Russische Musik - unbeliebt?

  • Zuerst mal auf unseren Peter Schünemann zurückzukommen: Boris Godunov wird wohl jeder mindestens einmal in seinem Plattenschrank bzw. in seinem CD-Regal stehen haben. Da gehe ich mal von aus. Und das trifft wohl auch auf unseren Peter in Mikkeli (St. Michael) zu.

    Lieber Wolfgang,


    davon gehe ich ebenfalls aus, denn ein guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten Weges wohl bewusst.


    Und wie sieht es bei Dir aus?
    Schon mal die Snegurotschka oder die Mainacht gehört?


    Liebe Grüße
    Hans

  • Ach, lieber Hans,


    bei den meisten hier, hört die russische Oper bei Eugen Onegin, Pique Dame und Boris Godunow auf. Aus anderen russischen Opern kennen sie nur selektives: Ouvertüre zu "Ruslan und Ludmilla", Hummelflug aus "Zar Saltan"... usw. Aber ich befürchte, dass viele selbst nach dem Besuch der drei von mir oben genannten Opern, daheim nur die Geduld für ausschnittweises Hören haben.


    Woher sollen sie die Opern auch kennen, sie werden ja kaum aufgeführt!? Und wenn dann doch, dann die drei oben genannten.


    :hello: LT

  • Zitat Liebestraum:

    Zitat

    bei den meisten hier, hört die russische Oper bei Eugen Onegin, Pique Dame und Boris Godunow auf. Aus anderen russischen Opern kennen sie nur selektives: Ouvertüre zu "Ruslan und Ludmilla", Hummelflug aus "Zar Saltan"... usw. Aber ich befürchte, dass viele selbst nach dem Besuch der drei von mir oben genannten Opern, daheim nur die Geduld für ausschnittweises Hören haben.


    Hallo, Liebestraum!


    Da muß ich Dir allerdings Recht geben. Ich kenne auch nur einen Teil der russischen Opern. Da geht es mir aber auch bei anderen Komponisten nicht anders. Ich höre meistens nur was mir gefällt. So kenne ich nicht alle Strauss-Opern, höre auch nicht alles von anderen Komponisten. Natürlich brauche ich nur die kompletten Boxen von Iwan Petrow oder Schaljapin durchzuhören, dann habe ich schon eine Menge Arien aus russischen Opern drauf. Und diese lasse ich mir ins Ohr gehen. So z. Bsp. nun mit Josef Simándy eine Arie aus FÜRST IGOR von Borodin "Tageslicht langsam erlischt". Diese Arie gefällt mir, aber die komplette Oper habe ich noch nie gehört. Na, vielleicht finde ich doch noch Zugang zu einigen kompletten russischen Opern, die ich nie gehört habe. Was nicht ist, kann noch werden.


    Herzlichst
    Wolfgang

    W.S.

  • Aber ich befürchte, dass viele selbst nach dem Besuch der drei von mir oben genannten Opern, daheim nur die Geduld für ausschnittweises Hören haben.


    Lieber Liebestraum,


    da hast Du Recht, ich habe sie leider auch nicht. Uns Alten läuft eben auch die Zeit davon und da ist eher Breite als Tiefe gefragt. Gilt natürlich nicht für alle.


    Die Kontemplation ist mir leider schon seit langem abhanden gekommen, muss mal meinen Arzt bemühen.


    Schade, oder wie die Tschechen sagen: škoda.


    Liebe Grüße
    hami1799

  • Liebe Taminos,


    auch ich liebe Mussorgsky, Borodin, Prokofieff und Rachmaninoff sehr, und noch ein paar andere, ein für mich essentieller Aspekt der russischen Musik fehlt mir hier aber noch: und zwar die russisch-orthodoxen Gesänge, und da wiederum v.a. die bassi profondi, das bedeutet für mich immer Gänsehaut pur, die höchstmögliche Annäherung an Gott selbst, Mystik und Spiritualität im höchsten Maße - Musik, die in jeder Hinsicht "profund" ist.
    Was ich meine, mögen folgende CD - aufnahmen exemplarisch verdeutlichen:


    alb_1865969_big.jpg


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    [/am][/am]

  • Die bulgarische Gega-CD mit orthodoxen Gesängen habe ich - in Sofia gekauft! :) Wirklich spirituelle Musik, die eine Gänsehaut erzeugt, finde ich auch. Und für das Verständnis von Rachmaninows Musik ist diese orthodoxe Prägung zentral!


    Beste Grüße
    Holger

  • Ja, diese Musik gefällt mir auch. Ich war schon mehrmels in der Ukraine in den Kirchen und war von diesen Chorälen sehr beeindruckt. In meinem Fundus müßte es auch eine LP mit diesen orthodoxen Gesängen geben.

    W.S.

  • Am letzten Samstag war ich in einem Konzert in der Musikhochschule Hannover zum Thema "Hof, Stadt und Dorf - Russische Musik um 1800". Die Sopranistin und Musikprofessorin Anne Harleyhat in russischen Archiven geforst und hier einige interessante Stücke vorgestellt, die seit ihrer Entste-
    hungszeit nie mehr gespielt wurden. In erster Linie handelte es sich um Lieder und kurze Konzertstücke. Vieles davon stammte aus der Zeit Katharinas der Großen, ist demnach auch von der westeuropäischen Musik stark geprägt, nicht umsonst sind viele Lieder in der Originalsprache italienisch und französisch. Außer dem Namen Dmitri Stepanovic Bortnjansky sagten mir die Komponisten nichts. Interressant fand ich auch, dass viele Lieder von adeligen Damen komponiert worden sind, die ihr Handwerk wirklich sehr gut verstanden haben.
    Hinzu kommt, dass die Musiker und Sänger des Abends wirklich großartig waren und sich ihren durchaus anspruchsvollen Aufgaben mit großer Begeisterung und Engagment gestellt haben. Diese kleinen Nummern sind wirklich Perlen der russischen Musik. Sie haben verdient, nach diesem leider nur einmaligen Konzert doch wieder öfter gespielt zu werden.


    Schöne Grüße
    wega

  • Nachdem Mark Webber eben die schnellste Runde gefahren ist, eine kurze Reklameunterbrechung (kein Kaufzwang!):


    Die Mönche des Benediktiner-Klosters Monastère de l'Exaltation de la Sainte Croix a Chevetogne in Belgien.


  • Grundsätzlich finde ich russische Orchester-Musik bisher nicht so prickelnd, ein wunderbares Thema aber beinhaltet die Serenade C-Dur op. 48 von Tschaikovsky - tatsächlich ist es eines der besten Themen für Orchestermusik, das ich kenne.



    bis 2:40, ab 9:38 bis 10:50 und ab 30:13 bis ca. 30:50 - dann löst sich das Thema in den üblichen unstrukturierten Rauch auf.

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  • Da das Thema ja nicht "Russische Oper - unbeliebt ?" heisst - sondern "Russische Musik - unbeliebt ?" erlaube ich mir hier einzuschieben, daß von meiner Seite für die nächsten Monate ein Themenschwerpunkt "Russische instrumentalmusik" geplant ist. Der entsprechende Trailer-Thread wird in Kürze gestartet....


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat Hami:
    Und russische Oper?



    ich fürchte, da bin ich ganz schwach aufgestellt....


    Oper ist ja insgesamt nicht mein Steckenpferd (to put it mildly), und russische Oper erst recht nicht - ich kenne weder Boris Godounov, noch Eugene Onegin oder Ruslan und Ludmilla, aber das Potential ist ausbaufähig.

  • Hallo m-mueller,


    die Serenade ist sehr gut und den "Rauch" höre ich nicht - aber: Du sprichst von Orchestermusik und beschränkst Dich dann auf ein Streichorchester! Prokofiev, Borodin, Rimski-Korsakov u. ä. hören, das ist russ. Orchestermusik.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Grundsätzlich finde ich russische Orchester-Musik bisher nicht so prickelnd, ein wunderbares Thema aber beinhaltet die Serenade C-Dur op. 48 von Tschaikovsky


    Hallo m-müller,


    das finde ich aber schade, dass dies bei Dir so empfunden wird.
    Bei mir ist nämlich eher das Gegenteil der Fall, da ich gerade die aufwühlende packende russische Musik ausserordentlich schätze.
    Bei den geplanten Threads über russische Musik wird es für mich sicher einige Ansatzpunkte für Beiträge geben - Klasse!
    :D Und die Tschaikowsky-Serenade ist eines der Stücke, die bei mir "weniger prickelt" ... :pfeif:

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Hoffentlich stört es nicht allzu sehr, wenn hier die russische Orchestermusik durch die Hintertüre eingeschmuggelt wird, aber schließlich dient bisweilen ein Opernvorspiel auch als freistehendes Orchesterwerk.
    Weil ich das Vorspiel zu Mussorgskyjs Chowanschtschina (Schostakowitsch-Orchestrierung) als guten Einstieger in die Welt der russischen Melodik empfinde und dazu die wunderbaren Schischkin-Bilder die orchestrale Stimmung so trefflich untermalen, verzeihe ich mir diesen gemeinen Trick.



    Hoppla, sehe gerade, dass ich im falschen Thread bin, sollte zu den russischen Sinfonien und Orchesterwerken. Passt aber hier auch recht gut.

  • Mein lieber Hans!


    Ich bin dir dankbar für den Hinweis auf diese wunderschöne Musik. Ich kannte dieses Vorspiel noch nicht oder habe nicht darauf geachtet. Es muß ja nicht immer Gesang sein.




    Liebe Grüße nach Schweden
    Wolfgang

    W.S.

  • Lieber Wolfgang,


    es freut mich sehr, dass meine Mission erfolgreich war, denn im Himmel ist mehr Freude über einen Russophilen als über 1000 Mozartianer.


    Einen recht schönen Gruß
    hami1799

  • Eigentlich geht es hier ja nicht um den Musikgeschmack einzelner Forumsmitglieder, sondern allgemein um die Frage, ob die russische Musik (allgemein) unbeliebt ist. Und da muss ich erstmal sagen, dass ich etwas Probleme mit der Frage habe. Denn der Publikumszuspruch zu den Standardwerken von Tschaikowsky (4.-6. Sinfonie, Klavierkonzert Nr. 1, Violinkonzert, Ballette), Rachmaninow (Klavierkonzerte 2 und 3), dazu Mussorgsky/Ravel, Borodin Polowetzer Tänze, Prokofjew Klass. Sinfonie, Romeo und Julia, Rimsky-Korsakoff Scheherazade, beweist doch das Gegenteil. Für mich zählen noch mehr als die aufgeführten Werke zu meinen gern gehörten Musikstücken, besonders Schostakowitsch hat es mir angetan. Man muss unterscheiden zwischen instrumentalen Werken und Opern. Wahrscheinlich ist der etwas schwermütige Charakter der russischen Musik nicht für jedermann. Die italienischen Opern sind einfach gesanglich melodischer und in der Koloratur brillianter als die russischen, sie kommen flotter rüber, dazu kommt noch die südländische Wärme, die die Musik ausstrahlt. So schön ein Eugen Onegin für den einen ist, den anderen zieht es eben doch mehr zur Traviata, Aida und Boheme. Ich selber kenne die russischen Opern auch noch zu wenig. Von Tschaikowsky hat mir die bei uns kaum bekannte Mazeppa sehr gefallen und kürzlich Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk. Pique Dame hat mich wenig berührt. Vom Onegin habe ich einzig die Briefarie im Ohr. Ich möchte für mich nicht das Wort unbeliebt gebrauchen. Die Musik ist einfach anders, entweder man mag sie oder man mag sie eben nicht ganz so wie andere Musik.
    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Eigentlich geht es hier ja nicht um den Musikgeschmack einzelner Forumsmitglieder, sondern allgemein um die Frage, ob die russische Musik (allgemein) unbeliebt ist.


    Eigentlich sollte man das "unbeliebt" des Threadtitels mit "unbekannt" ersetzen, weil ich nicht glaube, dass man nach längerer Beschäftigung mit russischer Musik an alten Vorurteilen festhalten kann.
    Natürlich, wenn schon der Onegin Schwierigkeiten bereitet, wird der Einstieg bei Mussorgskyj oder gar Schostakowitsch nicht gerade leicht, es sei denn, man empfindet den Onegin als zu wenig russisch.

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  • Was für ein alberner Titel und was für eine blöde Frage.


    Die russischen Musik ist mit die erfolgreichste des 20. Jahrhunderts.


    Oder kennt jemand außer Gustav Mahler und Jean Sibelius einen Komponisten des 20. Jahrhunderts, dessen Symphonien häufiger eingespielt und aufgeführt werden als die von Schostakowitsch? Oder Ballettmusiken, die beliebter sind als Petrushka, Le Sacre und Romeo und Julia. Oder Streichquartette, von denen es mehr GA gibt als (außer von Bartok) von Schostakowitsch? Gibt es einen Komponisten des 20. Jahrhunderts, der häufiger bei Klavierabenden auf dem Notenpult liegt als Rachmaninoff? Höchstens Scriabin oder Prokofieff. :D

  • Die russischen Musik ist mit die erfolgreichste des 20. Jahrhunderts.


    Das ist schon richtig, aber diese Einschränkung ist eigentlich nicht erlaubt. Gehen wir ins 19. Jahrhundert, verschieben sich wohl die Präferenzen.

  • Ich kann mich erinnern das wir vor einigen Jahren an der Rheinoper von Schostakowitsch seine Lady Macbeth von Minsk im Spielplan hatten. Man hatte nur den Fehler gemacht die Aufführung ohne Pause spielen zu lassen so das man nach Premiere die Zuschauerzahlen an einer Hand ablesen konnte. Das Stück wurde dann auch relativ schnell abgesetzt obwohl es alles hat was es in einer italienischen Oper auch gibt.

  • Ich kann mich erinnern das wir vor einigen Jahren an der Rheinoper von Schostakowitsch seine Lady Macbeth von Minsk im Spielplan hatten. Man hatte nur den Fehler gemacht die Aufführung ohne Pause spielen zu lassen so das man nach Premiere die Zuschauerzahlen an einer Hand ablesen konnte. Das Stück wurde dann auch relativ schnell abgesetzt obwohl es alles hat was es in einer italienischen Oper auch gibt.

    Ob das nur an der fehlenden Pause lag?


    Man könnte daraus schliessen, dass der durchschnittliche Besucher der Rheinoper einen vergleichbaren Musikgeschmack hat wie Josef Stalin. ;)

  • Man könnte daraus schliessen, dass der durchschnittliche Besucher der Rheinoper einen vergleichbaren Musikgeschmack hat wie Josef Stalin


    Ich weiß nicht, ob hier eine implizierte Kritik an Stalin heraus zu lesen ist, ich möchte aber in jedem Falle darauf hinweisen, dass Schostakowitsch sein Leben nach der furchtbaren Lady Macbeth einzig und allein seinem väterlichen Gönner zu verdanken hatte.

  • Eigentlich geht es hier ja nicht um den Musikgeschmack einzelner Forumsmitglieder, sondern allgemein um die Frage, ob die russische Musik (allgemein) unbeliebt ist.


    Ich habe versucht aus dem Threadbeginn die Intentionen des Threaderstellers herauszulesen. Aber das ist unmöglich, denn es gibt keinen Threadbeginn, weil dieser Thread kein geplanter war, sondern aus einer OT Abzweigung einens anderen Threads besteht. Das erklärt auch den etwas undifferenzierten Titel den der Moderatorenkollege KSM diesem Torso gab. Er wollte einen anderen Thread, der zu entgleisen drohte (welcher - ist für mich nicht mehr eruierbar) retten und hat ihn an einer ihm passenden Stelle abgeschnitten und dem abgeschnittenen Teil in aller Eile einen ihm passend erscheineden Titel gegeben. Üblicherweise verwelken solche ungewollten Threads - aber im konkreten Falle hat er bedauerliche Weise überlebt. Bedauerlicherweise weil ihm jegliches Ziel fehlt. Es ist ein böses Zeichen, daß ausgerechnet Threads ohne wirkliches Ziel und struktur zu den bestfrequentierten des Forums gehören, stets von persönlichen Bemerkungen unterbrochen, die den ernsten Sinn solch eines Threads unterminieren - so denn einer da ist.
    Aber wenn wir schon die Titelfrage "ernst nehmen" und eine Antwort suchen, so gibt die beste Antwort - zumindest innerhalb des Forums - darauf die Statistik, welche Komponisten - von den zwei oder drei russischen "Flaggschiffen" mal abgesehen hier ernstlich in Threads oder gar Serien abgehandelt wurden. Und das ist eher bescheiden. Ebenso ist die Resonanz auf die Ankündigung, den Sinfonien russischer Komponisten dieses Jahr mehr aufmerksamkeit zu schenken und als Themenschwerpunkte zu handhaben eine klare Absage an dieses Thema (oder an mich ??) Geburtstagswünsche zu posten ist halt doch weniger anstrengend....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die russischen Musik ist mit die erfolgreichste des 20. Jahrhunderts.


    Oder kennt jemand außer Gustav Mahler und Jean Sibelius einen Komponisten des 20. Jahrhunderts, dessen Symphonien häufiger eingespielt und aufgeführt werden als die von Schostakowitsch? Oder Ballettmusiken, die beliebter sind als Petrushka, Le Sacre und Romeo und Julia.

    Beim Ballett ist die russische Dominanz nahezu total, nicht nur im 20. Jhd. Nach Tschaikowsky kommt erst mal lange nichts, dann kommen Strawinsky und Prokofieff, dann wieder lange nichts, dann vielleicht Ravel.
    Es gibt allerdings m.E. durchaus eine erhebliche Anzahl von Orchesterstücken (keine Sinfonien) des 20. Jhds., die mir eher populärer scheinen als Schostakowitschs Sinfonien (bei denen man fairerweise auch einräumen muss, dass die Beliebtheit weitgehend auf ca. ein Drittel der 15 Werke beschränkt ist), v.a. Debussy und Ravel, Strauss, Bartok.



    Zitat

    Gibt es einen Komponisten des 20. Jahrhunderts, der häufiger bei Klavierabenden auf dem Notenpult liegt als Rachmaninoff? Höchstens Scriabin oder Prokofieff. :D

    Debussy, Ravel, evtl. Albeniz? Bartok


    Aber insgesamt ist wohl kaum zu bestreiten, dass seit der Spätromantik russische Musik weltweit populär ist und eine wichtige Rolle gespielt hat.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ebenso ist die Resonanz auf die Ankündigung, den Sinfonien russischer Komponisten dieses Jahr mehr aufmerksamkeit zu schenken und als Themenschwerpunkte zu handhaben eine klare Absage an dieses Thema


    Das finde ich nicht, dass man das als Absage werten sollte.
    :( Schade - Du hast zu schnell aufgegeben, denn jetzt vor Ostern sind sehr viele nicht ONLINE gewesen. Ostereinkäufe und Osterurlaube stehen an !


    Ich freue mich trotzdem auf die geplanten Threads über russische Orchesterwerke ...


    :evil: Schade das mein Hinweis auf den viel zu unbekannten russischen Komponisten in der Schostakowitsch-Nachfolge = Andrei Eshpai jetzt weg ist !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Die Frage der Beliebtheit russischer Musik ist hinsichtlich ihrer Popularität meines Erachtens hinfällig. Die Schreiber der "Gassenhauer" der klassischen Musik sind doch zu gehörigem Anteil russischer Herkunft. Tschaikowsky und Rachmaninov stehen dabei wohl außer Frage. Hinsichtlich der Akzeptanz des Repertoires hat sich sicherlich in den letzten Jahrzehnten einiges getan. So war eines der am begeistertsten aufgenommenen Konzerte, die ich in letzter Zeit gehört habe, die 10te von Schostakowitsch, in der er "seinem Gönner" (wie es oben heißt) Stalin im 2. Satz post mortem eine brachiale Maske verpasst hat. Auch die Cellokonzerte sind mittlerweile im Repertoire jedes Konzerthauses, das etwas auf sich hält.


    Bzgl. des Hinweises auf die Rolle Stalins empfehle ich das Buch "Zeugenaussage" von Solomon Volkow, der für DSch die Autobiografie zeitlebens schrieb um sie nach seinem Tode zu veröffentlichen.


    Was meine persönlichen Favoriten anbelangt, gehört des 2. Satz seines zweiten Klavierkonzertes zum schönsten und ergreifendsten, was ich in der klassischen Musik bisher gehört habe.


    Interessieren würde mich, weshalb Lady Macbeth in Beitrag 86 unkommentiert als furchtbar bezeichnet wird? Ich habe die Oper vor Jahren in Stuttgart gesehen und kann das Urteil nicht nachvollziehen (muss ich wahrscheinlich auch nicht).


    Interessant übrigens eine Liste russischer Komponisten:


    http://de.wikipedia.org/wiki/L…onisten_klassischer_Musik

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

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