@ observator: (morgen kauf ich endlich mal die Taschenpartitur!)
Bei mir stand heute die zweite Bernsteinaufnahme auf dem Programm:
Concertgebouworkest - Leonard Bernstein - 10/1987 - DG 427 646-2
13:25 - 14:37 - 10:39 - 11:29
Obwohl aus der Phase Bernsteins, in der er seine Langsamkeitsweltrekorde aufnahm, ist dieser Schubert immer noch schnell genug. Der erste Satz ist ein bisschen gemächlicher als seine oben genannte New Yorker Einspielung, auch die Temporelationen erscheinen mir in der Amsterdamer Einspielung schlüssiger, aber: man höre und staune: der zweite Satz ist in der späteren Amsterdamer Einspielung schneller und auch "gewaltmässiger"!
Orchesterklang und Aufnahmetechnik sind in der DG-Auafnahme besser. Das New York Philharmonic spielt im Vergleich zum Concertgebouw manche Figur angenehm messerscharf, aber die Concertgebouwaufnahme ist natürlich auch nicht im geringsten unpräzise. Die Mischklänge (Holz/Blech, Blech/Pauke) sind ein Vergnügen in der Amsterdamer Aufnahme, ein wunderbar homogener Orchesterklang, aber das mag für viele andere Aufnahmen auch zutreffen.
Fazit: Bernsteins New Yorker und Amsterdamer Aufnahmen unterscheiden sich sozusagen "überkreuz" - denn es ist nicht so, daß die New Yorker Aufnahme mehr zugespitzt ist und die Amsterdamer Aufnahme eher mild. So ist der zweite Satz in der New Yorker Aufnahme milder, die anderen Sätze dafür zugespitzer...
Ich finde also beide Aufnahmen gut - zu einer offiziellen Kaufempfehlung will ich mich erst durchringen, wenn ich die anderen Aufnahmen alle gehört habe.