Die liebsten Klaviertrios der Taminos

  • ich beginne mit 4 Trios - der Rest folgt nach und nach - und ich habe kein Problem damit Beethovens Klaviertrios Nr 1,2,4 und 7 zu nominieren. Vor allem das erste hat noch eine gewisse Rückbindung an Mozart und Haydn, beim 2. ist es der wunderbare Finalsatz, ein "Muntermacher" der Extraklasse. Über den Ohrwurmcharaker des "Gassenhauer-" und "Erzherzog-Trios" braucht man ja keine Worte zu verlieren - und dass ich für "Ohrwurmthemen besonders empfänglich bin - das dürfte ja inzwischen schon hinlänglich bekannt sein.....
    Vermutlich werde ich mein "Pflichtprogramm" beiseite strellen und heute des eine oder andere Beethoven-Trio anhören...
    Ich habe mich für die Aufnahme mit dem Florestan Trio entschieden - über Interpretationsvergleiche von Beethobens Klaviertrios könnte man einen eigenen Thread starten.....

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Meine Liste der Klaviertrios in alphabetischer Reihenfolge


    Johannes Brahms: Nr.1 op. 8 H-Dur

    Felix Mendelssohn: Nr. 1 d-Moll op. 49

    Wolfgang Amadeus Mozart: Nr. 3 E-Dur KV 542

    Franz Schubert: B-dur D 898

    Franz Schubert: Es-dur D 929

    Franz Schubert: Notturno, Adagio D. 897

    Robert Schumann: Nr. 2 F-Dur op. 80

    Peter Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll op. 50

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Klaviertrios höre ich hin und wieder und sie gefallen mir auch immer (die, die ich höre :)). Da sie aber nicht zu den meistgehörten Genres bei mir gehören, ist die Auswahl ein bisschen gewürfelt. Da sie aber zum Teil von den bisher genannten abweicht, würde ich sie doch gerne vorstellen.


    Was Erklärungen angeht, wieso mir die Stücke gefallen, versuche ich sie in einen Kontext zu stellen, in der Hoffnung, man kann diesen Kontext ästhetisch nachvollziehen.


    Das hier wäre die Liste derjenigen, die ich am häufigsten höre. Es sind neun geworden, allerdings hätte ich jetzt ein Problem eines wegzulassen, ohne eine Lücke zu hinterlassen. (in wenigen Stichwörtern dahinter die ästhetische Stimmung)



    Wolfgang Amadeus Mozart KV 548 in C-Dur (Es ist einfach wunderschön! :))


    Sergej Tanejew op. 22 in D-Dur (Die Welt ist kompliziert und alle Stimmen wollen gehört werden, es gibt selten einen klaren Impetus in eine Richtung)


    Ludwig van Beethoven op. 97 (Aufbruchsstimmung, alles muss erkundet werden )



    Dmitri Schostakowitsch op. 67 e-moll (Traurigkeit, Sarkasmus, Schmerz)



    Bernd Alois Zimmermann Présence fünf Szenen für Klaviertrio (Das Ende der Welt ist da und wir können nichts mehr machen, fast so gut wie Mozart aber logischerweise nicht ganz so formvollendet )


    Joseph Haydn No. 44 Hob. XV:28 in E (höre ich immer gerne nach Zimmermann, man gewinnt und benötigt Flu[g|cht]höhe...)


    Wolfgang Rihm Fremde Szenen I-III. (Die Welt hat überlebt, wie sieht sie aus? Ein Panorama....)


    Wolfgang Amadeus Mozart KV 542 in E-Dur


    (für mich das schönste von allen! Es hat alles: Freude, Dramatik, Blick in die Tiefe und ist absolut kunstvoll. Es hat einen wunderschönen, traurigen zweiten Satz und ist in meinen Augen formvollendet (Mehr kann Kunst in meinen Augen nicht leisten!). Es bleiben keine offenen Wunden!)


    Maurice Ravel a-moll (Klangpoesie in einer überzeugenden Form, Sublimierung des Unglücks im Klang)



    Die Beschreibungen und Gefühle hier sind ein sicher unbeholfener Versuch, die ästhetische Empfindung in Worte zu fassen. Da Kunst ja ihren Ursprung immer in einem Schmerz hat, ist sie selten einfach nur schön in einem banalen Sinne. Schönheit entsteht immer aus der Überwindung eines Defizits.



    Ich hoffe, man kann damit etwas anfangen. Die Reihenfolge der Trios stellt keine künstlerische Wertung dar, sondern ästhetische Gruppierungen und Reihung beim Konsum.

  • Wenn ich an Klaviertrio denke kommt sofort Brahms Nr.1 in den Sinn, in der Aufnahme vom Trio Wanderer. Das wäre mein Insel Trio.


    Natürlich schätze ich auch viele andere sehr, aber das berührt mich einfach unbeschreiblich. Finde es bei JPC leider nicht......hatte es "woanders" bestellt.

    Complete Piano Trios

  • Hast Du Dir mal die Urfassung von Brahms' op.8 angehört? Wurde inzwischen mehrfach aufgenommen u.a. vom Trio opus 8 (sic!) auf Arte Nova, Abegg-Trio u.a. Es ist ein "ungezähmtes", stellenweise etwas lang geratenes Stück, aber jedenfalls interessant zu hören.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Wenn ich an Klaviertrio denke kommt sofort Brahms Nr.1 in den Sinn, in der Aufnahme vom Trio Wanderer. Das wäre mein Insel Trio.


    Natürlich schätze ich auch viele andere sehr, aber das berührt mich einfach unbeschreiblich.

    Das kann ich so gut verstehen.

    Bei der Gelegenheit möchte ich deren Aufnahme des 2.Satzes aus dem Schubert-Trio op. 100 empfehlen: die ergreifendste, die mir je zu Ohren gekommen ist. Seit 10 Jahren gibt es sie bei youtube, seit 2 Jahren sogar das gesamte Trio in einer Neuaufnahme. Aber diese ist eine reine Tonaufnahme, im Gegensatz zu der alten Aufnahme des 2.Satzes. Das ist natürlich ein Riesenunterschied.

    Schubert, Klaviertrio op. 100, 2. Satz, Trio Wanderer (2007)

  • Hallo,


    Brahms Klaviertrios Nr.1-3

    Beethoven: Klaviertrios Op.70 Nr.1-2

    Beethoven: Klaviertrio Op.97 ‚Erzherzog‘

    Schubert: Klaviertrio Nr.1 D 898

    Mozart KV 542


    LG und gute Nacht


    Siamak

  • Die Aufnahme vom Abegg Trio habe ich. Werde ich mir morgen anhören.


    Kalli

    Ich habe die Abeggs vor vielen Jahren mit diesem Stück live erlebt (Schloss Elmau).

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Da ist mir doch soeben meine eigene Liste hier im Faden wieder über den Weg gelaufen. Über zwölf Jahre [;(8o] ist es schon wieder her, der sechste Beitrag, also weit oben.


    So viel hat sich nicht geändert, was mich auch nicht weiter überrascht. Schuberts Es-Dur-Quartett würde ich mittlerweile dem in B vorziehen. Es ist dunkler, altersweiser sozusagen und das so hübsche wie eingängige erste Thema im Kopfsatz des op. 99 hat sich mittlerweile doch verbraucht. Ein paar neue Beispiele aus dem 20. Jahrhundert habe ich kennen und schätzen gelernt. Auch Brahms - das erste - wäre jetzt wohl unter die ersten zehn geraten.


    Hier etwas nicht so Geläufiges, das ich empfehlen kann und noch gar nicht lange kenne: Charles Ives.


    Insbesondere der mittlere, der Scherzo-Satz versucht ganz im Kleinen und ganz ein klein wenig - aber eben völlig unverwechselbar - die Stimmung des zweiten Satzes der vierten Sinfonie einzufangen. Das spricht mich wirklich an und hat Witz.



    (Ich habe allerdings eine andere Einspielung im Schrank stehen, bei Koch/ Schwann mit einem Trio um den Pianisten Werner Bärtschi und als zweitem Werk der Music for three von John Cage. Cage finde ich hier weniger interessant.)


    Es grüßt Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

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