Lisa Della Casa - die Grande Dame der Opernbühne!

  • Ich besitze hier eine wunderbare LP mit diesen Primadonnen. Durch den Thread animiert, werde ich sie bald auf den Plattenteller legen:


    Lieber Wolfgang,


    wunderbar, dass Du mal anständige Musik zu hören bekommst!

  • Mein lieber Hans!


    Wie bezeichnest du denn die Musik, die ich sonst höre? Ich sitze nicht wie du in den Schäären und lausche den Fischen! :D



    Gruß Wolfgang

    W.S.


  • Lisa della Casa (* 2. Februar 1919 in Burgdorf BE; † 10. Dezember 2012 in Münsterlingen) war eine Schweizer Opernsängerin in der Stimmlage Sopran.
    Sie galt als eine der herausragenden Strauss- und Mozart-Interpretinnen ihrer Zeit.


    LG

    Für wen schreibe ich dies?

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • im Rahmen der bereits an anderer Stelle besprochenen neuen DECCA-Serie "Most Wanted" erscheint auch eine CD von Lisa della Casa:



    Lisa della Casa - Operatic Recital
    Arien & Lieder von Händel, Mozart, Schubert, Brahms. Wolf, Strauss
    Künstler:
    Lisa della Casa,
    Karl Hudez,
    Wiener Philharmoniker,
    Heinrich Hollreiser
    Label: Decca, ADD

    Erscheinungstermin: 4.4.2014
    Serie: Decca Most Wanted Recitals


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hier noch die Titelliste zu vorgenannter CD:


    Lisa della Casa sings Handel and Mozart
    Decca Most Wanted Recitals Vol. 12


    Brahms: Wie Melodien zieht es mir, Op. 105 No. 1
    Karl Hudez (piano)
    Immer leiser wird mein Schlummer, Op. 105 No. 2
    Karl Hudez (piano)
    Von ewiger Liebe, Op. 43 No. 1
    Karl Hudez (piano)
    Ständchen, Op. 106 No. 1
    Karl Hudez (piano)


    Handel: Giulio Cesare – Arias and scenes
    Wiener Philharmoniker, Heinrich Hollreiser
    Mozart: Crudele? Ah no, mio bene! ... Non mi dir, bell'idol mio (from Don Giovanni)
    Wiener Philharmoniker, Heinrich Hollreiser


    Schubert: Auf dem Wasser zu singen, D774
    Karl Hudez (piano)
    Im Frühling, D882
    Karl Hudez (piano)
    Du bist die Ruh D776 (Rückert)
    Karl Hudez (piano)
    Gretchen am Spinnrade, D118
    Karl Hudez (piano)
    Strauss, R: Einerlei, Op. 69 No. 3
    Karl Hudez (piano)
    Ich wollt ein Sträusslein binden, Op. 68 No. 2
    Karl Hudez (piano)
    Schlechtes Wetter, Op. 69 No. 5
    Karl Hudez (piano)
    Wolf, H.: Der Gärtner (No. 17 from Mörike-Lieder)
    Karl Hudez (piano)
    Begegnung (No. 8 from Mörike-Lieder)
    Karl Hudez (piano)
    Geh' Geliebter, geh' jetzt (No. 34 from Spanisches Liederbuch: Weltliche Lieder)
    Karl Hudez (piano)
    Er ist's (No. 6 from Mörike-Lieder)
    Karl Hudez (piano)


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Und hier singt sie Lieder von Richard Strauss.


    Heute ist ihr 96. Geburtstag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Als Schallplatte war diese Produktion bereits von Harald Kral beiläufig erwähnt worden. Sie ist über Jahrzehnte vergriffen gewesen. Nun habe ich mir mal die CD-Ausgabe angehört, die seit einiger Zeit auf dem Markt ist. Sie ist im Rahmen der Most-Wanted-Recitals der Decca herausgekommen mit einer optischen Reminiszenz an das Original. Es geht auf dieser CD ausgesprochen beschaulich zu. Es gibt keine Leichen, niemand zückt den Dolch, der Giftbecher bleibt im Schrank. Alles, was in der Oper passieren kann, passiert diesmal nicht. In breitestem Stereo breitet sich das Panorama der Alpen aus. Eine akustische Postkarte, noch schöner als die Wirklichkeit. Ein Alphorn ruft. Wer das hört, packt schon mal die Koffer für die nächste Reise in die Schweiz. Lisa della Casa und Vico Torriani singen Lieder aus unserer Heimat.


    Und wie sie singen. Mal aus der Ferne, mal ganz nah, mal sind sie ihr eigenes Echo. Sie werfen sich die Bälle zu, sind melancholisch, verliebt oder einfach nur bestens gelaunt. Sie passen erstaunlich gut zusammen mit ihren sehr klaren, von der Technik herausgestellten Stimmen, die legendäre Operndiva und der Schlagersänger, der sich gelegentlich auch als Fernsehkoch und Showmaster betätigte. Zunächst liegt das an der gemeinsamen Herkunft. Ob Swiizerdütsch, Italienisch oder Französisch. Sie singen, wie es kommt. Die Schweiz ist vielsprachig. Vor allem aber passen sie deshalb so gut zusammen, weil man ihnen das Volkslied auf der Alm am Ende des Tages doch nicht so richtig abnimmt. Sie spielen eine Rolle, an der sie Spaß haben – und schlafen doch nachts lieber in ihren weichen Betten als auf den harten Pritschen einer Hütte in den Bergen. ;) Was Torrianis Hauptgeschäft war (Schlager und Hotellerie), ist bei Lisa della Casa, der unvergleichlichen Arabella, immer eine Sehnsucht gewesen, der sie gelegentlich nachgab. Sie liebte, was gemeinhin als die heitere Muse gilt. Sie trat in Operetten auf und sogar im "Blauen Bock", der beliebten Samstagabendshow des Hessischen Rundfunks für die ganze Familie, wo die unverwüstliche Lia Wöhr Äppelwoi ausschenkte. Die etwas Älteren unter uns erinnern sich. Ich sehe sie vor mir mit ihrer betonierten Hochfrisur mit Kameralächeln, charmant und reserviert zugleich.


    Grüße von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • 96 Jahre - was für ein Alter! :)


    Ich kenne sie von dieser Aufnahme, die zu den berühmtesten von Mahlers 4. gehört, und da ist sie ganz ausgezeichnet:



    Schöne Grüße
    Holger

  • Dir ist aber schon klar, dass sie seit drei Jahren tot ist?


    Offensichtlich nicht.


    Aber wenn William schreibt "... ist ihr 96. Geburtstag" ist das natürlich irreführend. Es sollte in diesem Fall doch sicher "...wäre ihr 96. Geburtstag" heißen. :rolleyes:


    Gregor

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  • Dir ist aber schon klar, dass sie seit drei Jahren tot ist?


    Du meinst, ich habe so ein absolutes Gedächtnis (oder sollte ein solches haben), das alle biographischen Daten von Künstlern auf der Welt sammelt? Ich bin leider noch kein Humunculus, dem man Daten in den Kopf einspeist! :angel:


    Aber natürlich hast Du wieder einmal richtig gestellt und dem Anderen gezeigt, wie doof er ist auf Deinem Gebiet! Bravo! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Du meinst, ich habe so ein absolutes Gedächtnis (oder sollte ein solches haben), das alle biographischen Daten von Künstlern auf der Welt sammelt? Ich bin leider noch kein Humunculus, dem man Daten in den Kopf einspeist! :angel:


    Aber natürlich hast Du wieder einmal richtig gestellt und dem Anderen gezeigt, wie doof er ist auf Deinem Gebiet! Bravo! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Schöne Grüße
    Holger


    Dass du genau so unsouverän reagierst, wie du es nun getan hast und nicht einfach mal einen Irrtum deinerseits eingestehen kannst, war ja zu erwarten. (Genau danach hatte dich Dr. Pingel ja kürzlich gefragt, wann du zum letzten Mal einen Irrtum eingestanden hast - und hat natürlich keine Antwort bekommen...)
    Aber ich muss auch gestehen, dass ich überrascht war, deinen Namen als Letztbeitragenden in einer Sängerrubrik zu lesen, was ja nun wirklich die absolute Ausnahme ist. Also habe ich die Rubrik geöffnet, um den Beitrag mal zu lesen, und tatsächlich hat sich meine böse Vorahnung bestätigt...


    Ich hätte meinen Beitrag übrigens als Antwort auf jeden anderen, der das geschrieben hätte, was du geschrieben hast, ganz genau so verfasst, aber jeder andere hätte wohl anders reagiert. Zumal Frau della Casa nicht so unbekannt ist, dass man das nicht wissen darf, dass sie bereits tot ist, und es wurde ja auch in dieser Rubrik ausführlich thematisiert, sogar auf dieser letzten Rubrikseite ist das Sterbedatum genannt. Wer also wenigstens mal die letzten Beiträge der anderen überfliegt, hätte das wissen können.


    Dennoch gebe ich zu: Es war ein Fehler, doch nochmal auf einen Beitrag von dir direkt zu reagieren, wie mir deine Reaktion zeigt. Wird nicht wieder vorkommen!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Du meinst, ich habe so ein absolutes Gedächtnis (oder sollte ein solches haben), das alle biographischen Daten von Künstlern auf der Welt sammelt? Ich bin leider noch kein Humunculus, dem man Daten in den Kopf einspeist! :angel:


    Aber natürlich hast Du wieder einmal richtig gestellt und dem Anderen gezeigt, wie doof er ist auf Deinem Gebiet! Bravo! :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:


    Ups, habe ich da irgendwas verpasst? ?(
    Ich hätte jetzt nicht angenommen, dass Stimmenliebhaber das in irgendeinerweise schulmeisterlich gemeint hat. Daher seine verständliche Frage und auch mein Hinweis auf Williams ungeschickte Formulierung.


    Gregor

  • und auch mein Hinweis auf Williams ungeschickte Formulierung.


    Ich habe an der Formulierung von William nichts zu kritisieren, ein Geburtstag ist ein Geburtstag und wäre nicht ein Geburtstag, man gedenkt seiner auch, wenn der Jubilar schon tot ist, nur eben anders. Im Beitrag drüber hatte Harald das Sterbedatum mitgenannt, das hätte Willi natürlich auch machen können, aber er trägt nicht Schuld daran, wie gründlich sich jemand informiert, bevor er etwas schreibt.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"


  • Was hat der Tenor Rudolf Schock, wie er auf dem Cover dieser Box präsentiert wird, die einst bei der EMI, jetzt aber bei Warner erschienen ist, mit Lisa Della Casa zu tun? Diese Edition enthält zwei hochinteressante Dokumente, in denen Schock der Partner der Sängerin ist: Querschnitte bzw. große Szenen aus "Ariadne auf Naxos" und "Tosca". In diesem Thread waren sie bereits genannt und auch in anderen Ausgaben gezeigt worden. Wem jetzt danach ist, der findet sie - etwas versteckt - in dieser Sammlung. Deshalb möchte ich erneut darauf hinweisen. Die betreffenden CDs sind auch mit den originalen Schallplattenhüller illustriert worden:


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    Das entschädigt. Persönlich finde ich die Lösung, diese Aufnahmen optisch mehr oder weniger Schock zuzuschlagen, nicht ganz geglückt. Dafür ist die Della Casa viel zu exklusiv, viel zu bedeutend. Mein Favorit ist die Szenenfolge aus "Ariadne auf Naxos". Hätte die Della Casa nur diese eine Platte hinterlassen, ein Platz im Olymp wäre ihr sicher gewesen. Niemals ist die Wandlung der todessehnsüchtigen Königstochter in eine Frau, die durch das Wunder der Liebe zu neuem Leben findet, bewegender und überzeugender dargestellt worden. Nichts sinkt zum beglückend rauschhaften Finale hin in die Niederungen herab, alles schwebt, bleibt Metapher, Symbol – Kunst. Diese Aufnahme von 1959 ist exemplarisch für die ganze Oper, sie erreicht, was möglich ist. Besser geht es nach meiner Auffassung nicht. Schock mit seiner noch freien, draufgängerischen Höhe erweist sich als Glücksfall in seiner Rolle. Insofern kommt er unbedingt auch zu seinem Recht. Er bedient im Gegensatz zur klassizistischen Primadonna das traditionell Opernhafte mit einem Schuss Italianita, was mir bei der feinsinnigen Interpretation dieses vieldeutigen Werkes nicht als Zufall erscheint. Mit der deutschsprachigen "Tosca" verbinden sich für mich etwas zwiespältige Eindrücke. Soll heißen, sie kommt an die Qualität der Strauss-Oper in meinen Ohren nicht heran. Ein großartiges Zeitdokument ist die Produktion in jedem Fall - schon auch wegen Josef Metternich als messerscharfem Scarpia. Leider ist die Auseinandersetzung mit Tosca in zweiten Akt faktisch weggelassen, was wohl eher auf die Grenzen der Sängerin für derlei hochdramatische Ausbrüche hinweisen dürfte.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Dass du genau so unsouverän reagierst, wie du es nun getan hast und nicht einfach mal einen Irrtum deinerseits eingestehen kannst, war ja zu erwarten.

    Ach ja. Diese Formulierung:


    Dir ist aber schon klar, dass sie seit drei Jahren tot ist?

    hat nun mal den oberlehrerhaften Unterton: Du solltest es eigentlich besser wissen. Und offenbar ist es Dir so ungeheuer wichtig, dass ich einen "Fehler" zugebe. Fehler "eingestehen" tut der Normalbürger jedoch eigentlich nur, wenn sie wirklich gravierend sind. Aber man kann natürlich auch jede Nichtigkeit aufpusten zu einer großen Sache, wenn sie einem selber eben wichtig scheint.


    Lassen wir es also dabei bewenden. Ich jedenfalls verbuche diesen Diskurs als Kuriosität. :P


    Schöne Grüße
    Holger

  • Habe in einer der letzten Nächte ein Sängerportrait von Lsa della Casa aufgenommen, natürlich kam es zu nachtschlafender Zeit.


    Selten habe ich ein so interessantes Sängerportrait gesehen. Es war ein Lebenslauf, wie man ihn sich vorstellt, von der Geburt angefangen, ihre ersten Auftritte als Laienschauspielerin, erste Gesangskontakte bis hin zur Weltkarriere. Auch ihre 2. Ehe wurde ausführlich dargestellt, ihr Mann kam oft zu Wort. Die schrecklichen Krankheiten sowohl ihrer Tochter als auch von ihr selbst wurden nicht ausgespart.


    Viele Kollegen kamen zu Wort, zahlreiche Opernausschnitte krönten das Ganze. Langweilige Sequenzen als Gesagslehrerin (wie in vielen anderen Portraits) fehlten völlig.


    Sie kam selbst zu Wort, berichtet über ihre starke Leidenschaft zum Rauchen, über ihr Leben im eigenen Schloß am Bodensee, ihre Zusammenarbeit mit anderen Sängern, besonders Anneliese Rothenberger.


    Für mich war der Höhepunkt ihre Aussage: Ein Regisseur hat mir gar nichts zu sagen. Ich bestimme, was mit mir auf der Bühne passiert!!


    Tolle Frau, tolles Portrait mitten in der Nacht.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Wo lief das Porträt denn?


    Mich interessiert dies, weil über Jahrzehnte Frau della Casa fast jeden Kontakt mit der Außenwelt verweigert hat (möglicherweise durch ihre eigene Krankheit bedingt) zu haben etwa Bedienstete des Restaurants in Gottlieben, direkt neben dem Schloss gelegen, indem sie Teile des Jahres verbrachte) sie über viele Jahre nicht ein einziges Mal gesehen.


    Anfragen für ein Interview ließ sie ablehnen.. Wenn man die Hintergründe nicht kannte, wusste man nicht, dass er mit dem Ehemann gesprochen hatte (der hieß Debeljevic).

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  • Wo lief das Porträt denn?

    Das Portrait unter dem Titel "Liebe einer Diva" lief am Sonntag, 28.05.2017 auf dem Bayrischen Fernsehen, 10.00 Uhr (also doch nicht so in der Nacht). Es ist noch in der Mediathek zu sehen..


    Ich hatte es aufgezeichnet auf meiner externen Festplatte, da ich um diese Zeit den Fernseher nicht laufen habe.


    Es scheint sich um die Widerholung einer Sendung zu handeln, die hier im Forum bereits besprochen wurde, in diesem Thread auf einer der ersten Seiten (was ich natürlich vorher auch nicht gelesen hatte).



    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • ... ist aber wenn ich mich recht erinnere auch als DVD auch auf dem Markt.


    Davon bin ich auch immer ausgegangen, finde die DVD aber nirgends. Oder aber, ich habe nicht gründlich genug recherchiert. Zumindest besitze ich eine selbst hergestellte DVD, seinerseit bei der ersten Ausstrahlung mitgeschnitten. Es wird Zeit, sie mir wieder einmal anzuschauen. Meine Begeisterung für diese Sängerin ist mit den Jahren etwas abgekühlt und reduziert sich heue weitgehend auf "Arabella" und die von mir in Beitrag 105 erwähnten Szenen aus "Ariadne auf Naxos" - hier nochmal das schöne Cover, wie es auch schon die Platte zierte:



    Unübertroffen ist für mich die "Arabella"-Studioeinspielung der Decca unter Georg Solti. Aber auch der Münchner Mitschnitt wie er einst in dieser Aufmnachung auf den Markt gekommen ist, hat viel Charme:



    Es gibt für mich keine bessere Arabella. Die Della Casa hat das Wesen dieser doch eigentlich sehr dekadenten Figur genau getroffen. Obwohl die Oper erst 1933 uraufgeführt wurde, beschwört sie noch einmal das Fin de Siècle herauf. Wunderbar! Was als Arabella perfekt passt, höre ich leider auch aus ihrem Mozart heraus, wo es nicht mehr so passt - jene Kühle und Distanzierheit. Es gibt auf YouTube einige amerianische Interviews, die mir dazu geeignet scheinen, das Wesen dieser Frau zu ergründen. Sie lässt sich nie in die Seele schauen. Alles wirkt einstudiert und zurechtgelegt, sogar das Lachen. Sie macht eine Show. Das geht wohl nur so lange wie man im Rampenlicht steht und immer einen Bezug zur Karriere hat. Ist der nicht mehr gegeben, bleibt nicht viel übrig. Selbst in ihrer Zurückgezogenheit lebte sie ihr eigenes Denkmal. Als würde sie ein Geheimnis umgegen. Es kann auch Selbstschutz gewesen sein. Das habe ich immer respektiert. Was sollte sie auch tun? Diese schöne und unnahbare Frau, die immer den selben Gesichtsausdruck aufgelegt hatte, wollte wohl nicht ihr Älterwerden öffentlich ausstellen. Erst ganz zum Schluss in diesem spannenden Film war es ihr wohl inzwischen egal und sie trat nochmal vor die Kamera.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ein sehr sympathisches Portrait, danke für den Hinweis. Lisa della Casa ist wohl der einzige Grund, warum ich die Arabella zu Hause vermutlich öfter gehört habe als die meisten anderen Strauss-Opern.

  • Sagitt meint: auch ich danke für den Hinweis. Vielleicht habe ich diesen Film früher schon einmal gesehen, bin dessen aber nicht sicher. Es war in jedem Falle nochmals eine Bereicherung, diesen Film zu sehen.


    Die Konkurrenz zu Elisabeth Schwarzkopf wurde zwar angesprochen, aber die Dimension nicht gänzlich entwickelt. Trotz aller Erfolge war Lisa della Casa schlicht neidisch auf die Karriere der Schwarzkopf und rechnete dies dem Umstand zu, dass der Mann der Schwarzkopf Walter Legge war, mit seinen großen Einflussmöglichkeiten.

  • Die Konkurrenz zu Elisabeth Schwarzkopf wurde zwar angesprochen, aber die Dimension nicht gänzlich entwickelt. Trotz aller Erfolge war Lisa della Casa schlicht neidisch auf die Karriere der Schwarzkopf und rechnete dies dem Umstand zu, dass der Mann der Schwarzkopf Walter Legge war, mit seinen großen Einflussmöglichkeiten.

    Nicht ganz zu Unrecht, oder? :D


    Mir persönlich ist die della Casa aber auch als Mozart-Sängerin lieber als die Schwarzkopf (auch wenn es von dieser zweifellos auch einige großartige Mozart-Aufnahmen gibt, in italienischer Sprache stört mich ihre gekünstelte Artikulation mit den vielen Vokalverfärbungen nicht so sehr wie im Deutschen), meine Lieblings-"Cosi" ist und bleibt trotz (oder auch wegen??? ;) ) der vorhandenen Kürzungen diese:



    Auch wenn der Hauptunterschied zwischen den Böhm-Studio-Aufnahmen für mich bei den Damen, sondern eher bei den Herren liegt (insbesondere Paul Schöffer ist ein idealer Don Alfonso), gefallen mir Lisa della Casa und Christa Ludwig hier beide ganz ausgezeichnet und harmonieren überdies hervorragend miteinander und mit den Herren.


    Als Salzburger Donna Elvira gefällt mir die della Casa auch sehr gut, da ist die Schwarzkopf aber auch nicht zu verachten.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Wenn iemand es verpasst hätte... Auch mein Lieblingstar, Sena Jurinac, kann man hier finden:


    http://klassikundopern.web.tv/…anistin-2008__1kpwx7zrpbi


    BR-KLASSIK: Lisa Della Casa Liebe einer Diva

    "Wir waren alle verliebt in sie, aber sie war halt unerreichbar", schwärmte Christian Strauss, Sohn von Richard Strauss, von der Della Casa, die 2012 im Alter von 93 Jahren gestorben ist. Die Schweizer Sopranistin war in den 50er- und 60er-Jahren vielleicht die begnadetste und glaubwürdigste, sicher aber die schönste Mozart- und Strauss-Interpretin auf den Opernbühnen zwischen Salzburg und New York. Bis heute gilt sie als unerreichte Idealbesetzung für Strauss' "Arabella". Anfang der 70er-Jahre war Lisa Della Casa eine Ikone, der alles gelang, und der die Opernliebhaber - trotz oder gerade wegen ihrer Unnahbarkeit - zu Füßen lagen. Dennoch beendete sie 1974 für alle überraschend abrupt und unerklärt ihre Karriere, verweigerte jedes Interview und zog sich auf das sagenhafte Schloss Gottlieben am Bodensee zurück. Für den einstündigen Dokumentarfilm "Lisa Della Casa - Liebe einer Diva" brach die Ausnahme-Sopranistin ihr Schweigen und gab 2008 ihr erstes Interview seit über 30 Jahren. Der Film, in dem Zeitzeugen und Kollegen wie Renée Fleming, Anneliese Rothenberger, Inge Borkh oder Sena Jurinac zu Wort kommen, zeigt, dass für Lisa Della Casa die Liebe zur Familie weit über der Karriere stand.

  • Dennoch gebe ich zu: Es war ein Fehler, doch nochmal auf einen Beitrag von dir direkt zu reagieren, wie mir deine Reaktion zeigt. Wird nicht wieder vorkommen!

    Sehr löblicher Vorsatz. Aber warum wollen wir den Diskussionspartner erziehen? Verhaltensänderungen bei in sich gefestigten Persönlichkeiten sind eben schwer. Es gibt durchaus andere Strategien.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Warum zitierst du so völlig ohne Not - und ohne dass es etwas bringen würde, noch dazu aus dem damaligen Zusammenhang gerissen - diesen Satz aus meinem Beitrag vom Dezember 2015? ?( ?( ?(

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Im Schwarzkopf-Thread hatte ich bemerkt, daß aus der Zusammenarbeit zwischen Electrola und Lisa Della Casa nicht viel geworden ist. Das ist wohl so, aber eine EMI-Aufnahme habe ich noch gefunden und stelle sie nun gleich im richtigen Thread vor:

    singen Duette von Richard Strauss; Die Staatskapelle Dresden, Dirigent Rudolf Neuhaus;

    Es scheint eine Co-Produktion mit dem VEB Deutsche Schallplatten zu sein. Sie liegt wohl nur als LP vor. Ich kenne weder die Aufnahme noch das Aufnahmedatum, noch weitere Informationen über den exakten Inhalt der Platte. Vielleicht kennt jemand die Platte, oder hat sie in seiner Sammlung?


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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