Das knifflige Coverbildratespiel - Unterhaltung für Kunstkenner

  • Francisco de Zurbarán (1598-1664) : Teller mit Zitronen, Korb mit Orangen und Rose
    Die Zitronen sind leider auf dem Plattencover nicht sichtbar..... :hahahaha::stumm:


    Beste Grüße aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred Schmidt


    Du wirst uns das nächste Rätsel stellen.


    Hier ist das ganze Gemälde des Spaniers Francisco de Zurbarán (1598-1664) zu sehen:



    Es gehört zum Sammlungsbestand des Norton Simon Museums in Pasadena, Kalifornien.


    Ganz so weit muss man für ein anderes Bild des Malers nicht reisen: Die Tasse und die Blüte hatte der Maler in einem anderen Gemälde verewigt, das in der National Gallery in London ausgestellt ist.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • "Du wirst uns das nächste Rätsel stellen" - Das ist leichter gesagt als getan. Es ist ja nicht so, daß ich alle meine CDs mit Covern, die ein Gemälde verwenden bereits verbraucht hätte -beileibe nicht. Erst gestern kam eine ganze Fuhre mit wunderschönen Abbildungen - aber bei kurzem Hinsehen erkannte ich schon am Stil die jeweiligen Maler. Das trifft dann auch auf moderato, den Kurzstückmeister und JLang zu (und vielleicht noch den ein oder anderen nicht genannten). Andere Bilder sind vom Inhalt her eindeutig und können leicht gefunden werden (Daß ich unlängst ein Bild nicht fand, das ich folgerichtig unter dem Stichwort "Sphinx" suchte - ist wohl eher selten) So gestaltet sich die Auswahl wohl schwierig.
    Das hier gewählte Bild sollte aus verschiedenen Gründen eigentlich "unlösbar" sein - aber ich bin sicher, daß ich mich hier wieder irre....

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hm, die Vermutung von Alfred Schmidt, dass er dieses Rätsel als unlösbar ansieht, stachelt meine Neugier an.


    Hans Pfitzner lebte von 1869-1949 vornehmlich in Deutschland. das würde den geographischen Raum und die Epoche eingrenzen.
    Wenn ich mir das Bild betrachte, fallen die windgepeitschten Bäume auf, die in eine Richtung wachsen. Das spricht für eine Gegend, die starken Winden ausgesetzt ist. Norddeutschland, Niederlande, Belgien. Ungarn könnte es auch sein. Welche Baumart kann es sein, die eine breite Krone und relativ dünne, astlose Stämme besitzt?
    Das helle Haus rechts im Hintergrund hat stattliche Ausmasse. Eine Kate kann es sein oder es gehört zu einem grösseren Hof. In Norddeutschland waren die Bauernhäuser mit roten Ziegeln gemauert. Sind es helle Türmchen? die Auflösung des Bildes ist zu ungenau. Einem Haustyp mit gemauerten weissen Seitenwänden, deren Giebel einen Knick haben, bin ich auch schon begegnet. Das war an der Nordküste Belgiens. Die Wolkenformationen sprechen auch für die Nähe des Meeres. Eine nicht näher erkenntliche Gestalt führt ein Schaf oder eine Ziege.
    .

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  • Das ist in der Tat einmal wieder eine besonders harte Nuß.
    Ich bin in den Künstlerkolonien an der Ostsee unterwegs, aber noch nicht fündig geworden.


    Norden scheint mir aber auf jeden Fall der richtige Ansatz: Wind, Schafe, Ziegelhäuser, Wolkoenformatione und im Hintergrund meine ich Strand zu erkennen.


    Die Suche geht weiter
    Beste Grüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Lieber Alfred Schmidt


    Nachdem ich norddeutsche Maler und ihre Landschaften systematisch abgesucht hatte, fand ich ein Bild auf der Website des Auktionshauses Van Ham, das mich in der Malweise der Bäume stark an das Coverbild erinnerte. Es könnte die gleiche, schräg stehende Baumgruppe aus einem anderen Blickwinkel sein, Bäuerinnen kommen auch darauf vor.



    Häuser und Wolken, die wie denjenigen auf dem Coverbild, wie ich vermute, ähnlich sehen, habe ich ebenfalls unter dem Namen des gleichen Künstlers gefunden.



    Dem Coverbild bin ich allerdings nicht begegnet. Ich muss raten. Könnte der gesuchte Maler Eugen Kampf sein?


    Es lebte von 1861 Aachen - 1933 Düsseldorf, was ungefähr den Lebensdaten Hans Pfitzners entspricht.



    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber moderato


    Das war eine Glanzleistung !!!! :hail:
    Die Antwort ist richtig !!!
    GRATULATION


    Es gab hier eine Menge an Schwierigkeiten zu meistern - ich hätte es vermutlich nicht geschafft .


    Zum einen war da eine Landschaft ohne wirklichen Hinweis auf den geopgraphischen Standort.
    NOCH schwieriger wird das Rätsel weil sas Gemälde NICHT im Internet zu finden ist.
    Einziger Hinweis ist die Malweise und die geradezu stereotyp auftauchenden Motive des Künstlers.....


    Das nächste Rätsel kommt aus der Schweiz !!


    Beste Grüße aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Landschaft an Niederrhein, heißt das Bild (es ist im internet zu finden auf den entsprechenden Seiten mit Kunstauktionen)
    Also doch nicht im Norden (und das passiert grade mir, der ich vom Niederrhein stamme :untertauch: )


    BRAVISSIMO, moderato.
    Beste Grüße
    JLang

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    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Lieber Alfred Schmidt, lieber JLang


    Eine wahrlich harte Knacknuss war dieses Rätsel. Ich habe es nur mit der Malweise des Malers lösen können. Das Gemälde hatte ich im Internet nicht finden können. Auch mit deinem Suchbegriff, lieber JLang, "Landschaft am Niederrhein" hatte ich keinen Erfolg. Es wäre deshalb schön, wenn du uns das Bild in seiner ganzen Grösse hier präsentieren könntest.


    Zum Suchbegriff "Sphinx", lieber Alfred Schmidt, noch eine Information zur Internet-Recherche. Es stimmt: Gibt man nur "Sphinx" ins Suchfeld ein, erzielt man keinen Treffer. Ich fand das Bild, weil ich den französischen Artikel "Le" hinzugefügt und mit einem "La" erweitert hatte. Manchmal führt eine Suche in einem anderen Sprachraum zu einem gesuchten Bild.


    Das neue Rätsel lautet: Wer hat diesen Sessel konzipiert, der auf den Coverbildern zu sehen ist?



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  • Le Corbusier


    mit freundlichen Grüßen von Alfred -


    der erst am Abend wieder im Netz sein kann ......

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  • Lieber Alfred Schmidt


    Deine Lösung stimmt. Le Corbusier, eigentlich Charles-Édouard Jeanneret-Gris, (1887-1965) hatte den Sessel LC2 aufgrund seines Modulors, das auf dem Goldenen Schnitt basiert, entworfen. Er nahm ursprünglich 175 cm, später 183 cm als Körpergrösse für die Entwürfe seiner Architektur und Möbel.



    Dies sind die Proportionen des Goldenen Schnitts:



    Le Corbusier hatte diese Proportion nicht entdeckt, denn alte Kulturen, so auch die Griechen, verwendeten den Goldenen Schnitt für den Bau ihrer Architektur. Sein Verdienst ist es, diese Proportion in allen seinen Bauten anzuwenden, um ihnen damit eine am Mass des Menschen orientierte Ordnung zu geben. Hier eine Skizze des Modulors von Le Corbusiers Hand.



    Leonardo Da Vinci hatte die Proportionen des Menschen untersucht. Diese Darstellung Homem Vitruviano aus einem seiner Skizzenbücher dürfte sehr bekannt sein.



    Selbst bei Obelix findet man den Goldenen Schnitt, wer hätte das gedacht:



    Für unseren Alltag hat die Anthropometrie eine grosse Bedeutung. Wikipedia definiert sie so: "Anthropometrie ist die Lehre der Ermittlung und Anwendung der Maße des menschlichen Körpers. Anthropometrie wird vor allem in der Ergonomie zur Gestaltung von Arbeitsplätzen, Fahrzeugen, Werkzeug und Möbeln gebraucht sowie im Arbeitsschutz zur Festlegung von Sicherheitsmaßnahmen zum Beispiel Bemessungen von Schutzabdeckungen oder Abständen zu gefahrenträchtigen Teilen verwendet." Es gibt dazu das "DIN 33402 Körpermaße des Menschen"- Dokument und weitere, die darauf Bezug nehmen.


    Ich muss noch anmerken, dass ich es äusserst ungemütlich finde, längere Zeit im LC2-Sessel Le Corbusiers zu sitzen, und dies bei meiner Körpergrösse von 183 cm … ;)
    .

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  • Zitat moderato

    Zitat

    Es wäre deshalb schön, wenn du uns das Bild in seiner ganzen Grösse hier präsentieren könntest.


    Das würde ich, lieber moderato, aber das Bild habe ich nur in thumbnail Form und s/ w gefunden. Ich verlinke es daher.
    Hier findet sich ein kleines s/w Bild des Gemäldes


    Herzliche Grüße
    JLang, der die frühmorgendlichen Rätsel immer verpasst :)

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    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Es dürfte sich nach meinen Informationen und meinem Wissensstand um eine weitere Variante eines von Eugen Kampf immer wieder gemalten Themas handeln (siehe divergierende Wolkenformationen) Das auf der CD verwendete Bild trägt den Titel: "Weite Herbstlandschaft" und hängt in der Galllery Paffrath in Düsseldorf.
    ________________________________
    Aber nun zu etwas ganz anderem:

    Als leidenschaftlicher Kenner zeitgenössischer Kunst habe ich diesmal ein ganz besonderes Schmankerl herausgesucht: Gefragt ist nur der Maler........


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Lieber Alfred Schmidt


    Ich hatte befürchtet, dass du uns dieses Coverbild-Rätsel stellen wirst, nachdem du diese Aufnahme bereits im Forum vorgestellt hattest …


    Es ist gemalt, dann ist es für das knifflige Coverbild-Rätsel schon mal geeignet. Ich wage mal einen mutigen Versuch, dieser Thread ist auch ein Ratespiel.


    Ist es ein Tramwagen, wie man sie in Lissabon antrifft, der hinter dem bärtigen Mann mit der Sonnenbrille zu sehen ist?


    Hat es Kemp English, der Solist der Aufnahme, gemalt? Ich verwerfe diese Lösung, denn beim Label Grand Piano gibt es noch mehr Coverbilder dieses Malers mit anderen Interpreten.
    .

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  • Lieber Alfred Schmidt


    Ich habe die Lösung. Auf der Facebook-Seite des Grand Piano Labels ist ganz unten dies zu finden:


    "In addition to drawing attention to little known gems of the piano repertoire and talented pianists, the label also aims at showcasing contemporary artists by using their art on its covers. The first artist to be featured is Gro Thorsen; a London based graduate of Wimbledon School of Fine Art; whose critically acclaimed miniature still paintings will adorn the covers of titles released in 2012."


    Gro Thorsen heisst der Künstler. Er wurde 1966 in Bergen, Norwegen geboren.


    .

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  • Gratulation, lieber moderato - Die Antwort ist richtig - Die Entscheidung des Labels solche Bilder auf CDs mit Musik des 18. Jahrhunderts anzubringen ist indes falsch - oder zumindest zweischneidig. Mir erschwert es die Entscheidung solch eine Aufnahme zu kaufen !!!.
    Wie auch immer: Das nächste Rätsel kommt aus der Schweiz.....


    mfg aus Wien
    Alfred

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  • Etwas aus früheren Zeiten: Wer hat's gemalt?

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  • Das war leicht, aber nur weil meine Frau ein riesengroßer Fan von Schafen ist.


    Francisco de Zurbaran, Agnus Dei 1640


    Mit herzlichem Gruß
    JLang


    PS Zurbaran hat auch noch ein weiteres, sehr ähnliches Motiv gemalt.

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  • Lieber JLang


    Ich gratuliere zur gemeinsam gefundenen Lösung. Du wirst uns das nächste Rätsel stellen.


    An welche Fassung hat sich deine Frau wohl erinnert? An diejenige, welche im Prado in Madrid ausgestellt ist?



    Oder an das Gemälde, das auf dem Cover abgebildet ist? Um es sich im Museum anzusehen, muss man nach San Diego in die Vereinigten Staaten reisen.



    Der Maler hatte das Schaf schon in einem grösseren Gemälde aus dem Jahr 1638 verwendet, das im Musée des Beaux-Arts in Grenoble ausgestellt ist. Ursprünglich war es Teil des Hochaltars des Kartäuserklosters Nuestra Señora de la Defensión in Jerez de la Frontera und zeigt die Anbetung der Hirten.



    Hier sieht man einen Ausschnitt daraus.



    Hat's jemand bemerkt? Meine Formulierung "Etwas aus früheren Zeiten" in der Fragestellung zielte auf mein Rätsel aus Beitrag 2100 ab, wo ebenfalls nach einem ein Bild des Spaniers Francisco de Zurbarán (1598-1664) gesucht wurde.
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  • Zitat moderato

    Zitat


    Ich gratuliere zur gemeinsam gefundenen Lösung. Du wirst uns das nächste Rätsel stellen.


    An welche Fassung hat sich deine Frau wohl erinnert? An diejenige, welche im Prado in Madrid ausgestellt ist?


    Lieber moderato,
    exakt an diese Version hat sie sich sofort erinnert. Bei einer Reise rund um das Mittelmeer 2009/ 2010 waren wir gemeinsam auch im Prado, ich hatte das Bild vergessen, sie erinnerte sich sofort und konnte den Maler bestimmen. Aber erst der Name Zurbaran rief eine Erinnerung an ein früheres Rätsel wach.


    Mein heutiges Rätsel, einmal nicht aus der Antike lautet natürlich: Wer hat es gemalt? Und wie heißt das Bild?



    Das sollte lösbar sein, auch wenn wir den Maler meines Wissens noch nicht hatten?


    Viel Spaß beim Rätseln an diesem leicht grauen Sonntag
    JLang

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  • Lieber JLang


    Friedrich Wilhelm von Schadow (1788-1862) hatte seine eigenen Kinder Sophie und Rudolph Johann Gottfried porträitiert.



    "Wie in einen Garten Eden hat Friedrich Wilhelm von Schadow seine Kinder gesetzt. Sophie, die sich später ... einen Namen machte als Übersetzerin von Michelangelos 'Sonetten' und Dantes 'Göttlicher Kommödie', trägt Weiß, das Symbol von Reinheit und Unschuld. Ihr rechter Fuß wird leicht vom klaren Gebirgsquell überspült, einer Anspielung auf das Sakrament der Taufe, die die (Erb-)Sünde abwäscht. Neben ihr auf der Rasenbank sitzt ihr Bruder Rudolf Johann Gottfried von Schadow-Codenhaus, der als erfolgreicher Offizier am Ende Generalleutnant werden wird, ebenfalls ausgezeichnet durch Attribute traditioneller christlicher Ikonographie. Gekleidet in ein himmelblaues Gewand, das Wahrhaftigkeit anzeigt, hält er in seinem Schoß ein weißes Kaninchen, das des Kindes Vertrauen in die Erlösung durch Christus bezeugen soll. Seine Schwester teilt diesen Glauben, indem sie ihre rechte Hand - wie bestätigend - auf das Tier legt. Mit der Linken greift und hält der Junge ein Büschel Blumen: das (freistehende) Gänseblümchen symbolisiert nach der gleichen Überlieferung die Unschuld des Christuskindes, das Veilchen bedeutet, daß der Gottessohn in Demut die menschliche Gestalt annahm; der Erlösungsgedanke ist also unübersehbar ausgedrückt.
    Wären nicht die Anspielungen auf die christliche Symbolik, die vor 150 Jahren von gebildeten Zeitgenossen noch gelesen werden konnten, ließe sich der Gesichtsausdruck der Kinder mit großen Augen auch als scheu und befangen verstehen. Tatsächlich aber wissen sie sich in enger Verbindung mit der gottbeseelten Natur und durch die mächtigen Bäume im Hintergrund beschützt und geborgen - wie in ihrem Glauben."
    (Kunstmuseum Düsseldorf: Führer durch die Sammlungen. Bd.1; Alte Kunst/19.Jahrhundert.Düsseldorf 1992, S.141)


    Aus dem Familien-Album von Schadow ist diese Darstellung der Familie Friedrich Wilhelm von Schadows.



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  • Lieber moderato,


    Du hast das Rätsel natürlich vollkommen richtig gelöst. :jubel:
    Dann gebe ich den Ball des Rätselstellens gern wieder an Dich zurück.


    Mit herzlichem Gruß
    JLang

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  • Bleiben wir familiär.


    Wer hat's gemalt?

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  • Dies war relativ leicht zu ergoogeln :)


    Adolph Friedrich Erdmann von Menzel


    Menzels Schwester Emillie im Schlaf (1848)

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Lieber Reinhard


    Die Lösung stimmt. Dann geht es mit deinem Rätsel flott weiter.


    Bleibt mir noch das Gemälde Adolph Friedrich Erdmann von Menzels (1815-1905) in der ganzen Grösse zu zeigen. Es hängt in der Kunsthalle Hamburg. Das Bild hat eine Besonderheit: Es wurde auf Papier gemalt und dann auf Leinwand aufgezogen.


    Menzel zählt zu meinen liebsten Malern. Seine vorimpressionistische Malweise gefällt mir. Ich habe mich gefreut, als ich ein Coverbild mit einem seiner eher unbekannten Gemälde entdeckt hatte.


    Die Verbundenheit zu seinen Geschwistern muss gross gewesen sein, denn als Menzels Vater starb, musste der 16Jährige für die Mutter, Bruder und Schwester sorgen, indem er das väterliche Geschäft weiterführte.



    So sieht Emilie aus, wenn sie nicht schläft:



    Der Maler hatte seine elf Jahre jüngere Schwester immer wieder bis ins hohe Alter portraitiert. Diese Kreidezeichnung stammt aus dem Jahr 1851.



    Der kleinwüchsige Menzel, der nie geheiratet hatte, wohnte in der Nähe seiner Schwester Emilie und seines Bruders, die er finanziell unterstützte.


    lg moderato
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  • Dann bleibe ich doch meiner Methode treu und präsentiere einen Neuerwerb der letzten Woche (noch nicht mal gehört...):



    Wer hat es gemalt und wie heißt das Bild?

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Na, das ist doch mein Metier :D


    Dargestellt ist auf jeden Fall links ein Eros, die Frau wohl eine Aphrodite, das Gemälde stammt aus der Renaissance.
    Zusammen bei google eingeben, erhält man


    Agnolo Bronzino als Maler.
    Das Gemälde hängt in London, National Gallery und heißt
    Allegorie der Liebe


    Mit bestem Gruß
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Na, das ging ja fix...


    Dann bist Du wieder dran.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Dann geht es nun wieder in die Antike



    Was ich wissen möchte, ist nicht schwer: Was ist in der Zeichnung dargestellt und wo befindet es sich?


    Mit viel Freude beim Rätseln
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Lieber Reinhard, lieber JLang


    Die Allegorie der Liebe von Agnolo Bronzino (1503-1572) sei hier noch präsentiert.



    Der Fuss unten links erscheint in anderem Zusammenhang: Im Vorspann zu Monty Python's Flying Circus wurde Amors Fuss verwendet, um eine Trickfigur von Königin Viktoria zu zerquetschen.




    Das neue Rätsel ist eine Knacknuss besonderer Güte. Zwar kommt mir die liegende Skulptur der Skizze (man beachte das unvollständige Bein) bekannt vor, doch kann ich sie nicht zuordnen. Hat sich der Fuss verselbständigt und sich in den Monty Python Film verirrt … ? ;) Ach nein, dann wäre er seitenverkehrt dargestellt oder ist das Bild auf dem Rätselcover um 180 Grad gespiegelt?
    Fragen über Fragen.
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