Verblassender Ruhm von Interpreten - Vol 2 - Die Instrumentalsolisten

  • ...als LP gibt es glücklicherweise die ganze b-moll-Sonate; Everest hat die Klavierrollen bzw. deren Wiedergabe auf dem Welte-Flügel in den frühen 1960ern sehr ordentlicher Stereo-Qualität aufgenommen und die folgende LP mit der b-moll-Sonate 1965 veröffentlicht....Leider scheint sie tatsächlich und unverständlicherweise -im Gegensatz zu manch grenzwertiger akustischer Aufnahme- nicht auf CD vorzuliegen.



    Doch,hier ist die CD.
    Für wenig Geld bei amazon.de bestellbar.
    Amazon liefert aber "nur" eine CD-R.
    Die original CD bekommt man über amazon-marketplace.

    mfG
    Michael

  • Ich habe jetzt - auf der Suche nach ehemaligen Berühmtheiten, deren Glanz ein wenig verblasst ist - ein wenig im Internet gestöbert. Dabei ist mir aufgefallen, daß viele Pianisten auch lange nach ihrem Tod in Erinnerung geblieben sind - Backhaus - Kempff - Gieseking - Schnabel - und oft sogar als Referenz genannt werden, wogegen es bei den Geigern nicht so rosig aussieht. Wolfgang Schneiderhan, Christian Ferras, Henry Szering wird man ja noch vereinzelt kennen, aber wie sieht das mit Carl Flesch und Georg Kulenkampff aus? Weitere Namen können genannt werden. Ja ich weiß - es gibt einige Cds - auch heute noch. Wer aber kauft sie noch, angesichts der vielen Geigerinnen der letzten Jahre... ?


    mfg aus Wien
    Alfred


    Hallo Alfred,


    deine Einschätzung teile ich durchaus. Bei den Cellisten sieht die Sache auch nicht besser aus. Man denke an die stilprägenden großen französischen Cellisten Maurice Gendron, André Levy, Maurice Marechal, Henri Honegger, Annelies Schmidt de Neveu und Guy Fallot.


    Bei den Violinisten fallen mir spontan noch Bronislaw Huberman, Vasa Prihoda, Michael Rabin und Joseph Szigeti und Ginette Neveu ein, deren Leistungen und Ruhm zu Lebzeiten vergessen scheinen.


    Ich bin fest überzeugt, dass der "Nachruhm" bzw. die anhaltende Rezeption maßgeblich von der medialen Verfügbarkeit und nicht zuletzt Marketingeinflüssen abhängt. Nehmen wir die Pianisten. Elly Ney, Backhaus, Kempff, Gieseking, Solomon und Edwin Fischer waren herausragende Beethoven-Interpreten ihrer Zeit, die alle in der Zeit von 1930-1960 Schallplattenaufnahmen produziert haben. Elly Ney ist sicherlich nicht weniger bedeutend als Backhaus oder Giseking. Allerdings hatte sie nicht das Glück, dass ihre Aufnahmen bei Decca, der Deutschen Grammophon oder EMI über Jahrzehnte stets wiederveröffentlicht und entsprechend neu rezensiert und beworben wurden. Ney hat zwar zwei Platten bei der Grammophon und Schellack-Platten für EMI aufgenommen, die aber im Gegensatz zu den anderen genannten Pianisten oft jahrelang nicht verfügbar waren und heute ggf. ohne nennenswerte Aufmerksamkeit von kleinen historischen Labels wiederveröffentlicht werden. Von ihren Aufnahmen bei Colosseum spricht heute kein Mensch mehr. Hätte sie dieselben Werke in den 50ern bei DGG oder in Stereo aufgenommen, wäre sie heute möglicherweise deutlich bekannter. Gieseking ist heute so präsent, weil er in den 1950ern bei EMI zentrale Sonaten für die LP einspielte, als er jedoch technisch schon deutlich abgebaut hatte. Die für seinen Ruhm und seine Beethoven-Interpretationen repräsentativeren Schellack-Aufnahmen sind heute fast unbekannt. Backhaus und Kempff haben sämtliche Sonaten in den 50ern und 60ern je einmal in mono und Stereo eingespielt und in waren in Anbetracht ihrer Bedeutung und der für den Verkauf noch wichtigeren marktfähigen Klangqualität stets in den Katalogen der Label präsent. Entweder der Ruhm von Interpreten wird durch einzelne Aufnahmen von ikonischem Rang (Wohltemperiertes Clavier und Bethoven op. 73 bei Fischer), (Bach-Suiten, Dvorak-Konzert bei Casals) bewahrt, die fast ständig verfügbar sind, oder nachfolgende Generationen interessierter Musikfreunde werden durch die stete Wiederveröffentlichungen, deren Erscheinen auch wahrgenommen wird (!), auf historische Interpreten aufmerksam. Im Falle von Ingrid Haebler scheitert es offensichtlich an der Kontinuität der Wiederveröffentlichungen. Manches ist zwar auf CD erschienen, aber die Aufnahmen wurden von Decca / Philips eben nicht in der Breite ihrer vollen Diskografie und nicht in sechs- bis achtjährigen Intervallen wiederveröffentlicht.


    Meine These der Korellation der aktuellen Interpretenbekanntheit mit einer kontinuierlichen breiten Verfügbarkeit der Aufnahmen bestätigt sich auch bei den Streichern: Die von mir genannten Cellisten waren im Frankreich der 50er Jahre durchaus berühmt. Tortelier und Fournier und letztlich auch Casals haben Ihre anhaltende Bekanntheit letzlich vor allem der Tatsache zu verdanken, dass sie für EMI oder DGG aufgenommen haben UND ständig wiederveröffentlicht wurden. Hätten sie für französische Label wie Lumen, Erato, Ducretet-Thompson oder Pathé in mono aufgenommen oder ihre (major) Label wären in den 70ern untergegangen, wer würde sie heute noch kennen? Mainardi hat zwar die Bach-Suiten in den 50ern für Archiv aufgenommen, aber im Gegensatz zum ständig verfügbaren Fournier-Zyklus wurden diese Aufnahmen bis vor kurzem nicht wiederveröffentlicht und waren ca. 50 Jahre nicht verfügbar. Stellt euch vor, die Wirkung wäre vertauscht worden und Fournier nur einmalig aufgelegt worden. Dann wäre die aktuell unterschiedliche Bekanntheit der beiden Cellisten möglichweise umgekehrt. Geraunte Legenden unter Kennern und hartnäckigen Sammlern sowie Einträge in Interpretenlexika können die Wirkung gut verfügbarer und attraktiver Aufnahmen und ein Bewusstsein für die Existenz und Relevanz bestimmter Dokumente (!) für die breite Basis medieninteressierter Musikfreunde nicht ersetzen.


    Viele Grüße


    Ottavio

  • Hallo Positano,


    Vielleicht solltest Du Dir einmal WITOLD MALCUZYNSKI anhören, dem Schüler von IGNAZ JAN PADEREWSKI (auch von ihm besitze ich hochinteressante Aufahmen!), der wiederum Schüer des berühmten THEODOR LESCHETITZKY war, zu dessen Schülern ARTHUR SCHNABEL, ELLY NEY, BENNO MOISEIWITSCH, OSSIP GABRILOWITSCH, ERICK FRIEDMAN und MARK HAMBOURG gehörten. LESCHETITZKY selbst war Schüler von CARL CZERNY und erlebte noch CHOPIN.


    WITOLD MALCUZYNSKI galt als einer der besten und gefeiertsten CHOPIN-Interpreten seiner Zeit, und es gibt von ihm noch zahlreiche Tondokumente, die seine hohe Interpretationskunst unter Beweis stellen. Besonders sein Spiel der Mazurken, Balladen und Polonaises wurde bewundert.
    youtube.com/watch?v=GbRiy1CA1eM
    www.youtube.com/watch?v=_sRcsW37MvE
    youtube.com/watch?v=hDWARsl0bEQ
    www.youtube.com/watch?v=T07O7EBexRo
    youtube.com/watch?v=iFYo-PVks5M
    youtube.com/watch?v=WiTstf2pcbI


    Viele Grüße
    wok

  • Hallo Ottavio
    Die ALLGEMEINE Verfügbarkeit von Aufnahmen ist - wie Du richtig geschrieben hast - ein wichtiger Faktor.
    Aber gegen den Wind kann man bekanntlich nicht Klavier spielen - so sagt man in Wien. Ich habe mir zwei der Elly Ney Beethoven-CDs auf Colosseum gekauft und dann eineige Monate später - sie waren noch als lieferbar gezeichnet - bei jpc bestellt. Sie wurden mir als "nicht mehr lieferbar" gemeldet.

    Die bei Naxos wieder aufgelegten Aufnahmen der Beethoven Klaviersonaten, ich besitze derzeit nur eine der existierenden CDs (siehe linke Abbildung) sind indes in der Tat die EMI-Aufnahmen aus den 30iger Jahren, teilweise in New York, teilweise in Berlin eingespielt, wogegen die rechts abgebildete Doppel-CD des Labels IDIS ebendalls eine abgekupferte EMI CD ist, diesmal aus den 50er Jahren -ebenfalls in mono. Sie stellt die erste Folge des Torsos einer von EMI geplanten Gesamtaufnahme dar, welche aber durch den überraschenden Tod Giesekings ünvollständig geblieben ist.


    Zu den weiter genannten Interpreten Interpreten können wir gerne immer wieder noch existierende Aufnahmen hier zeigen,
    vor allem dann, wenn das vorhandene Tonmaterial für einen eigenen Tread nicht ausreichend erscheint....


    mfg aus Wien
    Alfred


    clck 532

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Positano,


    Bezüglich meines Beitrages Nr. 33 WITOLD MALCUZYNSKI betreffend, siehe auch meinen früheren Thread Nr. 1 vom 19.11.11. unter dem Titel:


    "Witold Malcuzynski - Ein Grosser Chopin-Interpret Der Alten Schule - In Deutschland Fast Unbekannt



    Gruß
    wok

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  • Elly Ney ist sicherlich nicht weniger bedeutend als Backhaus oder Giseking. Allerdings hatte sie nicht das Glück, dass ihre Aufnahmen bei Decca, der Deutschen Grammophon oder EMI über Jahrzehnte stets wiederveröffentlicht und entsprechend neu rezensiert und beworben wurden. ... Von ihren Aufnahmen bei Colosseum spricht heute kein Mensch mehr. Hätte sie dieselben Werke in den 50ern bei DGG oder in Stereo aufgenommen, wäre sie heute möglicherweise deutlich bekannter.



    Elly Ney - Gesamtausgabe aller späten Aufnahmen
    Die Aufnahmen bei Colosseum sind in dieser 12-CD-Box
    immer noch erhältlich.
    Elly Ney spielte die Aufnahnen 1965 auf dem Graf-Flügel ein,
    den Beethoven in den letzten Lebensjahren selbst benutzte
    und der sich jetzt im Beethovenhaus in Bonn befindet.

    mfG
    Michael


  • Elly Ney ist ein spezial gelagerter Sonderfall: aus verschiedenen Gründen war man nach dem Kriege nicht mehr so scharf drauf, sie zu hören. Das lag nicht zuletzt an ihrem sehr dem 19. Jahrhundert verhafteten Spiel. Backhaus, ein Generationskollege, war in seinem Spiel erheblich moderner, nüchterner und demütiger als Elly Ney. Das galt auch für Wilhelm Kempff. Beide sind bereits in den 1930er Jahren an Elly Ney vorbeigezogen, was ihre Popularität betrifft. Auch den Beethoven hatte sie nicht für sich gepachtet: die erste GA der Klavierkonzerte stammt von Kempff. Freilich: viele ihrer Aufnahmen sind durchaus hörenswert. Indes scheint kein Markt für EN vorhanden zu sein; wäre er's so wären auch die alten EMI-Aufnahmen und auch die beiden DG-LP's längst wieder verfügbar.


    Für die anderen Instrumentalisten gilt wohl, dass bereits ihre Instrumente nicht so populär sind. Das ist, was das Cello betrifft, bedauerlich. Im Hinblick darauf sind die Cellisten der Vergangenheit -Casals, Fournier, duPre, Rostropowitsch- recht präsent. So prominent ist mancher heutige Cellist nicht. Gendron kam mit Ansermet-Platten nach Deutschland. Unbekannt dagegen ist Zaral Nelsova, die für DECCA aufgenommen hatte.


    Dass nicht nur die Politik der Plattenlabel für den Nachruhm von Künstlern verantwortlich ist, zeigt die Hype um die Geigerin Johanna Martzy. Jahre nach ihrem Tod -die Künstlerin war da schon fast vergessen, nahm aber noch regelmäßig für den Rundfunk auf (ihre letzte Platte hatte sie Anfang der 1950er aufgenommen, alles mono)- setzte plötzlich ein Run auf die Martzy-Platten ein. Für die drei Platten mit den unbegleiteten Violinsonaten von Bach wurden bis zu 2.000 Euro pro Platte bezahlt, es kamen Re-Issues auf LP, die auch alsbald vergriffen waren, selbst die CD's erzielten phasenweise Mondpreise. Zumindest hier also trifft das Argument mit der Wiederveröffentlichungspolitik der Plattenlabel nicht zu.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Es könnte auch eine gewisse Rolle gespielt haben, dass Ney eine durchgeknallte enthusiastische Nazi-Anhängerin gewesen ist. Angesichts dessen spricht es vermutlich FÜR ihre Interpretationen, dass sie in der Nachkriegszeit (lt. wikipedia kein wesentlicher Karriere-Knick und eine erstaunliche Alterskarriere ungeachtet weiterer finanzieller und ideeller Unterstützung rechtsextremistischer Organisationen, naja soo ungewöhnlich war das ja in der deutschen Nachkriegszeit nicht...) und auch heute überhaupt noch so bekannt ist, wie sie ist.


    Aber natürlich spielt es auch eine Rolle, ob Plattenfirmen Bestand hatten bzw. Bestände untergegangener Labels übernommen und wiederveröffentlicht haben. Es können freilich auch Künstler bei Major Labels nach ihrer aktiven Zeit verschwinden. Beispiel: Koeckert Quartett, das "Hausensemble" der DGG in den 1950ern. Meines Wissens ist so gut wie keine ihrer Aufnahmen (da weitgehend mono?) auf CD veröffentlicht worden.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Kleiner Nachtrag zu Witols Malcuczinsky: der ist ganz gut verfügbar. In einer CD-Box sind die meisten seiner Aufnahmen zusammengetragen:



    Künstler übrigens, die für Pathé, Lumen oder Discophiles de France aufgenommen hatten, hatten übrigens ganz gute Chancen, bis auf den heutigen Tag verfügbar zu sein. Der Kakatlog von den Discophiles ist nämlich von Pathé übernommen worde, die ihrerseits zu Columbia gehörten, über denen die britische Mutter EMI schwebte. Somit wurde die gesamte pianistische Hinterlassenschaft von Marcelle Meyer und Yves Nat der Nachwelt erhalten.




    Auch der Pianist Raymond Trouard ist dank des Einsatzes von Sony in dieser feinen Box verfügbar:



    Aber Hand aufs Herz: es gehört schon einiger Sachverstand und ein tiefes Interesse dazu, sich mit all den in diesem Thread genannten Interpreten auseinanderzusetzen, Interpreten, die schon lange nicht mehr leben und die man folgerichtig nie liver erleben können wird. Jungen Menschen dürfte das schwer zu vermitteln sein. Dass hier bei Taminio die Ausnahmen zu finden sind, spricht nicht wirklich dagegen.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

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  • Es könnte auch eine gewisse Rolle gespielt haben, dass Ney eine durchgeknallte enthusiastische Nazi-Anhängerin gewesen ist. Angesichts dessen spricht es vermutlich FÜR ihre Interpretationen, dass sie in der Nachkriegszeit (lt. wikipedia kein wesentlicher Karriere-Knick und eine erstaunliche Alterskarriere ungeachtet weiterer finanzieller und ideeller Unterstützung rechtsextremistischer Organisationen, naja soo ungewöhnlich war das ja in der deutschen Nachkriegszeit nicht...) und auch heute überhaupt noch so bekannt ist, wie sie ist.

    Da wollte ich nicht schon wieder drauf hinweisen, aber recht hast Du natürlich. Ganz so nahtlos war die Alterskarriere dann doch nicht. Auftritte wurden boykottiert oder vom Veranstalter abgesagt, ihre alte Plattenfirma Electrola betrieb zwar eine gewisse Restverwertung ihrer Schellackaufnahmen -schließlich mussten die Kataloge mit Vinyl gefüllt werden- macht aber keine neuen Platten mit ihr. Sie muss wohl auch im Studio schwierig gewesen sein. Die Grammophon machte zwei LP's mit Beethoven-Sonaten (die sind übrigens hinreissend und wohl gehütete Schätze in meiner Sammlung). Und Collosseum? Tja, das war wohl mal ein sehr kirchlich orientiertes Label. Die Ney hatte dort alle Studio-Freiheiten, die sie brauchte. Da konnten sich Sonatnaufnahmen schon mal über Tage hinziehen (siehe etwa die unvollständigen Schnipsel einer Brahms-Sonate, die in der Colosseums-Box enthalten sind). Eine gute Besprechung dieser Box gab es 2003 im Deutschlandfunk . Zwischenzeitlich hat Colosseum eine seltsame Wendung genommen, die Ney-Box war eine Zeit lang die einzige Klassikbox zwischen lauter merwürdigem Zeugs, offenbar eine gewisse Nähe des politischen Denkens von Pianistin, ihrer Tochter und dem Labelbesitzer. Mittlerweile ist der Klassik-Katalo wieder auf ganze 48 angewachsen. Zwischen lauter Soundtracks.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

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  • Beispiel: Koeckert Quartett, das "Hausensemble" der DGG in den 1950ern. Meines Wissens ist so gut wie keine ihrer Aufnahmen (da weitgehend mono?) auf CD veröffentlicht worden.

    Was ich übrigens sehe schade finde, denn ich habe zwei, drei LPs ihrer Beethoven GA, die hätte ich durchaus gerne komplett. Aber die Platten kosten bei ebay i.d.R € 20 plus Versand, was mir dann doch zu teuer ist. Dabei sind die Monoaufnahmen mit dem Amadeus- und dem Janacek Quartett in jeweils einer Box wiederveröffentlicht worden. Die inzwischen auch nur noch recht hochpreisig offeriert werden.


  • Vielen Dank, ich werde mal in die Videos reinhören!

    Viele Grüße
    Positano


  • ......


    Bei den Violinisten fallen mir spontan noch Bronislaw Huberman, Vasa Prihoda, Michael Rabin und Joseph Szigeti und Ginette Neveu ein, deren Leistungen und Ruhm zu Lebzeiten vergessen scheinen.


    ......

    Diese Äußerung bringt mich nun aber sehr ins Grübeln: Sollte ich tatsächlich so abnorm vergangenheitsorientiert sein? Zwar gebe ich zu, daß ich von Bronislaw Huberman über Michael Rabin bis hin zu Ginette Neveu eine durchaus aufsteigende Linie empfinde - also die Genannten für mich nicht alle auf derselben Höhe stehen, aber "Leistungen und Ruhm vergessen" ? Davon kann m.E. für keinen der Genannten die Rede sein. Auf meinem Wohnzimmertisch liegen gegenwärtig, und zwar schon seit längerem, zufällig (?) die folgenden CDs:




    Dabei habe ich Josef Hassid erst durch die "First Recordings" von Ginette Neveu kennengelernt: ein großartiges Zusatzgeschenk, denn Josef Hassid hat aufgrund tragischen Schicksals überhaupt keine anderen Aufnahmen hinterlassen und wäre m.E. ohne diese CD jedenfalls mir wahrscheinlich nie begegnet. In so einem Fall ist natürlich die Gefahr des Vergessens groß. Aber Ginette Neveu? Ihre Aufnahme des Brahms-Konzertes, Hamburg 1948, ist legendär - dafür lasse [nicht nur] ich bis heute jede andere Aufnahme stehen! Der Solo-Einstieg im ersten Satz ist bekanntlich die Prüfung für die Kragenweite eines Geigers. Und nun höre man, wie Ginette Neveu einsteigt! Kann man sich wirklich auf die Aufnahme einlassen, ohne zu spüren, wie später die Dezimenstelle Schauer über den Rücken jagt? Spielt irgendjemand den Ausstieg aus der Kadenz in den Schluß bewegender, entrückter als Ginette Neveu? Jene wenigen Takte, eine der schönsten und unerklärlichsten Stellen der ganzen Violinliteratur... Ich weiß, "De gustibus..." (usw). Aber solche Gestaltung führt nicht nur zu Privat-Ruhm in meinem Wohnzimmer. Es dürfte kaum Geiger geben, für die Ginette Neveu kein Begriff ist. Ich schätze die Aufnahme des Brahms-Konzerts über alles, noch höher als die ebenfalls großartige Aufnahme des Sibelius-Konzertes.


    Wenn gesagt wird, daß solche Leistungen und solcher Ruhm vergessen scheinen, so verdient in meinen Augen allenfalls das Wort "scheinen" Fettdruck.

  • Die Ney fand ich von ihrem Spiel her immer beeindruckend. Ich glaube nicht recht daran, dass sie wirklich "verblasst" ist. Ihre Aufnahmen sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Tor ins 19. Jahrhundert, wie man das ganz selten (zumal nach 1945) hören kann. In gewisser Weise eine Art weiblicher Kna fürs Klavier, wenn auch politisch anders aufgestellt, was ich hier aber nicht überbewerten will. In ihrem Auftreten wirkte sie ganz wie eine Dame aus einer anderen Welt, wie man auf Videos aus den 60er Jahren ersehen kann. Diese späte CD-Box besitze ich nicht; es wäre aber so ein Fall, wo ich nicht nein sagen würde.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zu Elly Ney:


    Zitat

    Zwanzig Minuten lang währte der Applaus in der Stadthalle von Bad Godesberg, die Zuhörer trampelten, das Orchester stand Instrument bei Fuß. Die weißhaarige alte Dame auf dem Podium streute mit verzücktem Lächeln Blumen aus


    Das Zitat stammt aus einem Artikel der "Zeit" aus dem Jahre 1965, welcher über den Skandal berichtet, daß die berühmte Pianistin Elly Ney nicht im Programm eines Beethoven Festes eingeplant war, worauf sie ihren gewünschten Auftritt nach Bad Godesber verlegte.
    http://www.zeit.de/1965/15/na-amen-arme-elly-ney


    Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass ihre Aufnahmen eines Tages wieder problemlos erhältlich sein werden - so möchte ich doch für alle ihre Freunde ein kurzes Youtube Video verlinken....



    man braucht nur auf das youtube Symbol zu klicken......


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • ... wogegen es bei den Geigern nicht so rosig aussieht. Wolfgang Schneiderhan, Christian Ferras, Henry Szering wird man ja noch vereinzelt kennen, aber wie sieht das mit Carl Flesch und Georg Kulenkampff aus? ...

    Von Henryk Szeryng habe ich die für meinen Geschmack beste Einspielung der Bach'schen Sonaten und Partiten für Violine solo. Carl Flesch wird schon durch seine legendären Lehrwerke (Die Kunst des Violinspiels, Das Skalensystem) nicht mehr wegzudenken sein. Als Virtuose stand er nie in der ersten Reihe, aber als Lehrer! Ehrlich gesagt, sehen diese Geigernamen für mich aber alle durchaus rosig aus.


    Von Wolfgang Schneiderhan sind wunderbare Aufnahmen erhalten (Beethoven-, Brahms-Konzert etwa). Sein Mozartspiel gefiel mir immer ganz besonders, so daß meine Scheibe mit den letzten beiden Mozart-Konzerten deutliche Gebrauchsspuren hat. Irgendwann habe ich im Radio eine Aufnahme gehört, in der er (meiner Erinnerung nach) seine Gattin Irmgard Seefried bei einer Mozart-Arie begleitet. Nie wieder habe ich jedoch davon wieder eine Spur gefunden. Gibt es irgendwo eine solche Aufnahme?

  • Zitat

    Lagenwechsel: Von Henryk Szeryng habe ich die für meinen Geschmack beste Einspielung
    der Bach'schen Sonaten und Partiten für Violine solo.


    Was man von diesem großartigen Geiger unbedingt auch hören und haben sollte ist seine Einspielung von KREISLER's Altwiener Volksweisen für Violine und Klavier mit dem stilvoll begleitenden Pianisten CHARLES REINER. Ich kann mir nicht vorstellen, daß KREISLER selbst diese kunstvollen und schwierigen Piecen hätte besser spielen können.


    Und auch was CHRISTIAN FERRAS anbetrifft, so kann ich Alfred's Meinung, daß man diesen Geiger - wohl einer der besten und größten des 20. Jahrhundertss - nur noch vereinzelt kennt, so gar nicht teilen.
    Allein schon durch seine hinreißende und für mich "second-to-none"-Interpretation und Aufnahme des BRAHMS-Violinkonzertes mit den WIENER PHILHARMONIKERN unter KARL SCHURICHT dürfte er sich noch lange währenden Ruhm gesichert haben.


    youtube.com/watch?v=uX7BevmtNXs


    wok

  • Ferras oder Szeryng mit vielen problemlos lieferbaren (meist Stereo)-Aufnahmen würde ich auch nicht als "verblasst" sehen. Schneiderhan auch nicht, wobei von dem etliche Mono-Aufnahmen vielleicht zulasten späterer vergriffen sind (und ich persönlich nicht viel mit seinem eher "drahtigen" und dünnen Ton sowie den meinem Eindruck nach betont nüchternen Interpretationen anfangen kann). Die Konzerte von Mozart und Beethoven mit Schneiderhan und etliches mit Szeryng gehören nach wie vor zu den Standard-Empfehlungen (was wie oben angesprochen auf viele andere hier genannte Namen nicht (mehr) zutrifft).


    Schwieriger ist es, wenn nur ältere Einspielungen vorliegen, zumal die Reproduktion des Geigentons auch nicht ganz ohne ist. Natürlich gibt es viele Hörer mit einem besonderen Faible für historische Geiger; Interpreten wie Szigeti oder Huberman sehe ich eher in dieser Kategorie, für "Insider".

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    (Bob Dylan)

  • Irgendwann habe ich im Radio eine Aufnahme gehört, in der er (meiner Erinnerung nach) seine Gattin Irmgard Seefried bei einer Mozart-Arie begleitet. Nie wieder habe ich jedoch davon wieder eine Spur gefunden. Gibt es irgendwo eine solche Aufnahme?

    Das ist die Arie "L'amero saro constante" aus der Oper Il Re Pastore. Die Aufnahme stammt von 1952 mit den Wiener Symphonikern unter Ferdinand Leitner. Sie findet sich in dieser CD-Box. Ich habe sie noch als Vinylausgabe auf 6 LP.




  • Wie man aus dem Verlauf des Threads sehen kann , ist "verblassender Ruhm" ein eher relativer Begriff. Hier im Forum hält ein tapferes Fähnlein die Fahne hoch, und draussen bei den Sammlern, die sich uns nicht angeschlossen haben gebt es wohl auch einige. Aber die überwiegende Mehrheit ist doch eher auf die lebenden Interpreten focussiert - und da auf eine spezielle Spezies - wäre ich zynisch, würde ich sagen zumeist die falsche, nämlich jene, die in Fernsehunterhaltungssendungen auftritt und dort ein "Gustostück" aus dem Crossover-Bereich zum Besten gibt....
    Dennoch - ich glaube, daß dieser Thread bei einigen Mitlesern Erinnerungen wachrufen wird und so manche Aufnahme der von uns genannten Interpreten in die CD-Player wandern wird....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • lutgra:


    Das ist die Arie "L'amero saro constante" aus der Oper Il Re Pastore. Die Aufnahme stammt von 1952 mit den Wiener Symphonikern unter Ferdinand Leitner. Sie findet sich in dieser CD-Box. Ich habe sie noch als Vinylausgabe auf 6 LP.

    ...und schon bestellt. Vielen Dank für diese gute Nachricht! Und nun übe ich wieder meine


    Lagenwechsel

  • Zitat Joseph II.


    "Die Ney fand ich von ihrem Spiel her immer beeindruckend. Ich glaube nicht recht daran, dass sie wirklich "verblasst" ist. Ihre Aufnahmen sind im wahrsten Sinne des Wortes ein Tor ins 19. Jahrhundert, wie man das ganz selten (zumal nach 1945) hören kann. In gewisser Weise eine Art weiblicher Kna fürs Klavier, wenn auch politisch anders aufgestellt, was ich hier aber nicht überbewerten will. In ihrem Auftreten wirkte sie ganz wie eine Dame aus einer anderen Welt, wie man auf Videos aus den 60er Jahren ersehen kann. Diese späte CD-Box besitze ich nicht; es wäre aber so ein Fall, wo ich nicht nein sagen würde".


    Ich glaube, kein anderer Pianist, und keine andere Pianistin, hat sein bzw. ihr Lebenswerk so umfassend und leidenschaftlich BEETHOVEN gewidmet wie ELLY NEY. Es war ihr auch ein großes Anliegen, die Jugend für BEETHOVEN und klassische Musik im allgemeinen zu gewinnen, und so hielt sie auch immer wieder Vorträge über diesen Komponisten und sein Schaffen, und auch in Konzerten erläuterte sie oft die von ihr interpretierten Werke, um diese den Zuhörern nahezubringen. Bei der Lektüre ihres Buches "Ein Leben für die Musik" begreift man, wieviel BEETHOVEN ihr bedeutete, und wer sie bei ihren Konzerten erlebte, der wird die Aura, die von ihr unmittelbar ausging, ebensowenig vergessen, wie ihre leidenschaftliches Spiel selbst. Und wenn man sie am Flügel agieren sah, dann konnte man schon meinen, der leibhaftige BEETHOVEN selbst säße da, zumal sie auch physiognomisch eine frappierende Ähnlichkeit mit diesem aufwies, wenn man einmal von ihrer weißen "Mähne" absah.


    Ich erlebte ELLY NEY in einem Vorweihnachtskonzert 1962 in Würzburg, als sie im großen überfüllten Huttensaal ein BEETHOVEN-Konzert gab, in dem die damals 80-Jährige seine Sonaten Nr. 12 As-dur op. 26, Nr. 23 f-moll op. 57 und Nr. 32 c-moll op. 111 zu Gehör brachte. Sie abolvierte diese so fordernde Werkfolge auch in diesem Alter souverän und musizierte ihren BEETHOVEN immer noch mit der gleichen Selbstdisziplin und er gleichen Selbstkontrolle, die man von ihr gewohnt war, und wohl jeder war fasziniert von der schier unerschöpflichen Kraft, die sie vermittelte, und dem unbeschreiblichen Fluidum, das sie unmittelbar verbreitete, und dies, obwohl ihr Spiel und ihr Auftreten bar jeder starhaften Allüren oder applausheischenden Effekte war. So einfach wie sie sprach und sich gab, und so in sich versunken sie am Flügel saß, so spielte sie auch, äußerlich, doch mit ergreifender Größe und Tiefe. Für den nicht enden wollenden Applaus bedankte sie sich dann auch noch mit dreii Zugaben, und zwar mit Variationen des op. 34, sowie mit dem von ihr beonders geliebten Rondo op. 129, der "Wut über den verlorenen Groschen", und nachdem der Beifall gar kein Ende finden wollte, verabschiedete sie sich dann endgültig augenzwinkernd mit BRAHMS' "Guten Abend, gute Nacht"!! Ein unvergeßlicher Musikabend!


    Schon als ELLY NEY am 15. Oktober 1921 in der dichtgefüllten CARNEGIE HALL ihr erstes Konzert in den USA mit einem reinen BEETHOVEN-Programm gab, konnte sie ihr Publikum mit ihrem Spiel nachhaltig beeindrucken, und eine der Pressestimmen lautete: "Die Sensation der beginnenden Musiksaison war das amerikaschine Debüt von ELLY NEY in der CARNEGIE HALL. Die ganze musikalische Welt, von der Primadonna und dem Impressario bis zum Klavierfabrikanten und Schallplattenmagnaten, füllten den Saal... Elementares Feuer ist in ihrer Interpretation, Brillanz und Kraft in ihrer Gestaltung....Sie spielte die Hammerklaviersonate mit Einfühlungsvermögen, wenn nicht gar mit der Leidenschaft des alten RUBINSTEIN...Mit jeder Saison kommen und gehen Pianisten. Aber Frau NEY ist eine von denen, mit denen man rechnen muß..."


    Ich bin sicher, daß der Name ELLY NEY noch über viele Jahrzehnte zumindest für alle BEETHOVEN-Verehrer einen besonderen Klang haben, und diesen im Gedächtnis bleiben wird. Auf meinem Flügel steht bereits seit Jahrzehnten ein von ihr signiertes Original-Foto, und auch auf diesem Foto erinnert mich die schon greise Pianistin nicht nur an das mit ihr erlebte denkwürdige Konzert, sondern an BEETHOVEN selbst.


    wok

  • Nicht nur der Ruhm der Interpreten verblasst, auch Threads im Tamino Klassikforum verblassen - allerdings glücklicherweise nur zeitweilig. Das gilt natürlich für BEIDE Begriffe. Und so schließt sich der Kreis.
    Mein erster Beitrag war dem Pianisten Gilbert Schuchter gewidmet. Dessen Gesamtaufnahme aller Mozart-Klaviersonaten habe ich damals in einer Sammelbox erstanden. Ich wollte aber die CDs Einzeln verpackt haben und habe die Cover der Einzelausgaben nachgedruckt, und zwar auf recht komplizierte Weise. Zum einen waren die Originalbilder nicht mehr verfügbar. Für diese 2 oder 3 CDs habe ich Ersatzbilder ausgewählt. Die Jugenstilumrahmung etc. habe ich von einem befreundeten Grafiker nachbauen lassen etc. Da sieht man , wie man altert: Heute würde mir sowas nicht im Traume einfallen, ganz abgesehen von der Ersparnis an Platz.
    Es gab in jenen Tagen - in etwa vor 10 oder 12 Jahren - ebenfalls bei TUDOR auch eine Gesamtaufnahme aller SCHUBERT Sonaten von Gilbert Schuchter - und die stand auf meiner Wunschliste. Als ich dann den Wunsch realisieren wollte, da war die Box bereits ersatzlos gestrichen - und die Einzelausgaben schon lange zuvor.
    Seit knapp zwei Wochen sind die Aufnahmen wieder in einer Box verfügbar . Ich wollte sie auf meine Bestelliste für November schreiben, da entdeckte ich, daß sie derzeit bis 31. Oktober um 39.99 Euro angeboten wird, ab November aber 10 Euro mehr kostet.
    Somit Ich habe vor 10 Minuten meine laufende Bestellung um diese Box aufgestockt, damit sie mir nicht wieder durch die Lappen geht...
    Damit habe ich gleich DREI Tabus gebrochen:
    Ich habe den Finanzplan überschritten
    Ich habe schon wieder einem Interpreten von gestern den Vorzug gegeben
    Ich habe in diesem Monat ZWEI Schubet Gesamtausgaben aller Schubert Sonaten bestellt


    Nämich jene von Paul Badura Skoda UND von Gilbert Schuchter


    Das war mir die Sünde wert.
    Somit wurde dieser Thread wieder in Erinnerung gerufen und Gilbert Schuchter ebenfalls...


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !