Howard Shelley - waschechter Londoner Pianist der Spitzenklasse

  • Der 1950 geborene englische Musiker Howard Shelley ist sowohl als Pianist, als auch als Dirigent aktiv, manchmal sogar in Personalunion. Persönlich schätze ich ihn als einen der wenigen derzeitigen Mozart-Spezialisten (was dessen Zeitgenossen einschliesst). Prinzipiell ist sein Euvre jedoch weit größer. Es reicht in die Frühromantik und auch die Musik großer Englischer Komponisten des 20. Jahrhundert hat er eingespielt. Eine besondere Affinität hat er zu den Klavierwerken von Rachmaninoff.
    Vorerst nur als Pianist tätig - er debütierte 1971 in London - dirigiert er zusätzlich noch seit 1985 - sehr oft vom Flügel aus als Solist.



    Shelley ist eher ein eleganter Interpret, als ein Tastendonnerer. Um Hummels Klavierwerke hat er sich schon relativ früh verdient gemacht - und er hat zahlreiche Preise dafür eingeheimst.



    Generell hat er einen Hang dazu unbekanntes Repertoire zu spielen – und das in ausserordentlicher Qualität. Weltruhm hat er sich dadurch nicht errungen. Diese kühne Behauptung fusst darauf, dass seine Eintragung bei Wikipedia in englischer Sprache eher knapp ist – und in deutsch keine existiert.Den Weg zu meinen Musiklexika hätte ich mir sparen können.
    Ein verkannter Pianist also? Nein – Gott sei Dank nicht.
    Die englische Plattenindustrie behandelt ihn als das was er ist, als einen Star – und macht unentwegt Aufnahmen mit ihm. Vorzugsweise erschienen seine Einspielungen bei Chandos, Hyperion und EMI, aber in neuerer Zeit findet man seine Aufnahmen zusätzlich auch bei anderen Labeln…
    Die meisten Forianer werden Shelley vermutlich kennen und schätzen – dem Rest – und vor allem den Mitlesern – rate ich – sich näher mit ihm und seinen Aufnahmen zu befassen. Es lohnt sich.


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    APUT

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich stelle gerade fest, dass ich gar nicht so viele Aufnahmen mit Howard Shelley habe, aber alle kann ich empfehlen:



  • Ich kann neben den von Alfred vollkommen zu Recht hervorgehobenen Clementi Einspielungen (noch besitze ich allerdings nicht alle) folgende Aufnahmen aus der Hyperion Serie empfehlen. Shelley bewältigt die technisch sehr anspruchsollen Werke wunderbar und verfügt über einen schönen Klavierton.



    Mit herzlichem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Howard Shelley ist ein gutes Beispiel dafür, daß man auch berühmt werden kann, ohne auf den Major-Labels zu erscheinen. Er nimmt ziemlich konsequent für die beiden britischen Label Candos und hyperion auf, vorzugsweise Repertoir das weder eindeutig dem mainstream, noch der Nische zuzurechnen ist (z.B. Hummel) Interessant, daß seine Mozaert und Beethoven Aufnahmen scheinbar nur in England besonders beachtet werden. Hier im Forum fanden z.b. die Beethoven Klavierkonzerte - vermutlich wegen zu großer Konlurrenz aus der Vergangenheit - kaum Beachtung, wogegen das Periodicum "fono forum" die hier gezeigte Box als "ganz großen Wurf" bezeichnet.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Auch wenn auf diese Neuerscheinung bereits in Thread über kommende Neuerscheinungen hingewiesen wurde, so wiederhole ich es an dieser Stelle erneut. Steter Tropfen höhlt den Stein. Ich möchte einerseits auf den erstklassigen Pianisten (und Dirigenten) Howard Shelley hinweisen, der uns so viele wunderbare Aufnahmen geschenkt hat, es aber bis heute nicht geschafft hat einen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia zu bekommen, und dann auch die wunderbaren Klavierkonzerte von Mozarts Sohn, Franz Xaver Mozart, die zwar jetzt schon in einigen Aufnahmen verfügbar sind, aber immer noch vielen nicht bekannt sind. Dazu kommt noch ein Klavierkonzer von Muzio Clementi, der mehr als nur "für einen Kreutzer guten Geschmack" hatte, auch wenn das dem Wolfang Amadeus vielleicht nicht zu hören gefällt.....
    Wieso man Shelley ausgerechnet mit dem Sinfonieorchester St. Gallen 'verkuppelt' hat, das bleibt wohl ein Geheimnis von CHANDOS...

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Alfred_Schmidt

    Hat den Titel des Themas von „Aktive Pianisten unserer Tage – Howard Shelley“ zu „Howard Shelley - waschechter Londoner Pianist der Spitzenklasse“ geändert.