Triumph des Quacksalbers - Gaetano Donizetti: L´Elisir d´Amore

  • Wer die unter Beitrag 87 genannte Otto-Schenk-Inszenierung aus Wien kennt und die gestrige Übertragung aus Baden-Baden gesehen hat, hat den besten Vergleich: hier heitere Oper, da alberne Show. Musikalisch habe ich nichts einzuwenden, am meisten gefiel mir Ildebrando D'Arcangelo - zwar als Indianer in blöder Kriegsbemalung (warum Kriegsbemalung?) - aber auch gestisch recht ausdrucksvoll. Über die übrige Hopserei, die seltsame Indianerfigur, die während der ganzen Zeit mit verschränkten Armen steif herum stand, den Chinesen mit seinen TaiChi-Bewegungen und manche andere seltsame Figur, die da herum kroch oder umfiel bis hin zu dem Gorilla, der ja nicht fehlen durfte, gar nicht zu reden. Ich frage mich, wo hier die Verbesserung oder ein Fortschritt gegenüber einer konventionellen Inszenierung liegen soll. Einzig die Szene, in der Villazon "Una furtiva lagrima" sang, war einigermaßen zu ertragen, und dieser wohl bekannteste Ohrwurm dieser Oper wurde dann, wie üblich, auch am heftigsten beklatscht.
    Aber auf dieses Niveau wird ja heute fast alles getrimmt. Gestern hatten wir den 11.1. Vielleicht war diese Blödelshow ja auch auch dem beginnenden Karneval geschuldet.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich frage mich auch, worin der Erkenntnisgewinn des "Settings" besteht, es sei denn, man dreht dauernd irgendwelche Western im Süden Spaniens. Auch wenn mich jetzt die Freunde der italienischen Oper schelten und mir Gamaschen-Colombo auf den Hals hetzen: mir gefällt Lortzing doch besser...

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Ich frage mich auch, worin der Erkenntnisgewinn des "Settings" besteht, es sei denn, man dreht dauernd irgendwelche Western im Süden Spaniens. Auch wenn mich jetzt die Freunde der italienischen Oper schelten und mir Gamaschen-Colombo auf den Hals hetzen: mir gefällt Lortzing doch besser...


    Aber hoffentlich nicht so:


    http://www.lz.de/kultur/kultur…eite_des_Biedermeier.html


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Auch ich hatte mich gestern abend aus Versehen auf 3Sat verirrt und sah eine Western-Show mit Musik. Als ich bemerkte, daß das der Liebestrank sein sollte, habe ich abgeschaltet und die "glorreichen Sieben" eingelegt. Kasperletheater wollte ich gestern abend nicht.


    Deshalb kann und will ich auch nicht mitreden über die Inszenierung. Mein Umschalten ist Statement genug!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Die Oper an sich war doch leider nur Nebensache. da es Hauptsächlich um Herrn Villazon ging. Ich hatte diesen Mist den 3 Sat uns bereits im letzten Jahr als Weihnachtsgeschenk bescherte bereits dort gesehen und gar nicht erst eingeschaltet und mir lieber auf Classica den Don Giovanni aus Glyndebourne angesehen.

  • Lieber Siegfried,
    das dir die Inszenierung gefallen hat beleibt dir unbenommen. Nur weil es uns nicht gefallen hat sind wir noch lange nicht zu bedauern. Geschmäcker sind zum Glück unterschiedlich. Mich würde mal interessieren was dir denn so gut gefallen hat ? Ich fand das Ganze nur albern und eine One Man Show, die auf Herrn Villazon gemünzt war. Und die sängerischen Leistungen waren leider noch nicht mal durchschnittlich.

  • Lieber Rodolfo,


    ich glaube, dass die Äußerung Siegfrieds eher zynisch gemeint ist. So, wie ich Siegfried einschätze, kann mir nicht denken, dass ihn diese Wildwest-Kaspereien tatsächlich gefallen haben.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Rodolfo,


    betrachte mein Bedauern einfach als Zeichen des Mitgefühls. Auf Erklärungen oder gar Rechtfertigungen werde ich mich jetzt nicht einlassen, denn ich weiß inzwischen nur zu gut, wohin das bei lauter vorgefassten Meinungen führt. Lassen wir es also dabei. Meine Nerven gedenke ich noch eine Weile zu brauchen.


    Schönen Abend noch!


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Ich habe diese von Harald Kral und anderen bereits genannte Aufnahme auch als LP vorhanden und finde sie ganz herrlich:


    Obwohl Rudolf Schock natürlich nicht die agilità eines tenore di grazia aufweist, gestaltet er diese Partie ungeheuer klangschön und charaktervoll. Er drückt dieser Rolle des Nemorino seinen ganz eigenen Stempel auf. Auch die anderen Sänger und die Berliner Symphoniker überzeugen. Offenbar hat das Hamburger Archiv für Gesangskunst eine Gesamtaufnahme auf CD herausgebracht, siehe http://www.vocal-classics.com/.



    Scheinbar hat es auch eine Verfilmung gegeben, betrüblicherweise gibt es diesen Film nirgends zu kaufen, und die Chancen, ihn in unserem zunehmend bildungsfernerem, seichterem und oberflächlichem Fernsehprogramm zu finden, müssen wohl als eher gering eingestuft werden. Aber wir haben ja diese wunderschöne Schallplatte.

  • Lieber Don Gaiferos,


    kennst du die Inszenierung unter der Regie von Otto Schenk, die Harald Kral in Beitrag 87 genannt hat. Diese Inszenierung hat mir sehr gut gefallen, obwohl hier Rolando Villazón schauspielerisch ein wenig kaspert, was so seine Art ist. Seine eigene Inszenierung hingegen konnte mich absolut nicht begeistern.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    ja, diese Inszenierung kenne ich, fand sie auch in der Tat nicht schlecht, auch wenn ich allerdings kein großer Villazón-Fan bin, obwohl dieser Liebestrank, wenn ich mich recht entsinne, noch vor seiner großen Stimmkrise stattfand. Aber selbst in Bestform schien er mir auf befremdliche Weise vokal immer Plácido Domingo imitieren zu wollen, ohne ihn ganz zu erreichen; vielleicht trügt mich aber dieser Eindruck. Auch diese etwas sehr überdrehte Form der clownesken Darstellung fand ich immer etwas gewöhnungsbedürftig. Und selbst, da er damals mit Anna Nebtrebko als Traumpaar gefeiert wurde - ich fand, dass zwischen den beiden da der Funke nicht so richtig übersprang - vielleicht muss ich auf einfach nochmal die Aufzeichnung ansehen, möglicherweise fiele mein Urteil dann positiver aus.
    Die neueste Inszenierung in la fanciulla del west - Optik habe ich mir dann erspart, da mich weder die Inszenierung noch Rolando Villazón gesanglich sonderlich reizten.
    Ansonsten liegt meine Präferenz ganz klar bei Pavarotti oder Florez - obwohl es, zu meiner großen Verblüffung, von letztgenanntem wohl noch keine Gesamtaufnahme dieses Werkes gibt, sehe ich das richtig?

  • Lieber Don Gaiferos,


    die clowneske Art von ihm liegt mir auch nicht sehr, und das habe ich auch zum Ausdruck gebracht, aber in dieser Inszenierung war er ja noch gezähmt, während er in der Inszenierung aus Baden Baden ja alles auf Kasperle-Theater getrimmt hatte. Und dass er Domingo nachahmte, dürfte auch zutreffen, man hat ihn ja eine Weile den "neuen Domingo" genannt, wobei mir das auch nicht so recht eingehen wollte. Das "Traumpaar" herrschte wohl in der Illusion manche Zuschauer und auch der Presse, vor allem sah man es wohl auch in der Salzburger Traviata, die mich nicht voll begeistern konnte. Das ist aber längst Vergangenheit und mit Anna Netrebko (die in meinen Augen auch ein wenig zu hoch gejubelt wird) kann er sich heute wohl nicht mehr messen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,


    da gebe ich Dir vollkommen recht, dass v.a. die Medien naturgemäß daran interessiert waren, hier ein neues "Traumpaar" zu kreieren, ohne dass dafür die entsprechende Basis gegeben war. Anna Netrebko hat mich vokal schon mehr überzeugt als er, allerdings habe ich den Eindruck, dass sich ihre Stimme in eine andere Richtung entwickelt, als es viele Medien- und Vermarktungsprofis gerne hätten - ihre Stimme wird zunehmend dunkler, schwerer, und wahrscheinlich wird man sie eher in Zukunft in dramatischeren, schweren Rollen erleben als in Puccini, Donizetti, Mozart. Wie man hört, soll sie ja schon ihre erste Wagner-Partie proben...aber zumindest in dieser Donizetti-Oper gefällt sie mir uneingeschränkt gut.

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  • Lieber Rodolfo,


    ich glaube, dass die Äußerung Siegfrieds eher zynisch gemeint ist. So, wie ich Siegfried einschätze, kann mir nicht denken, dass ihn diese Wildwest-Kaspereien tatsächlich gefallen haben.


    Liebe Grüße
    Gerhard


    Danke, Gerhard, deine Stellungnahme habe ich leider erst heute entdeckt. Ich darf dir aber versichern: solcher Interpretationshilfen für meine Beiträge bedarf es nicht. Noch immer schreibe ich so, wie ich denke, obwohl das in letzter Zeit etwas aus der Mode gekommen zu sein scheint.


    Dir hat die Baden-Badener Produktion des Liebestranks von 2012 nicht gefallen, so weit, so gut.


    Viele andere Opernfreunde haben eine andere Meinung. Diese bitte ich dich einfach zu akzeptieren, anstatt uns über viele Tage mit giftigen und nicht deinem Niveau entsprechenden Bemerkungen wie „alberne Show“, „Kasperle-Theater“, „Blödelshow“, „Wildwest-Kaspereien“ usw. zu füttern und damit schlechte Stimmung zu verbreiten.


    Das Fazit von Baden-Baden, wo 2012 alle 3 Vorstellungen des Liebestranks so gut wie ausverkauft waren, fasst das Online Musik Magazin wie folgt zusammen:
    „Mit seiner zweiten Opernregie (nach Werther in Lyon) trifft Villazón ins Zentrum wahrer Opernkomik. Alles gelingt wie am Schnürchen, die Bühne ist eine Augenweide. Gesungen wird herausragend, das Orchester bietet mehr als nur Begleitung. Kurzum: ein Opernvergnügen der Sonderklasse!“


    Dem möchte ich nichts hinzufügen.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Zitat von Siegfried: Diese bitte ich dich einfach zu akzeptieren, anstatt uns über viele Tage mit giftigen und nicht deinem Niveau entsprechenden Bemerkungen wie „alberne Show“, „Kasperle-Theater“, „Blödelshow“, „Wildwest-Kaspereien“ usw. zu füttern und damit schlechte Stimmung zu verbreiten.

    Lieber Siegfried,


    ich bitte, zu entschuldigen, dass ich deine Aussage so interpretiert habe. Wenn das deine - wie ich ja nun weiß - ehrliche Meinung dazu war, sei es dir unbenommen und ich akzeptiere deine Meinung. Ich habe es aufgrund deiner Darstellung leider anders gesehen. Ich konnte mir einfach nicht denken, dass es dir gefallen hat, werde mich aber künftig solcher Kommentare enthalten.
    Nun aber sage mir doch einmal, wo ich über viele Tage mit giftigen Bemerkungen gearbeitet habe. Ich habe kurz nach der Sendung meine ehrliche Meinung zu dieser Inszenierung geäußert, die beiden Ausdrücke" alberne Show" und "Blödelshow" habe ich darin verwandt und meine Meinung darf mir doch sicher erlaubt sein. Den dritten Ausdruck "Wildwest-Kaspereien" brauchte ich, als ich - was mir sehr leid tut - deine Aussage falsch interpretierte. Da alles geschah an den ersten beiden Tagen, aber doch nicht über viele Tage hinweg.
    Danach habe ich mich nicht weiter geäußert, wohl kamen aber von mehreren anderen noch den meinen ähnliche Ansichten. Ich stehe also nicht allein mit diesen - wie du sie nennst - "giftigen" Ausdrücken, die gegen die Sache, aber doch nicht gegen eine Person hier im Forum gerichtet waren.
    Ich habe mich erst wieder gemeldet, als Don Gaiferos das Thema hier erneut aufgriff und ihn gefragt, ob er die Schenk-Inszenierung aus Wien kenne. Da er sich so äußerte, dass ihm die clowneske Art von Rolando Villazon nicht liegt, habe ich ihm geantwortet, dass ich sie auch nicht schätze, dass er mir aber in der Schenk-Inszenierung weit gemäßigter vorkam als in der Baden-Badener Inszenierung, die ich immer noch so sehe, wie ich es geschildert habe. Oder darf ich jetzt meine ehrliche Meinung im Forum nicht mehr äußern?
    Ich versichere dir aber, dass ich einfach fest geglaubt habe, dass dir das auch nicht liegen würde und du das nur sarkastisch gemeint hast. Keineswegs wollte ich dir die Freude daran nehmen, wenn es dir tatsächlich gefallen hat oder dich gar in irgend einer Weise persönlich angreifen. Deswegen werden wir uns doch wohl nicht zanken.
    Du erwähntest noch das Online-Musik-Magazin. Kritiken in den Medien gegenüber bin ich inzwischen sehr skeptisch geworden, und bin auch in diesem Fall bestätigt, weil ich die Inszenierung selbst gesehen habe.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Heute bei diesem herrlichen Wetter, hörte ich liegend auf dem Balkon diese wunderschöne Oper in engl.Sprache ....


    AD Febr.1999
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    .....habe div.Einspielungen der Reihe >Chandos Opera in English< der Peter Moores Foundation, die ich aus Liebe zu div Interpreten mir angeschafft habe und sehr selten enttäuscht wurde. Hier war es vornehmlich wegen Barry Banks den ich eben auch in der Rolle des Nemorino Live erlebt habe und der mich sehr überzeugt hat, so auch hier. Aber das war es dann doch nicht nur, denn Mary Plazas (kennt man auch von Opera Rara her) Adina ist vortrefflich gelungen, Ashley Holland ist ein auftrumpfender Belcore und vor allem dieser herrliche Dulcamara von Andrew Shore ist es wert sich auf diese herrlich spritzige Einspielung einzulassen.


    Diese Aufnahme wurde als Erinnerung an Sir Geraint Evans (1922-1992) deklariert, diesen vortrefflichen Bariton und einer der großen Interpreten des Dulcamara!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich habe mir in den letzten Tagen Villazóns L'elisir d'amore-Inszenierung aus Baden-Baden angeschaut, die bislang noch friedlich auf der Festplatte meines PCs schlummerte: Eigentlich eine dolle Nummer! - Die Idee, die Handlung einerseits auf einem Filmset und andererseits in den Wilden Westen zu verlegen ist sicher nicht genial, aber - wie ich finde - doch ziemlich gut. Jedenfalls, wenn es so gut gemacht ist, wie hier. Villazón weiß offensichtlich, worauf es beim Film und ganz besonderes in der Komödie ankommt, auf das richtige Timing. Und da stimmt ziemlich viel, was wohl auch daran liegt, dass sich seine Mitstreiter auf dieses ungewöhnliche Experiment eingelassen haben. Etwa an Ildebrando D'Arcangelo als Dulcamara ist ein wahrer Komödiant verlorengegangen. Auch ansonsten gibt es viel zu sehen, wie z.B. die vier "Daltons" oder ein herrliches Flintenweib. In großem Kontrast zu all der Komik dann das Una fortiva lagrima gesungen in einer kleinen Holzhütte auf praktisch leerer Bühne. Gesanglich allerdings ist hier Rolando Villazóns Nemorino die Mühe anzumerken, die Stimme über die Strecke zu tragen. Er tut dies redlich und erhält durchaus verdienten Applaus, was jedoch ansonsten nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Stimme oft heiser wirkt und bricht. Schauspielerisch allerdings ist er ein wahrer Chaplin, der seine Sache ganz ausgezeichnet macht.


    Was man im übrigen bedenken sollte, bevor man sich gegen diese Inszenierung ausspricht, dass es sich hier ganz offensichtlich nicht um Regietheater handelt! - Zum einen ist Donizettis L'elisir d'amore ohnehin ein Werk, welches sich aufgrund der Handlung bzw. dem Fehlen entsprechender inhaltlicher Dimensionen dem Zugang durch das Regietheaters weitestgehend verweigert - dies ist bitte nicht als Kritik an dem Stück zu verstehen, sondern lediglich als eine Feststellung. Zum anderen hat Villazóns genau dies verstanden und will deshalb auch überhaupt nicht deuten oder (über-)interpretieren, sondern lediglich (s)eine Geschichte erzählen und das Publikum auf intelligente Art unterhalten. Insofern ist auch die Frage,


    [...], wo hier die Verbesserung oder ein Fortschritt gegenüber einer konventionellen Inszenierung liegen soll.


    verfehlt. Wird hier doch eine Absicht unterstellt, die so wahrscheinlich nie bestanden hat.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.