Primadonna assoluta - "Die Callas"

  • Heute könnte sie ihren 90. Geburtstag feiern!



    Maria Callas (eigentlich Maria Anna Sofia Cecilia Kalogeropoulou, * 2. Dezember 1923 in New York City; † 16. September 1977 in Paris) war eine griechische Sopranistin.
    Sie war, trotz einer vergleichsweise kurzen Karriere, eine der bedeutendsten Opernsängerinnen im italienischen Fach.
    Der Versender 2**1 bietet - nur heute - anläßlich des runden Geburtstags eine Box mit 64 CDs: "30 Komplette Opern"zum Sonderpreis von € 35,99 an.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Arte hat gestern 22.20 dazu einen dokumentarischen Lebenslauf von ca. 100 min gebracht. Bei Gelegenheit ist die Aufzeichnung dran. Hat es jemand gesehen? War es etwas Neues oder nur eine Wiederholung?


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Arte hat gestern 22.20 dazu einen dokumentarischen Lebenslauf von ca. 100 min gebracht. Bei Gelegenheit ist die Aufzeichnung dran. Hat es jemand gesehen? War es etwas Neues oder nur eine Wiederholung?


    La Roche


    Ich habe die Sendung gesehen, leider nicht aufgezeichnet. Neben der einmaligen gesanglichen und darstellerischen Leistung der Primadonna assoluta fiel mir auf, wie fließend und fast akzentfrei sie ihre Interviews in Englisch und Französisch gab. Dabei wirkte sie immer sehr bei sich selbst. Keine Spur von Star-Allüren, die ihr von der Presse immer angehängt wurden. Tragischer Wendepunkt in ihrem Leben wurde ihre Bekanntschaft mit dem griechischen Reeder-Geldsack, der sie und ihre Popularität nur für seine eigene Publicity mißbrauchte, so wie später Jackie Kennedy auch.
    Insgesamt eine sehenswerte Sendung, die bei arte noch einige Tage im Netz ist.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hat es jemand gesehen?
    War es etwas Neues oder nur eine Wiederholung?


    Auf die erste Frage würde ich "vermutlich ja." antworten,
    auf die zweite "kommt darauf an, für wen."


    Das eineinhalbstündige Programm gibt jedenfalls recht gut den chronologischen Verlauf ihrer Lebensgeschichte wieder. Manchen wird es auch sicher überraschen, dass die Callas als Brünnhilde ihre ersten Bühnenerfahrungen machte.
    Eigentlich schade, dass sie nicht mehr Wagner gesungen hat, denn ihr Liebestod ist großartig.
    Aber vielleicht war es gut so. Ihr Belcanto ist unerreicht. Rossini, Donizetti, Bellini ohne die Callas. Wie traurig wäre das.


    Aber zurück zum Programm. Es ist wirklich zu empfehlen. Fesselnde 90 Minuten.

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  • An kommenden Sonntag gibt es im österreichischen Fernsehen eine weitere Callas-Dokumentation.
    Näheres hier: http://tv.orf.at/program/orf2/20131208/617263701/369970


    Sonntag, 08.12.2013 - 9:05 Uhr - Länge: 57 min - tv.ORF.at/matinee
    Matinee anlässlich des 90. Geburtstags am 2.12.:
    Maria Callas - Leben und Sterben für die Kunst


    LG


    (wird auch über Satellit astra ausgestrahlt (Ö2E), kann also in ganz Europa empfangen werden.)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich kenne mehrere Gesangsliebhaber, die Maria Callas eine hässliche Stimme bescheinigen (und gleich noch eine Liste von anderen Unzulänglichkeiten anführen können). Mit denen diskutiert man eben über Gedda, Björling oder Tebaldi. Ich habe lediglich die Erfahrung gemacht, dass Gesangspädagogen und Berufssänger mehrheitlich pro Callas, und reine Gesangsliebhaber mehrheitlich anti Callas sind, was mich letztlich auch gar nicht überrascht.


    Hallo Theophilus,


    da muss ich Dir leider widersprechen. Ich bin einer dieser reinen Gesangsliebhaber und habe nie die hässliche Stimme der Callas empfinden können. Im Gegenteil! Ich möchte das Zitat von John Ardoin einfügen, das Jürgen Kesting in "Die großen Sänger" benutzt. Es handelt sich um die Metapher von der Kerze


    Meine Kerze brennt an beiden Enden
    und überdauert nicht die Nacht;
    doch sag´ ich meinen Freunden, meinen Feinden,
    sie hat das schönste Licht gebracht.


    sie hatte nicht die schönste Stimme, aber sie hat das schönste Licht gebracht und sie hat sich wahrhaftig "Künstlerisch" verbrannt. Deshalb bleibt sie einmalig!


    Gruß


    Bernard :hello:

    Keine Kunst wirkt auf den Menschen so unmittelbar, so tief wie die MUSIK,
    eben weil keine uns das wahre Wesen der Welt so tief und unmittelbar erkennen lässt



    Arthur Schopenhauer

  • Hallo miteinander,


    ich habe die Sendung gesehen, aber nicht aufgezeichnet - mein Recorder spinnt mal wieder -. Ich habe so ziemlich jede Callas-Doku gesehen; von daher kann ich sagen, dass zwar ein paar neue Bilder dabei waren, die aber nichts Neues aussagten. Wer also aus den vergangenen Jahren schon die eine oder andere Callas -Doku im Schrank hat, hat nicht viel verpasst.


    @ Siegfried


    Dass die Callas als gebürtige Amerikanerin fließend Englisch gesprochen hat,


    ist klar. Außer Französisch sprach sie natürlich auch Griechisch sowie fließend Italienisch.


    Etwas überrascht hat mich die Behauptung in dem Film, sie sei schon während der 50er Jahre in ihren Kollegen di Stefano verliebt gewesen. Sie hatte im Gegenteil häufig Zoff mit ihm, weil er keine Lust hatte, so intensiv zu proben wie sie. So ist er beispielsweise kurz nach der Premiere aus der berühmten Visconti-Traviata ausgestiegen, vermutlich, weil Callas so viel mehr bejubelt wurde als er.


    @ Hami


    Ihre ersten Bühnenerfahrungen machte die Callas nicht als Brünnhilde, sondern als Santuzza und Tosca noch im Teenageralter in Griechenland. Es ist aber richtig, dass sie in den ersten Karrierejahren in Italien viel Hochdramatisches sang. Das ging mit der Gioconda los, dann folgten Abigaille, Turandot und eben von Wagner Isolde, Brünnhilde und Kundry. Der Grund war, dass sie eben nicht auf Anhieb den großen Erfolg hatt und so quasi jedes Angebot annehmen musste. Einige Leute vermuten auch, dass der relativ frühe Abbau ihrer Stimme neben der berüchtigten Schlankheitskur auf das zu frühe Singen dieser schweren Partien zurückzuführen ist. Insofern ist auch die in dem Film aufgestellte Behauptung, sie habe Onassis zuliebe ihre Auftritte reduziert, nicht richtig. Sie hat sicher etwas mehr Freizeit und ihre neue Liebe genossen, aber schon ab dem Ende der 50er Jahre traten stimmliche Defizite auf, die mit Onassis nichts zu tun hatten - den kannte sie zu der Zeit noch gar nicht.


    Eine letzte Bemerkung noch: Die Callas war sicherlich nicht temperamentslos, aber zur "Tigerin" hat sie nur die Presse gemacht.


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)


  • Hallo Amadeus,


    volle Zustimmung!!!


    LG


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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  • Dass die Amerikaner fließend englisch sprechen, ist allerdings umstritten. Wenigstens in England.

    Wie denn schon Oscar Wilde feststellte: Die Engländer und Amerikaner haben alles gemeinsam - außer der Sprache. :)

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Maria Callas sang in einer eigenen Liga; bis auf den heutigen Tag hat sie für mich unangefochten einen Ausnahmerang inne, den ich, notdürftig nach Worten und Bildern suchend, versuche, hier zu skizzieren: dabei geht es lediglich um meine höchst subjektiven Empfindungen, die ganz sicher äußerst anfechtbar sind und keinerlei Gültigkeitsanspruch allgemeiner Art besitzen.
    Maria Callas hatte vielleicht nicht die "Engelsstimme" einer Tebaldi, nicht diese "dolcezza", wie man sie anderen Sängerinnen attestierte.
    Aber sie hatte etwas viel wichtigeres: echte, authentische Persönlichkeit (und damit meine ich nicht das Image der Diva, das in allen möglichen Spielarten ausgefaltet wurde), sondern die des ungekünstelten und innigst empfindenden Menschen, kompromisslos und aufopferungsvoll, wenn es um künstlerische Wahrheit ging, die für sie zu einer existentiellen Angelegenheit auf Leben und Tod wurde.
    Sie hat, nach meinem Empfinden, mehr Seele in ihre Stimme gelegt als jede andere. Dadurch hat sie eine Expressivität gewonnen, die wahrhaftig ist, nein mehr noch, die WAHR ist.
    Dort, wo andere aufgehört haben, hat sie angefangen. Sie hat eine Originalität, eine Souveränität der Stimmbeherrschung erlangt, die auf dem Zenit völlig frei von allen Beschränkungen war. Selbst als die Stimme Spuren des, nein nicht lediglich des Alters, nicht lediglich der Abnutzung, sondern der geballten Lebenswucht an sich kaum mehr verleugnen konnte, fügte dies ihrer Palette nur noch mehr Farbschattierungen hinzu.
    Sie stieß in Dimensionen der künstlerischen Durchdringung ihrer Partien vor, die nur ganz wenigen, großartigen Künstlern vorbehalten ist. Sie musste nicht schön singen, nicht technisch perfekt, sie musste keinen Regeln und Konventionen folgen, sie musste nur ihre eigene, unverwechselbare Persönlichkeit in die Musik legen - was bei anderen nur mit viel Arbeit und Mühe möglich ist und dann oft aufgesetzt und effektheischend klingt - bei ihr war dies in den besten Momenten dermaßen stimmig und machtvoll, dass man darüber etwaige technische oder stimmliche Mängel gar nicht mehr als bedeutsam empfand.


    So ging bzw. geht es mir mit ihr. Mit den Jahren schneidet sich ihr Gesang immer tiefer und unauslöschlicher in mich ein, sie prägt mich, imprägniert mich mit ihrer Aura, mit ihrem unauslotbaren, undefinierbaren Klang, der vielleicht nicht direkt schön ist, dafür jedoch umso mitreißender, überwältigender, nuancenreicher, emotionsgeladener - man vergleiche einen seichten Teich voller Goldfische mit einem aufgepeitschten Ozean voller Haie, Korallen und Schwärme von Seefischen - so mutet mir die Callas im Vergleich zu den allermeisten ihrer Kolleginnen an.


    Liebe Maria Callas, ein Faszinosum, das immer wieder zutiefst verstört und beglückt... ihrer Fährte zu folgen, ohne ihr je wirklich auf die Spur zu kommen, ist eine herrliche Abenteuerreise zu den Wurzeln menschlicher Existenz und zur den verborgensten Quellen künstlerischer Inspiration. Eine nie endende Lebensaufgabe. Wie unermesslich tief kann Kunst in höchster Vollendung doch sein.


    Wie viel mehr als Klang war ihr Gesang.


    Danke, Maria Callas. Ich hoffe, bei all dem Glück, dass Sie auslösten, waren Sie selber auch letzten Endes - irgendwie glücklich?



    In liebevollem, hochachtungsvollen Gedenken



    Don Gaiferos

  • undefinierbaren Klang, der vielleicht nicht direkt schön ist, ...

    Ein wunderbarer Beitrag, lieber Gaiferos, der mir aus dem Herzen spricht, doch in Einem muss ich Dir widersprechen.


    Maria Callas konnte auch, und gar nicht so selten, ausgesprochen schön singen. Sie konnte eben alles in ihren besten Stunden.

  • Wie denn schon Oscar Wilde feststellte: Die Engländer und Amerikaner haben alles gemeinsam - außer der Sprache.

    Dieser Wilde wäre doch eine echte Bereicherung für unser Forum. Man sollte mal mit Alfred über die Aufnahmeregeln reden.

  • Maria Callas konnte auch, und gar nicht so selten, ausgesprochen schön singen. Sie konnte eben alles in ihren besten Stunden.


    Lieber hami,


    diese Anmerkung nehme ich freudvoll entgegen und mache sie mir zu eigen. Zwar ist Schönheit immer subjektiv in der Ohrmuschel des Zuhörers liegend - wiewohl nachdem ich abermals Casta diva gehört habe - Du hast Recht, Du hast Recht, :thumbsup: ich bin überzeugt.


    herzliche Grüße

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  • Liebe Freunde
    Ich finde es schön, so viel berechtigtes Lob und tiefe Verehrung zu lesen...

    Zwar ist Schönheit immer subjektiv in der Ohrmuschel des Zuhörers liegend - wiewohl nachdem ich abermals Casta diva gehört habe - Du hast Recht, Du hast Recht

    ... und so schlage ich vor, laßt sie uns nicht nur hören, sondern auch sehen und genießen.
    (Einfach 2 x auf den Link klicken).
    Viel Freude und herzliche Grüße
    CHRISSY


    You Tube Beitrag wurde wegen Urheberrechtsverletzung gelöscht.

    .

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Chrissy,


    eine hervorragende Idee. Wie viele Verfilmungen ganzer Opern gibt es eigentlich mit ihr? Ich kenne nur die Medea - Verfilmung:


  • Lieber Chrissy,


    eine hervorragende Idee. Wie viele Verfilmungen ganzer Opern gibt es eigentlich mit ihr? Ich kenne nur die Medea - Verfilmung:



    Da singt doch keiner!

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    das ist natürlich richtig, umso erstaunlicher finde ich, dass es von ihrem Gesang nur Ausschnitte gibt, jedoch keine mir bekannte Operngesamtaufnahme auf Video...

  • das ist natürlich richtig, umso erstaunlicher finde ich, dass es von ihrem Gesang nur Ausschnitte gibt, jedoch keine mir bekannte Operngesamtaufnahme auf Video...


    Es gibt wenigstens den 2. Akt von Tosca zweimal - beide Male mit Tito Gobbi als Scarpia- Einmal handelt es sich um einen Ausschnitt aus dem Gala-Konzert in Paris , (1958) glaube ich, das ganze sehr improvisiert, und dann ihre letzte Vorstellung in London. Soviel ich weiß, sollte die zweite Einspielung der Tosca ursprünglich als Soundtrack für eine Verfilmung der Tosca dienen. Dazu kam es allerdings nicht, weil die Filmrechte für Tosca kurz zuvor anderweitig vergeben worden waren.
    Ein Beispiel dafür, dass Maria Callas nicht nur fantastisch mit der Stimme agieren konnte, sondern auch auf der Bühne eine großartige Darstellerin war, zeigt m.E. der folgende Ausschnitt aus Verdis Don Carlo, aufgenommen bei einem Konzert in Hamburg. Selbst hier auf dem Konzertpodium schafft sie es, ohne großes Getue die Emotionen der Elisabetta während des Vorspiels zu der Arie zu vermitteln.


    https://www.youtube.com/watch?v=8HX9MRE4WG8


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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  • Liebe Mme Cortese,


    danke für die aufschlussreichen Angaben.



    Ein Beispiel dafür, dass Maria Callas nicht nur fantastisch mit der Stimme agieren konnte, sondern auch auf der Bühne eine großartige Darstellerin war, zeigt m.E. der folgende Ausschnitt aus Verdis Don Carlo, aufgenommen bei einem Konzert in Hamburg.


    Dem kann ich nur zustimmen, zweifellos. Sie war sicherlich auch von ihrer Erscheinung her sehr telegen und charismatisch. Umso bedauerlicher, dass es nicht zu mehr Aufnahmen gekommen ist.


    Ähnlich bezwingend finde ich auch ihre Leistung in diesem Konzertausschnitt, in dem Maria Callas erahnen lässt, wie verführerisch und stolz ihre Carmen ist:


    https://www.youtube.com/watch?v=3rjOrOt6wFw

  • Ihre ersten Bühnenerfahrungen machte die Callas nicht als Brünnhilde, sondern als Santuzza und Tosca noch im Teenageralter in Griechenland. Es ist aber richtig, dass sie in den ersten Karrierejahren in Italien viel Hochdramatisches sang. Das ging mit der Gioconda los, dann folgten Abigaille, Turandot und eben von Wagner Isolde, Brünnhilde und Kundry. Der Grund war, dass sie eben nicht auf Anhieb den großen Erfolg hatt und so quasi jedes Angebot annehmen musste. Einige Leute vermuten auch, dass der relativ frühe Abbau ihrer Stimme neben der berüchtigten Schlankheitskur auf das zu frühe Singen dieser schweren Partien zurückzuführen ist


    Ergänzend möchte ich anfügen, daß die Callas am 2.4. 1939 in einer Studentenaufführung die Santuzza erstmalig sang und damit erstmalig auf der Bühne stand.


    Wenige wissen, daß sie 1941 auch in Boccaccio und im Bettelstudent sang - sie brauchte halt Geld.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Wenige wissen, daß sie 1941 auch in Boccaccio und im Bettelstudent sang - sie brauchte halt Geld.


    La Roche


    ...ich glaube eher, dass sie froh war wenigstens irgendwelche Engagements zu bekommen. In Amerika war auch noch nichts und auch ihre Gioconda 1947 in Verona war alles andere als ein wirklicher Erfolg, der in Italien große Engagements mit sich brachte. Erst Mexiko brachte den ersehnten Durchbruch.


    Ich fand das Porträt auf ARTE vor einigen Tagen übrigens sehr detailliert und recht ausgewogen.

  • Der franz. Zeitungsverlag "Le Figaro" brachte als Sammler-Edition 30 Open-Gesamtaufnahmen mit Maria Callas heraus.
    Die gesamte Sammlung gibt es jetzt bei jpc im Angebot - für 5,99€ pro Doppel- oder 3fach-CD. Hier ist der link:
    http://www.jpc.de/s/Le+Figaro?searchtype=label
    Beispiel:


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Heute könnte Maria Callas ihren 91. Geburtstag feiern (*02.12.1923 - +16.09.1977). Ich habe ihre "Traviata" aus Lissabon von 1958 in den Player gelegt. Ihr Partner war der superbe Alfredo Kraus.


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

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  • Schön, dass Du an diesen bedeutungsvollen Geburtstag erinnerst, lieber Manfred.


    Für mich war, ist und bleibt die Callas ein Phänomen, eine derartige emotionale Intensität, Expressivität und unverwechselbare Radikalität des Ausdrucks habe ich sonst nie mehr gehört.
    Niemand Geringeres als Plácido Domingo gedenkt dieses Tages auch -auf facebook- und postet dieses tolle Photo, das ein hochinteressantes Zeitzeugnis und Dokument darstellt:



    Gern gedenke ich dieser großartigen Künstlerin, und frage mich bekommen, ob sie in ihrem Leben wohl eher glücklich oder unglücklich war? Ihr zu lauschen ist jedenfalls ein großes Glück.

  • Lieber Don_Gaiferos, im Schubert-Lied DER WANDERER (D 489) auf einen Text des Norddeutschen Lyrikers Georg Philipp Schmidt von Lübeck (1766-1849), der in seinem Hauptberuf Kaufmann und Staatsbediensteter in hohen Positionen gewesen ist, findet sich als letzte Zeile ganz leicht abgewandelten zur Vorlage: „Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück." Der Gedanke geistert auch durch alle möglichen anderen literarischen Texte. Christa Wolf schreibt in ihrer Novelle "Kein Ort. Nirgends" in direktem Bezug auf Kleist: "Wo ich nicht bin, da ist das Glück". Bei Lübeck, diesem scheinbar robusten Mann schien mir dieser Gedanke immer besonders unvermutet.


    Vergib mir, dass ich etwas weit ausgeholt haben - aber genau diesen Satz, ob nun in dieser oder jener Formulierung, habe ich stets auch mit Maia Callas in Verbindung gebracht. Sie war das Gegenteil eines glücklichen Menschen. Sie ist letztlich an ihrem Unglück, an gebrochenem Herzen gestorben. Einzelheiten erspare ich mir. Sie können in Büchern nachgelesen werden, die allerdings teilweise auch mit Vorsicht zu genießen sind. Die Callas sang - wenn man so will - ihr eigenes Unglück. Es sang aus ihr heraus. Es ist immer zu hören. Ihr Grundton ist tragisch. Wäre sie nach üblichen Maßstäben eine Frohnatur gewesen, sie hätte niemals so singen können wie sie sang. Für uns, die sie lieben, ist es ein Glück, dass sie unglücklich gewesen ist. So sehe und höre ich es.


    Nun wäre sie also 91 geworden. Sie könnte ja auch noch leben. Für mich ein unvorstellbarer Gedanke. Wen die Götter lieben ...

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Zum 40. Todestag von Maria Callas (16. September 1977) hat Warner als Ergänzung zu den Studioproduktionen eine neue Box mit Lireaufnahmen angekündigt. Hier die Liste:



    Verdi: Nabucco (2CD)
    Vittorio Gui (Gino Bechi, Amalia Pini, Gino Sinimberghi)
    20/12/1949 · Napoli, Teatro San Carlo


    Wagner: Parsifal (3CD/sung in Italian)
    Vittorio Gui (Rolando Panerai, Africo Baldelli, Boris Christoff)
    20-21/11/1950 · Rome, Auditorium della Rai


    Verdi: I vespri siciliani (3CD)
    Erich Kleiber (Giórgios Kokoliós-Bardi, Enzo Mascherini, Boris Christoff)
    26/05/1951 · Firenze, Comunale


    Verdi: Aida (2CD)
    Oliviero de Fabritiis (Mario del Monaco, Oralia Domínguez, Giuseppe Taddei)
    03/07/1951 · Mexico, Palacio de Bellas Artes


    Rossini: Armida (2CD)
    Tullio Serafin (Francesco Albanese, Mario Filippeschi, Alessandro Ziliani)
    26/04/1952 · Firenze, Comunale


    Verdi: Rigoletto (2CD)
    Umberto Mugnai (Giuseppe di Stefano, Piero Campolonghi, Ignacio Ruffino)
    17/06/1952 · México, Palacio de Bellas Artes


    Bellini: Norma (2CD)
    Vittorio Gui (Mirto Picchi, Ebe Stignani, Giacomo Vaghi)
    18/11/1952 · London, Royal Opera House


    Verdi: Macbeth (2CD)
    Victor de Sabata (Enzo Mascherini, Italo Tajo, Gino Penno)
    07/12/1952 · Milano, Teatro alla Scala


    Cherubini: Medea (2CD)
    Leonard Bernstein (Gino Penno, Maria Luisa Nache, Giuseppe Modesti)
    10/12/1953 · Milano, Teatro alla Scala


    Gluck: Alceste (2CD)
    Carlo Maria Giulini (Renato Gavarini, Paolo Silveri, Rolando Panerai)
    04/04/1954 · Milano, Teatro alla Scala


    Spontini: La vestale (2CD)
    Antonino Votto (Franco Corelli, Enzo Sordello, Nicola Rossi, Lemeni)
    07/12/1954 · Milano, Teatro alla Scala


    Giordano: Andrea Chénier (2CD)
    Antonino Votto (Mario del Monaco, Aldo Protti, Maria Amadini)
    08/01/1955 · Milano, Teatro alla Scala


    Bellini: La Sonnambula (2CD)
    Leonard Bernstein (Cesare Valletti, Giuseppe Modesti, Gabriella Carturan)
    05/03/1955 · Milano, Teatro alla Scala


    Donizetti: Lucia di Lammermoor (2CD)
    Herbert von Karajan (Giuseppe di Stefano, Rolando Panerai, Nicola Zaccaria)
    29/09/1955 · Berlin, Städtische Oper


    Donizetti: Anna Bolena (2CD)
    Gianandrea Gavazzeni (Gianni Raimondi, Nicola Rossi Lemeni, Giulietta Simionato)
    14/04/1957 · Milano, Teatro alla Scala


    Gluck: Ifigenia in Tauride (2CD)
    Nino Sanzogno (Francesco Albanese, Anselmo Colzani, Fiorenza Cossotto)
    01/06/1957 · Milano, Teatro alla Scala


    Verdi: La traviata (2CD)
    Franco Ghione (Alfredo Kraus, Mario Sereni, Laura Zannini)
    27/03/1958 · Lisboa, Teatro Nacional de São Carlos


    Bellini: Il pirata (2CD)
    Nicola Rescigno (Pier Miranda Ferraro, Costantino Ego, Glade Peterson)
    27/01/1959 · New York, Carnegie Hall


    Donizetti: Poliuto (2CD)
    Antonino Votto (Franco Corelli, Ettore Bastianini, Nicola Zaccaria)
    07/12/1960 · Milano, Teatro alla Scala


    Puccini: Tosca (2CD)
    Carlo Felice Cillario (Tito Gobbi)
    24/01/1964 · London, Royal Opera House


    Einige dieser Mitschnitte hatte noch die EMI in einer entsprechenden Edition offiziell gemacht. Nun also ein neuer Anlauf, das akustische Erbe der Callas zu ordnen und aufzuarbeiten. In Wirklichkeit gibt es noch mehr Live-Aufnahmen. Weggelassen wurden die Doubletten. "Tosca" dürfte es aus den späten Jahren mindestens fünfmal geben.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Nun also ein neuer Anlauf, das akustische Erbe der Callas zu ordnen und aufzuarbeiten.


    Lieber Rheingold!


    Natürlich habe ich diese Aufnahmen längst alle - teils sogar mehrmals und in unterschiedlicher Qualität.
    Da wäre schon gut zu erfahren, auf welche Quellen Warner zugreifen konnte und ob die Aufnahmen nun wirklich eine optimale Qualität bieten.


    Macht das Label dazu Angaben?
    Hast Du schon was gehört?
    Bringt das "Remastering" was?


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Macht das Label dazu Angaben?
    Hast Du schon was gehört?
    Bringt das "Remastering" was?


    Lieber Caruso, ich erinnere mich, ganz pauschal gelesen zu haben, dass jetzt alles noch viel besser klingen soll. Angesichts solcher Aussagen bleibe ich zunächst sepktisch. Schließlich sind die Quellen immer die selben. Hineinhören würde ich schon gern in die neue Edition. Sie anzuschaffen, kommt für mich aber nicht infrage. Wenn ich Callas höre, läuft es immer auf einige wenige Opern und Arien hinaus.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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