbrüche persönlicher Unmut auskommen.

    Lieber Hans,


    genau das ist es. Ich habe bei konkreten Aufführungen, die jeder, der hier mitredet, auch sehen konnte, immer wieder auch konkret gesagt, was ich im Einzelnen an der Inszenierung als Verunstaltung ansehe. Da bleibt für mich unglaubwürdig, was von Einigen hier nur als leeres Theorie verbreitet wird, die sich nicht oder kaum jemals mit Oper beschäftigt haben, vor allem aber die beanstandete Oper, über die sie hier ihr Geschwätz loswerden wollen, gar nicht gesehen haben. Und das dann noch zu lesen, geschweige denn darauf einzugehen, dafür ist mir meine Zeit, die ich für bessere Beschäftigungen verwenden kann, einfach zu schade.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Spaß hin und Spaß her, oder meinetwegen den Spaß durch Animosität ersetzt, lieber Rheingold, fest steht ohne Frage, dass hier eine Carmen oder was von ihr übrig blieb von einem namhafen Kritiker verrissen wurde.
    Vielleicht sollte man damit beginnen, diese Kritik Punkt für Punkt zu widerlegen versuchen, dann kann man besser ohne die schon bekannten Ausbrüche persönlicher Unmut auskommen.


    Lieber hami, ich kann schlecht die Ausführungen eines "namaften Kritikers" widerlegen, wenn ich weder die Aufführung gesehen, noch diese Kritik gelesen habe. Wo soll die denn gestanden sein? Als ich mal danach fragte, ob in dieser CARMEN auch gesungen worden sei, wurde mir Zynismus unterstellt. So schafft man kein Klima für den Meinungsaustausch. Mein neuerlicher Einwurf bezog sich darauf, dass auch bei diesem an sich sehr konktreten Thema sofort wieder die üblichen Auswürfe gegen das so genannte RT und seine Befürworter ergingen. Dabei bin ich gar keiner. Ich bin aber auch kein Hasser. Ich interessierte mich für Oper. Das ist alles. Und ich möchte mich dafür nicht rechtfertigen müssen. Nie und nimmer.


    Diese ewigen Debatten finde ich langweilig, dass ich mir den Vorschlag erlaubte, die Nutzeungsbedingen für TAMINO anzupassen. Das war ernst gemeint. Ansonst habe ich erst neulich einiges zu CARMEN geschrieben an anderer Stelle. Ich weiß nicht mehr, wo. Dort ging es um die Urfassung mit den gesprochenen Dialogen. Ich hatte mir einige Mühe gegeben, aus diesen Dialogen herauszhufinden, was heute gestrichen, für die Handlung aber aus meiner Sicht nämlich unerlässlich ist. Was die Handlung erst plausibel macht. Warum es hier wiederholen, wo es schon an dieser anderer Stelle nicht zu Kenntnis genommen wurde. So ist das in solchen Foren wie TAMINO. Man schreibt zuerst für sich. Wenn es jemand liest, umso besser. Das Interesse an der anderen Meinung ist oft nur vorgeschoben.


    Warum melde ich Trottel mich auch immer mal wieder zu Wort? Ich habe meine Wortmeldungen zum Thema Oper schon radikal reduziert im Laufe der Zeit, obwohl es mich immer noch brennend interessiert, bewegt - und manchmal juckt. Ich arbeite daran, sie in diesem Forum auf Null zu fahren. Tritt mich, wenn Du mich dabei erwischst, dass ich rückfällig werde. :hello:


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • [Ich] würde aber, was Du soeben gesagt hast, ganz dringend um das ergänzen wollen, was hami auch soeben angedeutet hat. Dann würde ich mich wohler fühlen, könnte vielleicht gar nicht mehr so viel mitreden als ganz primärer Liebhaber jeglicher Instrumentalmusik, und doch ...


    Ich habe bei konkreten Aufführungen, die jeder, der hier mitredet, auch sehen konnte, immer wieder auch konkret gesagt, was ich im Einzelnen an der Inszenierung als Verunstaltung ansehe. Da bleibt für mich unglaubwürdig, was von Einigen hier nur als leeres Theorie verbreitet wird, die sich nicht oder kaum jemals mit Oper beschäftigt haben, vor allem aber die beanstandete Oper, über die sie hier ihr Geschwätz loswerden wollen, gar nicht gesehen haben.

    Es ist verletzend, von Gerhard immer wieder solche Ausdrücke wie »Unsinn« oder »Geschwätz« lesen zu müssen, wenn er gleichzeitig sagt, dass er die entsprechenden Äußerungen gar nicht liest. Wie kann er dann so etwas sagen?


    Aber um sachlich zu bleiben: Gerhard beanstandet immer wieder einzelne Szenen und diese genügen ihm, um auf das Ganze schließen zu können. Da gehen unsere Meinungen etwas auseinander. Ich halte es für möglich, dass manche von ihm kritisierte Inszenierungsideen auf einem Konzept beruhen, das sehr wohl passend und stimmig sein könnte (ich sage damit nicht, dass es das auch ist). Merkwürdig nur, dass Gerhard hier die unterschiedlichen Meinungen nicht nebeneinander stehen lassen kann, obwohl er doch immer wieder betont, dass wir uns gar nicht unterhalten bräuchten, wenn wir immer gleicher Meinung wären. Und ein gern geäußertes, trotzdem grandioses Missverständnis ist es, allgemeine Bemerkungen zum Thema damit zu verwechseln, ich würde über die jeweilige Inszenierung schreiben.


    Ich habe schon einmal gesagt, dass ich mich, wenn ich mehr Zeit habe, auch verstärkt mit der Oper beschäftigen möchte. Es wäre schön, wenn man mir das abnehmen und mir die Zeit zugestehen würde, anstatt mich immer nur mit abwertenden Bemerkungen zu verunglimpfen. Ich finde übrigens auch, dass die Auseinandersetzung erst dann wirklich konstruktiv werden kann, wenn man, wie hami1799 schreibt, »diese Kritik Punkt für Punkt zu widerlegen« versucht, also wenn man wirklich konkret darauf eingeht. Ich habe ernsthaft vor, irgendwann meinen Teil dazu beizutragen.

  • Warum melde ich Trottel mich auch immer mal wieder zu Wort?


    Darf ich dich jetzt bitte treten?


    Nun, zu deiner Verteidigung soll gesagt werden, dass sich zwischen die ungezügelten Da capi der Meinungen hin und wieder keck ein interessanter Gesichtspunkt schlängelt.

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