Orage mit Lazar Berman – Zugabe eines Mailänder Konzertes, wo er die kompletten 12 transzendentalen Etüden spielte. Was für ein Furor! Und dann diese explosive Beruhigung am Schluss. Permanente Hochspannung, so dass einem der Atem stockt. Und bei all dem schmerzen diese Fortissimo-Attacken nie in den Ohren. Das liegt nicht zuletzt an Bermans blitzsauberem Klavierspiel auch in jeder Extremlage.
Ganz anders aber nicht weniger fesselnd George Cziffra. Er betont sehr rhetorisch-plastisch die einzelnen Gesten, weniger den großen, soghaften „Zug“ wie Berman. Die <, welche Liszt notiert, werden zu wahren „Explosionen“. Bisweilen überstürzt sich die Musik geradezu. Unglaublich aufwühlend ist das. Bei beiden Aufnahmen bleibt einem der Mund offen stehen. Diese absoluten Über-Virtuosen können da eben doch noch wie man so schön sagt gegenüber Anderen „eine Schippe drauf“ legen. Schade, dass bei der Cziffra-Aufnahme die Aufnahmetechnik nicht ganz optimal ist.
Schöne Grüße
Holger