Mit Staunen hört das Wunderwerk - Joseph Haydn: Die Schöpfung

  • Hallo!


    Ich habe erst vor zwei Wochen im Musikverein bei einer Aufführung der Schöpfung mitgesungen und ich muss sagen: es war ein Haydn, der mich wirklich überraschte. Kaum gibt es "langweilige" Passagen, das Werk ist nicht nur während des ganzen Anfangs genial, sondern bis zuletzt ist es eine wundervolle und mitreißende Perle. Er lässt nicht nach, dieser Einfallsreichtum, diese "Schöpf"erische Kraft, die in Haydn steckt und obwohl die besten Passagen eher am Beginn zu finden sind (Sonnenaufgang, Licht, Verzweiflung) ist sie zu Ende hin kaum abflachend (auch wenn die Gesänge von Adam und Eva ein bisschen länger dauern) sondern findet in der Schlussfuge ein würdiges Ende.


    "Nie war ich so fromm, wie bei der Komposition der Schöpfung. Täglich fiel ich auf die Knie und dankte Gott für mein Werk." (J.Haydn über die Komposition)



    Aber was meint ihr eigentlich: War es angebracht, das Haydn Tonmalerei verwendet hat?
    schon zu Lebzeiten war das der größte Kritikpunkt am Werk und ich möchte gerne wissen, was ihr dazu meint?? ?(


    mfg Renua

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann...
    Das Gegenteil ist schon schwieriger. (K. Tucholsky)

  • Aso, thanx...

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann...
    Das Gegenteil ist schon schwieriger. (K. Tucholsky)

  • wie ist die aufnahme unter neville marriner mit chorus and orchestra of.st.martins in die fields und den solisten mathis,baldin und fischer-dieskau zu bewerten?die philips aufnahme auf 2 cd ist unter dembillig-label eloquenz erhältlich.

    friedrichsfelde

  • Ich kenne hier nur die "Schwesteraufnahme" in etwa gleicher Besetzung für Philips - Diese ist allenfalls als gute Mittelklasse zu bewerten. Ich habe damals Vollpreis bezahlt - dafür gibt es besseres, den Eloquence-Preis sollte die Aufnahme aber in jedem Fall wert sein....
    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zum Preis der alten Ausgabe gibt es nun die Bernstein-"Schöpfung" zusammen mit allen anderen Haydn-Aufnahmen für die DG (Symphonien Nr. 88, 92, 94; Sinfonia concertante; "Paukenmesse") in einer günstigen 4-CD-Box, so daß sich gleich deren Anschaffung empfiehlt:



    Joseph Haydn (1732–1809)
    "Die Schöpfung"
    Blegen, Popp, Moser, Ollmann, Moll
    Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
    Leonard Bernstein
    1986


    Neben Bernsteins energischem Dirigat des BR-Symphonieorchesters (tolle Bläser und Pauken!) sind der bestens disponierte Chor und die Solisten hervorzuheben. Insbesondere Kurt Moll als Raphael mit seinem "balsamischen" Timbre weiß zu gefallen und lohnt fast allein schon der Anschaffung. Besonders hochkarätig besetzt auch Lucia Popp als Eva. Lennys Herangehensweise ist m. E. ungleich sinnlicher als etwa Karajans, den ich bei der "Schöpfung" als nicht so überragend empfinde (zu analytisch). Sehr schön dehnt er die Tempi etwa im Finalchor des Ersten Teils "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" oder beim Finalchor des Zweiten Teils "Vollendet ist das große Werk". Zusammen mit der vielfach unterschätzten Koch-Aufnahme aus der DDR mein neuer Favorit, was dieses Haydn-Oratorium angeht.


    :hello:


    P.S.: Es scheint noch eine frühere "Schöpfung" unter Bernstein aus New York zu geben (CBS/Sony 1966). Die Rezensionen sprechen sich aber überwiegend für die Münchner Aufnahme aus.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo, liebe Haydn-Freunde,


    vielleicht kann ich etwas zu dieser amerikanischen Aufnahme von 1966 sagen, das ich seit einiger Zeit in meinem Besitz habe, übrigens im Rahmen einer noch attraktiveren Kassette (12 CD's):
    zu diesem Preis bekommt man die Sinfonien Nr. 82 - 88 und 93 bis 104, die Schöpfung, die Paukenmesse, die Nelson-Messe, die Harmonie-Messe und die Theresienmesse.
    Was nun die Schöpfung betrifft, so sind die Solisten sehr bemuht, man merkt ihnen an, dass sie noch nicht sehr viel deutsch gesungen haben. "Nun beut die Flur" wird von Lucia Popp sicherlich noch besser gesungen, vom Uriel Fritz Wunderlichs ganz zu schweigen, auch Kurt Moll und Walter Berry in anderen Einspielungen- aber man stelle sich Lennie vor, mit 48 Jahren, welch ein orchestrales Feuerwerk entfaltet er, welche wunderbare Lautmalerei, z.B. zu Beginn des Rezitatives des Uriel Nr. 12: "In vollem Glanze steiget jetzt". Ein helles, durchdringendes Klangbild mit energischen Blechbläsern und wunderbaren Pauken während der ganzen Messe.
    Aber man soll nicht glauben, dass Lennie jetzt, sozusagen im jugendlichen Überschwang, durch die Partitur rennt, das ist eigentlich nie seine Art gewesen, im Gegenteil, z.B. beim Chor "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" wählt er ein sehr gemäßigtes Tempo, da habe ich schon anderes gehört. Aber, welche majestätische Wirkung erzielt er damit. Da läuft einem ein Schauer nach dem anderen über den Rücken.
    Lennie at his best.


    Liebe Grüße


    Willi

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hallo,
    meine Datenbank verzeichnet 18 verschiedene GA der Schöpfung.


    Meine beste Einspielung ist mit Peter Schreier, aber nicht als Sänger des Uriel sondern als Dirigent des Scottish Chamber Orchestras mit dem Festival Choir Lucerne. Es singen: E. Mathis, Chr. Pregardien und R. Pape. DVD bei Arthaus.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Ich habe letztens meiner Sammlung mit Staunen eine neue Aufnahme hinzugefügt, und zwar die zweite von diesem Dirigenten, die in meiner Sammlung ist:



    Nach seiner Aufnahme aus den 80er Jahren vermeine ich noch eine Weiterentwicklung zu bemerken, auch eine bessere Leisting des Chores (Arnold Schönberg Chor).


    Liebe Grüße


    Willi ^^

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Allen einen schönen Sonntag!


    Haydns "Schöpfung" ist wirklich eines der am häufigsten eingespielten Werke der Oratorien-Literatur und ich habe schon zu LP-Zeiten einige Aufnahmen gehabt - mit der Zeit aber wegen der Knack- und Rauschgeräusche auch immer wieder entsorgt. Irgendwan kam dann mal ein Tonbandgerät der "TK"-Serie von Grundig ins Haus und ich habe alle Platten peu a peu überspielt.


    Da gab es damals die Karajan-Einspielung...



    ...und die von den Ludwigsburger Schloßfestspielen unter Wolfgang Gönnenwein...



    ...während mein Vater eine Rilling-Einspielung hatte, von der ich aber nicht mehr die weiteren Interpreten nennen kann...



    ...und die hier gezeigte DDR-Aufnahme, die mir mal irgendwann aus der "Zone" mitgebracht worden war.
    Natürlich hatten die Platten seinerzeit völlig andere Aufmachungen.


    Trotzdem ist meine liebste Einspielung bis heute jene geblieben, die Karl Forster mit dem Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin, den Berliner Symphonikern und den Solisten Grümmer, Traxel und Frick 1959 oder 1960 bei EMI herausbrachte. Die drei Solisten sind für mich immer das "Non plus ultra" geblieben! Ich möchte sie einfach nicht missen - und bei Amazon gibt es sie tatsächlich noch (bei jpc fand ich sie nicht):



    Liebe Grüße aus dem "Ruhrpott" (der ja schon lange keiner mehr ist)

    .


    MUSIKWANDERER

  • Es scheint wirklich etliche gute und sehr gute Aufnahmen dieses Oratoriums zu geben.
    Irgendwie konnte bisher keine Aufnahme aber meinen Bernstein (DG) ablösen. Wie er etwa die Blechbläser einsetzt, ist einmalig, erinnert mich ein wenig an seinen Tschaikowsky (nicht negativ zu verstehen).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Habe soeben mal interessehalber eine mp3 von der Marriner-Aufnahme von 1989 geladen: den Chor "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes".
    Die Solisten mögen wirklich gut sein, aber diese irrwitzigen Tempi gehen ja gar nicht. Das ist ja furchtbar. :no:
    Marrriner hetzt in 3:30 durch dieses fulminate Ende des I. Teils des Oratoriums. Bernstein läßt sich hier 5:26 Zeit und kostet jedes Detail aus. Man hört Dinge, die bei Marriner beim besten Willen allenfalls erahnt werden können. Und: Wo sind die Trompeten bei Marriner? Die vermisse ich ja gänzlich. Bei Bernstein schön pathetisch und ausgeladen, so gefällt mir das.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Habe soeben mal interessehalber eine mp3 von der Marriner-Aufnahme von 1989 geladen: den Chor "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes".
    Die Solisten mögen wirklich gut sein, aber diese irrwitzigen Tempi gehen ja gar nicht. Das ist ja furchtbar. :no:
    Marrriner hetzt in 3:30 durch dieses fulminate Ende des I. Teils des Oratoriums. Bernstein läßt sich hier 5:26 Zeit und kostet jedes Detail aus. Man hört Dinge, die bei Marriner beim besten Willen allenfalls erahnt werden können. Und: Wo sind die Trompeten bei Marriner? Die vermisse ich ja gänzlich. Bei Bernstein schön pathetisch und ausgeladen, so gefällt mir das.


    5:26 scheint mir extrem langsam; ich habe jetzt außer Marriner (aber nicht die oben abgebildete, sondern Decca? Philips? ca. 1980) Markevitch/DG 1957 (4:10), Bernstein/Sony (4:36) und Spering/Naxos (3:30) und finde den letzten eigentlich nicht zu schnell. In der Tat finde ich den Beginn des Chores sonst leicht etwas schleppend, in dem abschließenden Teil, der mit der Fuge des Chors beginnt, werden die anderen entweder schneller oder es wirkt jedenfalls zügiger. Eine gewisse Glätte liegt an Marriner, die Blechbläser kommen bei Spering sehr deutlich heraus, das liegt nicht am Tempo. Markevitchs Mono-Aufnahme gefällt mir auch sehr gut, aber hier werden einige orchestrale Details überdeckt, das liegt an der etwas eingeschränkten, obgleich sehr gut anhörbaren Klangtechnik, die den Chor und die Solisten ein wenig in den Vordergrund stellt.
    Die Naxos-Einspielung unter Spering ist m.E. ein außerordentliches Schnäppchen (auch als SACD zu haben, die kenne ich aber nicht). Die Solisten sind vielleicht ein klein wenig blaß, aber Chor und Orchester ausgezeichnet und ungeachtet der HIP-Spielweise wirkt das auf mich niemals "dünn". (Noch weniger dünn klingt Harnoncourts neuere Aufnahme, aber die hat einige Eigenheiten.)


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)


  • Die gibt es heute auch noch für 18,99 Euro


    und diese für 22,99.


    LG, Bernward



    ...wobei letztgenannte eine Live-Aufnahme von den Salzburger Festspielen vom 29.08.1965 und eine Mono-Aufnahme ist.
    Der künstlerischen Qualität tut diese Tatsache keinen Abbruch (die Besetzung der Solisten ist unübertroffen gut), aber nicht jeder mag mono hören.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ja, Johannes, es stimmt schon, Bernstein ist sehr langsam in seiner späten Aufnahme. Allerdings empfinde ich persönlich das keineswegs als Nachteil. Es kommen, wie gesagt, viele Details zum Vorschein, die ich anderswo kaum oder gar nicht höre. Im übrigen finde ich die alte Forster-Aufnahme auch gut gelungen. Von den Solisten her vielleicht Referenz (wobei die Frage freilich wieder ist, inwieweit Frick wirklich soviel besser als Moll ist usw.). Die Tempi bei Forster sind auch "zwischen den Extremen" (bei besagtem Chor etwa 4:28 Min.). Die Blechbläser sind hier deutlich zu vernehmen. Die Orchesterqualität insgesamt kommt aber nicht ganz ans BRSO ran. Dennoch eine gute Alternative zum alten Bernstein.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Was haltet ihr hiervon:
    Ich habe allerdings die GA mit anderem Cover.




    Als Uriel gefällt mir R. Wohlers. Solti und Haydn, das passt eigentlich.


    LG, Bernward :hello:


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Mit der Zeit tauchen immer wieder Schätze auf, die man für gar nicht existent hielt. So auch eine Live-Aufnahme von Haydns "Schöpfung" unter dem Barock-Experten Karl Richter aus dem Jahre 1970, ein Werk, dass er kommerziell nie komplett eingespielt hat.


    Die Besetzung:


    Joseph Haydn (1732—1809)
    Die Schöpfung, Oratorium in drei Teilen, Hob. XXI:2
    Text nach John Miltons "Paradise lost"; frei ins Deutsche übertragen von Gottfried Freiherr van Swieten



    Lotte Schädle, Sopran (Gabriel/Eva)
    Horst Laubenthal, Tenor (Uriel)
    Karl-Christian Kohn, Bass (Raphael/Adam)
    Chœur de l'ORTF
    Orchestre Philharmonique de l'ORTF
    Karl Richter, Dirigent


    Aufnahme: Salle Pleyel, Paris, 16. Januar 1970



    Die für das Alter sehr gut klingende Stereo-Aufnahme wurde am 17. Dezember 2014 in France-Musique gesendet und kann jedem Richter-Fan, aber auch allen Bewunderern des Haydn-Oratoriums ans Herz gelegt werden. In der festlichen Manier seines "Messias" oder der h-Moll-Messe geht Karl Richter auch an dieses geistliche Werk der Wiener Klassik heran. Orchester, Chor und Solisten können ihm problemlos folgen. Besonders die Chöre zelebriert Richter regelrecht. Feierlicher habe ich das nie gehört, nicht einmal bei Bernstein.


    Für Interessenten. Ich habe keine Ahnung, wie lange das noch verfügbar sein wird.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es gibt sicherlich orchestral strahlendere Aufnahmen, als die Einspielung der "Schöpfung" unter Karl Forster mit dem Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin. Für mich ist diese Aufnahme aus dem Jahr 1960 nach wie vor die authentischste und ergreifendste. Ich kann die Gründe dafür nur schwerlich benennen. Ist es der wundervolle, homogene Chorklang, sind es die ausgezeichneten Solisten Elisabeth Grümmer, Josef Traxel, Gottlob Frick, oder kann es sein, dass der dirgiierende Priester Karl Forster eine besondere Berufung für ein Werk wie die Schöpfung hatte und dessen innneren Kern am intensivsten zum Klingen bringen konnte? Vielleicht ist es auch nur Nostalgie. Auf jeden Fall war ich wieder ganz hingerissen, als ich ausgelöst von Josef II. Beitrag diese Aufnahme wieder einmal hörte. Danke, lieber Joseph, für diesen Impuls. :hello:


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Lieber Operus,


    für die Sopranarien mit der Grümmer würde ich dir bedenkenlos zustimmen. Aber "Von deiner Güt, oh Herr" finde ich unter Karajan, mit Janowitz und Dieskau unübertrefflich.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Es gibt sicherlich orchestral strahlendere Aufnahmen, als die Einspielung der "Schöpfung" unter Karl Forster mit dem Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin. Für mich ist diese Aufnahme aus dem Jahr 1960 nach wie vor die authentischste und ergreifendste. Ich kann die Gründe dafür nur schwerlich benennen. Ist es der wundervolle, homogene Chorklang, sind es die ausgezeichneten Solisten Elisabeth Grümmer, Josef Traxel, Gottlob Frick, oder kann es sein, dass der dirgiierende Priester Karl Forster eine besondere Berufung für ein Werk wie die Schöpfung hatte und dessen innneren Kern am intensivsten zum Klingen bringen konnte? Vielleicht ist es auch nur Nostalgie. Auf jeden Fall war ich wieder ganz hingerissen, als ich ausgelöst von Josef II. Beitrag diese Aufnahme wieder einmal hörte. Danke, lieber Joseph, für diesen Impuls. :hello:


    Herzlichst
    Operus

    Lieber Operus, was ich an der Aufnahme mit Forster zu bemängeln habe ist, du mögest mir bitte verzeihen, das Frick den Adam singt, da passt für mich was nicht so ganz zusammen, Grümmer u.Frick!

    Dafür singt er den Raphael ganz hervorragend, ausdrucksvoll und mit Würde!

    Da gibt es auch andere Aufnahmen wo ein Bass beide Partien singt und ich dann mit der Interpretation des Adam nicht zufrieden bin!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Eine von den neueren Aufnahmen die mir sehr gut zusagt....



    .....ist diese mit dem London Symphony Orchestra und Chorus.

    Raphael/Adam ... Dietrich Henschel

    Gabriel/Eva .... Sally Matthews

    Uriel ..... Ian Bostridge

    Hier ist vorallem das Dirigat von Sir Colin Davis hervorzuheben, er weiß zu differenzieren bei den Tempi, was mir sehr zusagt.

    Die Sänger sind alle hervorragend, mit Henschel war ich nicht immer so einverstanden aber hier liefert er eine tolle Interpretation in beiden Partien ab!

    Sally Matthews ist sehr Textverständlich, mit minimalem Akzent war aber keineswegs abträglich ist, denn sie einen schönen strahlenden Sopran!

    Bostridge ist für mich immer eine Bank an Ausdruck und Interpretation, so auch hier!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
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  • Hier ist vorallem das Dirigat von Sir Colin Davis hervorzuheben, er weiß zu differenzieren bei den Tempi, was mir sehr zusagt …

    D'accord … :yes: :hello:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Meine Lieblingsaufnahmen der Schöpfung sind immer noch jene von Karl Richter (siehe Beitrag 79; leider nicht kommerziell erhältlich) und die späte von Leonard Bernstein, weil beide die Größe und Majestät des Werkes besonders glanzvoll hervorheben.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hier zumindest einige Auszüge aus der genannten Aufnahme von Karl Richter:



    :hail:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich glaube, über diese Aufnahme hat noch niemand was gesagt.

    Sie ist von den paar Aufnahmen, die ich kenne, meine Lieblingsaufnahme; eine Matinee bei den Salzburger Festspielen 1990.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat von Melot1967

    Ich glaube, über diese Aufnahme hat noch niemand was gesagt.

    Doch, siehe Beiträge #22, #43, #45!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Doch, siehe Beiträge #22, #43, #45!


    LG Fiesco

    Danke für den Hinweis. Diese Beiträge hatte ich übersehen.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Karl Richter (München 1972)


    Joseph Haydn

    "Die Schöpfung"


    Elisabeth Speiser, Sopran (Gabriel, Eva)

    Werner Hollweg, Tenor (Uriel)

    Karl Christian Kohn, Bass (Raphael, Adam)


    Chor der Bayerischen Staatsoper

    Bayerisches Staatsorchester

    Karl Richter


    Aufnahme: Nationaltheater, München, 8. Mai 1972



    haydn7bkcr.jpg


    Vor zwei Jahren beklagte ich hier noch, dass es keine Aufnahme unter dem Dirigat Karl Richters auf dem Markt gäbe. Nun hat Hänssler einen Mitschnitt aus dem Privatbesitz von Prof. Tobias Richter technisch aufbereitet und veröffentlicht. Dem Sohn Karl Richters und langjährigen Generalintendanten der Deutschen Oper am Rhein kann man gar nicht dankbar genug sein. Hänssler muss wahre Wunder vollbracht haben, denn die Tonqualität war zunächst angeblich in einem sehr schlechten Zustand. Davon hört man glücklicherweise nichts mehr, im Gegenteil. Für eine fast 50 Jahre alte Aufnahme sehr gutes Stereo und keine unnötigen Studiospielereien. Für meine Begriffe in allen Belangen mustergültig und insofern eine wichtige Erweiterung der Diskographie.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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