Lieber Seicento,
ein wunderbares Gedicht hast Du da gefunden,
das die Schönheit, Eleganz und Geschmeidigkeit der englischen Sprache so sprechend offenbart.
Es lohnt sich, nach verborgenen Schätzen zu graben.
Lieber Seicento,
ein wunderbares Gedicht hast Du da gefunden,
das die Schönheit, Eleganz und Geschmeidigkeit der englischen Sprache so sprechend offenbart.
Es lohnt sich, nach verborgenen Schätzen zu graben.
Lieber Hami,
danke vielmals. Eigentlich war ich nur auf der Suche nach dem CD Cover, an das ich mich dunkel erinnerte. Ich freute mich dann aber sehr, als es sich herausstellte, dass selbiges Bild auch noch zum Inhalt passte. Hier noch so ein Beispiel.
Simon Vouet (1590-1649)
Amor, Venus und Hoffnung überwältigen Saturn
Ausschnitt
(Die Person heißt Fama (Pheme) und
ist soll eine Quasi-Gottheit sein)
Es malte - denkt man – ein Franzose
hier Engel in gewagter Pose.
Doch irrt, wer denkt, die nackte Brust
bedient hier pure Fleischeslust.
Sie reflektiert Gegebenheiten
die üblich war´n zu jenen Zeiten,
da man noch selber blies und drum
die Freiheit brauchte oben rum.
(Nur schwer es sich trompeten lässt,
hat man ins Mieder dich gepresst.)
Dem Umstand ist es wohl geschuldet,
dass h. und m. den Busen duldet
auf einer Platte, einer frommen,
auf die nur keusche Sachen kommen.
Das Lied vom Klein-Zack.
Am stillen Bächlein bei den Erlen
sitzt Zaches, auch genannt Zinnober,
und grübelt lang, warum im Kober
Seicento streut die schönen Perlen
als Zeichen seiner hohen Gunst,
wenn dort gewöhnlich niemand grunzt.
Lieber Hami,
ich denke doch, dass die Perlen, die hier entstehen, nicht verloren sind. Obwohl ich die Begabung nicht habe, ist mir dazu wenigstens ein Zweizeiler eingefallen:
Ich glaube, dass hier viele, wenn sie auch nicht grunzen
So doch im Stillen tief von Herzen schmunzeln.
Wenn es auch nicht viele gibt, die hier mithalten können, so machen die Beiträge doch - denke ich - vielen Lesern Freude. Uns auch Schmunzeln ist gesund.
Liebe Grüße
Gerhard
ich denke doch, dass die Perlen, die hier entstehen, nicht verloren sind.
Vor kurzem fragte wer um Rat,
aus welchem Werk ist das Zitat ...?
Schnell war die Antwort präsentiert,
doch hat´s der Frager nicht kapiert.
So dürfen wir uns nicht genieren,
das Faktum extra (zu) polieren.
So dürfen wir uns nicht genieren,
das Faktum extra (zu) polieren.
Doch Hami, nimmt man’s ganz genau,
fühl ich mich selber nun als Sau.
So woll´n wir uns statt der gedachten
und armen Opfer selber schlachten.
Verschließen Hühnerstall und Schober
und warten auf den Tod im Kober.
Scherzozid weit fort mich trieb.
Während von den Litfaßsäulen
stolz Seicento auf uns schaut,
sind ihm hier, es ist zum Heulen,
Weg und Steg zum Rum verbaut.
Denn bei uns sind alle Flaschen
bis zum letzten Tropfen leer.
Sucht er Lob und was zum Naschen,
muss er fahren übers Meer.
Dorthin wo Gitarren klingen
und der braunen Mädchen Chor
und wo unterstützt das Singen
destilliertes Zuckerrohr.
Nein, nicht länger soll er weilen
in Germaniens trübem Licht.
In die Ferne wird er eilen,
macht hier froh die Bude dicht.
Schleicht sich still aus der Fadäse,
noch mit altem Grün bemoost,
säuert Milch zu neuem Käse
und verduftet. Na dann Prost!
Lieber Moderator, dieser Beitrag gehört eher hinter Beitrag 2017. Kollege Hami ist einfach zu schnell. Kann man das ändern?
So woll´n wir uns statt der gedachten
und armen Opfer selber schlachten.
Verschließen Hühnerstall und Schober
und warten auf den Tod im Kober.
Eh´wir dort allein verrotten,
lass uns noch zur Schlachtbank trotten
- langsam zwar, sonst ist der Speck
vor dem Ziel schon wieder weg.
Unser Fleisch – gib’s zu mein Guter –
taugt zwar nur als Hundefutter.
Sammelt man das schöne Schmalz,
nützt es aber später als
Achsenfett und manches wird
laufen wieder 'wie geschmiert'.
Lieber Moderator, dieser Beitrag gehört eher hinter Beitrag 2017. Kollege Hami ist einfach zu schnell. Kann man das ändern?
Leider nicht.
Sammelt man das schöne Schmalz,
nützt es aber später als
Achsenfett und manches wird
laufen wieder 'wie geschmiert'.
Nein, zum Schmieren braucht´s Moneten
und die gehen bei mir flöten.
Schick´ mir also einen Scheck,
sonst bin ich für immer weg.
(mit einem Minuetto und zwei Scherzi)
so sprach der Gast und ging andante
ins nächst geleg'ne Ristorante.
I parenti dei mafiosi.
Hier wird die Wahrheit arg verbogen
und jener Gast hat frech gelogen,
denn wahrlich hat er schon beim Presto
mit weißen Nudeln und mit Pesto
sich ungebührlich überfressen.
Tat jetzt, als hätte er´s vergessen,
wenn er das Sahne-Rondo schilt.
Doch il padrone lächelt mild:
"Der kommt nicht weit, der arme Tropf,
das Schicksal hat ihn schon am Schopf.
Zum nächsten Halt führt nur andante
der Weg zum Gasthaus meiner Tante".
Lieber Hami,
wo bekommst du eigentlich so schnell die Antworten auf Seicentos immer neue herrliche Ideen her? Hast du ein Programm, das in Lichtgeschwindigkeit die Verse im richtigen Sprachrhytmus und mit den passenden Reimen ausspuckt? Ich bewundere jedenfall immer wieder, was euch beiden so einfällt.
Liebe Grüße
Gerhard
Hast du ein Programm, das in Lichtgeschwindigkeit die Verse im richtigen Sprachrhytmus und mit den passenden Reimen ausspuckt?
Ja, lieber Gerhard,
so ein Programm existiert.
Es heißt Babylon und was ich auch immer dort auf chinesisch eingebe, wird sofort in wunderbarem Deutsch ausgespuckt.
Du meintest -lich statt -bar.
Stimmts?
Du meintest -lich statt -bar.
"Ihr seid ein Lügner und Sophiste ..."
Es scheint aber, Du hast einige Erfahrung mit dem besagten Programm? Ich auch!
Hamlets Ansichten über den Rest werde ich mir allerdings verkneifen.
Nicht der Frager nach dem Werke frug,
dem Leser galt's - war's dem genug?
Nicht der Frager nach dem Werke frug,
dem Leser galt's - war's dem genug?
Auch wenn´s dem Leser galt,
der Frager fragte doch.
Wenn nicht, klafft in der Logik halt
ein riesengroßes Loch.
? ist das Eine,
...zum Unterschied, der feine.
Giuseppe Arcimboldo (1526-1593)
Der Gemüsegärtner
Metamorphose.
Es wandelt sich so mancher Tropf,
wenn wir ein wenig warten,
gar fein garniert im Blumentopf,
zu Früchten aus dem Garten.
Dem Steinway - wenn er Gassi geht -
der Sinn nach echter Gaudi steht.
Dem Steinway - wenn er Gassi geht -
der Sinn nach echter Gaudi steht.
Wer bat den wilden Interpreten
so heftig ins Pedal zu treten?
Erlaubt sich etwa hier ein Schlitz
Ohr einen bösen Horowitz?
Wie dem auch sei, bei Straßenglätte
gehört ein Flügel an die Kette.
Sicher ein Yamaha-Flügel mit gleichnamigem Außenbordmotor.
Sicher ein Yamaha-Flügel mit gleichnamigem Außenbordmotor.
Noch kommt der Außenbordmotor
in Oper und Konzert nicht vor.
Doch wenn der Ölpreis weiter sinkt,
es bald auch im Orchester stinkt.
Es ist doch schön, zu wissen, dass es noch andere große Dichter gibt.
Das ZDF hat mich heute mit einem wunderbaren Opus von dieser Einsicht überzeugt:
Rutsch, rutsch,
das DFB-Finale futsch!
Münchner Gras ist viel zu nass.
Die brandneue Technik, im Gras sich zu aalen,
half anstatt den Bayern den dummen Westfalen.
Doch war vor dem Rutsch
der Sieg ohnehin futsch.
Den Schiri vergaßen sie auch zu bezahlen.
Victoria forte (ad mandatum)